Samstag, 17.08.2019
30. Hambacher Volkslauf
Ich hatte die letzten Tage kein besonders gutes Gefühl für diesen Wettkampf. Ich merke doch immer mehr, dass mir Läufe im Bereich des Schwellentempos fehlen. Tempoausdauer ist eben doch eine meiner größten Schwächen und macht sie auf 10km besonders bemerkbar. Erschwerend kommt hin zu, dass ich so langsam die 10km schneller als Schwellentempo laufen müsste, daran aber so gar nicht gewöhnt bin, da fehlt einfach spezifisches Training.
Eigentlich wollte ich den 10er gar nicht laufen, habe mich dann jedoch doch dazu entschiede da die einige alternative für den Samstag eine auferzwungene Geburtstagsfeier zu meinem 40. gewesen wäre, dann doch lieber Wettkampf laufen. Geburtstag feiern war einfach noch nie meins. Wie schon die letzten 10er sollte auch dieser aus dem Training gelaufen werden. Ich habe das Training diese Woche zwar etwas angepasst, aber eben mich nicht erholt. Zu der oben erwähnte Schwäche gesellten sich also auch relativ müde Beine.
Der 10km Lauf in Hambach sollte um 17:00 Uhr starten, wir waren ausnahmsweise mal sehr früh Vorort, über 1 Stunde früher. Meine Schwiegermutter war auch dabei, sie betrachtete es als eine kleine Geburtstagsfeier. Kuchen am Büffet gab es genug, während sie sich daran bediente holte ich unsere Startnummer ab. Angemeldet hatte ich uns via E-Mail. Bezahlt wurde in Bar, 6€ pro Person bei einem vermessenen 10er mit Duschmöglichkeit war sehr günstig. Neben dem 10er gab es auch Kinderläufe, Walkingdistanzen, 5er und auch einen Halbmarathon. Durch unser zeitiges erscheinen konnten wir die meisten Kinderläufe und auch den 5er sehen. Als die schnellsten vom 5er in Ziel kamen ging ich mich umziehen und nutzte die seltene Gelegenheit mich vor einem 10er ordentlich einlaufen zu können. Wurde dann zwar auch nur wenig mehr als 1km, aber inkl. Mobi Übungen ging das in Ordnung.
Die Veranstaltung fand auf dem Sportplatz Sophienhöhe in Hambach statt. Startaufstellung war auf dem Rasen, es wurde zwar nicht die ganze breite des Felds genutzt, aber doch ein erheblicher Anteil. Da machte es auch nichts aus, dass es nur eine Bruttozeitmessung gab. Wir stellte uns trotzdem nicht ganz vorne auf, waren in der 3. oder 4. Reihe. Nach dem Startschuss waren wir trotzdem recht schnell über die Startlinie gelaufen. Mit Überqueren der Startlinie startete ich meine Uhr. Die Strecke führte uns direkt aus dem Stadion hinaus. Es ging direkt für 800m bergab. Die Pace für den ersten KM war mit 5:13/km zwar deutlich schneller als geplant, fühlte sich jedoch gut an, ich schob es daher auf das runter laufen. Die nächsten 2,5 - 3km ging es mehr oder weniger leicht bergauf. Nicht viel und eigentlich kaum der Rede wert, wenn man aber wie ich hauptsächlich komplett flach läuft, dann merkt man es etwas intensiver. Es ging auf diesem Abschnitt über eine Brücke und auf der anderen Seite in den Lindenberger Wald, der an die Sophienhöhe angrenzt. Auf Waldwegen ging es bis KM4,5 durch den Wald. Mein Mann lief wieder mit mir, um uns herum hatte sich eine kleine Gruppe gebildet. wobei die meisten hinter uns liefen. Einer atmetet sehr schwer und laut, direkt in meinen Nack, die ganze Zeit. Ich hätte ihn vorgelassen, wollte er aber anscheinend nicht. Irgendwie ist immer so eine Dampflok dabei, zum Glück habe ich mich daran gewöhnt und fühle mich nicht mehr sonderlich arg gestört. Die Pace hatte sich inzwischen bei 5:23-5:25/km eingependelt. Zwar immer noch schneller als geplant, fühlte sich jedoch zu meiner Überraschung sehr gut und machbar an. Damit hatte ich nicht gerechnet, hatte mir daher eigentlich 5''/km langsamer vorgenommen. Da sich das Tempo so gut anfühlte, kam bei mir immer wieder der Gedanke "Anziehen?" auf, verwarf ich jedoch jedes mal, da ich schiss vor dem 2. Teil und dem Schlussspurt das Hügelchen hoch hatte. Über eine Brücke ging es wieder raus aus dem Wald, über asphaltierte Wege streiften wir die Ortschaft Stetternich. Am Ortseingang gab es den 2. Versorgungspunkt, dort schnappte ich mir auch einen Becher Wasser, Durst hatte ich zwar