Hauptmieter hat geschrieben:und dann ist es absolut OK zu fluchen, jammern oder was auch immer...
mir geht es so, dass ich das Laufen auch bei Wind und Regen genieße, man muss halt mehr kämpfen...
Mir war das Wetter immer egal. Natürlich habe ich mich über Sonnenschein und Wärme mehr gefreut, das Laufen dabei mehr genossen, als wenn es gerade kübelte oder ich vor Kälte schlotternd unterwegs war. Das war lange so. Das ist nun und seit ein paar Jahren nicht mehr so. Mieses Wetter - ohne jetzt näher zu erläutern, was mieses Wetter für mich ist - setzt mir zu. Die Lust zu laufen hält sich dann arg in Grenzen. Ich habe erfahren, dass bei "unschönem" Wetter "unschön" zu fühlen eine Alterserscheinung ist. Für mich. Da hilft es dann auch gar nichts mit prallem Wissen und der Überzeugung unterwegs zu sein, dass ich gerade mein privilegiertes Dasein auslebe. Weil ich laufen kann und darf, während andere krank sind, arbeiten müssen oder gar irgendwo auf der Welt gerade um ihre Existenz kämpfen. Das sage ich mir oft. Hilft aber nix. S'Wetter bleibt eklig und ich empfinde es so.
Für mich ist "Wetterempfindlichkeit" Teil meines Alterungsprozesses, wie manches andere auch. Noch vor 15, 20 Jahren wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass das Wetter mal größeren Einfluss auf meine Laufstimmung haben könnte. Muss bei anderen nicht so sein bzw. kommen. Ich sag's mal einfach so vor mich hin, weil ihr ja auch alle irgendwann mein Alter erreicht haben werdet ...
Und wenn ich schon dabei bin: Wenn ich "früher" ans Älterwerden oder Altsein dachte, dann stellte ich mir das als einen Zustand verminderter Leistungsfähigkeit vor. Mehr nicht. Immer noch alles können, aber nicht mehr so lange und/oder so schnell. Ich bin ja noch nicht wirklich alt. Höchstens im Altern begriffen ... aber schon in diesem Stadium weiß ich, dass sich Älterwerden noch ganz andere Einschränkungen und Veränderungen mit sich bringt. Nicht zuletzt im Denken und Fühlen!
Gruß Udo