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Frage zum Trainingspuls

Frage zum Trainingspuls

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Hallo zusammen,

ich mache seit März einen HM-Trainingsplan über die App MiCoach von Adidas basierend auf dem Puls. Meine Zielzeit für den HM sind <2 Stunden.
Mittlerweile bin ich im Plan fast halb durch, bei etwa 14km beim langen Lauf angelangt.

Etwas stutzig machen mich allerdings die Pulszonen, die die App vorschlägt. Die werden nach speziellen Steigerungsläufen über den HRM-Sensor festgelegt. (Bin 38 Jahre m, 183cm, 80kg, sportlich aber Laufanfänger)


Rote Zone:Power 173 - 179 SPM Durch maximale Belastung steigerst du deine Kraft und deine Geschwindigkeit.
Gelbe Zone:Kraft 166 - 172 SPM Durch hohe Belastung verbesserst du deine Herz-Kreislaufstärke.
Grüne Zone:Ausdauer 146 - 165 SPM Durch mittlere Belastung arbeitest du an deiner Ausdauer und verbrennst besonders viele Kalorien.
Blaue Zone:Energie 128 - 145 SPM Durch geringe Anstrengung baust du eine aerobe Basis (allgemeine Kondition) auf und kannst dich
Diese Testläufe habe ich ein paar mal durchgeführt, und komme immer zum selben Ergebnis. Normalerweise müsste in meinem Alter die blaue Zone (entspricht GA1) bei 120 anfangen, GA1/2 138-155, GA2 155-173 (Marquart-Running Rechner)

Bei mir sind die Zonen doch erheblich nach oben verschoben.

Ist das plausibel?

Beim langen Lauf ist mein Wohlfühlpuls bei etwa 150-155.

Mein HFmax liegt beim Laufen bei 182, beim HIIT erreiche ich allerdings bis zu 195.

Was meinen die Spezialisten hier? Sollte ich mal einen richtigen Leistungstest machen lassen?

Grüße

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starter78 hat geschrieben: Normalerweise müsste in meinem Alter
Willkommen!

Du machst den Standardfehler und gehst davon aus, dass die HFMax anhand des Alters berechenbar ist. Ja, es gibt derartige Formeln, ja sie mögen für manche Leute zutreffen, für dich jedoch offensichtlich nicht. (Bei mir ist es genauso. Ich bin 41 und meine Hfmax liegt nördlich von 200).
Mein HFmax liegt beim Laufen bei 182, beim HIIT erreiche ich allerdings bis zu 195.
HFmax ist der maximale Puls, den Du jemals erreichen kannst. Mehr als 100% HFmax geht nicht. Also ist die HFmax falsch.

Solange Du Deine echte HFmax nicht kennst, bringen Dir diese Zonen gar nichts - egal von wem bestimmt. Die App wird aber deutlich dichter an der Realität liegen als die Standardformeln...

Schön finde ich auch diese Bezeichung der "grünen Zone"
verbrennst besonders viele Kalorien
Ach? Und in den Zonen darüber weniger? :D
Bild

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Und das nächste eindrucksvolle Beispiel dafür, was passiert, wenn pulsbasiertes Training nicht verstanden wird bzw. wenn irgendeine obskure App irgendeinen Blödsinn von sich gibt, der dann geglaubt wird.

Möglichkeit A: Leg den Pulsgurt weg und lauf einfach.
Möglichkeit B: Lies dich in der Fachliteratur ins Thema "pulsbasiertes Training" ein.

Ich rate zu Möglichkeit A.

Vor allem aber, bei A und B: Vergiss das, was da zur "grünen Zone" steht. Es ist absolut falsch. Besonders viele Kalorien verbrennst du, wenn du besonders schnell läufst. Das nicht immer zu tun ist sehr sinnvoll, hat aber nichts mit dem Kalorienverbrauch zu tun.

Falls meine Antwort genervt wirkt, dann liegt das daran, dass ich genervt bin. Deine Frage tritt hier fast täglich auf, und wird fast täglich immer gleich beantwortet.

