Zunächst einmal vielen Dank für die ganzen Rückmeldungen! Immer wieder extrem interessant die ganzen unterschiedlichen Meinungen, Erfahrungen und Herangehensweisen zu sehen.
alcano hat geschrieben:
PS. Jetzt ist übrigens auch nicht der richtige Zeitpunkt, den Trainingsplan als solches (und dazu gehört auch die Art und Abfolge der QTEs) in Frage zu stellen.

Der klappte bei dir in der Vergangenheit gut, also wird er das auch dieses Mal.
Ich hoffe das kam jetzt nicht falsch rüber, ich stelle jetzt sicherlich nicht den ganzen Trainingsplan in Frage, da wäre es jetzt ja auch wirklich viel zu spät für. Und auch wenn die Einheit jetzt sicherlich nicht zu euphorischen Glücksgefühlen geführt hat, bin ich jetzt auch nicht extrem unglücklich damit. Gerade weil diese Einheit in der Vergangenheit bei mir auch nicht besser, bzw. sogar schlechter geklappt hat und der Marathon letztlich dann doch meist halbwegs geklappt hat. Aber nichtsdestotrotz stelle ich fest, das zwischen Vorgabe und Realität eine gewisse Lücke klafft und versuche zu ergründen, woran das liegt um es dann in Zukunft hoffentlich besser zu machen.
alcano hat geschrieben:Also sollte/kann man analysieren, woran es lag - und woran nicht:
- lag es an den Umständen (z.B. Wind)?
- lag es an der Tagesform (nicht ganz fit, schlecht geschlafen, etc.)?
Wenn nicht an diesen zwei Punkten, dann liegt es vermutlich am Training:
- die Einheit zu schlecht vorbereitet (also nichts oder zu wenig in diesem Tempo gelaufen in den letzten Wochen/Monaten)?
- zu wenig trainiert und deshalb außer Form?
- allgemein (zu) viel trainiert und deshalb erschöpft (wie waren die sonstigen QTEs in letzter Zeit)?
- während der letzten Tage (zu) viel trainiert und deshalb erschöpft?
- usw.
Auf äußere Umstände will ich es eigentlich nicht schieben, auch wenn es lange Zeit so ausgehen hat als ob das eine extrem ungemütliche Einheit werden wird, hatte ich letztlich doch Glück. (etwas kühl, Regenpause, eher schwacher Wind) Die Tagesform finde ich immer schwer zu beurteilen. Also irgendwie speziell müde oder schlecht hab ich mich jetzt eigentlich nicht gefühlt, aber irgendwelche "Feinschwankung" der Tagesform kann natürlich trotzdem nicht ausschließen.
Über die (gerade bei mir) üblichen Fragen, ob das Programm der Vortage zu hart war, ob das Einlaufen zu schnell war etc. kann man natürlich immer streiten, aber gerade in diesen Fall sehe ich da wirklich keinen allzu großen Einfluss. Montag war komplett Lauffrei, Dienstag 12.6km @5:33, Mittwoch 6.2km @5:54, in Relation zum Rest des Plans also wirklich fast nichts.
==> Insgesamt vermutlich ich also, das mich die äußeren Umstände, Vorbelastung etc. maximal paar wenige Sekunden gekostet haben, das ich aber z.B. die 3:51/km auch unter idealen Umständen nicht geschafft hätte.
Als möglich Ursache sehe ich zunächst einmal die Pacevorgabe. Selbst die 3:05h beim Marathon ist ja zunächst einmal nur meine willkürlich Wunschzeit, ob ich die wirklich drauf habe wird sich aber erst noch zeigen. Und das daraus hergeleitete 5k-RT von 3:51/km ist erst recht eine rein theoretische Angelegenheit. Da ich in meinem ganzen Leben noch keinen 5k-WK gelaufen bin, habe ich absolut keine Ahnung so mein echtes 5k-RT liegt. Und wenn ich ganz ehrlich bin, kann ich mir wirklich beim besten Willen nicht vorstellen dass ich die 5k in echt auch nur annähernd in 19:15min schaffen würde...
Nicht förderlich dürfte weiterhin sein, dass ich mich noch immer eher als Läufer mit wenig Grundschnelligkeit sehe, der mehr "über die Distanz kommt". Daher dürften mir wohl solche schnelle Einheiten wohl generell schwerer fallen als dem durchschnittlichen Läufer.
Als letzter Punkt kommt dann, dass in den Plan eher wenige Läufe schneller als Schwelle vorkommen. In den letzten Wochen waren zwar jetzt doch schon ein paar VO2max IVs dabei, aber eben doch nicht so extrem viele und vorallem meist kürzere. Den Sprung von 1000er IVs auf 1600er IVs bei selben Tempo finde ich schon nicht ganz ohne. Im Idealfall würde das vermutlich schon irgendwie gehen, da man bei den 1000er oder gar 600er noch weit genug vom Limit entfernt sein sollte. Wenn man aber schon bei den 1000er das geforderte Tempo gerade so schafft, werden die 1600er zum echten Problem... Und die reduzierten Wiederholungen helfen da auch nur eingeschränkt. Ich mag mich da verschätzten, aber ich
vermute dass ich eher noch ein viertes Intervall mit ~4:00/km geschafft hätte, als nur ein einziges in den 3:51/km.
Und auch außerhalb des Trainingsplan bin ich bisher extrem selten in diesen Geschwindigkeitsbereichen gelaufen. Ganz losgelöst von irgendwelchen Betrachtungen von theoretischen Renntempos und Zielvorgaben, rein praktisch war der erste Intervall gestern (laut Strava) immerhin die zweitschnellste Meile die ich jemals gelaufen bin! Man kann also wohl ohne Übertreibung sagen, dass es mir extrem an Erfahrung in diesem Geschwindigkeitsbereichen fehlt.