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Olympische Spiele 2016 – Rio de Janeiro / Brasilien

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leviathan hat geschrieben:Das sind doch aber klare Regeln, die für alle gleich sind (auch wenn manche gleicher zu sein scheinen). Mit der Teilnahme an so einer Veranstaltung ordnet man sich dem Regelwerk unter. Die Organisatoren haben doch auch nichts dagegen, daß die Sportler sich politisch engagieren. Sie sollen lediglich vermeiden die Spiele als Plattform zu nutzen.
Ich verstehe schon was du meinst, und stimme ja auch zu dass es hässlich werden könnte. Aber kein Regelwerk kann Grundrechte wie Meinungsfreiheit einschränken, und bei Verstößen die Athleten um die Früchte ihrere Arbeit bringen. Grundrechte und Arbeitsrecht sind zum Glück sehr stark, besonders hier bei uns. Das ist meine Rechtsansicht, als Laie natürlich.
Let fitness naturally occur. Don't force it or chase times. – @stevemagness

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farhadsun hat geschrieben:+1
+2

Bitte Sport nicht als politische Bühne nutzen.
Mir gefällt nicht, wie Russland schon auf dieser Weise politisch bestraft wird. Und auch wenn über Bach so auf ARD/ZDF geschimpft wird... hat er hier meine volle Unterstützung.

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Unwucht hat geschrieben:Ich verstehe schon was du meinst, und stimme ja auch zu dass es hässlich werden könnte. Aber kein Regelwerk kann Grundrechte wie Meinungsfreiheit einschränken, und bei Verstößen die Athleten um die Früchte ihrere Arbeit bringen. Grundrechte und Arbeitsrecht sind zum Glück sehr stark, besonders hier bei uns. Das ist meine Rechtsansicht, als Laie natürlich.
Grundrechte werden nicht eingeschränkt, wenn man politische Statements im Sport für alle untersagt.

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leviathan hat geschrieben:Dann denke dieses Szenario bitte bis zum Ende.
Gute Idee. Also: Lilesa gewinnt den Marathon. Alle Welt und vor allem die äthiopische Regierung erwarten natürlich, daß er sich eine äthiopische Flagge umhängt und damit so lange auf und ab läuft, bis die Kameras wieder woandershin schwenken.

Zum Glück ist das alles graue Theorie. Lilesa hat rechtzeitig Tempo rausgenommen und Kipchoge ziehen lassen, damit ihm dieses Szenario erspart bleibt. Dafür wollen wir ihm seine kleine Geste doch gern gönnen, oder?

Übrigens: Die olympischen Spiele waren von Anfang an eine durch und durch politische Veranstaltung. Krieg war allgemeines Tagesgeschäft, bis man irgendwann auf die Idee kam, alle vier Jahr mal ein paar Tage Pause zu machen. Für die Dauer der Spiele wurden die üblichen Konflikte in entschärfter Form in die Arena verlegt, und anschließend wurden die Olympioniken (also die Olympiasieger und nicht, wie fast alle heute wähnen, die Olympiateilnehmer) in der Heimat ge- und verehrt wie erfolgreiche Generäle.

Die Politisierung des Sports ist also nichts Neues, sondern Politik hat immer zum Sport gehört.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Übrigens: Die olympischen Spiele waren von Anfang an eine durch und durch politische Veranstaltung. Krieg war allgemeines Tagesgeschäft, bis man irgendwann auf die Idee kam, alle vier Jahr mal ein paar Tage Pause zu machen. Für die Dauer der Spiele wurden die üblichen Konflikte in entschärfter Form in die Arena verlegt, und anschließend wurden die Olympioniken (also die Olympiasieger und nicht, wie fast alle heute wähnen, die Olympiateilnehmer) in der Heimat ge- und verehrt wie erfolgreiche Generäle.

Die Politisierung des Sports ist also nichts Neues, sondern Politik hat immer zum Sport gehört.
Komisch ... ich würde diesen historischen Exkurs als Argument dafür interpretieren, dass Politik während der Sportveranstaltung selbst keinen Platz hat, eben weil man ganz bewusst die üblichen Konflikt"bewältigungs"strategien für ein paar Tage zu Gunsten des sportlichen Wettkampfs zurückstellte.

Ich find's praktisch unmöglich "objektiv" zu entscheiden, welche politischen (oder religiösen) Meinungsäußerungen zugelassen werden sollen und welche nicht, und sehe da extremes Konfliktpotenzial. Insofern bin ich ganz froh, wenn innerhalb einer solchen Sportveranstaltung strenge Grenzen gesetzt werden - wer sich als Sportler/in positionieren will, hat außerhalb der Wettkämpfe Gelegenheit dazu.

Viel schwerer tue ich mich damit, dass auch persönlich motivierte Ausdrucksformen von Trauer (z.B. eine schwarze Armbinde) nicht zugelassen sind. Weiß jemand die Begründung dafür?

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Rolli hat geschrieben:Grundrechte werden nicht eingeschränkt, wenn man politische Statements im Sport für alle untersagt.
Also wenn man Grundrechte für alle untersagt, werden keine Grundrechte eingeschränkt.
Kim Jong Un wirds freuen.

Dann ist das Ziel vom Ausrichter/IOC doch erreicht:

Olympia = heile Welt
Probleme im Ausrichterland und Schicksale von Sportlern ignorieren, das drückt eh nur auf die Stimmung.

Grundrechte > Sport

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SKTönsberg hat geschrieben:Also wenn man Grundrechte für alle untersagt, werden keine Grundrechte eingeschränkt.
Hier vermute ich, dass Rolli sich einfach unglücklich ausgedrückt hat.

