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Wenn aus Hobby Wahnsinn wird

Wenn aus Hobby Wahnsinn wird

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Wann habt ihr es mit dem Laufen so richtig übertrieben? Wer hatte schon eine Trennung oder Scheidung zur Folge oder ließ seinen Arbeitgeber "im Stich"? Wer hat deswegen schon mal gelogen und betrogen, Gesetze gebrochen oder seine eigene Oma verkauft? :teufel:

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mtbfelix hat geschrieben:Was ist denn dein Anlass für diese Frage? Suchst du Rechtfertigung? :teufel:
Nein, rein Interesse halber... Vlt drückt jemanden das schlechte Gewissen, das er hier unterm Deckmantel der Anonymität erleichtern kann;-)

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Ah, die Neugier :zwinker4:
Bei Deinem Nick hätte ich nun zuerst derartigem Suchtverhalten erwartet.
Ich kann hier wenig beitragen. Hin und wieder taugt die Lauferei durchaus als Begründung, das ein oder andere Familienessen (gerade in der Weihnachts- und Adventszeit) kürzer zu halten. Auch wenn mein späteres Erscheinen oder früheres Gehen nur am Rande mit Laufen zu tun hat.
Ich sitze halt einfach ungern den ganzen Tag rum und fresse.
Da ist mir jede Ausrede recht.
Garmin
TriAs Hildesheim

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Ja Rumsitzen und Essen ist auch nicht so meins, aber auf der anderen Seite, musst du dann einfach etwas weiter laufen *gg*
Ich bin zum Laufsport gewechselt, weil ich dort einfach hoch flexibel bin. Früher sind so Dinge ausgefallen oder ich bin mitten im Familiengeburtstag einfach ins Fußballtraining gegangen. Aber beim Laufen kann man ja einfach morgens Laufen. Genau das macht es doch sehr attraktiv.
Persönliche Bestzeiten (offiziell vermessene Wettkämpfe)
10KM:
06/15 - 40:00 | 08/15 - 38:47 | 09/15 - 38:17 | 02/16 - 36:22 | 07/16 - 35:25 | 07/18 - 35:21
HM:
06/14 - 1:34:19 | 05/15 - 1:27:45 | 09/15 - 1:23:38 | 05/16 - 1:20:00 | 06/16 - 1:19:51 | 09/17 - 1:16:24
M:10/17 - 2:44:29

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berodual_junkie hat geschrieben:Wer hat deswegen schon mal ... Gesetze gebrochen
Ich laufe ab und an bei Rot über die Ampel wenn nix kommt. Aber das muss wirklich unter uns bleiben!

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Och das mache ich grundsätzlich, weil ich mich nur an Vorschriften halte, wenn ich sie einsehe. Und vor einer roten Ampel zu stehen, wenn weit und breit kein Auto zu sehen ist- sorry, da fühle ich mich irgendwie in meiner eigenständigen Vernunft verarscht.

Ich weiß nicht, wie ernst dieser Thread gemeint ist, und wie ernst ich mich hier äußern soll, denn das Laufen ist auch bei mir in einer bestimmten Hinsicht Wahnsinn.

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Naja ich sag mal alles kann zur Sucht werden, ob nun Spiel-, Alkohol-, Drogen-, oder sonst eine Sucht. An allem können Beziehungungen zerbrechen, Familien/Freundschaften kaputt gehen. Genauso gut kann man bei jeder Sucht kriminell werden.
Beim laufen ist es wie bei allem anderen auch, das gesunde mittelmaß sollte gefunden werden. Auch wenn ich noch so gern laufen gehe, würde deswegen niemals meine Familie daran kaputt gehen lassen. Ist nicht immer leicht alles unter einen Hut zu bekommen, aber für die Familie lasse ich auch gerne mal eine Einheit ausfallen.

Mfg

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Vögelchen hat geschrieben:
Ich weiß nicht, wie ernst dieser Thread gemeint ist, und wie ernst ich mich hier äußern soll, denn das Laufen ist auch bei mir in einer bestimmten Hinsicht Wahnsinn.
Ist ernst gemeint. Ich denke da zB an Sachen, die sich im Nachhinein bei klarem Verstand einfach als unvernünftig herausgestellt haben. Im Job mal blau machen, vollgepumt mit Schmerzmittel oder gar unter Einnahme leistungssteigernder Substanzen Wettkämpfe bestreiten oder auch eine nicht vollständig auskurierte Erkältung.

