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von maccall
Rueckblick auf 5 Jahre Laufen
Anfang
Es hatte mich schon eine Weile gejuckt, das Laufen für mich mal auszuprobieren. Also schnappte ich eines morgens im September 2014 die etwas zu kleinen Turnschuhe meines Sohnes, begab mich auf die Straße und rannte los. Als ich nicht mehr konnte, marschierte ich ein Stück, rannte später noch einige Blocks weit und machte mich auf nach Hause.
Auf GoogleMaps studierte ich die gelaufene Strecke: Etwa 1,7 km und danach nochmal etwa 500m. Als gefühlt absoluter Held beschloss ich, diese Aktion bald zu wiederholen, ich war begeistert.
Sehr gut erinnere ich mich an meinen dritten Lauf, wie ich gerade so um die Ecke biegend zu mir denke: “Ist echt geil, das Laufen. Ich werd dann mal Marathon laufen, wenn ich noch etwas mehr trainiert bin.” Kurz danach ging mir wieder die Puste aus. Und soviel kann ich gleich vorwegnehmen: Zum Marathon ist es nie gekommen!
Etwa 4 Wochen nach meinem Debut wurde bei uns im Dorf der erste 8km-Lauf veranstaltet. Die Distanz war für mich kaum vorstellbar, aber zum Zusehen ging ich mal hin und war fasziniert von dem Geschehen und der positiven Energie die hier ausgestrahlt wurde. Gut gelaunte Gesichter allerseits und selbst nach den 8km konnten die Leute noch lachen und tanzen, wie machten die das?
Es war klar, dass ich im kommenden Jahr auch dabei sein wollte!
Der Plan war: Jeden zweiten Tag nach Moeglichkeit trainieren und jedes mal 50 oder 100m mehr zu schaffen. So wollte ich das packen. Meine ersten Turnschuhe, es waren eher Tennisschuhe, kamen per ebay und siehe da: Mit der richtigen Schuhgröße taten die Füße nicht mehr nach jedem Lauf weh.
Bei knapp über 3 km angekommen machte sich dann ein ungutes Gefuehl in einem Knoechel bemerkbar. So beschloss ich ab sofort immer 2 Ruhetage einzulegen, jedoch weiter zu steigern. Vor Jahresende die Runde durchs Dorf, also etwa 4 km, zu schaffen war mein großes Ziel. Der Knöchel wurde nicht besser, jedoch gelang mir wenige Tage vor Silvester die 4km Runde und in den folgenden 2 Wochen konnte ich mich dann nur noch humpelnd fortbewegen, ans Laufen war erstmal nicht mehr zu denken.
Ein klassischer Start ins Läuferleben also.
Ich entdeckte das Runnersworld Forum und fing an zu verstehen wie der Einstieg richtig funktioniert. So schmökerte ich mich durch den Anfängerbereich und machte Mitte Januar den zweiten Start mit sinnvolleren Trainingseinheiten.
Die Gehpausen reduzierten sich fortlaufend und Ende Juni 2015 knackte ich erstmals die 5km am Stück. Außer den Kindern erfuhr niemand von meiner Heldentat, aber das Grinsen konnte mir an diesem Tag niemand aus dem Gesicht nehmen.
Eine Laufuhr, die mir ein Freund aus Deutschland mitbrachte, half mir ab jetzt bei der präziseren Durchfuehrung und Ueberwachung meiner Trainingseinheiten.
Bis zum nächsten 8km Lauf im Oktober war genug Zeit um auch die Distanz zu schaffen, da war ich zuversichtlich.
Plötzlich erfuhr ich, dass es dieses Jahr ein 10km Lauf sein würde, was soll das denn? Das brachte meine Planung ins wackeln. Und kurz darauf erfuhr ich vom 10km-Lauf in Puerto Plata 5 Wochen davor. Ich musste da trotzdem unbedingt hin, das war klar.
Langsam kapierte ich auch, dass man nicht immer die komplette Distanz trainieren musste, sondern mal kürzer, mal länger laufen kann. Das half enorm. So absolvierte ich gewissenhaft meine 3 Einheiten pro Woche.
Zwei Wochen vor dem Termin in Puerto Plata schaffte ich den ersten 8er.
Sonntag vor dem Lauf den ersten 9er und ich gab mir eine 60:40 Chance, dass ich die 10km in Puerto Plata schaffen würde, schließlich war noch eine mir unverständliche Steigung von etwa 50m (wenn überhaupt) in der Strecke.