Die Grundrechte werden ja nicht untersagt, sondern sie werden lediglich in einer bestimmten Situation/Umgebung für alle Sportler, Funktionäre etc. eingeschränkt. Außerhalb der Sportstätten kann jeder tun, sagen und anziehen, was er will.

edit: Und ich bin froh drum - wenn ich mir vorstelle, dass in jedem Sportlerinterview erstmal der Dank an den großen Führer oder die Kanzlerin, eine Solidaritätserklärung mit der Freiheits-, Schwulen-, Fundamentalisten-, Widerstands- oder Kleintierzüchterbewegung zur Sprache käme, aber nicht der Sport, ginge das für mich am Wesentlichen vorbei. Der Sportler ist auch Mensch mit politischen oder religiösen Ansichten. Aber im Kontext eines Sportwettkampfs hat er eine bestimmte Rolle - die als Sportler.

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kobold hat geschrieben:Komisch ... ich würde diesen historischen Exkurs als Argument dafür interpretieren, dass Politik während der Sportveranstaltung selbst keinen Platz hat, eben weil man ganz bewusst die üblichen Konflikt"bewältigungs"strategien für ein paar Tage zu Gunsten des sportlichen Wettkampfs zurückstellte.
Okay, Du hast Deinen Clausewitz gelesen.

Aber ein Schuh wird eher anders herum draus: Während der Spiele wurde (nicht Politik, sondern) Krieg durch Sport ersetzt. Dadurch wurde der Sport gleichzeitig zu einem (nunmehr politischen) Mittel, ein Bewußtsein für Alternativen zum Krieg zu finden. Das funktionierte nicht konfliktfrei, und wir dürfen getrost davon ausgehen, daß das Publikum sich damals häufig noch unfairer verhielt als es bei den diesjährigen olympischen Spielen immer wieder zuging. Aber immerhin besannen sich zwischendurch mal alle auf die gemeinsamen Götter und darauf, daß man die Waffen auch mal steckenlassen kann. Mit einer Ausblendung von Politik hatte das nichts zu tun.
Ich find's praktisch unmöglich "objektiv" zu entscheiden, welche politischen (oder religiösen) Meinungsäußerungen zugelassen werden sollen und welche nicht, und sehe da extremes Konfliktpotenzial.
Klar schaffen Einzelfälle in der Masse jede Menge Arbeit (merke ich z.Z. daran, daß manche Leute, mit denen ich näher zu tun habe, seit einem Jahr oder länger auf eine Anhörung oder Entscheidung im Asylverfahren warten). Trotzdem sollte man das Ganze vielleicht auch mal aus der Perspektive derjenigen betrachten, für die solche Spiele etwas völlig anderes sind als eine komfortable Möglichkeit, der Affenhitze draußen zu entkommen, ohne sich allzusehr zu langweilen. Oder ein Rahmen, um einen netten Grillabend zu genießen.

Unter den Teilnehmer/inne/n dürften ziemlich viele sein, die zuhause längst nicht alles sagen dürfen, was sie denken. Die vielleicht unter persönlichem Druck stehen und Leistung bringen müssen, weil sie selbst oder Angehörige ihrer Familie oder ihrer Völker sonst Repressalien zu befürchten haben. Dazu wüßte ich wirklich gern mal Näheres.

Ja, ich gesteh's gern zu: Bei der Fülle der Einzelfälle ist es schwer, den Überblick zu behalten. Trotzdem sollte man dem Problem nicht aus dem Weg gehen. Ein internationales Sportfest ist für viele vielleicht die einzige Bühne, auf der sie wahrgenommen werden. Und zwar nicht bloß als Sportler/innen, sondern - ich weiß, das klingt jetzt entsetzlich doof und banal - als Menschen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Kann man sich nicht darauf einigen politische oder persönliche Statements im Rahmen der Spiele (bedingt) zuzulassen, aber während der Wettkämpfe selbst zu verbieten.
Wobei die gekräuzten Arme für mich eigentlich noch In Ordnung gehen (Ein Statement ist es ja ohne Nachfrage nur gegenüber den Beteiligten bzw betroffenen).
ps
Wurde der Amerikaner, der seinen Anlauf für die Nationalhymne abgebrochen hat (im Stadion fand wohl gerade an anderer Stelle eine Siegerehrung statt) eigentlich bestraft, sprich der Versuch ungültig gewertet?
Kann aber auch sein daß sein wiederholter Anlauf noch innerhalb des Zeitfensters war.

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aghamemnun hat geschrieben:Okay, Du hast Deinen Clausewitz gelesen.

Aber ein Schuh wird eher anders herum draus: Während der Spiele wurde (nicht Politik, sondern) Krieg durch Sport ersetzt. Dadurch wurde der Sport gleichzeitig zu einem (nunmehr politischen) Mittel, ein Bewußtsein für Alternativen zum Krieg zu finden. Das funktionierte nicht konfliktfrei, und wir dürfen getrost davon ausgehen, daß das Publikum sich damals häufig noch unfairer verhielt als es bei den diesjährigen olympischen Spielen immer wieder zuging. Aber immerhin besannen sich zwischendurch mal alle auf die gemeinsamen Götter und darauf, daß man die Waffen auch mal steckenlassen kann. Mit einer Ausblendung von Politik hatte das nichts zu tun.

Klar schaffen Einzelfälle in der Masse jede Menge Arbeit (merke ich z.Z. daran, daß manche Leute, mit denen ich näher zu tun habe, seit einem Jahr oder länger auf eine Anhörung oder Entscheidung im Asylverfahren warten). Trotzdem sollte man das Ganze vielleicht auch mal aus der Perspektive derjenigen betrachten, für die solche Spiele etwas völlig anderes sind als eine komfortable Möglichkeit, der Affenhitze draußen zu entkommen, ohne sich allzusehr zu langweilen. Oder ein Rahmen, um einen netten Grillabend zu genießen.