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berodual_junkie hat geschrieben:Ist ernst gemeint. Ich denke da zB an Sachen, die sich im Nachhinein bei klarem Verstand einfach als unvernünftig herausgestellt haben. Im Job mal blau machen, vollgepumt mit Schmerzmittel oder gar unter Einnahme leistungssteigernder Substanzen Wettkämpfe bestreiten oder auch eine nicht vollständig auskurierte Erkältung.
Ein Bekannter hat am Tag seiner (ersten) Hochzeit einen 10 km Trainingslauf gemacht hat. Und in den anschließenden Flitterwochen hat er einen Long Jog über 35 km absolviert.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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berodual_junkie hat geschrieben:Im Job mal blau machen, vollgepumt mit Schmerzmittel oder gar unter Einnahme leistungssteigernder Substanzen Wettkämpfe bestreiten oder auch eine nicht vollständig auskurierte Erkältung.
Nein, nein, nein und nein. Mit der Ampel das mache ich auch aus Prinzip so, wenn kein Auto zu sehen ist was mich überrollen könnte bleibe ich auch nicht stehen, wäre auch irgendwie sinnfrei. Ab und an führe ich dieses "Ich war laufen ..." mal an wenn ich keinen Bock hatte ans Telefon zu gehen :teufel: .
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Meine Frau hat mich heute gegen 18 Uhr gefragt, ob ich noch laufen gehe und ich verneinte - dass ich bereits in der Mittagspause 15km gelaufen bin, habe ich mal unter den Tisch fallen lassen.

Mich hat aber auch mal bei 30*C kurz vor dem Start eines 10k Rennens ein Wespe in die Lippe gestochen, was mich nicht davon abgehalten hat einen Bestzeitversuch zu starten, der 400m vor dem Ziel in einem Krankenwagen endete und noch eine Woche Krankenhaus eingebracht hat. Das war nicht nur selten dämlich, sondern auch ziemlich beängstigend.

Schmerz- oder Leistungssteigernde Mittel zu nehmen finde ich einfach nur zum kotzen !!!

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berodual_junkie hat geschrieben:Ist ernst gemeint. Ich denke da zB an Sachen, die sich im Nachhinein bei klarem Verstand einfach als unvernünftig herausgestellt haben. .
Im September, hatte Freitags streit mit meinem Auftragsgeber und am Sonntag mit meiner Frau. Am Sonntag um 16Uhr30 ging ich laufen und dabei spielte der Kopf verrückt und sagte sich ihr könnt mich mal, mit 65 habe ich das nicht mehr nötig. Daraufhin lief ich und lief und lief am Montag um 20Uhr nach ca.230km erreichte ich Luzern und begab mich in eine Absteige zur Nächtigung. Hier wurde ich von meiner Familie abgeholt nachdem sie mich geortet hatten.
Gruß Wasseronkel
___________________________

Unser Gesundheitswesen kostet zuviel, es schließt zu viele Menschen aus, und es fördert weder Gesundheit noch verhindert es Krankheit. Es ist Zeit sich zu erheben, reinen Tisch zu machen und die Verantwortung für unsere Gesundheit selbst zu übernehmen.


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Wasseronkel hat geschrieben:Im September, hatte Freitags streit mit meinem Auftragsgeber und am Sonntag mit meiner Frau. Am Sonntag um 16Uhr30 ging ich laufen und dabei spielte der Kopf verrückt und sagte sich ihr könnt mich mal, mit 65 habe ich das nicht mehr nötig. Daraufhin lief ich und lief und lief am Montag um 20Uhr nach ca.230km erreichte ich Luzern und begab mich in eine Absteige zur Nächtigung. Hier wurde ich von meiner Familie abgeholt nachdem sie mich geortet hatten.
Wie hast du dich verpflegt, was hattest du alles dabei? Gibt es irgendwo einen Bericht zu diesem nicht geplanten Ultra? :)

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Zu lesen auch unter Wasseronkels-blog | Laufen und Gesundheit bei Der Lauf der Gefühle.
Gruß Wasseronkel
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Unser Gesundheitswesen kostet zuviel, es schließt zu viele Menschen aus, und es fördert weder Gesundheit noch verhindert es Krankheit. Es ist Zeit sich zu erheben, reinen Tisch zu machen und die Verantwortung für unsere Gesundheit selbst zu übernehmen.