September 2015, Puerto Plata:
Mit rund 600 Teilnehmern stand ich knapp ein Jahr nach dem Einstieg in ein neues Leben als Läufer zittrig vor Nervosität am Start.
“So eine Scheisse, jetzt muss ich da durch” war das einzige was mir durch den Kopf ging. Die Kinder positionierte ich bei km7 um mich mit Traubenzucker und Wasser mit Alka Seltzer zu versorgen. Ich fühlte mich elend.
1:02’12 später schleppte ich mich restlos am Ende durchs Ziel. Es war geschafft.
Ruben, ein jüngerer Läufer, den ich bei der Anfahrt nach Puerto Plata kennengelernt hatte (mit dem ich noch heute Kontakt habe) zwinkerte mir zu: “Naechstes Mal dann unter einer Stunde”. Ich winkte ab. “Vergiss es”.
Einmal 10km, das reicht, so dachte ich damals.
Das zweite Jahr
Der 10km Lauf bei uns stand an im Oktober und meine 14-jährige Tochter wollte unbedingt mitmachen, ohne sich besonders vorzubereiten. Ich versprach ihr, sie zu begleiten, schließlich war ich ja ein alter Hase, ich hatte ja bereits einen 10er absolviert, so dass wir laufend/gehend ankommen würden. Die Stimmung war gut, wir kamen mit 1:15 ins Ziel, alles prima.
Meine “Form” versuchte ich danach in etwa zu behalten und lief in den folgenden Wochen unregeläßig kürzere Strecken.
Bis zu dem Tag, an dem ich im Forum las: “...mir tun die Fuesse auch weh, wenn ich 100km laufe…”
So schrieb da Tommy zu einem Neuling, der jammerte, dass ihm immer die Füße weh taten, wenn er lief, ohne anzugeben, welche Distanz er denn zurück legte.
Wahnsinn, es gibt Leute die laufen 100km.... das faszinierte mich. Ich fing an Marathon und Ultra-Berichte zu lesen und konnte nicht genug davon kriegen, es hatte mich total gepackt.
Also fing ich an, meine Läufe immer mal einen km auszudehnen. Meist schaute ich mir auf der Karte, wo ich mich absetzen lassen musste, um die Distanz zu haben und lief dann nach hause, im Morgengrauen auf der Landstrasse.
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der erste 17er im Februar 2016. Morgens gegen 5 mit dem Sammeltaxi nach Puerto Plata und dort dann im Wolkenbruch bei Playa Dorada ging es los. Erst stellte ich mich am Pförtnerhaus unter, fing aber zu frieren an, da ich bereits komplett nass war. Also ab durch die Zuckerrohrfelder, knietiefes Wasser und nichts als Regen, bis ich zu hause ankam. Komplett zerstört legte ich mich in voller Montur in die Dusche und träumte von Hobbys wie stricken, oder sonstiges. Trotz allem, von der Vorstellung, man könne bei Regen nicht laufen, die ich bis dahin hatte, war ich geheilt.
Im April lief ich den ersten Sub60 in Santo Domingo, nachmittags um 5 bei 30 Grad beim SDQ10k. Es folgten zwei Etappen a 10 und 17km des 100km del Caribe” im Juni. Meine ersten Trailläufe, und ich war schockiert über die “schlechte” Strecke die uns da geboten wurde. Trail eben, würde ich heute sagen.
August 2016 mein erster offizieller HM in 2:02 bei 28 Grad Starttemperatur morgens um 6 Uhr in Santiago.
Im September dann der erste huegelige 25er mit Flussdurchquerung. Jetzt lief ich, wann immer es ging, nur noch Trails.
Das dritte Jahr
Den 10k bei uns, wie jeden Oktober, lief ich unter 53 Minuten. Danach war ich so aufgedreht, dass ich nach Cabarete fuhr, um dort am Strand in der Mittagshitze nochmal 5 km zu joggen.
Die Wege führten immer mehr über Stock und Stein und dabei versuchte ich immer mal wieder einen Kilometer drauf zu setzen. Es gab jetzt weder Wetter, Bodenbeschaffenheit noch Uhrzeit, die mich vom Laufen abhalten konnte. Ich war besessen. Es gab Läufe nachts um 2 am Strand bei Vollmond, morgens um halb vier im Regen zum Flughafen und zurück etc. Heute frage ich mich wie ich das schaffte, schließlich war ich alleinerziehend, musste die Kinder um halb Acht in die Schule bringen und danach zur Arbeit.