Unter den Teilnehmer/inne/n dürften ziemlich viele sein, die zuhause längst nicht alles sagen dürfen, was sie denken. Die vielleicht unter persönlichem Druck stehen und Leistung bringen müssen, weil sie selbst oder Angehörige ihrer Familie oder ihrer Völker sonst Repressalien zu befürchten haben. Dazu wüßte ich wirklich gern mal Näheres.

Ja, ich gesteh's gern zu: Bei der Fülle der Einzelfälle ist es schwer, den Überblick zu behalten. Trotzdem sollte man dem Problem nicht aus dem Weg gehen. Ein internationales Sportfest ist für viele vielleicht die einzige Bühne, auf der sie wahrgenommen werden. Und zwar nicht bloß als Sportler/innen, sondern - ich weiß, das klingt jetzt entsetzlich doof und banal - als Menschen.
Ich lese nicht, ich denke selbst ... ist vielleicht nicht immer so fundiert, aber für haushaltsübliche Argumentationen reicht mir das.

Um eine "Ausblendung" von Politik geht es in dieser Diskussion m.E. nicht, sondern es geht darum, wann und wo politische Meinungsäußerungen zulässig sein sollten. Ohne historisch bewandert zu sein: Ich kann mir nicht vorstellen, dass die griechischen Sportler/innen die "Alternative zum Krieg" genutzt haben, um politische Statements abzugeben.

Um auf die Neuzeit zurückzukommen: Auf deine überflüssigen Spitzen gegen die bequemen TV-Olympiaglotzer, die sich angeblich (selbstredend im Gegensatz zu dir) keine Gedanken über die Perspektive der betroffenen Sportler machen, geh ich mal nicht weiter ein. Natürlich darf man dem Problem nicht aus dem Weg gehen, dass es undemokratische Staaten ohne Meinungsfreiheit und menschenfeindliche Terrorregimes gibt. Aber was nützt es einem Sportler, wenn man ihm im Rahmen einer Sportveranstaltung die Möglichkeit zum Protest gibt? Es kratzt ein repressives Regime nicht im Geringsten, wenn da ein Sportler nach dem Wettkampf die Arme kreuzt! Und keine Bundesregierung, kein amerikanischer oder russischer Präsident, keine sonstige Regierungsmacht schreit auf und beschließt daraufhin, jetzt aber mal wirklich was gegen dieses Regime zu unternehmen, und sei es auch nur eine öffentliche Solidaritätsbekundung. Das Einzige, was passiert, sind Repressalien für den Sportler, wenn er sich jetzt wieder "nach Hause" begeben will oder muss.

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Meinungsfreiheit heißt nicht, dass ich immer und überall für meine (politische) Meinung werben darf, wenn mir gerade danach ist. Berufsgruppen wie Polizisten oder Soldaten dürfen während des Dienstes ihre Meinung praktisch überhaupt nicht äußern, und selbst dem normalen Bankangestellten ist es verwehrt, hinter dem Banktresen eine Anstecknadel seiner politischen Partei zu tragen. Man stelle sich vor, während einer Theateraufführung würde ein Schauspieler ein Protestplakat zur Tagespolitik hochhalten, das geht natürlich alles auch nicht.

Für Sportler ist das nicht anders; das sportliche Regelwerk sieht vor, dass man während des Sportes/der Sportveranstaltung politische Kundgebungen zu unterlassen hat. Punkt. Im Anschluss oder vor der Arena kann der Sportler sagen, was er will.

Und im Übrigen: Natürlich bleibt die faktische Möglichkeit, gegen Regeln bewusst zu verstossen, um damit Aufmerksamkeit zu erregen. Es mag viele Gründe geben, warum ein Sportler glaubt, politisch protestieren zu müssen, es gibt ja auch andere Beispiele (Olympia 1968 – Black Panther). Manche Gründe kann man vielleicht sogar nachvollziehen. Es bleibt dann aber trotzdem ein sportlicher Regelverstoss und der kann entsprechend sportlich geahndet werden. Da muss der Sportler für sich abwägen, was ihm wichtiger ist und darf sich über die (sportlichen) Konsequenzen nicht beschweren.
______________________________________

Es ist nicht entscheidend, woher man kommt, sondern wohin man geht.

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SKTönsberg hat geschrieben:Also wenn man Grundrechte für alle untersagt, werden keine Grundrechte eingeschränkt.
Kim Jong Un wirds freuen.

Dann ist das Ziel vom Ausrichter/IOC doch erreicht:

Olympia = heile Welt
Probleme im Ausrichterland und Schicksale von Sportlern ignorieren, das drückt eh nur auf die Stimmung.

Grundrechte > Sport
Grundrechte werden nicht eingeschränkt, wenn man politische Statements in bestimmten Situationen untersagt. Verdrehe meine Aussage nicht. Ich möchte Dich daran erinnern, dass man keine Burka in der Schule tragen darf, dass man keine Kreuze in der Klasse aufhängen darf, dass im Krankenhaus keine Kriege geführt werden sollten, dass im Parlament keine Messe gehalten werden sollten und in der Kirche/Moschee keine Politik und, und, und… Alles keine Einschränkung der Grundrechte, sondern Untersagung der persönlichen politischen/religiösen Aussagen im bestimmten Raum, der für andere Zwecke reserviert ist. Danach kann er immer noch demonstrieren und im Interview seine Einsichten kundtun.

Was würdest Du nun sagen, wenn ein Türke mit einem Plakat an der Ziellinie aufkreuzen würde: „Todesstraffe für Putchisten in der Türkei“?