nicht, aber Abkühlung brauchte ich schon, da es mir im Wald zu schwülwarm war. Nun ging es über die Landstraße Richtung Forschungszentrum Jülich. Schöne breite Straße, sehr gut und schnell zu laufen, lag auch daran dass es leicht bergab ging. Leider machte es sich in der Pace kaum bemerkbar, unser Gruppe jedoch wurde immer kleiner und kleiner, dafür schlossen wir immer mehr und mehr auf Läufer von weiter vor auf. Läuft! Kurz vor dem Forschungszentrum bog es wieder in einen kleinen Wald ab, für einen KM folgten wir wieder einem Waldweg, auch dieser war gut zu laufen, wenn auch nicht so schnell wie der Asphalt zu vor. Tempo Unterschied war deutlich zu merken, machte aber nichts aus, da wir weiter andere Läufer einholten. Mr. Dampflok konnte nun auch nicht mehr folgen. Aus dem Wald raus waren wir auch schon bei KM8. Nun hieß es sich auf den Schlusspart vorbereiten. Ja nicht zu früh anziehen, es kommt schließlich noch eine Steigung. Die Steigung zum Ziel machte mir merklich Angst. Ich versuchte daher die Pace nur zu halten und keine Körner unnötig zu verbrauche. Bevor es zum Sportplatz ging führte die Strecke noch ein wenig durch die Ortschaft Hambach. Und dann kam die Steigung. OK, sie war dann doch nicht so schlimm wie von mir befürchtet. Warum hatte ich eigentlich so ein Schiss vor ihr? Ich weiß es nicht, Ich kam sehr gut hoch, hat zwar ein paar Sekunden gekostet, aber vernachlässigbar. Über den Parkplatz ging es dann wieder ins Stadion, quer über die Aschenbahn zum Ziel auf den Rasen. Uhr drückt ich bei 54:16 ab! das ist eine sehr gute Zeit und nur 6'' langsamer als die PB (Brutto) vom Friedenslauf. Dafür dass ich mit einem komplett Reinfall gerechnet habe, ist das super!
Nach dem Zieleinlauf gab es ein Becher Wasser und 2 Runde auf der Bahn zum Auslaufen. Ich ging dann auch gleich Duschen und umziehen. Frisch gemacht saßen wir noch eine ganze Weile zusammen. War eine sehr nette Atmosphäre/Veranstaltung. Für die Ergebnisse brauchten sie noch eine ganze Weile. Die Halbmarathonis kamen langsam rein, das Warten gestaltete sich kurzweilig. Vor der Ergebnisliste gab es die Siegerehrungen der AK (Gesamtsieger wurden schon früher geehrt), dann irgendwann hing auch die Liste. Leider bei mir mit falscher Zielzeit, knapp 30 Sekunden schneller als ich war. Gefiel mir gar nicht, gefällt mir immer noch nicht. Ich habe versucht Vorort zu protestieren, die Verantwortlichen konnten nicht verstehen, warum ich mich nicht über eine schnellere Zeit freue. Fühlte mich nicht wirklich ernst genommen. Das gefällt mir gar nicht. Die falsche Zeit wäre PB, eine PB mag ich jedoch nicht Geschenkt bekommen. Wäre es keine PB würde es mich vermutlich nicht so sehr stören. Als PB stört sie mich dann aber eben doch, zu mal ich nicht weiß, ob ich dieses Jahr noch einen vermessenen 10er laufen werde. Eine falsche PB stehen lassen ist doch Mist!
Bisschen Hoffnung gibt es noch, die Ergebnisliste vom Aushang war nur vorläufig, meine Zeit war auch nicht die einzig falsche. Ich hoffe nun also, dass bald die richtige Ergebnisliste veröffentlicht wird und dort dann die Zeit passt. Leider dauert das ein bisschen lange. Ist echt doof, wenn man ein so tolles Rennen hinlegt und das offizielle Ergebnis fehlerhaft ist. Vermiest es dann doch ein wenig, vielleicht bin ich aber auch zu kleinlich?
Sonntag, 18.08.2019
Laufen - Heute fühlte sich die Beine relativ gut an, dafür dass ich gestern fast PB gelaufen bin. Im Plan hatte ich einen Langen mit 26 km stehen, da war der 10er jedoch nicht einkalkuliert. Mit dem 10er in den Beinen wären 26km vermutlich zu viel gewesen. Ich nahm mir daher 16km mit der Option zu verlängern vor. Mein Mann lief einen eigenen Langen in seinem Tempo. Ich konnte also auch sehr gemütlich laufen. So ließ ich mir Zeit, lief zur Hardtburg, dort eine kleine Runde durch den Wald. Entschied mich dann, es mit den 16km gut sein zu lassen, lief daher wieder zurück in die Stadt. Einen kleinen Schlenker musste ich dann doch einbauen, da ich davon überzeugt war mir ein Eis verdient zu haben. So wurden es 17,15 km @6:45/km