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crsieben hat geschrieben:
Falls meine Antwort genervt wirkt, dann liegt das daran, dass ich genervt bin. Deine Frage tritt hier fast täglich auf, und wird fast täglich immer gleich beantwortet.
Hier im Münsterland überholen mich i.M. viele Inlineskater. Einige sehen beim Laufen aus wie Eisschnellläufer :nick: , nur dass sie Rollen statt Kufen unter den Schuhen haben.
Es ist eine Freude sich diese Eleganz anzuschauen, sie strahlen eine große Ruhe und Gelassenheit aus. :winken:
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Moin,

im Prinzip ist alles richtig, die App ist wie ruca erwähnte dichter an der Realität als die berechnung nach dem Alter. Die App extrapoliert aus den Testläufen auf deine individuelle HFmax. und gibt dann die Trainingsbereiche vor. Über die Kommentare zu den Bereichen kann man streiten, aber ist nicht das Thema.

Die Altersformeln gelten für den statistischen Mittelwert der Bevölkerung mit einer Abweichung von ±30 bpm und sind für eine individuelle Berechnung etwa so geeignet wie für die Berechnung der Schuhgröße.

Wenn Du gut zurecht kommst und die Trainingsvorgaben der App für dich gut zu bewältigen sind, mach' mit den Vorgaben der App weiter. Viel Erfolg beim HM.
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.

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crsieben hat geschrieben:
Vor allem aber, bei A und B: Vergiss das, was da zur "grünen Zone" steht. Es ist absolut falsch. Besonders viele Kalorien verbrennst du, wenn du besonders schnell läufst. Das nicht immer zu tun ist sehr sinnvoll, hat aber nichts mit dem Kalorienverbrauch zu tun.
Dass ein Fettverbrennungspuls Muell ist ist mir klar. Aber verbrennt man wirklich mehr wenn man schneller laeuft oder ist der Kalorienverbrauch ungefaehr derselbe wenn ich 15km zuruecklege, einmal in einer Stunde und einmal in 2 Stunden? Wenn ich mir das Compendium of physical activities anschaue dann komme ich bei meinem Vorbild oben auf ungefaehr denselben Kalorienverbrauch.

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Sorrel hat geschrieben:Dass ein Fettverbrennungspuls Muell ist ist mir klar. Aber verbrennt man wirklich mehr wenn man schneller laeuft oder ist der Kalorienverbrauch ungefaehr derselbe wenn ich 15km zuruecklege, einmal in einer Stunde und einmal in 2 Stunden? Wenn ich mir das Compendium of physical activities anschaue dann komme ich bei meinem Vorbild oben auf ungefaehr denselben Kalorienverbrauch.
Ohne mich damit jetzt im Detail befasst zu haben, würde ich einfach mal behaupten, der "Kalorienverbrauch pro Zeit" ist bei schnellerer Pace höher, der "Kalorienverbrauch pro Strecke" dürfte zumindest in erster Näherung ähnlich sein.

Oder anders ausgedrückt, wenn man sagt "ich laufe jetzt eine 10km Runde" ist die Pace nebensächlich, wenn man aber sagt "ich laufe jetzt für 1 Stunde" (was gerade bei den typischen Abnehm-Kandidaten auf dem Laufband im Fitnessstudio oft der Fall ist), dann ist eine schnellere Pace besser zum Abnehmen.

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Sorrel hat geschrieben:Aber verbrennt man wirklich mehr wenn man schneller laeuft
Klar.

Ganz simple Physik. Wenn Du schneller bist, musst du mehr Widerstände (Trägheit, Wind usw.) überwinden als wenn Du langsam bist. Und dafür brauchst Du Energie, die irgendwoher kommen muss.

Und zudem eines nicht vergessen. Wenn Du die gleiche Strecke in 45 statt 60 Minuten schaffst, musst Du für einen fairen Vergleich auch mit einberechnen, was man in den übrigen 15 Minuten "Nichtstun" auch noch verbrennt...
Bild

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ruca hat geschrieben:Klar.

Ganz simple Physik. Wenn Du schneller bist, musst du mehr Widerstände (Trägheit, Wind usw.) überwinden als wenn Du langsam bist. Und dafür brauchst Du Energie, die irgendwoher kommen muss.

Und zudem eines nicht vergessen. Wenn Du die gleiche Strecke in 45 statt 60 Minuten schaffst, musst Du für einen fairen Vergleich auch mit einberechnen, was man in den übrigen 15 Minuten "Nichtstun" auch noch verbrennt...
Aber wenn du langsamer bist must du den Wiederstand laenger ueberwinden. Ich habe spontan nur dieses hier gefunden:
running commentary?: Fun with physics

welches besagt dass es nichts ausmacht. Allerdings kann ich mir schon Unterschiede zwischen Laufband und draussen Laufen vorstellen. Eine bestimmte Menge Energie verbrennt man ja immer nur zum Ueberleben, egal ob ich jetzt laufe oder auf dem Sofa sitze. Aber gut, es kann natuerlich einen kleinen Unterschied geben wenn ich vergleiche dass ich einerseits noch laufe, andererseits schon wieder zu Hause bin und zu lauter Musik tanzend die Wohnung staubsauge :nick: Ok, mal weitersuchen.