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kobold hat geschrieben:Ich lese nicht, ich denke selbst ... ist vielleicht nicht immer so fundiert, aber für haushaltsübliche Argumentationen reicht mir das.
Akzeptiert. Es war nur halt so, daß mir die Argumentation und vor allem deren Prämissen sehr bekannt vorkamen.
Auf deine überflüssigen Spitzen gegen die bequemen TV-Olympiaglotzer, die sich angeblich (selbstredend im Gegensatz zu dir) keine Gedanken über die Perspektive der betroffenen Sportler machen, geh ich mal nicht weiter ein.

Nö. Bescheiden wie Du bist, begnügst Du Dich mit einer Klammerbemerkung ad personam.

Ich finde es überhaupt nicht überflüssig, daran zu erinnern, daß Sport bei uns vielleicht nicht vor allem, aber doch zumindest zu einem nicht ganz unbedeutenden Teil, ein Konsumgut ist. Anders als Du (die Du Dir offensichtlich nicht vorstellen kannst, daß jemand in der Lage ist, in kritische Äußerungen auch sich selbst einzubeziehen) hart an der Grenze zur Beleidigung zu wähnen beliebtest, nehme ich mich dabei keineswegs aus.

Diese wirtschaftliche Bedeutung ist aber eine, die dem Sport in weiten Teilen der Welt wohl kaum zukommen dürfte. Immerhin war es in 120 Jahren erst das zweite Mal, daß olympische Sommerspiele in der früher sog. Dritten Welt stattfanden.
Aber was nützt es einem Sportler, wenn man ihm im Rahmen einer Sportveranstaltung die Möglichkeit zum Protest gibt?
Das kann ich im Einzelfall auch nicht beurteilen. Auch ich kann in diesem Fall nicht nachvollziehen, weshalb Lilesa mit einer Geste potentiell Angehörige und Landsleute gefährdet. Aber so weit ich den Meldungen in den Medien, hat ihn bislang auch niemand danach gefragt. So lange will ich mir auch nicht anmaßen, mir seinen Kopf zu zerbrechen.
Es kratzt ein repressives Regime nicht im Geringsten, wenn da ein Sportler nach dem Wettkampf die Arme kreuzt! Und keine Bundesregierung, kein amerikanischer oder russischer Präsident, keine sonstige Regierungsmacht schreit auf und beschließt daraufhin, jetzt aber mal wirklich was gegen dieses Regime zu unternehmen, und sei es auch nur eine öffentliche Solidaritätsbekundung.
Wenn es sowieso niemanden kratzt - wozu dann die ganze Aufregung, auch in diesem Faden?
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Rolli hat geschrieben:...

Was würdest Du nun sagen, wenn ein Türke mit einem Plakat an der Ziellinie aufkreuzen würde: „Todesstraffe für Putchisten in der Türkei“?
Ich würde sagen, "Cleverer Schachzug - So kriegst du ordentlich Aufmerksamkeit. Erstmal bei der Veranstaltung selbst, dann bei der anschließenden Diskussion über die Sinnhaftigkeit deines Verhaltens, Bestrafung, Sanktionierung usw".

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FreddyT hat geschrieben:Meinungsfreiheit heißt nicht, dass ich immer und überall für meine (politische) Meinung werben darf, wenn mir gerade danach ist. Berufsgruppen wie Polizisten oder Soldaten dürfen während des Dienstes ihre Meinung praktisch überhaupt nicht äußern, und selbst dem normalen Bankangestellten ist es verwehrt, hinter dem Banktresen eine Anstecknadel seiner politischen Partei zu tragen. Man stelle sich vor, während einer Theateraufführung würde ein Schauspieler ein Protestplakat zur Tagespolitik hochhalten, das geht natürlich alles auch nicht.

Für Sportler ist das nicht anders; das sportliche Regelwerk sieht vor, dass man während des Sportes/der Sportveranstaltung politische Kundgebungen zu unterlassen hat. Punkt. Im Anschluss oder vor der Arena kann der Sportler sagen, was er will.
Du bringst interessante Punkte zur Diskussion. Polizisten, Richterinnen o.ä. sind ja im Dienst sozusagen Organe des Staates, da sollte nicht der leiseste Anschein einer Parteilichkeit oder Beeinflussung durch religiöse Lehren aufkommen. Siehe auch die jüngste Diskussion betreffend Verschleierung von Gerichtsorganen. Ob jetzt Athletinnen und Athleten denselben Hoheitsstatus während der Ausübung ihrer Tätigkeit bei olympischen Spielen haben (sollen) ist dann wohl die Kernfrage. Meiner Meinung nach eben nicht.

Was nicht hoheitliche Tätigkeiten wie Bankangestelle angeht, ich vermute da ist einiges einfach noch nicht ausjudiziert. Das bewusste Abweichen vom Skript im Theater würde ich da nicht in denselben Topf werfen. Das ist ja eine klare und vorsätzliche Fehlleistung im dienstvertraglichen Kernbereich. Im Unterschied dazu hat der Marathonläufer mit dem Zieldurchlauf ja seine Leistung konform mit den sportlichen Regeln abgeliefert. Die zusätzlichen Regulationen betreffend politische Äußerungen sind ja glaub ich IOC-spezifisch, und betreffen damit nur olympische Spiele.

Übrigens finde ich auch nicht, dass der Aktivismus den Sport in den Hintergrund rücken sollte. Aber Meinungsfreiheit kann nicht eingeschränkt werden, das ist nun mal viel wichtiger.
Let fitness naturally occur. Don't force it or chase times. – @stevemagness

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Rolli hat geschrieben:
Was würdest Du nun sagen, wenn ein Türke mit einem Plakat an der Ziellinie aufkreuzen würde: „Todesstraffe für Putchisten in der Türkei“?
Was hat der unabhängig von der Botschaft auf der Srecke zu suchen?
Der Sport darf natürlich nicht gestört werden, aber solange das nicht der Fall ist kann von mir aus jeder an der Strecke beim Marathon ein Plakat hochhalten (außer im Stadion, weil das die Sicht der anderen Zuschauer behindert).

