Steffen42 hat geschrieben:
Werde mich jetzt aufs Sofa werfen und einem guten Buch frönen und abwarten, was Anti so berichten wird. Ach ja, mein Einsatz heute wurde abgesagt, kann man nix machen.
Jo, war unspektakulär, aber trotzdem geil.
Danke auch erstmal fürs Daumendrücken und die ganzen guten Wünsche.
Ich bin so mit gemischten Gefühlen in den Berlin Triathlon (Olympische Distanz) Beine fühlten sich die letzten Tage nicht wirklich gut an, aber das muss ja nix heissen. Kenne ich zumindest noch vom Laufen so. Dann aber Schwimmen ohne Neo, enge kurvige Radstrecke mit Windschattenfreigabe und überhaupt halt erster WK. Ich geb zu, so wirklich Bock hatte ich heute morgen nicht.
Start war um 9:00 Uhr, Bike-Check-In schon ab 6:30 Uhr, für Triathlonverhältnisse also alles recht human.

Wurde dann mit dem Neo-Verbot doch noch knapp mit 22,6 Grad, aber knapp daneben ist halt auch vorbei. Einchecken war unspektakulär, wobei später beim Auschecken der DTU-Oberkampfrichter schon meinte, so ganz legal sei der Grail-Lenker ja nicht („Normaler Rennradlenker), aber halt keine Aufliegermöglichkeit (verboten in Windschattenrennen), insofern schon O.K.
Also mal alles aufgebaut und meinen beschissenen Wechselplatz inspiziert. Irgendwie so dritte Reihe von der Hauptgasse weg, nur durch großen Umweg erreichbar und noch zwei Brennesselbüsche an Engstellen.
Schwimmen ging zweimal rund um eine kleine Insel, insgesamt 1500m (für mich eher 1600….

), vorher Holztreppe in die Spree klettern und paar Minuten Wassertreten.
Ich hatte einfach mal selbstbewusst eine 2h:40 als Zielzeit angegeben und war damit in die erste von zwei Startwellen gerutscht, hab mich also weit hinten einsortiert. ( Lustiges Gespräch in der Wechselzone mit dem Sportfreund neben mir: Was willst so schwimmen: Ich so: Unter 40 Minuten wär super. Er so: Oh, ich so 25 Minuten.

….die Geschichte hat noch ein Kapitel

)
Schwimmen war dann unspektakulär, aber trotzdem schlecht.

Also Klopperei ja, das hab ich aber nach 15 Jahren Kampfsport hingenommen und notfalls mitgeprügelt, wenns nicht anders ging. Keine Panik, kein Wasserschlucken, durchgekrault - aber halt mit 42 Minuten Brutto doch sehr sehr langsam. Von 317 Männern waren nur knapp 60 noch langsamer. Netto out of the water eher 41 Minuten, weil erst nach einigem an Laufen gestoppt wurde, bleibt aber langsam.
Kann man sich natürlich schon fragen, ob die 10 Wochen Schwimmtraining und 5 Wochen davon Kraul denn überhaupt irgendwie gelohnt hätten, aber: Ich finde schon, weil ich kam wirklich sehr entspannt aus dem Wasser, bin halt auch eher auf Rhythmus und einfach nur easy durchkommen geschwommen und mit Brust hätte ich bei gleichem Tempo meine Beine deutlich angeschossen.
Dann mit leichtem Adduktorenkrampf (man wird von freundlichen Helfern quasi aus der Spree hochgerissen und auf den Boden gestellt, was meine Beine erstmal nicht so cool fanden

) zu meinem Platz gehumpelt und sehr entspannt gewechselt. T1 5 Minuten, wird hoffentlich ne negative PB bleiben.
Die Radstrecke hat so ihre Tücken: 37km auf 6 Runden mit 5 Kurven, davon 2 sehr eng und eine 180 Grad-Wende. Grob zusammengefasst bestand das Problem darin, dass natürlich die guten Radgruppen schon weg waren. Ich hab schon immer mal wieder eine paar Mitfahrer gefunden, da war ich aber meist der stärkste und die fuhren mir zu langsam, hab eigentlich meist überholt.
Hatte also die Wahl, entweder 220-240W alleine im Wind zu fahren oder weniger als 170W in der Gruppe zu rollern oder, um Löcher zuzufahren oder nach mieser Kurventechnik immer mal wieder 400W -Spitzen zum ranfahren zu treten. Zum Glück kann ich das ja.

Das machte dann doch Spaß, obwohl man ziemlich aufpassen musste, gerade in der Haarnadel. Insgesamt aber Rad wohl unter Möglichkeiten. 37er Schnitt, 197W/209W NP. Immerhin mit Platz 109 von 317 gar nicht so übel, wenn man überlegt, was ne gute Gruppe da ausmacht.
Laufen war dann 10km auf zwei Runden flache Strecke mit meist gutem Untergrund, in Wirklichkeit wohl eher so um die 9 km oder so. Stryd sagt @4:07 und ich war in 36:58 im Ziel. Hab natürlich nur überholt und hab mich auch bis kurz vor Schluss nicht wirklich getraut, richtig reinzulatschen mangels Erfahrung, nicht das es mir doch bei Km 7 oder 8 den Stecker zieht. Das war dann entweder ziemlich gut oder die Laufleistung im Feld richtig schlecht. Zumindest Laufen Platz 20 von 317.
Bei Km 7,5 hab ich dann auch dann meinen Wechselzonen-Nachbarn , den Schwimmer, überholt.
Wurden dann insgesamt 2h:17:17. Mit der Zeit bin ich zufrieden, allerdings war die Strecke für ne olympische Distanz natürlich deutlich zu kurz. 17ter von 35 in der AK45 und 109/317 Overall ist aber fürs Debut O.K. Hab ne Menge gelernt und wenn ich bei Schwimmen, Rad und Wechsel insgesamt 10 Minuten raushole, was fürs nächste Jahr realistisch erscheint, dann wäre das plötzlich schon deutlich weiter vorne, nicht nur in der AK. Also Motivation fürs Nächste Jahr.
Lehren für Gdynia: Muss keine Angst vor dem Schwimmen haben und kann da ruhig etwas mehr reinhalten und bisserl mehr Orientierung fürs Laufen hab ich jetzt auch.