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crsieben hat geschrieben: Vor allem aber, bei A und B: Vergiss das, was da zur "grünen Zone" steht. Es ist absolut falsch. Besonders viele Kalorien verbrennst du, wenn du besonders schnell läufst. Das nicht immer zu tun ist sehr sinnvoll, hat aber nichts mit dem Kalorienverbrauch zu tun.
Hier muss man etwas genauer argumentieren. Falsch ist, dass man mehr Kalorien verbraucht, wenn man eine Strecke schneller läuft. Interessanterweise ist der Energieumsatz pro km ziemlich unabhängig von der Geschwindigkeit, die man läuft. Der Energieumsatz pro Zeit steigt natürlich mit ansteigender Geschwindigkeit. Richtig ist also, dass man mehr Kalorien/Zeit verbraucht, wenn man schneller läuft.

Man verbrennt aber in einer Stunde mittelschnellem Lauf mehr Kalorien als in 20 Minuten schnellen Lauf. In der gelben und roten Zone ist man schneller platt und wird daher nicht so viel Energie verbrauchen können wie im gemütlichen Dauerlauf. Dauert halt seine Zeit ;-)

So falsch ist das also gar nicht, nur nicht richtig in der Plakativität, die eine kurze Tabelle vermittelt. Man muss etwas um die Ecke denken.

:klugsch:

Viele Grüße,
Stephan

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undläuftundläuft hat geschrieben: So falsch ist das also gar nicht, nur nicht richtig in der Plakativität, die eine kurze Tabelle vermittelt. Man muss etwas um die Ecke denken.
In der Tat! Ihr sagt ja auch alle genau das Gleiche, nur Jeder etwas anders ;)
WK-PBs: Titisee-Volkslauf 7,5km: 34:32 (20.09.15), StadtLauf Freiburg 11km: 52:11 (11.10.15)
Letzter WK: Roßkopflauf 2017@18,2km@560Hm: 1.51:xx (16.07.17)

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Eigentlich ist das ja das Spezialgebiet von D-Bus, aber ich will dann gerne mal seinen Part übernehmen.
ruca hat geschrieben:Klar.
Ganz simple Physik. Wenn Du schneller bist, musst du mehr Widerstände (Trägheit, Wind usw.) überwinden als wenn Du langsam bist. Und dafür brauchst Du Energie, die irgendwoher kommen muss.
undläuftundläuft hat geschrieben:Falsch ist, dass man mehr Kalorien verbraucht, wenn man eine Strecke schneller läuft. Interessanterweise ist der Energieumsatz pro km ziemlich unabhängig von der Geschwindigkeit, die man läuft.
Doch! Diese Aussage ist falsch! Der Kalorienverbrauch ist nicht unwesentlich auch von der Geschwindigkeit abhängig, wie in dieser Studie nachgewiesen wird.

Es gibt eine mittlere Geschwindigkeit, bei der der Kalorienverbrauch am geringsten ist, man also am ökonomischsten läuft. Nach links und rechts auf der Skala, sprich bei abnehmendem Tempo ebenso wie bei steigendem Tempo, nimmt der Energieumsatz zu. Die Kurve ähnelt einer Parabel. Um das mal in Zahlen zu fassen (ich habe einen Probanden herausgegriffen, das sieht aber im Prinzip bei allen gleich aus):

5:12 min/km: 62 kcal/km
3:42 min/km: 71 kcal/km (+15%)
8:20 min/km: 67 kcal/km (+8%)

8 und 15% sind nicht trivial.

Da spielt sicherlich Laufökonomie und manches mit hinein. Also nicht immer ist das scheinbar Offensichtliche auch das Wahre.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Ja Bernd, das ist wirklich sehr beeindruckend. Du hast mit einer Studie, von der ich leider nur den Abstrakt gefunden habe, belegt, dass bei einer Temposteigerung von 5:12 auf 3:42 der Energieaufwand um 15 % steigt. Bei einer Geschwindigkeitssteigerung von 40 %.
Andersrum, bei einer Geschwindigkeitssenkung auf 8:20 (also zügiges Gehen) steigt der Energieaufwand wieder. Klar, ist auch kein Laufen mehr, sondern hopsen.

