Meine Ferse fühlt sich morgens sehr gut an, überhaupt kein Anlaufschmerz. Nur bei maximaler Flexion des Fußgelenks (Treppe abwärts!) fängt’s an, deutlich zu zwicken. Das kommt aber beim normalen Dauerlauf nicht vor. Trotzdem entscheide ich mich nochmals für die schonende Flachstrecke.
Das Wetter ist so ziemlich

, nämlich 1°C, durchgehend mit feinem Schneeregen, den ein unangenehmer steter Wind mir ständig in die Augen bläst. Ich starte gemütlich, will auf den ersten 3 km auf jeden Fall knapp oberhalb der 7:30/km bleiben, was mir mit recht gleichmäßigen 7:34 perfekt gelingt. Erst danach will ich allenfalls nur sehr moderat steigern.
Allerdings greift schon seit KM 2,5 der deutliche Gegenwind frontal an. Ich will auf jeden Fall einen ordentlichen Laufstil beibehalten und kann deswegen nicht mehr langsamer laufen. Muss ich aber auch nicht, denn auch die zweiten 3 km liegen mit 7:28/km perfekt im Plan. Und das gegen einen frischen Wind, der fast die ganze Zeit bis zur Wende bei KM 6,0 bläst, nur auf dem letzten KM etwas schwächer. Für den gesamten Hinweg also 7:31/km.
Auf den ersten 3 KM des Heimwegs spüre ich alsbald den Wind von hinten schieben, zunächst nur schwach und eher noch leicht böig, so dass der 7. KM mit 7:20 im Rahmen bleibt. Dann aber greift der Rückenwind auf freiem Feld erst so richtig und zwar stetig. Ich will eigentlich Tempo rausnehmen, um die Windunterstützung in weniger Anstrengung umzumünzen, aber das will mir überhaupt nicht gelingen. Die Beine beginnen (vermutlich aufgrund des Gegenwinds auf dem Hinweg), sich nun leicht flau anzufühlen und statt langsamer werde ich immer schneller – der alte Effekt „Inverses Tempogefühl“. 7:02 und 7:08 auf den KM 8 und 9, also 7:10 für diese dritten 3 km. Das fühlt sich aber nicht wirklich gut an, weil der alte Diesel alsbald bei 88% HFmax tuckert, was nach einer Stunde kurz vor Anschlag bedeutet.
Und der Maulwurfshügel folgt erst noch. Ich kann das Tempo bis auf die letzten steilen 50 m halten, gehe dann aber in zügigen Spazierschritt über, um nicht völlig zu überziehen. Dieser KM gerät natürlich – die kurze Gehpause mitgezählt – mit 7:24 etwas langsamer als vorher; die zwei folgenden mit 7:01 und 7:08 heben den Schnitt der letzten 3 km aber gleich wieder auf 7:11/km. Insbesondere auf dem allerletzten KM will ich mich wirklich – ey, Alda, ich schwör’s

- wieder auf mein ursprüngliches Zieltempo 7:30 herunterdrosseln, aber das funktioniert überhaupt nicht mehr, weil die Beine nun wirklich platt sind.

Klar hätte ich abrupt auf 8:30 oder noch langsamer umschalten können, aber das wäre dann kein Laufen mehr gewesen, sondern nur noch doofes, gequältes Schlurfen. Im ungefähren Zielpace-Korridor einfach nur ein paar Sekunden langsamer zu laufen, das geht in diesem Zustand schlichtweg gar nicht. Sehr merkwürdig.
Insgesamt
12,0 km mit
30 Hm in
7:20/km und zwar hin in durchschnittlich
7:31/km (mit Gegenwind) und zurück in
7:10/km mit Rückenwind.
Sehr erfreulich war, dass meine linke Ferse die ganze Zeit über wieder nicht zu spüren war, obwohl ich sie immer wieder aufmerksam beobachtete. Auch nachmittags reagierte sie auf Zug überhaupt nicht, nur auf maximale Dorsalflexion, wie sie aber während normaler Dauerläufe nicht annähernd vorkommt. Ich frage mich daher mittlerweile, ob das wirklich die Achillessehne ist oder ob da „nur“ der Schleimbeutel oder seine Umgebung leicht unpässlich ist. Solange das jeden Tag besser wird statt schlechter, werde ich es mal bei einer Reduktion der Belastungsintensität belassen.
Tatsächlich habe ich erstmal auch genug damit zu tun, lange Läufe wie den heutigen auf diesem Niveau zu belassen und dabei den Puls mehr in den Normalbereich zu verschieben. Der heutige Lauf dauerte knapp 90 min. und ich finde, für eine Trainingsphase ohne konkrete Wettkampfziele reicht das auch vorerst. Weitere Steigerungen können warten. Obwohl … wenn ich mal zur Abwechslung einen Rundkurs laufen möchte, habe ich da nur zwei Varianten mit je knapp 14 km und ein paar mehr Höhenmeter zur Auswahl. Ganz ausschließen möchte ich die dann also doch nicht.