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Wasseronkel hat geschrieben:Im September, hatte Freitags streit mit meinem Auftragsgeber und am Sonntag mit meiner Frau. Am Sonntag um 16Uhr30 ging ich laufen und dabei spielte der Kopf verrückt und sagte sich ihr könnt mich mal, mit 65 habe ich das nicht mehr nötig. Daraufhin lief ich und lief und lief am Montag um 20Uhr nach ca.230km erreichte ich Luzern und begab mich in eine Absteige zur Nächtigung. Hier wurde ich von meiner Familie abgeholt nachdem sie mich geortet hatten.

Das finde ich eigentlich sehr cool (klar, auch irgendwie unvernünftig, aber: wer nichts wagt, erlebt auch nichts!) und der Gedanke kam mir in verzweifelten Situationen auch schon mal.

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Zemita hat geschrieben: Mich hat aber auch mal bei 30*C kurz vor dem Start eines 10k Rennens ein Wespe in die Lippe gestochen, was mich nicht davon abgehalten hat einen Bestzeitversuch zu starten, der 400m vor dem Ziel in einem Krankenwagen endete und noch eine Woche Krankenhaus eingebracht hat. Das war nicht nur selten dämlich, sondern auch ziemlich beängstigend.
Da siegte der Wahnsinn vor der Vernunft :klatsch:
Santander hat geschrieben:Ein Bekannter hat am Tag seiner (ersten) Hochzeit einen 10 km Trainingslauf gemacht hat. Und in den anschließenden Flitterwochen hat er einen Long Jog über 35 km absolviert.
Scheidung gleich am Heimatflughafen?
:hihi:
Wasseronkel hat geschrieben:Im September, hatte Freitags streit mit meinem Auftragsgeber und am Sonntag mit meiner Frau. Am Sonntag um 16Uhr30 ging ich laufen und dabei spielte der Kopf verrückt und sagte sich ihr könnt mich mal, mit 65 habe ich das nicht mehr nötig. Daraufhin lief ich und lief und lief am Montag um 20Uhr nach ca.230km erreichte ich Luzern und begab mich in eine Absteige zur Nächtigung. Hier wurde ich von meiner Familie abgeholt nachdem sie mich geortet hatten.
Puh, heavy! :geil:

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Santander hat geschrieben:Ein Bekannter hat am Tag seiner (ersten) Hochzeit einen 10 km Trainingslauf gemacht hat. Und in den anschließenden Flitterwochen hat er einen Long Jog über 35 km absolviert.
Ich frag mich gerade, was das über die Qualität der "para-sportlichen" Aktivitäten aussagt, die man nach landläufiger Annahme in den Flitterwochen intensive betreiben würde ... :teufel:

krankhaft süchtig

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habe in meiner Jugend die Schule geschwänzt, weil ich lieber trainiert habe, habe Lehrer und Eltern belogen, Unterschriften gefälscht. Dazu kam die Essstörung, offiziell ständig gehungert bei heimlicher Völlerei, Süßigkeiten geklaut...
Leider wurden diese Verhaltensstörungen und Probleme :steinigen: nicht erkannt oder verdrängt und haben sich aufgehäuft, was verheerende Folgen für mein späteres Leben hat...
:party4:

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Naja es kommt bei mir in letzter Zeit schon häufiger zu Reibereien mit meiner Freundin.

Sie läuft zwar auch aber hat nicht den "Ergeiz" wie ich ihn habe. Wenn sie an "Wettkämpfen" teilnimmt, dann ist es für sie nur ein normaler Lauf nur halt mir mehr Menschen um sie herum und Getränken im Ziel. Für mich sind "Wettkämpfe" eben Wettkämpfe und ich laufe um mich zu verbessern oder bestimmte mir gesteckte Ziele zu erreichen. Sie kann dann auch nicht verstehen, dass ich, so wie Sonntag, enttäuscht bin, wenn ich meine Bestzeit um 5 Sekunden verpasse.