Dann die Vorbereitung für den HM in Santo Domingo im November. Diesmal streng nach Plan. Lauf ABC, Intervalle, alles war dabei, ich wollte die Sub2. Alles lief bestens, bis zum Schluss. Das Wochenende des Laufs verbrachte ich mit Erkältung im Bett.
Mein Laufkumpel Jo absolvierte den HM unter 1:45 und so bat ich ihn einfach den folgenden Sonntag mein Pace Läufer zu sein, was er gern tat. Vielleicht war es zu früh nach der Erkältung, dieser Versuch scheiterte, ab km15 konnte ich die erforderliche 5’40er Pace nicht mehr halten, dann ab km18 war ich platt, meine Beine zittrig und die Distanz schaffte ich nur noch schlurfend, 2:07 das Resultat.
Den 1.Januar 2017 lief ich noch vor 7 Uhr den ersten 28er mit 400 Hm. Ab jetzt zählten nur noch Kilometer und im Geiste fühlte ich mich auch schon als Ultra, naja, nur der Körper kam halt nicht ganz mit. Ich war wahnsinnig.
Einen Sonntag wählte ich um mal zu testen, wie sich meine Knochen nach 42km fühlen würden. Da ich die Strecke nicht am Stück schaffen würde, beschloss ich halt 6 Läufe a 7km in der Umgebung zu machen, über den Tag verteilt.
Es folgte ein 30er, ein 33er im Februar 2017 und dann der Marathonversuch, für den ich mir intelligenterweise eine Strecke mit 900 Hm ausgesucht hatte. Das ging schief. Nach 28 km und den meisten Hm war ich platt, spazierte noch 10 km zu Fuss und brach dann ab. Hunger und Hitze trieben mich nach Hause.
Es gab trotzdem nur noch ein Ziel: Den 100km del Caribe (5 Trails Tagesetappen) im Juni zu schaffen.
Ein Plan wurde erstellt und von U.D.O. freundlicherweise abgesegnet. Es gab für mich nur noch Trails, alles andere war Nebensache. Bis zur 6ten Woche (von 12) lief alles gut doch dann beendete ich die “Erholungswoche” mit einer 2 Tageswanderung von 48 km und 2500 Hm. Ich hielt mich für unkaputtbar.
Das war vermutlich mein großer Fehler.
Die folgende Woche mit >60 km schaffte ich gerade noch. Als ich danach morgens zu einem gemütlichen 10er startete war ich nach 2,5 km platt und nichts ging mehr. Drei Tage später schaffte ich noch einen 5er aber das war es dann. Plötzlich ging es los mit Schmerzen, mal Achillessehne, mal Schulter, Hüfte, immer mal wieder Knie. Mehr als 5 km schaffte ich in den kommenden Wochen nie und es war abzusehen, der 100km del Caribe würde ohne mich stattfinden, nicht mal eine Etappe konnte ich laufen.
Speziell mein Knie machte immer mehr Ärger, d.h. Laufen ging eigentlich, aber sonstige Bewegungen waren immer schmerzhaft. Komplett ausser Gefecht brachte ich es dann bei der Reise nach Deutschland, vermutlich durch die Kofferschlepperei. Einige Wochen konnte ich nur humpelnd gehen, ein Orthopäde tippte auf Meniskusriss, für eine genauere MRT hatte ich bei unserem Aufenthalt in Deutschland keine Gelegenheit. Leicht frustriert verlor ich langsam das Interesse im Forum zu schreiben und auch zu lesen.
Ständig war der Gedanke “ in zwei Wochen fange ich bestimmt wieder mit dem Laufen an” und so vergingen einigeZwei Wochen.Wenigstens das Gehen mit Bandage klappte, wenn auch sehr unsicher, für ein bis zwei Kilometer.
Das vierte Jahr
Wieder Oktober, das heisst Sosua 10k. Diesmal ohne mich. Bis ich erfuhr, das man auch 5km gehen konnte und so tröstete ich mich damit, wenigstens irgendwie dabei gewesen zu sein. Mit der Bandage quälte ich mich ab und schaffte die 5 km zähneknirschend im Gehen.