Und wenn Usain Bolt seinen Pfeil und Bogen zeigen kann, Mo Farah seinen MoBot, dann darf man auch die Arme kreuzen.
Sportler sollten das Recht haben sich in einem Interview frei zu äußern.

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SKTönsberg hat geschrieben:Sportler sollten das Recht haben sich in einem Interview frei zu äußern.
Wo liegt die Grenze?
Würdest du es akzeptieren wenn Islam El Shehaby sein Verhalten als politische Meinungsäußerung begründen würde?

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SKTönsberg hat geschrieben:Sportler sollten das Recht haben sich in einem Interview frei zu äußern.
Träum weiter: "Mein Sponsor Adidas wird das zwar nicht gerne hören, ich finde die Schuhe von Puma aber viel besser". Ja, sagen darf man das. Mit dem Echo muss man dann aber auch leben können.
Der Sport darf natürlich nicht gestört werden, aber solange das nicht der Fall ist kann von mir aus jeder an der Strecke beim Marathon ein Plakat hochhalten (außer im Stadion, weil das die Sicht der anderen Zuschauer behindert).
Es gab mal ein paar Fußball-WMs lang immer Plakate "John 3:16" auf den Tribünen. An sich harmlose Werbung per Bibelspruchverweis für das Christentum, die aber mit dem Spiel selbst nichts zu tun hat. Solange das nur eine (genehme) Gruppe macht, ist das noch ok. Was aber jetzt wenn paar Moslems ähnliches starten und irgendwann die Grenze zu Werbung für Islamismus überschritten wird oder es dann Konflikte mit ebenfalls werbenden Juden gibt?
Wer bei einem Sportereignis werben will (und nichts anderes ist das alles) soll Sponsor werden. Warum sollten Kirchen, Sekten, Parteien o.ä. das Sportereignis kostenlos für Werbezwecke nutzen können?
Bild

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Habe ich gesagt, dass fair-play nicht mehr gilt?
Aber scheinbar ist es ja auch so damit durchgekommen.

Und auf die Verträge mit privaten Sponsoren lässt sich der Sportler freiwillig ein. Hier ging es doch jetzt um politische Statements.
Solange nicht zu gewalt aufgerufen wird stört mich das nicht. So überpräsent ist das auch nicht, außerdem bin ich ja gegen alles was die Sicht anderer Zuschauer behindert. Banner o.ä. fällt also raus.
Egal ob Fans oder Eigenwerbung.

Also möchtest du es so:

Facebook: Sven Knipphals wehrt sich gegen den Maulkorb bei Olympia - Sport - bento

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Tja, das sind so Sachen. Da dürfen die Sportler während der Olympia nicht ihrem persönlichen Sponsor (beispielsweise in einem Interview) danken, aber halten dann unauffällig und spontan ihre Puma- oder New Balance-Schuhe beim Feiern hoch, obwohl dieses Jahr Nike der offizielle Olympia-Sponsor war (Nike hat ja Adidas abgelöst).
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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SKTönsberg hat geschrieben: Und auf die Verträge mit privaten Sponsoren lässt sich der Sportler freiwillig ein.
Auf die Wettkampfregeln, Veranstalterbedingungen und alles, was daran hängt (Stichwort Dopingüberwachung) ebenfalls.

Ja, jeder darf seine Meinung gerne frei äußern. Im Gegenzug darf einen aber auch jeder Hausherr rausschmeißen, wenn diesem diese Meinung (oder eine derartige Äußerung) nicht passt. Nein, das ist keine Einschränkung der Meinungsfreiheit, das ist Hausrecht. Stell dir jemanden vor, der auf dem Gelände der Harley Days anfängt die Anwesenden als Umweltverpester anzuprangern. Wenn er das vor dem Tor macht: Meinungsfreiheit. Wenn er das auf dem Gelände macht: Rausschmissgrund.
Unfug. Hier übertreibt es ein Veranstalter (sprich das IOC) eindeutig und meint ein Anrecht [tm] auf bestimmte Begriffe [tm] zu haben.
D-Bus hat geschrieben:, obwohl dieses Jahr Nike der offizielle Olympia-Sponsor war (Nike hat ja Adidas abgelöst).
Bei den "Ausgehklamotten" war es dann wieder Adidas und bei anderen Sportarten sah es noch anders aus... Fehlte nur noch ein offizieller Ausstatter für die komischen Augengestelle der Schützen....
Bild

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M.E.D. hat geschrieben:Wo liegt die Grenze?
Würdest du es akzeptieren wenn Islam El Shehaby sein Verhalten als politische Meinungsäußerung begründen würde?
die Geste selbst war doch schon eine politische Meinungsäußerung, da bedarf es keiner Begründung mehr (Hier hätte sich der Athlet im Vorfeld vielleicht fragen sollen, ob er sich mit Olympia und dem wofür es steht überhapt identifizieren kann).
Ich will damit sagen man sollte zwischen einem "abstrakten politisches Statement" und Einem mit direktem Bezug zum Wettkampf/Kontrahenten unterscheiden.
Ich sehe da in erster Linie die natiomalen Verbände in der Pflicht ihre Athleten entsprechend vorzubereiten und sanktionieren (wie beim Ägypter geschehen).

Natürlich bezieht sich das nur auf Statements die halbwegs politisch korrekt sind.

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Lelisa ist super gelaufen, was wollt ihr mehr?