Lass uns mal spielen... :klugsch:

Angenommen, der Energiebedarf in Abhängigkeit der Geschwindigkeit wäre wirklich eine Parabel. Dann hätten wir drei Unbekannte und drei Gleichungen. Toll! Also kann man rechnen.

Der obige Läufer ist wohl am effizientesten bei einer Pace von 6:16. Hier würden Energiekosten von 60 kcal/km anfallen. Man kann jetzt schnell ausrechnen, dass in einer Geschwindigkeitsspanne von 5:11 bis 7:21, d.h. bei einer Erhöhung bzw. Senkung des Tempos um jeweils bis zu 17 % (!) die Energiekosten nur um lumpige 3 % (!) variieren. Das nenne ich einen ziemlich trivialen Energieunterschied bei einer ziemlich weiten Spanne an Geschwindigkeiten.

Wenn dieser Proband für 10 km 1:14 braucht, verbrennt er genau soviel Energie wie wenn er die gleiche Strecke in 0:52 zurücklegt. Klingt nicht einleuchtend, ist aber wohl so. Im ersten Fall kann er bestimmt noch eine Runde dran hängen, im zweiten Fall ist er vermutlich platt.

Meine Aussage oben, der Energieverbrauch wäre weitestgehend konstant, stimmt natürlich nicht. Hierbei sind die "Ränder" der Verteilung unberücksichtigt, d.h. Vollsprint und auf der Stelle rumhopsen sind recht ineffizient. Aber im großen und ganzen hat das Tempo einen recht geringen Einfluss auf den Energiebedarf, wenn man nicht in extreme Geschwindigkeiten abdriftet. Jemand, der sein effizientestes Tempo bei 6:16 hat, ist bei 3:42 vermutlich im roten Bereich. Das geht nicht lange gut...

Viele Grüße,
Stephan

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burny hat geschrieben:Eigentlich ist das ja das Spezialgebiet von D-Bus, aber ich will dann gerne mal seinen Part übernehmen.

Doch! Diese Aussage ist falsch! Der Kalorienverbrauch ist nicht unwesentlich auch von der Geschwindigkeit abhängig, wie in dieser Studie nachgewiesen wird.
Sehr schön, danke, diese Diskussion hier habe ich erst jetzt bemerkt.

Hier die entscheidende Abbildung daraus: "Each individual participant's CoT data (point) with both a linear and curvilinear line fit. Open circles are males; closed circles are females. Error bars are the standard error of mean values averaged over the trials at each speed."

Die nächste Abbildung verdeutlicht, warum so oft fälschlicherweise behauptet wird, dass der Energieverbrauch pro km tempounabhängig ist: betrachtet man die Energie pro Zeit, sieht das fast linear aus (und linear bedeutete eben, dass der Energieverbrauch pro km konstant wäre). "Each individual participant's CoL data (point) with both linear and curvilinear line fits. Open diamonds are males; closed diamonds are females. The R2 values on the bottom left are for the linear fit; the values on the top right are for the curvilinear fit. Error bars are the standard error of mean values averaged over the trials at each speed; they are small and thus, may be challenging to see."
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Sorrel hat geschrieben:Aber wenn du langsamer bist must du den Wiederstand laenger ueberwinden. Ich habe spontan nur dieses hier gefunden:
running commentary?: Fun with physics

welches besagt dass es nichts ausmacht.
Das sagt dort die erste Abbildung aber keineswegs aus. Das sieht da nur ganz grob so aus, als ob die "Running"-Kurve horizontal verliefe, was sie aber eben nicht tut. Da ist die Ordinate entsprechend geschickt (von 0 - 450 J/m) gewählt - die Originalquelle hat auch eine solche Abbildung gar nicht.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Gut, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, gibt es also eine kleine Abweichung (wahrscheinlich der Laufökonomie geschuldet), die ich aber von der Leistung her nach 1 min bei den gegebenen Geschwindigkeiten schon wieder ausgeglichen habe? Die Leistung (cal/min) ist ja bei 8:20min/km ja dennoch am geringsten.
WK-PBs: Titisee-Volkslauf 7,5km: 34:32 (20.09.15), StadtLauf Freiburg 11km: 52:11 (11.10.15)
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Mal ein anderer Aspekt:

Training nach Puls ist ja ein praktikable Sache, aber doch eher etwas für Fortgeschrittene, die am Limit feilen, um Höchstleistungen rauszukitzeln.
Ein Laufanfänger, dem dazu noch der theoretische Background komplett fehlt, ganz zu schweigen von den Möglichkeiten, die HFmax exakt zu bestimmen (Und vor allem regelmäßig zu aktualisieren) und der noch dazu einen HM mit einer Pace von 5:40 anstrebt, ist mit einem Standard Trainingsplan (HM in Sub120) doch bestimmt viel besser bedient.