Wandern war jetzt angesagt, laufen ging gar nicht. Also machte ich mich immer wieder auf durch die Wälder der nahen Umgebung zu tigern.
Erst im Dezember fühlte sich mein Knie soweit stabil an, dass ich es wieder mit Laufen versuchen konnte. 20 Schritte Laufen pro km war der Anfang. Diese kleinen Intervalle wurden dann wöchentlich gedehnt auf 30m/ 50m/75m/100m/125m etc. Gelegentlich musste auch reduziert werden, sobald wieder Schmerzen auftraten.
Dann Mitte Mai 2018 der erste komplette 5er, was für ein geiles Gefühl!
Erwähnen möchte ich noch einige Wanderungen, die ja immer länger warden, davon eine am Ostersamstag von 45km mit zahllosen Hügeln, Fluss- und Bachdurchquerungen (bei 12 hörte ich auf zu zählen) und einer Nachtwanderung bei Vollmond durch sehr dünn besiedelte Täler. Abends um 8 ließ ich mich mit dem Taxi absetzen und war um 5 Uhr morgens nach 48 km zu hause. Mein Lämpchen hatte ich nicht einmal gebraucht so hell war der Mondschein die ganze Zeit. Die Eindrücke dieser Nachtwanderung waren fantastisch, ich empfehle es absolut, es mal zu probieren.
Auch mit dem Rad fing ich an längere Touren zu machen und schwimmen war ploetzlich des öfteren dran. Ob ich vielleicht im November den Triathlon in Santo Domingo mal probieren sollte? Man braucht nur 5 km zu laufen, das kam mir verlockend vor. 750m Schwimmen und 20km Radfahren würden schon irgendwie gehen.
Der Plan war: Würde ich es im Oktober schaffen unseren 10k einigermassen vernünftig zu beenden, dann fahre ich auf jeden Fall zum TRIATHLON!
Das fünfte Jahr
Oktober 2018, Sosua10k in überraschenden 57 Minuten geschafft, also war alles klar, der Triathlon war fällig.
Es blieben noch 4 Wochen zum Trainieren und Zeit hatte ich. Mein Geschäft hatte ich verkauft, die Kinder waren nicht mehr so klein, so konnte ich mich austoben, aufm Rad, im Wasser und zu Fuss. Nachts oder in der Morgendämmerung. Meist machte ich 2 der 3 Einheiten, gelegentlich alle 3 zusammen, wo hat man sonst so perfekte Trainingsbedingungen? Meistens bei Anbruch der Dämmerung spazierte ich ans andere Ende der Bucht, schwamm zurück, 800m, stieg nass aus Rad, kalt war es ja nicht, fuhr nach Cabarete und nach hause, 20km, schmiss das Rad hin und wetzte 5km durchs Dorf, perfekt.
November 2018. Ich konnte es kaum glauben, dass ich beim Triathlon in Santo Domingo dabei war. Das Wetter war perfekt. Anscheinend gab es zwei Teilnehmer die älter als ich waren. Mein Rad allerdings, das ich 1996 gebraucht gekauft hatte, war mit Sicherheit der älteste Bock.*
Egal. Als 96. von 119 Teilnehmern kam ich ins Ziel und war euphorisch. Das einzige, was mich auf der 5-stündigen Rückfahrt beschäftigte, war die Frage: Was ist das nächste Ziel? Triathlon olympisch, also die doppelte Distanz? HM in Sub2? 10km in Sub 50?
Es folgte: Nichts.
2 kurze Läufe und 2 Radtouren in den folgenden vier Wochen, erst gegen Weihnachten nahm ich die Laufaktivitäten wieder auf und musste aus Kraftmangel wieder mit Geh/Laufintervallen anfangen.
Etwas lustlos versuchte ich 2-3 Einheiten pro Woche zu schaffen, was mir nicht leicht fiel. Dann endlich mal wieder ein Termin: April, 10k im 30km entfernten Gaspar Hernandez. Mit großen Ambitionen wählte ich mir einen 12-Wochen Trainingsplan, ließ den aber bald schleifen, mal war ich zu faul, mal erkältet, es machte einfach keinen Spass. Es wurde mehr Bier pro Woche konsumiert, als Wochenkilometer gelaufen. Am Tag des Laufs musste ich mich richtig überwinden hin zu gehen. Schlecht vorbereitet und zweifelnd fuhr ich hin, allein aus dem Grund, dass ich wusste, im September würde ich einen 5-jahres Rückblick schreiben, und da sollte nicht drin stehen, dass ich es dann sein liess.