Wir haben einfach eine komplett unterschiedliche Herangehensweise ans Laufen. Ich bin mal gespannt, wie es im kommenden Jahr wird, wenn ich meinen ersten Marathon laufen möchte und die Vorbereitung nochmal deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen wird.

Unter Schmerzmitteln bin ich allerdings schon einmal gelaufen muss ich gestehen. Dabei hatte ich allerdings keine Schmerzen im Bewegungsapparat sondern ich hatte mich in der Nacht vor meinem ersten Halbmarathon (den ich mit meinem besten Kumpel gelaufen bin) auf der Couch so verlegen, so dass ich einen steifen Nacken und davon Kopfschmerzen hatte. Wollte deswegen aber den Lauf nicht absagen und schon gar nicht meinen Kumpel "im Stich" lassen. Also hab ich ne 400er Ibu eingeschmissen und es hat gut funktioniert.

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Didge hat geschrieben:habe in meiner Jugend die Schule geschwänzt, weil ich lieber trainiert habe, habe Lehrer und Eltern belogen, Unterschriften gefälscht. Dazu kam die Essstörung, offiziell ständig gehungert bei heimlicher Völlerei, Süßigkeiten geklaut...
Leider wurden diese Verhaltensstörungen und Probleme :steinigen: nicht erkannt oder verdrängt und haben sich aufgehäuft, was verheerende Folgen für mein späteres Leben hat...
Gehe ich Recht in der Ansicht, dass du in/seit deiner Jugend Leistungssportler warst/bist?

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geebee hat geschrieben:Ich bekenne mich schuldig, dass ich immer mal wieder bei Wettkämpfen an Einmündungen weniger als 5 m vom Schnittpunkt der Fahrbahnkanten entfernt geparkt habe.
Das ist ja nur eine Verordnung. Was sich das Dobrind ausdenkt, muss man nicht immer so ernstnehmen...

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taphor hat geschrieben:Für mich sind "Wettkämpfe" eben Wettkämpfe und ich laufe um mich zu verbessern oder bestimmte mir gesteckte Ziele zu erreichen. Sie kann dann auch nicht verstehen, dass ich, so wie Sonntag, enttäuscht bin, wenn ich meine Bestzeit um 5 Sekunden verpasse.
Wenn du den Lauf in Münster meinst: da verstehe ich deine Freundin - es war kein üblicher Lauf. Ohne Beleuchtung, die 1/3 der Strecke Sturmboen von vorne. Wenn du da nur 5 Sekunden langsamer warst - verdienst du sogar Glückwünsche!
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Hatte mal an einem Sonnabend früh Termin bei Carglass, um die Frontscheibe an meinem Auto nach einem Spannungsriss wechseln zu lassen. War Anfang September und noch recht warm. Dachte mir, fährste hin in deinen Laufklamotten, gibst das Auto ab und läufts von da an los. Hatte aber aufgrund der Temperaturen nur kurz/kurz ohne Taschen an, Papiere (Führerschein/ Zulassung) blieben zuhause. Dachte, das geht schon, da zum Einen die Carglass-Werkstatt nich allzu weit wech von mir is und zum Anderen auch mit den Leuten von Carglass schon alles besprochen und vereinbart war. Verkehrt gedacht. Als Erstes wollte der Typ in der Annahme meine Fahrzeugpapiere haben. Ich an mir runtergeguckt und meinte: „Sie sehen doch, dass ich nix dabei hab.“ Er: „Da kann ich Ihnen Ihr Fahrzeug nicht abnehmen. Außerdem, Sie müssen doch Ihren Führerschein immer dabei haben.“ Hatte ich aber (auch) nich.
Ich ihn angepflaumt, von wegen, er würde mir meinen ganzen Lauf kaputtmachen. Er blieb hart und so blieb mir nichts weiter als umzukehren und die Papiere zu holen.

Gruß Frank

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berodual_junkie hat geschrieben:Wenn aus Hobby Wahnsinn wird
Wann habt ihr es mit dem Laufen so richtig übertrieben? Wer hatte schon eine Trennung oder Scheidung zur Folge oder ließ seinen Arbeitgeber "im Stich"? Wer hat deswegen schon mal gelogen und betrogen, Gesetze gebrochen oder seine eigene Oma verkauft? :teufel:
Interessante Definition von "Wahnsinn".

