Montag musste mein Regenerationslauf ausfallen. Bei Kopfschmerzen, Halsschmerzen und so einer komischen Mattigkeit wollte ich nichts riskieren. Ich war eine kleine Runde spazieren, um die Beine auszulockern. Denen habe ich den 10,7km Lauf vom Sonntag schon angemerkt. Auch Achilles hat sich dezent gemeldet so nach dem Motto: pass mal schön auf, dass du nicht übertreibst, ich bin auch noch da!
Heute stand wieder Intervalltraining auf dem Plan und da ich gestern schon keine Halsweh mehr hatte und heute morgen dann auch die Kopfweh weg waren dachte ich mir, probier es einfach!
Geplant war wieder die gleiche Strecke wie letzte Woche, 7,15km diesmal 2 Intervalle mit 1,5km, dazwischen 600 Meter Pause. Ich hatte fest 2 Kilometer eintraben eingespeichert, dann brauche ich nichts auf der Uhr drücken, sondern kann einfach losflitzen wenn sie vibriert. Die 2km haben sich bei den sibirischen Temperaturen bewährt, dann sollten sie bei den moderaten 4 Grad mit leichtem Nieselregen von heute ja wohl auch nicht verkehrt sein. Ich fand es ganz angenehm, die Beine waren nicht so steif und ich bin recht gut reingekommen. Mit 7:15 und 7:04 für die ersten beiden Kilometer war das schon mal ganz gut. Dann startete das erste Intervall und ich bin "losgedüst". Beim ersten Mal auf die Pace schauen stand da was von 6:04, da dachte ich mir, das fühlt sich ganz gut an, da versuche ich mal in dem Bereich zu bleiben. Nach einem Kilometer habe ich mir gedacht: welcher Teufel hat dich denn geritten die Pace zu wählen???? Christoph hatte ich im Hinterkopf, dass man versuchen soll die Pace zu halten oder im Notfall abbrechen, aber keines Falls schleichend langsamer werden. Also habe ich mein Bestes gegeben und die 1,5 km durchgezogen. Am Ende dieses Intervalles zeigte die Uhr 6:02 an. Wunderbar, stolz, kaputt, hechel, schlurf.....die 600 Meter bin ich gegangen

Nix mit traben, sondern tief durchatmen und irgendwie die Herzfrequenz beruhigen. Nach ein paar Minuten konnte ich dann auch wieder ganze Sätze von mir geben. Vom Gefühl her haben die 600 Meter gereicht um mich zu erholen, aber scheinbar habe ich mich im ersten Intervall abgeschossen. Die mögliche Erklärung kommt nachher. Jetzt vibrierte erst mal die Uhr zum Intervall 2. Da ich ja eine längere Pause als beim letzten Mal programmiert hatte, habe ich kurzerhand eine kleine Spitzkehre an die Route angehängt, damit ich nicht mein Intervall am Hügelchen beenden muss. Frau denkt ja mit. Gefühlt habe ich die gleiche Geschwindigkeit vorgelegt wie bei Intervall 1. Die Uhr zeigte beim ersten Mal draufschauen aber bereits 6:15. Also deutlich langsamer als beim ersten Intervall. Schneller konnte ich nicht, das habe ich gemerkt. Also wieder eine Gedenksekunde für Christoph und eben versucht die 6:15 zu halten. Ging aber nicht und das Problem waren nicht unbedingt die Beine, ich habe einfach das Gefühl gehabt ich kriege nicht genug Luft. Deswegen das Intervall nach 900 Metern abgebrochen und ich musste wieder ein paar Meter gehen, bevor ich dann wieder angetrabt bin und mit 7:45 bzw 7:36 die letzten beiden Kilometer abgeschlossen habe. Meines Erachtens bin ich das erste Intervall viel zu schnell für meine Verhältnisse angegangen. Verstanden habe ich es aber unterwegs nicht, denn die Uhr behauptete ja 6:02 und das habe ich schon mehrfach problemlos auch unter schlechteren Bedingungen geschafft. Naja, Haken dran. Zu Hause schön gedehnt und gebläckrollt und dann Garmin und Runalyze mit Daten gefüttert und die angeschaut. Erstens ist die Strecke von letzter Woche, die ich ja um eine Spitzkehre verlängert hatte um 150 Meter länger als diese Woche gewesen...sehr merkwürdig. Anders herum würde ich es verstehen und zweitens habe ich einen neue persönlichen Bestzeit auf einem Garmin-Segment erstellt: und das waren 700 Meter in 4:01 Minuten. Und damit bin ich von 736 Personen, die dieses Segmet bei Garmin gelaufen sind auf Platz: tadaaaaaaa.....trommelwirbel.....39

Und die Pace wird da mit 5:42 angegeben. Warum das so ist kann ich mir nicht erklären, ich hatte nicht das Gefühl mit zunehmender Distanz während des Intervalls schneller gelaufen zu sein (das Segment ist ziemlich in der Mitte meines Intervalls gewesen). Auf jeden Fall erklärt mir das, warum ich so eingebrochen bin. Das ist definitiv kein Tempo, das ich in der Lage bin zu laufen!!! Und auch was die Herzfrequenz anbelangt war ich am Limit. Ob die am Ende von Intervall 1 angezeigten 175 bpm meine Max-HF ist?

Jedenfalls ziemlich nah dran, so wie ich mich gefühlt habe.
Experiment Intervall die Zweite war also nicht so von Erfolg gekrönt. Jetzt bin ich am Überlegen was ich mache. Ich glaube nächste Woche werde ich es mal versuchen etwas langsamer anzugehen. Pace von 6:10 vielleicht und dann schauen, ob ich DIE über die insgesamt 3km halten kann.