Das Event brachte eine kleine Wende. Alles war perfekt organisiert, es gab Live Musik an verschiedenen Stellen, das ganze Dörfchen war auf den Beinen und applaudierte. Knapp unter einer Stunde kam ich ins Ziel und hatte ploetzlich wieder reichlich Motivation. Jetzt lief ich wieder regelmäßig und wollte wieder fit werden für eine Etappe des 100km del Caribe. Dieser wurde leider abgesagt, was mich wieder aus dem Rhythmus brachte.
Nächster Termin: Anfang August, der Wendlinger Zeitungslauf. Lustlos exerzierte ich einige Trainingsläufe bei Temperaturen unter 20 Grad in Deutschland.
Es war mein schlimmster Lauf überhaupt. Nach einem üppigen Mittagessen, abends um 19 Uhr zu laufen war ich nicht gewöhnt. Ständig kamen mir die Linsen mit Spätzle hoch und ich hatte mit mir zu kämpfen um nicht in der Wohngegend, durch die der Lauf ging, den zuschauenden Kindern vor die Füße zu kotzen. Mit Hängen und vor allem Würgen kam ich in 59 Minuten ins Ziel.
Anfang September war dann wieder der Puerto Plata 10k dran. Zum dritten Mal für mich. Spass hatte ich nicht mehr an der Sache, 56’40 überraschten mich dann schon.
Im Moment bereite ich mich wieder auf unseren 10k am 13. Oktober vor und hoffe auf eine minimale Besserung zum Ergebnis von Puerto Plata. Davon berichten werde ich dann vielleicht in 5 Jahren wieder.
Fazit:
Die Wetzerei hat mir sicherlich Momente gebracht, von denen ich nicht zu träumen wagte. Ich bin stolz darauf, mich wieder, oder immer noch, als Läufer bezeichnen zu dürfen, auch wenn der Wochenschnitt seit einiger Zeit nur so um die 20 km liegt. Dazu strengt es mich in letzter Zeit enorm an, des öfteren frühstücke ich nach dem Lauf und schlafe dann erstmal 1-2 Stunden.
Allerdings die Begeisterung ist weg, leider empfinde ich keinen Spass mehr beim Laufen, eher müsste ich sagen, ich mache es mit der gleichen Leidenschaft, wie man z.B. seine Zähne putzt. Aus diesem Grund besteht wenig Interesse meine Lauferfahrungen mit jemand zu teilen, sei es im Forum oder im realen Leben, Immerhin, ich mag mir einbilden, dass das Laufen vielleicht was bringt.
Wie es dann weitergeht nach dem Sosua10k im Oktober steht in den Sternen. Meiner Kenntnis nach gibt es kein weiteres Event in naher Zukunft, aber ich habe auch nicht nachgeschaut. Ich hoffe ich kann die 20 Wochenkilometer erstmal halten, aus welchem Grund auch immer, und dann… schaumer mal.
Gruss, Gerhard
*Eine kleine Anekdote am Rande:
Am Freitagabend vor dem Triathlon-Event am Sonntag wurde bereits an den Bauten des Start/Zielbereichs gearbeitet, und da stand was wie: Lateinamerikanische Meisterschaft etc. Ja, und ich bin dabei, dachte ich allen Ernstes.
Im Hotel war ein Grüppchen junger sportlicher Chilenen, und als sie am Samstagmorgen neben mir am Frühstückstisch saßen, fragte ich, ob sie am Tri teilnahmen, was sie bestätigten. Ich erklärte denen, dass ich auch mitmache, worauf sie sich unglaeubig anschauten und dann wurde kein Wort mehr gewechselt. “Komisches Völkchen”, dachte ich aber ok, nicht mein Problem.
Dass ich während des Events keinen von denen sah wunderte mich nur minimal, was solls.
Erst Tage später, als ich mal die offiziellen Fotos genauer durchsah dämmerte es. Es gab 2 Starts! Die offizielle Lateinamerikanische Meisterschaft startete um 11 Uhr, wohingegen wir normale Volks-Tri-Fuzzies um 7 Uhr morgens, sozusagen als Testläufer über die Strecke gescheucht wurden.