Oder liege ich da falsch? dann möge man mich berichtigen :)
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
Mein Blog: GinFit.de
Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

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undläuftundläuft hat geschrieben: Angenommen, der Energiebedarf in Abhängigkeit der Geschwindigkeit wäre wirklich eine Parabel. Dann hätten wir drei Unbekannte und drei Gleichungen. Toll! Also kann man rechnen.

Der obige Läufer ist wohl am effizientesten bei einer Pace von 6:16.
Ich habe nicht geschrieben: Die Kurve IST eine Parabel, sondern sie ähnelt ihr. Daher ist die Rechnung müßig. Wie die von D-Bus gezeigten Abbildungen ergeben, hat der Läufer aus meinem Beispiel sein Minimum tatsächlich bei 5:12 min/km. (Es wurden natürlich nur diskrete Tempi gelaufen, kein Kontinuum.)

Das ist Trainingstempo vs. 10-km-Wettkampftempo, und das Beispiel zeigt, dass dieser Läufer im Wettkampf eben deutlich mehr Energie verbraucht, auf die Distanz bezogen, nicht auf die Zeit!
undläuftundläuft hat geschrieben:der Energieaufwand um 15 % steigt. Bei einer Geschwindigkeitssteigerung von 40 %.
Andersrum, bei einer Geschwindigkeitssenkung auf 8:20 (also zügiges Gehen) steigt der Energieaufwand wieder.
Es geht nicht um die Relationen, sondern schlicht darum, dass der Energieverbrauch eben doch auch tempoabhängig ist. Es ist auch nicht verwunderlich, dass links und rechts vom Minimum der Anstieg zunächst geringer ist und erst dann stärker ansteigt.
Du hast oben aber das Gegenteil behauptet, und das stimmt nicht.
TomBuilder hat geschrieben:Gut, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, gibt es also eine kleine Abweichung (wahrscheinlich der Laufökonomie geschuldet), die ich aber von der Leistung her nach 1 min bei den gegebenen Geschwindigkeiten schon wieder ausgeglichen habe? Die Leistung (cal/min) ist ja bei 8:20min/km ja dennoch am geringsten.
Deinen Gedankengang verstehe ich nicht. Was ist da nach 1 min "wieder ausgeglichen"? Betrachtet wird der Verbrauch pro km. Bei einem 10 km-Lauf verbraucht der Beispielläufer zwischen 620 kcal (mittleres Tempo) und 710 kcal (schnell). Das heißt 15% mehr.

Bernd
Das Remake
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burny hat geschrieben: Es geht nicht um die Relationen, sondern schlicht darum, dass der Energieverbrauch eben doch auch tempoabhängig ist. ... Du hast oben aber das Gegenteil behauptet, und das stimmt nicht.
Es geht ja nicht ums Recht haben, sondern darum, dass ich Unrecht hab ;-) Im übrigen ist die Erdoberfläche auch nicht gerade, sondern gewölbt. Sollte man vielleicht noch berücksichtigen, dann wird die Studie noch ein bisschen komplizierter.

Ist es nicht erstaunlich, dass man, wenn man mal die Ausreißer außer Acht lässt, tatsächlich fast mit einem konstantem Bereich des Energieverbrauchs laufen kann? Die gelaufenen Tempi liegen ziemlich weit auseinander! Nur nochmal zum verdeutlichen: Ein m/s sind schon 3,6 km pro Stunde, das ist wirklich kein Pappenstiel.

Viele Grüße,
Stephan

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undläuftundläuft hat geschrieben: Ist es nicht erstaunlich, dass man, wenn man mal die Ausreißer außer Acht lässt, tatsächlich fast mit einem konstantem Bereich des Energieverbrauchs laufen kann? Die gelaufenen Tempi liegen ziemlich weit auseinander! Nur nochmal zum verdeutlichen: Ein m/s sind schon 3,6 km pro Stunde, das ist wirklich kein Pappenstiel.
Ich weiß nicht, wieso du von "Ausreißern" sprichst. Nach unten meinetwegen, denn da sind selbst die regenerativen Läufe nicht allzu viel langsamer als das normale Trainingstempo. Nach oben hin sieht das anders aus. Wer einem Trainingsplan folgt, hat in der Regel mind. einen, wenn nicht 2 Tempoeinheiten pro Woche. D. h., da läuft man über 12 oder mehr Wochen ziemlich oft in einem Tempo, das in etwa dem 10-er entspricht (beim Tempolauf etwas geringeres, bei Intervalleinheiten oft etwas höheres Tempo).