Egal - ich kenne in der Tat ein paar begeisterte Läufer, die inzwischen geschieden sind, und wo der Partner behauptet, es läge am übertriebenen Laufen. Mag sein; möglicherweise haben die sich auch einfach aufgrund verschiedener Interessen auseinandergelebt (die eine will am Samstagabend feiern und am Sonntagmorgen ausschlafen, der andere will am Samstagabend schlafen und am Sonntagmorgen laufen). Wenn dann das Verständnis für den jeweils anderen fehlt, trennt man sich halt, na und?
Zum Teil haben sich daraus dann Läuferpaare gebildet.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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berodual_junkie hat geschrieben:Wann habt ihr es mit dem Laufen so richtig übertrieben? Wer hatte schon eine Trennung oder Scheidung zur Folge oder ließ seinen Arbeitgeber "im Stich"? Wer hat deswegen schon mal gelogen und betrogen, Gesetze gebrochen oder seine eigene Oma verkauft? :teufel:
Umgekehrt wie ein Schuh draus: Ich bin angefangen zu laufen, um dem Wahnsinn zu entkommen, der mich geritten hat.
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

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Zak_McKracken hat geschrieben:Das ist ja nur eine Verordnung. Was sich das Dobrind ausdenkt, muss man nicht immer so ernstnehmen...
Was hat Dobrind damit zu tun?
Dieses, übrigens sinnvolle, Verbot gibt es etwas länger, als Dobrint Bundesminister für Verkehr- und digitale Infrastruktur ist.

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BTRunner hat geschrieben:Dieses, übrigens sinnvolle, Verbot gibt es etwas länger, als Dobrint Bundesminister für Verkehr- und digitale Infrastruktur ist.
Ja, die Regel ist natürlich überaus sinnvoll und ihre Durchsetzung wünschenswert. Ich gehöre zu den Leuten, die eine regelmäßige Theorieprüfung für Führerscheininhaber befürworten würden. Ich konnte nur nicht widerstehen, den neben der Autobahnmaut wichtigsten Arbeitsinhalt des Verkehrsministers mit diesem in Verbindung zu bringen (obgleich die Verkehrsminister in ihren jeweiligen Überarbeitungen der StVO -- ohne eine solche kam kaum einer der letzten Verkehrsminister aus -- eh meistens nur die Punkte und Bußgelder anheben). Meiner Meinung nach könnte man das unglaublich wichtige Verkehrsministerium einfach ins Innenministerium eingliedern, aber dann hätte man ja ein Ministerium weniger, das man den unwichtigen Koalitionspartnern zuschieben kann.

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Vögelchen hat geschrieben:Und vor einer roten Ampel zu stehen, wenn weit und breit kein Auto zu sehen ist- sorry, da fühle ich mich irgendwie in meiner eigenständigen Vernunft verarscht.
Ging mir auch so - bis dann doch mal ein Auto kam, das ich übersehen hatte. :klatsch:

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Die Frage ist ja prinzipiell, ab wann eine Tätigkeit Hobby zu nennen ist und ab wann einer Tätigkeit übertrieben viel Wichtigkeit beigemessen wird, was dann ja in Richtung Wahnsinn ginge. Je nachdem, wie die Definitionen von "Hobby" und "übertrieben viel" ausfallen, können die Begriffe Hobby und wahnsinn(ige Tätigkeit) durchaus deckungsgleich sein.
Gruß vom NordicNeuling

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Die Frage im Titel finde ich sehr interessant.
Allerdings ist in einem Forum, das wohl überwiegend von begeisterten Läufern frequentiert wird, nicht mit der evtl. erwarteten Resonanz zu rechnen.

Es ist, als ob man z.B. in einem Forum für Weinliebhaber die Frage nach den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums und Alkoholismus stellte.
Wirklich Betroffene haben da nix zu suchen und nutzen andere Foren.
Laufen unter Palmen

"You gotta keep on keepin´on." (Joe Dirt)

http://www.laufsport-liga.de/profil.html?u=19280

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maccall hat geschrieben:Die Frage im Titel finde ich sehr interessant.
Allerdings ist in einem Forum, das wohl überwiegend von begeisterten Läufern frequentiert wird, nicht mit der evtl. erwarteten Resonanz zu rechnen.

