Hattu fein demacht, Lillykind !Lilly* hat geschrieben:So, und nun warte ich auf Korrekturen oder Anmerkungen der Experten, nachdem ich mein laienhaftes Wissen hier kundgetan hab. Oder auch mal gern ein Lob, dass ich nach über 3 Jahren Runnersworld doch mal aufgepasst und was gelernt hab.
Im Ernst: sehr schöne Beschreibung, die deutlich macht, dass es nicht reicht zu sagen "Ich mach jetzt mal Intervalle", sondern man sollte sich überlegen, was konkret man mit ihnen bezwecken will, und dann Tempo, Lauf- und Pausendauer an diesen Zweck anpassen. Wobei wie immer Abwechslung auch da angebracht ist.
Ich stimme zu, die Leberwurst hat wohl am ehesten kurze Wiederholungen (neudeutsch: Repetitions) gemacht und damit Technik, Kraft und Koordination geschult. Daher meine frühere Aussage, auf saubere Durchführung zu achten und nicht bis ans Limit zu ballern, weil dann alle gute Technik schnell wieder beim Teufel wäre. Solche kurzen Wiederholungen kann man gerne mal alle zwei Wochen einstreuen, um seine Technik zu verbessern, alternativ auch kürzere Steigerungen. In den anderen Wochen würde ich längere Intervalle (1000 bis 2000m) und die entsprechend langsamer laufen, um der Laktatschwelle auf die Nerven zu gehen. Aber immer nur einmal Tempo pro Woche.
Eine pulstechnische Diskussion dieses Lauftyps halte ich für unsinnig, da die Laufabschnitte dazu viel zu kurz sind. Im gelieferten Plot sieht man das an der scharf sägezahnförmigen Pulskurve, die immer abrupt gestoppt wird, bevor der Puls richtig in die Sättgung gehen kann. Bei längeren Intervallen sieht das anders aus. Das Gefühl, hinterher völlig platt gewesen zu sein, würde ich weniger dem Puls zuschreiben als einer kurzzeitigen Übersäuerung der Muskulatur. Deshalb der Vorschlag auch mal mit längeren Intervallen die Muskulatur zum besseren Laktatabbau zu trainieren.
Nachdem wir jetzt so tief in die Feinheiten der Intervalle eingestiegen sind, scheint mal ein Buchtipp angebracht: Jack Daniels, Die Laufformel, 3. Auflage. Da steht all das drin und ist das ist eigentlich das Standardwerk, weil Daniels da wirklich Pionierarbeit geleistet hat.