Von daher ist das schnelle Tempo kein Exotentempo.
Es geht ja nicht ums Recht haben, sondern darum, dass ich Unrecht hab
Wer einen Beitrag schreibt, muss sich darauf einlassen, dass der Wahrheitsgehalt auf den Prüfstand kommt. Im Übrigen habe ich mich zunächst auch damit schwer getan, als D-Bus das seinerzeit eingebracht hat (die Diskussion gab's vor einiger Zeit), habe mich aber eines Besseren belehren lassen. Wer sachliche Klarstellung eines Beitrags als Angriff auf sein Ego versteht, hat ein ganz anderes Problem.

Bernd
Das Remake
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Mach Dir keine Sorgen, meinem Ego geht es gut. Um das anzukäsen, brauchts mehr als ein paar Bildchen aus dem Internet. Und du hast völlig recht mit der Aussage, dass der Energieverbrauch eine Funktion der Laufgeschwindigkeit ist.

Wenn hier aber Haarspalterei betrieben wird, dann bitte richtig: Ich schrieb, dass der Energieumsatz pro km ziemlich unabhängig von der Laufgeschwindigkeit ist. Und da spielen Relationen zwischen Geschwindigkeitszuwachs und Zuwachs an Kosten eine große Rolle.

Aber genug - zurück zum Thema.

Viele Grüße,
Stephan

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undläuftundläuft hat geschrieben:Die gelaufenen Tempi liegen ziemlich weit auseinander! Nur nochmal zum verdeutlichen: Ein m/s sind schon 3,6 km pro Stunde, das ist wirklich kein Pappenstiel.
Ja, aber die Eingangsfrage enthielt einen noch größeren Bereich:
Sorrel hat geschrieben:Aber verbrennt man wirklich mehr wenn man schneller laeuft oder ist der Kalorienverbrauch ungefaehr derselbe wenn ich 15km zuruecklege, einmal in einer Stunde und einmal in 2 Stunden?
15 km pro Stunde => 15000 Meter in 3600 Sekunden = 4,2 m/s (bzw. 4:00 min/km)
15 km in zwei Stunden => 15000 Meter in 7200 Sekunden = 2,1 m/s (bzw. 8:00 min/km)
ruca hat geschrieben:Und zudem eines nicht vergessen. Wenn Du die gleiche Strecke in 45 statt 60 Minuten schaffst, musst Du für einen fairen Vergleich auch mit einberechnen, was man in den übrigen 15 Minuten "Nichtstun" auch noch verbrennt...
So ist es, da die hier diskutierten Verbrauchswerte ja Gesamtmessungen sind, d.h. sie enthalten die Energie fürs Laufen und die für den Grundumsatz.
Macht das was aus? Wenn der Grundumsatz 1600 kcal/Tag beträgt, sind das immerhin 67 kcal pro Stunde. Das ist in der Größenordnung des Verbrauchs für einen km.
Mal ganz grob überschlagen mit Bernds Daten und 15 km wie in Sorrels Frage:
burny hat geschrieben:5:12 min/km: 62 kcal/km
3:42 min/km: 71 kcal/km (+15%)
8:20 min/km: 67 kcal/km (+8%)
Kalorien vom Laufen:
a) Schnell: 15 km * 71 kcal/km = 1065 kcal
b) Mittel: 15 km * 62 kcal/km = 930 kcal
c) Langsam: 15 km * 67 kcal/km = 1005 kcal

Zeitverbrauch:
a) Schnell: 15 km * 3:42 min/km = 55,5 min
b) Mittel: 15 km * 5:12 min/km = 78,0 min
c) Langsam: 15 km * 8:20 min/km = 125 min

Kalorienverbrauch durchs Rumliegen nach dem Lauf (bis 125 min Gesamtzeit):
a) Schnell: 69,5 min * 1600 kcal / (1440 min) = 77,2 kcal
b) Mittel: 47 min * 1600 kcal / (1440 min) = 52,2 kcal
c) Langsam: 0 min * 1600 kcal / (1440 min) = 0 kcal