Es ist, als ob man z.B. in einem Forum für Weinliebhaber die Frage nach den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums und Alkoholismus stellte.
Wirklich Betroffene haben da nix zu suchen und nutzen andere Foren.
Meine Intention bei der Erstellung dieses Topics liegt darin, dass jeder Forumsteilnehmer mal in sich hineingehen und nachdenken kann, in welchen Situationen er/sie das Laufen bewusst vorgezogen hat, wohlwissend sich oder seiner Umwelt mittel- oder unmittelbar keine Gefallen getan zu haben. Mit langjährigem Alkoholmissbrauch würde ich es nicht vergleichen..aber mit z.B. gelegentlichem schon. Einer, der das ganze Jahr über trainiert und selten bis gar keinen Alkohol zu sich nimmt, weiß sehr genau, was das für den nächsten Tag bedeutet, am Abend 5 Bier zu sich zu nehmen...und nun ja, irgendwann kommt halt die nächste Firmenweihnachtsfeier, wo es mal etwas lustiger zugeht, in dem Bewusstsein die nächsttägige Einheit ausfallen lassen zu müssen und nebenher den restlichen Tag mit kopfschmerzverzerrtem Gesicht verbringen zu müssen. Also bewusstes über die Stränge schlagen!

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Meine Frau und ich waren kürzlich mit unserem Sohn woanders für mehrere Tage zu Besuch. Spaßig war es dort nicht wirklich, also ging ich laufen. Zu sagen, ich muss laufen gehen (wegen meinem Trainingsplan und so) ist freundlicher als zu sagen, ich brauche von dir eine Auszeit.

Als mich meine Beine nicht mehr tragen konnten, kam ich also zurück. Meine Frau hat schon sehnlichst auf mich gewartet. Obwohl sie eigentlich nicht vorhatte zu laufen, ging sie trotzdem gleich nach mir raus. Sie brauchte genauso eine Auszeit.

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Auf die Balance kommt es an. Es ist bekannt, wann meine Lauftage sind. Wenn dann ausgerechnet am LaLa-Tag irgendetwas sein muss, was genauso gut an jedem anderen Tag stattfinden könnte (oder noch besser: gleich ganz unterbleiben wie z.B. der verkaufsoffene Sonntag für ein Rentnerehepaar), dann kann ich schon mal stur sein. Wenn ein wichtiger Termin (egal ob objektiv oder meiner Frau "nur" subjektiv wichtig) ansteht, dann plane ich schon mal kurzfristig um. Am liebsten im Vorhinein.

Etwas Flexibilität erhöht die Toleranz gegenüber dem Laufverrückten. Geben und nehmen halt.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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berodual_junkie hat geschrieben:Meine Intention bei der Erstellung dieses Topics liegt darin, dass jeder Forumsteilnehmer mal in sich hineingehen und nachdenken kann, in welchen Situationen er/sie das Laufen bewusst vorgezogen hat, wohlwissend sich oder seiner Umwelt mittel- oder unmittelbar keine Gefallen getan zu haben. Mit langjährigem Alkoholmissbrauch würde ich es nicht vergleichen..aber mit z.B. gelegentlichem schon. Einer, der das ganze Jahr über trainiert und selten bis gar keinen Alkohol zu sich nimmt, weiß sehr genau, was das für den nächsten Tag bedeutet, am Abend 5 Bier zu sich zu nehmen...und nun ja, irgendwann kommt halt die nächste Firmenweihnachtsfeier, wo es mal etwas lustiger zugeht, in dem Bewusstsein die nächsttägige Einheit ausfallen lassen zu müssen und nebenher den restlichen Tag mit kopfschmerzverzerrtem Gesicht verbringen zu müssen. Also bewusstes über die Stränge schlagen!
Dein Beispiel finde ich sehr schlecht gewählt. Das hört sich so an, als ob du empfiehlst und es für normal hältst, sich bei einer Firmenweihnachtsfeier so extrem voll laufen zu lassen, dass man den ganzen nächsten Tag Kopfschmerzen hat. :haeh: :nene:

