Eigentlich war am Freitag ein Läufchen vorgesehen. Familiär war das aber nicht drin und am Samstag machten wir einen Spazier-Ausflug zum Kienberg (dort wo 2017 die IGA stattfand) in mein altes Laufrevier bei herrlichem Frühlingswetter, da war an Laufen auch nicht zu denken. Also hatte ich drei Tage Pause und überhaupt kein schlechtes Gewissen. Allerdings wollte ich doch etwas Nutzen daraus ziehen und plante eine längere Strecke für den Sonntag. Um die 15 Kilometer schwebten mir vor. Da ich dort letztes Jahr bereits ein tolles Läufchen gemacht und mir vorgenommen hatte, einmal quer durch den Düppeler Forst zu laufen (damals lief ich die Straße lang), war doch heute die beste Gelegenheit dazu. Ich fand einen Weg quer durch den Forst, der Hänsel-Gretel-Steig hieß
Na wenn das kein Abenteuer zu werden drohte!
Beim Schlosspark Klein-Glienicke sollte ich dann auf die Havel treffen, um diese dann auf der Wettkampfstrecke das Havellaufes zurück bis zum Flensburger Löwen zu begleiten. Vormittags stand ich etwa 1,5 Stunden an der Laufstrecke des Berliner Halbmarathons und beklatschte die Läufers fleißig, am Nachtmittag war ich dann dran. Ich freute mich schon riesig. Auch wenn die drei Tage Laufpause mir an sich nichts ausmachten, dem Körper fehlte das Laufen!
Das Wetter war zu schön und mit bester Laune fuhr ich nach Wannsee.
Ich parkte Gustav etwas früh, was solls, dann laufe ich eben etwas weiter. Flink fertig gemacht, die Buddel Wasser noch ausgetrunken, mitnehmen wollte ich aber nichts. Das wird schon reichen, redete ich mir ein. Und schon lief ich los. Da merkte ich, wie weit ich weg geparkt hatte, einne halben Kilometer brauchte ich bis zum Flensburger Löwen. Okay, kann ich jetzt auch nicht mehr ändern. Etwa einen Kilometer lief ich noch die Uferpromenade entlang, bis ich dann in den Wald abbog. Und schon war ich alleine, die Promenade war fast schon überlaufen mit Spaziergängern und Radlern. Ich wusste ja in etwa, was mich erwartete, hab mir ja vorher das Höhenprofil angeschaut. Und schon ging es gute 30 Meter hinauf, was auf der kurzen Strecke um die 5% Steigung bedeutete. Ich fühlte mich gut, die Beine waren fit und so konnte mir das überhaupt nichts anhaben. Außer Puste kam ich da zwar aber wen juckt das schon?
Anschließend war die Strecke gemütlich und bester Forstweg und ich konnte mich rasch erholen und locker dahin traben. Bis ich zum "Anstieg" zu den Stolper Bergen kam, die mich dann schon etwas einbremsten. Das waren dann noch einmal etwa 40 Höhenmeter, auch in weniger als einem Kilometer zu bewältigen. Da durfte das Tempo schon etwas "einbrechen"
Gegangen bin ich aber keinen Kilometer! *stolzgugg*. Derweil entpuppte sich der Hänsel-Gretel-Steig als ein herrlich zu belaufener Weg, der manchmal enger wurde und fast trailhaften Charakter annahm. Das machte solchen Spaß!
Angekommen im Glienicker Park hatte ich es mit gepflegten Parkwegen zu tun und schon bald durfte ich die gesammelten Höhenmeter wieder abbauen, bis hinab zur Havel. Das war zum Schluss schon etwas zu steil, um es einfach rollen zu lassen, dennoch spielten die Beine wunderbar mit.
Ha! Hatte ich bereits meinen Durst erwähnt? Der begann sich bereits beim fünften Kilometer bemerkbar zu machen. Der Lumpenhund! Da konnte ich ja nicht mit rechnen. Nicht bei dem Wetter. Natürlich begleitet von trockenem und klebrigem Mund. Aber was blieb mir übrig? Ich war im Wald, weit und breit kein Wasser in Sicht. Ja ich gebs zu, ich hatte auch den Gedanken, die Strecke irgendwie abzukürzen, um nicht die vollen 15 Kilometer ohne trinken laufen zu müssen. Was war ich für ein Jammerlappen! Na zum Glück blieb es beim Gedanken
Ich redete mir erfolgreich ein, dass dies nur den Mund betraf, dass der Körper genug Wasser hat und alles reine Kopfsache ist. Der Mund blieb zwar trocken aber ich konnte schön weiter laufen und mit der Zeit gewöhnte ich mich daran. Ich hatte ja noch die Möglichkeit im Restaurant an der Moorlake aufs Klo zu gehen um dort Wasser zu schlürfen.
Angekommen an der Havel musste ich nach dem Bergablaufen erst einmal wieder einen gemütlichen Schlurfschritt finden. Gleichzeitig merkte ich, dass mir das Auf und Ab schon einige Körner gekostet hatte. Die Beine protestierten bereits leicht, dabei hatte ich noch 7 Kilometer vor mir!
Ich besann mich aber auf meine über viele Jahre antrainierten Ultraqualitäten und meinte nur, dass ich das schon irgendwie schaffen werde. Das Tempo brach zwar ein paar Kilometer etwas ein, erholte sich dann aber wieder etwas und am Schluss hätte ich gefühlt durchaus noch ein paar Kilometer dran hängen können. Natürlich bin ich an der Moorlake nicht aufs Klo zum Trinken gegangen. Einzig eine kleine gehpause gönnte ich mir am Ende, um den Flensburger Löwen von vorn und unten knippsen zu können. Das restliche Stück zum Auto fiel mir mit jedem Meter leichter und leichter, erwartete mich doch dort ein noch immer kühles alkfreies Bier!
Und hier hab ich ein paar hübsche Bilder vom Lauf:
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Km
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Distanz
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Zeit
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Tempo (min/km)
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Bemerkungen[/TD][/TR]
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1.
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06:35
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[TD="width: 235"] Das geht ja schon angenehm locker los. [/TD][/TR]
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2.
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1,03
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06:31
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[TD="width: 235"] Trotz etwa 30 Meter Anstieg das Tempo gehalten. [/TD][/TR]
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3.
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1,02
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[TD="width: 235"] Und leicht abwärts und beste Wege. [/TD][/TR]
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4.
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1,01
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5.
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[TD="width: 235"] Etwas mehr Anstieg und ich nahm da lieber Tempo raus. [/TD][/TR]
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6.
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7.
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[TD="width: 235"] Nun alles wieder hinab. [/TD][/TR]
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8.
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1,02
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[TD="width: 235"] Und hinunter zur Havel. [/TD][/TR]
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9.
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07:00
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[TD="width: 235"] Jetzt geht es zurück. Die Beine ermüden mehr und mehr. [/TD][/TR]
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10.
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11.
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13.
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1,00
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[TD="width: 235"] Etwas Kraft hab ich trotzdem noch und es läuft einfach gut. [/TD][/TR]
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14.
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1,00
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15.
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Brutto
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Gesamt
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Gruss Tommi
Mein Tagebuch:
forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener