diagonela hat geschrieben: 
Also ich weiß ja nicht, ob ich nun alles richtig verstanden habe...vielleicht auch nicht und frag nun einfach dumm...
Und? Der Satz hat sich doch mittlerweile mehr als relativiert. 10 Schreiber, 12 Meinungen. Da haste uns aber eine Diskussion eingebrockt
Antracis hat geschrieben:Ich kann halt nicht festmachen, warum ich unbedingt anders trainieren sollte. Wenn ich beispielsweise einen 30+-Lauf progressiv bis MRT +10% laufe, wird es oft kohlenhydratmäßig gegen Ende eng, natürlich hängt das auch vom Stadium der Vorbereitung ab. Die Leistungsfähigkeit des Fettstoffwechsels ist aber nur ein Zielparameter des Trainings,
Das ist natürlich eine sehr eindimensionale Betrachtung. Natürlich geht es nicht nur darum den Fettstoffwechsel zu optimieren. Es geht genauso darum die KH effizienter zu nutzen. Wenn Du aber bei km 28 (davon ein signifikanter Teil im lockeren Bereich) im Training schon vollkommen leer sein solltest, war Dein Fettstoffwechsel wohl schon etwas verfrüht im Osterurlaub und auf der Kohlehydratseite hat der Körper wohl schon Vorfreude auf die Lila Hasen gehabt und mal ordentlich mit dem Blasebalg nachgeholfen? Das passt einfach nicht zusammen.
Weiterhin hab ich beispielsweise die Erfahrung gemacht, dass ich nach einem schnellen Lala ohne KH mehrere Stunden am Sonntag in den Seilen hänge, selbst wenn ich danach sofort KH zuführe.
Das zeigt doch aber sehr deutlich, daß Du mit dieser leichten Trainingsvariante immer noch gute Fortschritte erzielen kannst. Du holst dann aber die Uzzy aus dem Keller und hälst mal schön auf die Fliege an der Wand. Das ginge jetzt noch viel einfacher. Ich schaue mir beim Aufbau immer den Verlauf eines 2,5h Trainingslaufs an. Wenn der am Ende ohne jeglichen Cardic Drift weggeht und die Erholungszeit auf einen Tag begrenzt ist, wird es Zeit für etwas mehr Intensität. Bis dahin würde die zwar auch helfen, ist aber einfach nicht nötig.
Eine zwingende Logik, weshalb ich deshalb jetzt meinen vielleicht limitierten Fettstoffwechsel nicht zeitweise stützen sollte, um dennoch oft und mit besserer Regeneration diese Geschwindigkeit ansprechen zu können, kann ich nicht nachvollziehen.
Aus dieser eindimensionalen Logik heraus könnte ich das auch nicht.
mvm hat geschrieben:+1. Ich find den Link grad nicht wieder. Aber in einem Beitrag für Langdistanztriathleten (von denen selbst die schnellen länger unterwegs sind, als ich beim Marathon) wurde schlüssig erklärt, dass man den Fettstoffwechsel zwar recht gut trainieren kann, die Fähigkeit, Fett besser zu verstoffwechseln aber keineswegs zwangsläufig mit einer höheren Leistung einhergeht. Im Gegenteil nimmt man sich ab einem gewissen Anpassungsgrad die metabolische Flexibilität. D.h. im Extremfall ist man ein super Fettverbrenner, kann aber bei höheren Intensitäten Kohlenhydrate nicht schnell genug verabeiten, obwohl diese verfügbar wären.
Über diese Grenze kann man tatsächlich mal rutschen. Ich kann da ein Lied von singen. Alcano hat mich letztes Jahr im Rahmen der langen Läufe einige richtig harte Passagen laufen lassen, um den Körper wieder daran zu gewöhnen auch mal in die Kuchentheke zu greifen. Das wird sicher auch bei Holger ein Thema sein. Und vielleicht warst Du in Deinen letzten Vorbereitungen mit sehr vielen langen Läufen und wenig wirklich schnellen Einheiten auch ein wenig träge in Bezug auf das Zünden des KH - Turbo
Nein und ja: ich denke mit zunehmender Annäherung an die persönliche Leistungsgrenze, steigt auch die Schmerztoleranz.
Was unglücklicherweise durch den Altersmildefaktor wieder ausgeglichen wird, insbesondere wenn sich diese Milde auf einen selbst bezieht. Wie sagte letztlich ein Freund: "Früher waren wir Jäger, heute sind wir nur noch Sammler!"
Steffen42 hat geschrieben:Was ich allerdings nicht verstehe: bei selber Intensität ist die Anstrengung beim besseren Läufer doch bestimmt geringer. Bessere Technik, bessere Prozesse, das muss doch einen Effekt haben?
Ja natürlich hat es das. Es zeigt sich einfach in einer höheren Geschwindigkeit bei gleicher Anstrengung. Da wir uns aber weiter verbessern wollen, investieren wir immer mehr rein.
Einen 10 Jahre alten 90-PS Diesel eine Stunde auf 90% der Höchstgeschwindigkeit zu fahren, schlaucht diesen doch nicht weniger als eine Stunde einen Sportwagen auf 90%, auch wenn das absolut gesehen im Tempo Welten sind? Oder ist es das Tempo, was letztendlich durch die Aufprallkraft überproportional reinhaut
Letzteres schon ein wenig. Aber letztendlich wirst Du für jede weitere Verbesserung einen überproportional großen Aufwand reinstecken. Das ist eigentlich auch logisch, sonst könnten wir uns unendlich verbessern. Daraus kann man erstens ableiten, daß jeder Aufwand möglichst optimal genutzt werden sollte. Und dann stellt sich die Frage, an welchem Punkt der individuelle Zusammenbruch kommt und man die Reset Taste drücken muß. Mag jetzt keine sympathische Perspektive sein. Mir ist aber keine charmantere Beschreibung eingefallen