Die gekreuzten Fäuste, ein Symbol einer tapferen Opposition in der Defensive, und der Gipfel der staatlichen Repression Äthiopiens lag erst 2 Wochen zurück mit rund 100 Todesopfern! Es besteht aller Grund, in diesem Falle über den Regelverstoß, aber nicht über die Menschenrechtssituation Äthiopiens hinweg zu sehen, die sich anscheinend binnen weniger Wochen dramatisch verschlechtert hat, betroffen auch Angehörige Lelisas, die ins Gefängnis kamen! Und es ist ja nicht nur die Menschenrechtssituation, auch die wirtschaftliche Entwicklung zu landgrabbend gentrifizierender Entheimatung von Stammesvölkern durch die sich ausbreitende Hauptstadt - auch der deutsche Bundestag hat sich für eine Zwangsentheimatung noch nicht entschuldigt gegenüber schon 1905 von Deutschen Kolonialherren aus ihrer Heimat vertriebenen Hereros und Nama im ehemaligen Deutschsüdwestafrika, dem heutigen Namibia. Deshalb schweigt unsere Politik gerne betreten zu solchen Vorgängen in anderen Ländern wie jetzt in Äthiopien. Außer bei Armenien - aber das war politisch hochnotpeinlich! Erst die Hererogeschichte aufarbeiten, dann auf Völkermorde anderer zeigen wäre richtig gewesen!

Bach eins rauf mit Mappe. Hoffentlich bleibt er standhaft falls doch noch bürokratische Korinthenkacker vom IOC meckern. So dezente Zeichen zu setzen wie Lelisa ist schon eine Kunst. Die olympischen Regeln kann man auf schlechte Nachahmer sicher anwenden, aber Lelisa - der Fall ist hoffentlich abgeschlossen mit dem verdienten Pardon.

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SKTönsberg hat geschrieben: Und wenn Usain Bolt seinen Pfeil und Bogen zeigen kann, Mo Farah seinen MoBot, dann darf man auch die Arme kreuzen.
Sportler sollten das Recht haben sich in einem Interview frei zu äußern.
Seine Bogen ist aber keine politische Botschaft.

Und im Interview sollen sie sagen was sie wollen. Mir ist das völlig egal. Ich will aber keine Politik beim Sport, weil ich Sport sehen/treiben und nicht Politik will. Natürlich würde Dich das stören, wenn Todesstrafe in der Türkei gefordert wäre. Leider ist das nicht Deine Botschaft und nicht für Dich bestimmt und so tolerant müsstest Du schon sein, und so was zulassen (den Protest) wenn Du schon so für Grundrechte bist. Du musst bedenken, Deine Grundrechte und seine Grundrechte müssen nicht die gleiche sein.

In Deinem Alter darf man natürlich die Welt so einfach sehen. Leider ist die Welt nicht so einfach.

975
sunday hat geschrieben:Lelisa ist super gelaufen, was wollt ihr mehr?

Die gekreuzten Fäuste, ein Symbol einer tapferen Opposition in der Defensive, und der Gipfel der staatlichen Repression Äthiopiens lag erst 2 Wochen zurück mit rund 100 Todesopfern! Es besteht aller Grund, in diesem Falle über den Regelverstoß, aber nicht über die Menschenrechtssituation Äthiopiens hinweg zu sehen, die sich anscheinend binnen weniger Wochen dramatisch verschlechtert hat, betroffen auch Angehörige Lelisas, die ins Gefängnis kamen! Und es ist ja nicht nur die Menschenrechtssituation, auch die wirtschaftliche Entwicklung zu landgrabbend gentrifizierender Entheimatung von Stammesvölkern durch die sich ausbreitende Hauptstadt - auch der deutsche Bundestag hat sich für eine Zwangsentheimatung noch nicht entschuldigt gegenüber schon 1905 von Deutschen Kolonialherren aus ihrer Heimat vertriebenen Hereros und Nama im ehemaligen Deutschsüdwestafrika, dem heutigen Namibia. Deshalb schweigt unsere Politik gerne betreten zu solchen Vorgängen in anderen Ländern wie jetzt in Äthiopien. Außer bei Armenien - aber das war politisch hochnotpeinlich! Erst die Hererogeschichte aufarbeiten, dann auf Völkermorde anderer zeigen wäre richtig gewesen!

Bach eins rauf mit Mappe. Hoffentlich bleibt er standhaft falls doch noch bürokratische Korinthenkacker vom IOC meckern. So dezente Zeichen zu setzen wie Lelisa ist schon eine Kunst. Die olympischen Regeln kann man auf schlechte Nachahmer sicher anwenden, aber Lelisa - der Fall ist hoffentlich abgeschlossen mit dem verdienten Pardon.
Du erinnerst mich an meinen Bekannten: "ich setze doch keine Kinder in die Welt, bei so schlechten Zeiten"

Die Zeiten sind immer schlecht. Und früher war noch schlimmer.

Natürlich kann man ein Auge im Fall Lelisa zudrücken. Wenn aber bei nächsten OS jeder 2te meint irgend eine Botschaft loswerden zu wollen, weil in Rio... was dann?

976
Rolli hat geschrieben:...
Natürlich kann man ein Auge im Fall Lelisa zudrücken. Wenn aber bei nächsten OS jeder 2te meint irgend eine Botschaft loswerden zu wollen, weil in Rio... was dann?
Dieses Bild und die Konsequenzen für die Sportler wird dir bekannt sein - damals hat das IOC wenigstens noch ordentlich durchgegriffen, gelle?

977
Rauchzeichen hat geschrieben:[ATTACH=CONFIG]49985[/ATTACH]

Dieses Bild und die Konsequenzen für die Sportler wird dir bekannt sein - damals hat das IOC wenigstens noch ordentlich durchgegriffen, gelle?
höre ich da etwa Sarkasmus?

