littlemisstiny hat geschrieben:Ich bin scheinbar eine richtige Schnecke mit einer durchschnittlichen Pace von 7:30 Tut es not, jetzt schon das Tempo zu steigern oder erstmal die Reichweite? Aktuell lauf ich 5km relativ locker 珞
Relativ locker heißt für mich, Beine und Körper kommen damit super klar und ich könnte auch weiterlaufen. Allerdings kann ich mich nicht beim laufen unterhalten. Dafür hab ich nicht genug Lust und ich komm aus dem Takt. Aber noch langsamer kann man doch eigentlich gar nicht laufen?!
Hallo Kati,
natürlich kann man langsamer laufen. Manchmal bleibt einem gar nichts anderes übrig, zum Beispiel am Berg. Allerdings wäre es nicht sinnvoll im Flachen langsamer zu laufen als du es derzeit tust. Wichtiger ist, dass du einen Schritt, ein Tempo, wählst, das dir "natürlich" vorkommt, das dich nicht zu sehr anstrengt und so gewährleistet, dass du nach und nach deine Reichweite erhöhen kannst. Zwei Monate ist auch noch nicht so schrecklich lange im Hinblick auf Anpassungsprozesse im Körper, vor allem in den für die Laufbewegung wichtigen Sehnen, den Gelenken und auch hinsichtlich der Knochen. Diese Körperstrukturen sind alle nicht durchblutet. Deshalb brauchen sie viel länger als zum Beispiel die Muskulatur oder innere, an der Ausdauererbringung beteiligte Organe, um sich an die erhöhte Belastung des Laufens anzupassen. Indem du dein langsames Tempo vielleicht ein, zwei Monate beibehältst und stetig die Laufdauer erhöhst (nicht mehr als 10% auf die ganze Laufwoche gerechnet!), gibst du Sehnen und Co. die Zeit sich zu festigen, robuster zu werden.
Wenn dich dein Tempo nicht voll auslastet, was deiner Schilderung folgend wohl der Fall ist, spricht nichts dagegen an einem deiner (am besten genau drei) Lauftage pro Woche ein wenig mit dem Tempo zu spielen. Mal minutenlang oder für eine sichtbare Strecke voraus das Tempo zu erhöhen. Muss nicht schnell sein, vielleicht statt 7:30 so 6:45 bis 7:00 min/km - das würde dich nicht über Gebühr zusätzlich belasten, über die Wochen aber zu leicht gesteigertem Tempo führen.
Das Wichtigste für einen Laufeinsteiger in den ersten Wochen ist jedoch, dass er sich beim Laufen so wohl wie möglich fühlt, dass er so viel Freude am Laufen einheimst wie irgend möglich, damit er dabei bleibt. Damit die Art von "Abhängigkeit" entsteht, die langjährige Läufer kennen: Du fragst dich nie: Gehe ich heute laufen? Das ist nämlich dann Fakt, weil es - gefühlt - schon immer so war, dass du läufst. Du fragst dich allenfalls, wie sich der Lauf in den möglicherweise mit Verpflichtungen gefüllten Tag bestmöglich integrieren lässt. Oder du machst es vom Wetter abhängig, läufst später, weil es dann besser werden soll, oder früher, weil eine Verschlechterung vorhergesagt wurde ...
Hab Spaß am Laufen
Gruß Udo