Als ich mich dazu entschlossen habe Stück für Stück das Beste aus meinen sportlichen Möglichkeiten herauszuholen und anfing Marathon zu laufen und Triathlonwettkämpfe zu bestreiten, kam es zu Hause tatsächlich anfangs zu heftigen Spannungen. Ich habe zwar immer schon Sport getrieben allerdings nach dem Fall der Mauer nie so konsequent und zielstrebig wie heute.
Ich musste mir jede zweite Trainingseinheit teuer bei meiner Frau erkämpfen.
Als der Druck zu groß wurde habe ich einige Sachen umgestellt. Ich trainiere jetzt familienfreundlicher Abends, sehr früh am morgen oder in der Mittagspause. Das hat schon viel gebracht.
Außerdem habe ich mein Pokerface aufgesetzt und gesagt, dass ich mit dem Sport seit 33 Jahren verheiratet bin und mich nicht scheiden lasse. Die zweite Liebe würde bei zu starkem Widerstand wohl den kürzeren ziehen...
Seit dem, aber vor allem durch viel Verständnis meiner Frau habe ich einen Freibrief ausgestellt bekommen. Sie begleitet mich zu Wettkämpfen und bringt mir Laufklamotten aus der Stadt mit. Im Gegenzug weiß sie und meine Kinder, dass ich die Belastung für die Familie durch die zeitlich entzerrten Einheiten so wenig wie möglich belaste.
Ich hätte mich wahrscheinlich nicht von meiner Familie getrennt, wäre aber an einem Sportverbot oder auch nur einer Reduzierung verendet.
....ab Freitag kommt meine Familie nun auch mit ins Studio und meine Frau 1x/Woche zum Spinning....besser gehts nicht- naja, meine Tochter ist im Schwimmverein und möchte später Triathletin werden