Im Gegenteil: wenn man wegen des Trainings am nächsten Morgen sich nur auf vier Bier (und vier Whisky, iss ja klar) beschränkt, hat man sich und seiner Umwelt einen Gefallen getan (hoffe ich).
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben:Dein Beispiel finde ich sehr schlecht gewählt. Das hört sich so an, als ob du empfiehlst und es für normal hältst, sich bei einer Firmenweihnachtsfeier so extrem voll laufen zu lassen, dass man den ganzen nächsten Tag Kopfschmerzen hat. :haeh: :nene:

Im Gegenteil: wenn man wegen des Trainings am nächsten Morgen sich nur auf vier Bier (und vier Whisky, iss ja klar) beschränkt, hat man sich und seiner Umwelt einen Gefallen getan (hoffe ich).
Eher nicht. Die Geburtenrate ist doch schon rückläufig...
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

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Als ich mich dazu entschlossen habe Stück für Stück das Beste aus meinen sportlichen Möglichkeiten herauszuholen und anfing Marathon zu laufen und Triathlonwettkämpfe zu bestreiten, kam es zu Hause tatsächlich anfangs zu heftigen Spannungen. Ich habe zwar immer schon Sport getrieben allerdings nach dem Fall der Mauer nie so konsequent und zielstrebig wie heute.

Ich musste mir jede zweite Trainingseinheit teuer bei meiner Frau erkämpfen.
Als der Druck zu groß wurde habe ich einige Sachen umgestellt. Ich trainiere jetzt familienfreundlicher Abends, sehr früh am morgen oder in der Mittagspause. Das hat schon viel gebracht.
Außerdem habe ich mein Pokerface aufgesetzt und gesagt, dass ich mit dem Sport seit 33 Jahren verheiratet bin und mich nicht scheiden lasse. Die zweite Liebe würde bei zu starkem Widerstand wohl den kürzeren ziehen...

Seit dem, aber vor allem durch viel Verständnis meiner Frau habe ich einen Freibrief ausgestellt bekommen. Sie begleitet mich zu Wettkämpfen und bringt mir Laufklamotten aus der Stadt mit. Im Gegenzug weiß sie und meine Kinder, dass ich die Belastung für die Familie durch die zeitlich entzerrten Einheiten so wenig wie möglich belaste.

Ich hätte mich wahrscheinlich nicht von meiner Familie getrennt, wäre aber an einem Sportverbot oder auch nur einer Reduzierung verendet.

....ab Freitag kommt meine Familie nun auch mit ins Studio und meine Frau 1x/Woche zum Spinning....besser gehts nicht- naja, meine Tochter ist im Schwimmverein und möchte später Triathletin werden :klatsch: :teufel:

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D-Bus hat geschrieben:Dein Beispiel finde ich sehr schlecht gewählt. Das hört sich so an, als ob du empfiehlst und es für normal hältst, sich bei einer Firmenweihnachtsfeier so extrem voll laufen zu lassen, dass man den ganzen nächsten Tag Kopfschmerzen hat. :haeh: :nene:

Im Gegenteil: wenn man wegen des Trainings am nächsten Morgen sich nur auf vier Bier (und vier Whisky, iss ja klar) beschränkt, hat man sich und seiner Umwelt einen Gefallen getan (hoffe ich).
Und das Schönste ist: Wenn man sich erstmal traut, auch bei solchen Anlässen nur Wasser (Kaffee, Saft) zu trinken, mekrt man, daß das auch geht und alle einen akzeptieren! Wenn nicht, dann hilft der Alkohol wohl auch nur dabei, diese Erkenntnis zu verdrängen.
Gruß vom NordicNeuling

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NordicNeuling hat geschrieben:...Wenn man sich erstmal traut, auch bei solchen Anlässen nur Wasser (Kaffee, Saft) zu trinken, mekrt man, daß das auch geht und alle einen akzeptieren!
Schwierig.
Wer bei einer angesagten Sauforgie mit Wasser daherkommt, macht sich ähnlich zum Außenseiter wie ein Barfüßiger unter Besohlten.