Gesamtkalorienverbrauch in 125 min
a) Schnell: 1065 kcal + 77 kcal = 1142 kcal (+ 16%)
b) Mittel: 930 kcal + 52 kcal = 982 kcal
c) Langsam: 1005 kcal + 0 kcal = 1005 kcal (+2%)

Realistischerweise würde ich die 8:20 min/km aber rauslassen, da keiner, der 15 km @3:42 schafft, freiwillig mit so einem langsamen Tempo liefe. 3:42 min/km und 5:12 min/km liegen aber durchaus in einem üblichen Rahmen, und da ist der Kalorienverbrauch pro km durchaus anders.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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burny hat geschrieben: Deinen Gedankengang verstehe ich nicht. Was ist da nach 1 min "wieder ausgeglichen"? Betrachtet wird der Verbrauch pro km. Bei einem 10 km-Lauf verbraucht der Beispielläufer zwischen 620 kcal (mittleres Tempo) und 710 kcal (schnell). Das heißt 15% mehr.
Mir ging es nur darum, was ja auch Thema war, dass das ganze mit der Zeit viel stärker variiert, als km-basiert.
Für die 2 Beispielgeschwindigkeiten wären das bei z.B. einem 50min-Lauf zwischen 595 kcal (mittleres Tempo) und 960 kcal (schnell). Also 61%, wenn ich nicht irgendwo falsch gedacht habe. Und darum ging es ja auch.
WK-PBs: Titisee-Volkslauf 7,5km: 34:32 (20.09.15), StadtLauf Freiburg 11km: 52:11 (11.10.15)
Letzter WK: Roßkopflauf 2017@18,2km@560Hm: 1.51:xx (16.07.17)

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Meiner Meinung nach sollen diese Zonen von starter78 so gemeint sein:
Die grüne Zone verbrennt besonders viel Fett (fälschlicherweise steht Kalorien da)! Das ist bei ihm der Bereich unterhalb der anaeroben Schwelle und es wird 100% Fett verbrannt. Rennt er schneller, verbrennt er natürlich mehr Kalorien und noch mehr Fett, aber es beginnt auch der Prozess, dass Kohlehydrate verbraucht werden und nicht mehr nur 100% Fettzellen. Das ist der einzige Unterschied. Ansonsten unterstreiche ich auch die These, je schneller man läuft, desto mehr verbrennt man auch Kalorien, das ist Physik...

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Sadok hat geschrieben:Die grüne Zone verbrennt besonders viel Fett (fälschlicherweise steht Kalorien da)! Das ist bei ihm der Bereich unterhalb der anaeroben Schwelle und es wird 100% Fett verbrannt. Rennt er schneller, verbrennt er natürlich mehr Kalorien und noch mehr Fett, aber es beginnt auch der Prozess, dass Kohlehydrate verbraucht werden und nicht mehr nur 100% Fettzellen.
Äh nein. Käse. Energiebereitstellung beim Sport ist nicht schwarz oder weiß.

Viele Grüße,
Stephan

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Sadok hat geschrieben:Meiner Meinung nach sollen diese Zonen von starter78 so gemeint sein:
1) Die grüne Zone verbrennt besonders viel Fett (fälschlicherweise steht Kalorien da)! Das ist bei ihm der Bereich unterhalb der anaeroben Schwelle und 2) es wird 100% Fett verbrannt. 3)Rennt er schneller, verbrennt er natürlich mehr Kalorien und noch mehr Fett, aber es beginnt auch der Prozess, dass Kohlehydrate verbraucht werden und nicht mehr nur 100% Fettzellen.
1) Ja
2) Nein - auch unterhalb der Schwelle werden Kohlehydrate verbrannt
3) Jein - die Fettverbrennung hat ein Maximum bei ca. 75 - 80% der HFmax (je nach Typ/Trainingszustand), und geht oberhalb dessen nicht nur relativ, sondern auch absolut zurück. Im 10er WK-Tempo verbrennt der trainierte Läufer praktisch kein Fett.

Nette Zusammenfassungen: a) Energieanteile (Tabelle auf Seite 8): klick; (breites) Maximum der Fettverbrennung (Abbildung 1): klick.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus, danke für die korrektere Darstellung, mein Wissen war hier nur grob, ich wollte es nur als Erklärung für diese grüne Zone nehmen, was ich vermute, was die App damit meint. Punkt 3 ist allerdings extrem interessant. Heißt das im Klartext bei einem WK im HF MAX Bereich wird gar kein Fett mehr verbrannt? Uii. :-) Gut da gehts ja auch um Zeit und nicht um die Figur hehe...