Ich weiß nicht mehr wie hart die Athleten damals bestraft wurden (der 3. hatte die Geste übrigens ebenfalls mitgemacht)

Zum Foto, mal unabhängig vom Sport und sorry für OT:
Ich finde es höchst zweifelhaft wenn es einer rassistischen Protestbewegung bedarf um auf rassistische Zustände aufmerksam zu machen (unfassbar, das dies in Teilen der USA 2016 immer noch aktuell ist).
was willste machen, nützt ja nichts

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Rolli hat geschrieben:Grundrechte werden nicht eingeschränkt, wenn man politische Statements in bestimmten Situationen untersagt.
Doch, werden sie. Diese Einschränkung ist das Ergebnis einer Abwägung zwischen den kollidierenden Rechten: Wird mit der Einschränkung ein legitimer Zweck verfolgt, ist dieser erforderlich und verhältnismäßig? Wenn ja, dann ist die Einschränkung unproblematisch. Mit einem Pauschalverbot jeglicher politischer (symbolisierter, verbalisierter) Äußerung macht es sich der Veranstalter natürlich einfach. Da die Welt aber nicht einfach ist, könnte man ja über Ausnahmen nachdenken und in diesem Fall ist es ja wohl auch passiert, wenn ich das richtig mitbekommen habe.

Möglicherweise könnte im Einzelfall eine Ausnahme von der Regel gerechtfertigt sein, um auf einen besonders schwerwiegenden (etwa gegen die UN-Menschenrechtscharta verstoßenden) Missstand aufmerksam zu machen. (Stünde dem IOC doch gar nicht so schlecht, dieses Ding gutzuheißen, ist aber nur ne Idee meinerseits.)
Nach dieser Handhabe könnte man auch die von einigen hier aufgeführten Beispiele behandeln und entsprechend verbieten - etwa wenn ein Athlet für die Todesstrafe eintritt. Dass es in Land X keine Todesstrafe gibt, wäre wohl ganz offensichtlich kein Verstoß gegen die UN-Menschenrechtscharta...

Abseits dessen fände ich es für so eine Diskussion dann doch hilfreich, sich am konkreten Fall abzuarbeiten, als wieder und wieder vollkommen sachfremde Beispiele reinzubringen. Was haben die Harley Days und irgendwelche dort pöbelnden Ökos mit dem Fall zu tun? Jaja, ich weiß, Hausrecht und das kann man sehr wohl vergleichen... Aber dann doch bitte passend. Ist ja nicht so, als hätte Lelisa sich unterwegs ein Absperrgitter geschnappt und damit die Athleten aufgehalten...

Eher passend wäre: Auf den Harley Days fährt ein Teilnehmer mit einem Aufkleber rum, der etwa "free Tibet" o.ä. sagt, gleichzeitig der Veranstalter aber vorher gebeten hat, politische Äußerungen zu unterlassen. Hier könnte man jetzt diskutieren, ob ein Aufkleber schon zu viel ist oder noch toleriert wird. Aber naja. Strohmänner lassen sich halt einfacher zerschlagen.

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Rauchzeichen hat geschrieben:[ATTACH=CONFIG]49985[/ATTACH]

Dieses Bild und die Konsequenzen für die Sportler wird dir bekannt sein - damals hat das IOC wenigstens noch ordentlich durchgegriffen, gelle?
Es gibt ja noch ganz andere Gesten mit dem rechten Arm - die zumindest in Deutschland unter Strafe gestellt sind.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

980
Erst werden hier seitenlange Diskussionen zur Vermarktung der Hahners geführt, dann über Intersexualität, jetzt über politische Statements. Gibt´s hier eigentlich irgendjemanden, der sich für den LaufSPORT interessiert?

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0815boy hat geschrieben:Erst werden hier seitenlange Diskussionen zur Vermarktung der Hahners geführt, dann über Intersexualität, jetzt über politische Statements. Gibt´s hier eigentlich irgendjemanden, der sich für den LaufSPORT interessiert?
Ja hier - ich - aber ohne politische Statements :D

982
Das ist mein Mann!

IOC-Kritik von Fabian Hambüchen nach Olympia 2016 in Rio

Endlich mal einer der den Mund aufmacht, vermutlich, weil er eh nicht mehr mit olympischen Spielen und dem IOC zu tun haben wird.

Mein Eindruck, dass das die schlechtesten olympische Spiele seit langem waren (nicht sportlich, sondern organistorisch und von der Stimmung her), scheinen mehr und mehr Sportler zu bestätigen.
Immer dieses "Ach waren das tolle Spiele..."

Aber 2020 in Tokio wird bestimmt wieder Spitze, auf die Japaner kann man sich verlassen!

Wir können natürlich über Laufsport reden, aber da ist natürlich das meiste durchgekaut.

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kobold hat geschrieben:Aber was nützt es einem Sportler, wenn man ihm im Rahmen einer Sportveranstaltung die Möglichkeit zum Protest gibt? Es kratzt ein repressives Regime nicht im Geringsten, wenn da ein Sportler nach dem Wettkampf die Arme kreuzt! Und keine Bundesregierung, kein amerikanischer oder russischer Präsident, keine sonstige Regierungsmacht schreit auf und beschließt daraufhin, jetzt aber mal wirklich was gegen dieses Regime zu unternehmen, und sei es auch nur eine öffentliche Solidaritätsbekundung. Das Einzige, was passiert, sind Repressalien für den Sportler, wenn er sich jetzt wieder "nach Hause" begeben will oder muss.
Auch wenn ich mit Deiner Meinung uebereinstimme, dass die Spiele unpolitisch sein moegen, ist Deine Aussage geradezu tragischer Ausdruck fuer das, was in der deutschen Geschichte immer wieder schiefgegangen ist. Umso groesser ist mein Respekt fuer Menschen wie Lelisa! Zudem halte ich Deine Annahme einer mangelnden Wirkung des Statements fuer falsch.