Wein, Bier, Spirituosen seien ein Kulturgut und beflügelten, wie der Name schon sagt, den Geist. Wer nicht rauche und nicht trinke, mit dem stimme was nicht. Von wegen Akzeptanz - außer hohlen Sprüchen mit Hohn und Spott bis hin zum offenem Hass mit Gelbkreuz gegen Blaukreuz ist da nix zu holen. Auf die Mutprobe, einem Saufgelage beizuwohnen, kann ich daher gern verzichten.
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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Das nimmt ja eine interessante Richtung hier.

Sollte man es tatsächlich unter "Wenn aus Hobby Wahnsinn wird..." fassen, wenn jemand wegen seines Hobbies "Laufen" (oder sonst irgendeinem Sport oder sonst irgendeinem Lebensinhalt) sich an bestimmten/vielen/den meisten/allen Abenden von alkoholischen Getränken fernhält?

Ist es nicht vielmehr Wahnsinn, dass es anscheinend so viele Anlässe gibt, bei denen für so viele Menschen Alkohol in beträchtlichen Mengen dazugehört?

Ich mag ihn schon im Familien- und Freundeskreis nicht (und hab da in ersterem Glück, in zweiterem ein ganz gutes Händchen), aber im beruflichen Umfeld find ich die Trinkerei wirklich nur noch merkwürdig. Wenn es eine Konstellation gäbe, in der ich mich ganz bestimmt NICHT zu einer spürbaren Menge Alkohols hinreißen ließe, dann wären das berufliche Veranstaltungen wie Weihnachtsfeiern.

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D-Bus hat geschrieben:Dein Beispiel finde ich sehr schlecht gewählt. Das hört sich so an, als ob du empfiehlst und es für normal hältst, sich bei einer Firmenweihnachtsfeier so extrem voll laufen zu lassen, dass man den ganzen nächsten Tag Kopfschmerzen hat. :haeh: :nene:

Im Gegenteil: wenn man wegen des Trainings am nächsten Morgen sich nur auf vier Bier (und vier Whisky, iss ja klar) beschränkt, hat man sich und seiner Umwelt einen Gefallen getan (hoffe ich).
Das stimmt, da sollte man eher dem Beispiel von Franz Beckenbauer folgen, der war bei Weihnachtsfeieren auch nie so besoffen, dass er unter dem Tisch lag. :D
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Am Ende sind mehrere Lebensbereiche abzudecken, daß man sich irgendwie gut fühlt. Da sind Familie/Freunde, der Job und Hobbies. Wenn es mal eine zeitlang in einem der drei Bereiche unrund läuft, hat man immerhin noch ein paar andere Stützen. Und lasst uns ehrlich sein. In jedem der Felder scheppert es mal. Wenn dann keine anderen Stützen vorhanden sind, wird es ganz schön schwierig einen klaren Blick zu behalten. Das heißt, das es sinnvoll sein könnte, das Rad irgendwie immer rund laufen zu lassen. Logisch kann es mal Zeiten geben, in denen die Familie oder der Job mal mehr Zeit fressen. Das kann aber auch mal das Hobby betreffen. Bei den meisten Lesern hier ist das wohl das Laufen. Schwieriger wird es dann, wenn mehrere interessante Hobbies nebeneinander laufen. Das ist dann eben eine Frage der Priorisierung. Am Ende könnte man die gleiche Fragestellung des Threads auch auf den Job beziehen. Das kennen ja viele noch besser. Hier verhalten wir uns ggü. unserem persönlichen Umfeld weitaus "asozialer" als aufgrund des Sports. Es gibt genügend Menschen, deren privates Umfeld nur aus Kollegen besteht. Ähnliches gilt für Sportler. Wenn das passiert, gewinnt das von BJ angesprochene Phänomen an Normalität. Das Umfeld spiegelt auch nichts anderes zurück.

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berodual_junkie hat geschrieben:Job bringt Kohle, ein Hobby nur selten.
Zeig mir den Job, in dem Du mit 12h/Tag mehr verdienst als mit 10h/Tag. Das gibt es natürlich. Dann würde ich aber wechseln. Da lässt sich Geld auch einfacher verdienen. Am Ende ist es im Job wie im Sport. Es geht darum einen gewünschten Nutzen mit möglichst wenig Aufwand zu erreichen.
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