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Sadok hat geschrieben:Heißt das im Klartext bei einem WK im HF MAX Bereich wird gar kein Fett mehr verbrannt?
Der muss gar nicht im HFmax-Bereich sein. Bei einem 10 km-Lauf mit 90% HFmax (oder auch mehr) reicht das schon.

Sadok hat geschrieben:Gut da gehts ja auch um Zeit und nicht um die Figur hehe...
Die "Figur" hat nichts mit der Art der Energiebereitstellung zu tun. Es geht nur um die Energiebilanz. Wenn der Mehrverbrauch durch den Wettkampf nicht hinterher wieder reingefuttert wird, wird er durch Abbau der Fettreserven gedeckt. Wer häufig Wettkämpfe läuft, nimmt also genauso ab wie einer, der zum Vergnügen joggt (wenn er wie gesagt nicht alles durch Essen oder Trinken wieder zuführt). Der Energieumsatz ist nach einem schnellen Wettkampf sogar noch eine ganze Weile erhöht.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Sadok hat geschrieben:Heißt das im Klartext bei einem WK im HF MAX Bereich wird gar kein Fett mehr verbrannt?
Ich denke nicht, dass die Fettverbrennung in den Mitochondrien gänzlich zum Erliegen kommen kann. Gemeint ist eher, dass der zusätzliche Energiebedarf, der durch das schnelle Laufen entsteht, fast vollständig aus der vermehrten Verwertung der Kohlenhydrate gedeckt wird. Denn aus der Verbrennung der Kohlenhydrate kann schneller und damit mehr Energie pro Zeiteinheit gewonnen werden als aus der Betaoxidation, zudem wird etwas weniger Sauerstoff benötigt als bei der Fettverbrennung. Und wie schon öfter gesagt: Fettverbrennung meint hier nicht unmittelbar den Abbau der Fettpölsterchen, sondern die Verwertung der in Muskeln verteilten "Fettröpfchen".
______________________________________

Es ist nicht entscheidend, woher man kommt, sondern wohin man geht.

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burny hat geschrieben:Wer häufig Wettkämpfe läuft, nimmt also genauso ab wie einer, der zum Vergnügen joggt (wenn er wie gesagt nicht alles durch Essen oder Trinken wieder zuführt).
Was natürlich bei den meist ausgezeichneten Kuchen- und Salatbüffets bei Volks- und Freundschaftsläufen ein nur theoretisches Unterfangen ist. :zwinker2:

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burny hat geschrieben:Die "Figur" hat nichts mit der Art der Energiebereitstellung zu tun. Es geht nur um die Energiebilanz.
Daß das einfach nicht in die Köpfe rein will! Genauso wie "Problemzonen trainieren".
Gruß vom NordicNeuling

Trainingsplan miCoach

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Hallo Starter78,

losgelöst von den ganzen Puls-Diskussionen: Du kannst bei micoach grundsätzlich alle Zonen manuell einstellen. Hierzu solltest Du dann wissen, daß die micoach Zonen (bezogen auf Herzfrequenzen) den folgenden Bereichen entsprechen sollen:
ROT: 90 - 95% HF max
GELB: 85 -90% HF max
GRÜN: 75-85% HF max
BLAU: 65-75% HF max
Wenn du deine HF max aus dem HIT Training nimmst - solltest Du dir die Zonen ganz gut auch selber definieren können. Dein "Wohlfühltempo" würde dann auch mitten im Bereich der grünen Zone sein und somit "passen".

Des weiteren kannst Du aber auch mit micoach nach Pace /Geschwindigkeit trainieren. In der Regel ermittelst Du beim Beurteilungstraining je Zone jeweils einen Puls- und einen Geschwindigkeits-Bereich (sofern du die App über ein Smartphone mit GPS nutzt). Mir persönlich macht die Variante nach Geschwindigkeit mehr Spaß ;-)


Viele Grüße Bewapo

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...96% sind 96%, nix passiert dann. Du kriegst dann nur ne schlechtere Traingings-Bewertung weil du außerhalb der geplanten Zonen bleibst und manchmal kann es sein, daß dein Smartphone explodiert :zwinker5: . Generell "empfiehlt" micoach aber auch, sich im Training nie voll auszubelasten, daher vermutlich die Grenze bei 95%.
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