Matterno: Schöner langer Lauf!
spaceman_t hat geschrieben:Motivation kann man hier Unmengen ziehen, der Faden ist da eine Goldgrube. Allerdings werden einem auch die Grenzen aufgezeigt, bei einigen der Ausnahmeleistungen hier (voxel, Christoph, levi usw.). Da werden die meisten selbst mit ambitioniertem Training nicht hinkommen. Was man am Ende leisten kann, hängt halt neben Einsatz auch von Verletzungsanfälligkeit/möglichem Umfang, genetischen/mentalen und noch einigen weiteren Voraussetzungen ab.
Andererseits wird auch deutlich, wie vielfältig die Ursachen dieser Grenzen sind.
Klar, Talent im Sinne physiologisch und anatomisch fassbarer Parameter. Mentale Möglichkeiten. Aber auch berufliche und familiäre Anforderungen. Bereitschaft oder Fähigkeit, früh aufzustehen und zu trainieren. Letztlich in vielen Fällen Priorisierungen im Leben, auch gegenüber anderen Hobbys oder auch, ob ich meinen Urlaub lieber in einem Trainingslager verbringe oder in den norwegischen Bergen oder am Strand.
Nicht zuletzt auch die Peergroup.

Die meisten, die sich hier als rote Laterne wähnen, zählen bei großen Marathon-Wk immer noch zu den 5% schnellsten Läufern. Andererseits würden die schnellsten hier, wenn sie den Weg in den Profisport gewählt hätten, dort vielleicht auch eher zu den langsamen gehören.
Ich frag mich schon, wie man sich so fühlt, wenn man z.B. als Profi nationale Spitze ist und sein Leben viele Monate hart arbeitet und mit Entbehrungen auf einen WK richtet, um dann festzustellen, dass die Weltspitze 10 Minuten schneller ist.
Oder im Kleinen: Mir fehlten beim Spreewald-Duathlon 5 Minuten zum Altersklassenpodium. Das erscheint machbar. Aber Gesamtsieg (Der Sportler ist meine AK) ? Fehlen 35 Minuten. Vollkommen unrealistisch, selbst wenn ich da jetzt die nächsten Jahre alles reinwerfe, was ich hab. Aber wie geht es denn dem Gesamtsieger wiedrum ? Hab recherchiert, der ist letztes Jahr vierter geworden mit einer schnelleren Zeit. Die anderen waren besser. Vielleicht werde ich also nächstes Jahr auch nochmal Achter, obwohl schneller geworden. Oder 15ter. Der Typ ist auch zweimal Dritter bei der Duathlon-EM. Waren die anderen auch 5 Minuten schneller. Und die WM ist vielleicht unerreichbar.
Was ich vielleicht damit versuche, zu verdeutlichen: Das hat alles schon eine Bedeutung, aber die ist in sich schon äußerst labil, so sehr man sich auch darüber freuen mag.
Im Wesentlichen geht es doch um etwas anderes. Es ist halt Sport und da gehört es dazu, dass man sich anstrengt. Oder sich nach etwas reckt. So wie Darth in seiner neuen PB. Das macht doch den Unterschied aus. Das es einem nicht einfach so passiert, sondern man plant, trainiert und kämpft im Wk oder Training. Reckt sich, tut etwas dafür. Dazu gehört halt auch, enttäuscht zu sein, wenn es nicht klappt. Das Leben geht weiter, aber ignorieren würde ich das Gefühl auch nicht, weil das macht es erst möglich.
Natürlich steht am Ende und über allem das, was Frodeno in dem Video sagt, das voxel verlinkt hat: Das Wichtigste ist doch, dass Du es liebst. Ja, aber aus meiner Sicht halt nicht nur das Laufen, das Radfahren, das Schwimmen, Fussballspielen oder was auch immer. Sondern das sich recken nach den hoch hängenden süssen Früchten. Und ob das nun ist, einmal einen Halbmarathon zu schaffen, oder Marathon unter 2 Stunden zu absolvieren, ist prinzipiell (fast

) egal. Und es kann auch mal nur der 45 Minuten Lauf sein, obwohl man eigentlich auf der Couch sitzen bleiben wollte.
Just my 2 cents.