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0815boy hat geschrieben:Erst werden hier seitenlange Diskussionen zur Vermarktung der Hahners geführt, dann über Intersexualität, jetzt über politische Statements. Gibt´s hier eigentlich irgendjemanden, der sich für den LaufSPORT interessiert?
Wenn ich mich nicht irre, steht es weiterhin jedem hier frei, über die sportlichen Aspekte der Spiele zu diskutieren. Jeder sondert hier das ab, wovon er glaubt, dass es thematisch zu den Olympischen Spielen gehört. Und da ist halt viel Drumherum dabei. Sich dann darüber zu beschweren, anstatt selbst einen neuen Aspekt aufzumachen, finde ich wieder mal herrlich verrückt.

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McAwesome hat geschrieben:Wenn ich mich nicht irre, steht es weiterhin jedem hier frei, über die sportlichen Aspekte der Spiele zu diskutieren. Jeder sondert hier das ab, wovon er glaubt, dass es thematisch zu den Olympischen Spielen gehört. Und da ist halt viel Drumherum dabei. Sich dann darüber zu beschweren, anstatt selbst einen neuen Aspekt aufzumachen, finde ich wieder mal herrlich verrückt.
Ich glaube nicht, dass ein Aufmachen eines sportlichen Aspekts ein ähnliches Diskussionspotential auslösen würde wie das "Drumherum". Diesen Zustand finde ich in einem Laufforum verrückt und es steht mir frei, dies zu kritisieren.

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0815boy hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass ein Aufmachen eines sportlichen Aspekts ein ähnliches Diskussionspotential auslösen würde wie das "Drumherum". Diesen Zustand finde ich in einem Laufforum verrückt und es steht mir frei, dies zu kritisieren.
Klar steht dir das frei. Um diesen Zustand zu verändern, wäre es aber vermutlich zielführender, das dich störende Verhalten (themenfremde Diskussionen) zu ignorieren und alternativ konkrete sportliche Aspekte anzusprechen, die dich interessieren und die du diskutieren möchtest.

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kobold hat geschrieben:Klar steht dir das frei. Um diesen Zustand zu verändern, wäre es aber vermutlich zielführender, das dich störende Verhalten (themenfremde Diskussionen) zu ignorieren und alternativ konkrete sportliche Aspekte anzusprechen, die dich interessieren und die du diskutieren möchtest.
Ich hatte doch geschrieben, ich glaube nicht, dass ein sportlicher Aspekt hier auf ähnlich rege Diskussionsbeteiligung stoßen würde. Auf Rücksicht der Interessensschwerpunkte verzichte ich daher auf die Einbringung eines solchen und störe damit nicht die Diskussionen um Internsexualität und Co. :)

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0815boy hat geschrieben:Ich hatte doch geschrieben, ich glaube nicht, dass ein sportlicher Aspekt hier auf ähnlich rege Diskussionsbeteiligung stoßen würde. Auf Rücksicht der Interessensschwerpunkte verzichte ich daher auf die Einbringung eines solchen und störe damit nicht die Diskussionen um Internsexualität und Co. :)
Ach komm, jetzt mach nicht auf "beleidigte Leberwurst"! :wink:

Gib dir'n Ruck, such ein interessantes sportliches Thema aus (z.B. die kommenden Sportfeste und das, was da zu erwarten ist), gib Infos oder stell eine Frage dazu oder äußere eine Meinung - und vertrau drauf, dass es Leute gibt, die drauf einsteigen. :D

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0815boy hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass ein Aufmachen eines sportlichen Aspekts ein ähnliches Diskussionspotential auslösen würde wie das "Drumherum". Diesen Zustand finde ich in einem Laufforum verrückt und es steht mir frei, dies zu kritisieren.
Ich könnte jetzt über die Gründe nachdenken, warum ein rein die sportliche Leistung betreffendes Thema vielleicht weniger Diskussionspotential hat. Aber das würde uns ja nicht weiter bringen. Auch wenn man über Ergebnisse nicht im gleichen Ausmaß quasseln kann wie über Sportpolitik, so wäre es dennoch wert, dies trotzdem zu tun, anstatt hier ein weiteres leistungsunabhängiges Fass aufzumachen, oder?

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LasseLaufen hat geschrieben:Ist doch offensichtlich:

Ein geisteskranker Psychopath benimmt sich wie ein geisteskranker Psychopath.
Zum Glück macht er es nicht mehr allzu lange.
Leider ist der Nachschub an geisteskranken Psychopathen fast unendlich und inzwischen trauen sie sich sogar so weit vor, sich in demokratischen Ländern wie den USA um die Macht zu beweben :teufel:

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Fire hat geschrieben:Leider ist der Nachschub an geisteskranken Psychopathen fast unendlich und inzwischen trauen sie sich sogar so weit vor, sich in demokratischen Ländern wie den USA um die Macht zu beweben :teufel:
Dass sie sich trauen sich zu bewerben finde ich weniger bedenklich als die Tatsache, dass sie eine realistische Chance haben gewählt zu werdn. :klatsch:

Ist "Gehirnjogging" eigentlich "Sport"? Wenn ja, wären wir evtl. doch wieder on topic ... :P

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SKTönsberg hat geschrieben:Bitte keine Politik, denn damit haben olympische Spiele nicht im geringsten zu tun!
Warum nicht? Staatslenker haben schon immer die olympischen Spiele für ihre politischen Ziele benutzt und/oder missbraucht.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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SKTönsberg hat geschrieben:Bitte keine Politik, denn damit haben olympische Spiele nicht im geringsten zu tun!
Warum nicht? Vielleicht würde das unseren Schwimmern und Judo-Kämpfern helfen? :confused:

1000
Die Schwimmer wollen nur königlich bezahlt werden. Dann klappt das auch mit den Medaillen.

Dschungelkönig mehr wert als Olympia-Sieg? | Sportschau - sportschau.de/olympia - Nachrichten
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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