Jetzt also in ausführlich.
Was war ich aufgeregt!

Auf der Hinfahrt habe ich mir immer eingebildet, ich müsse aufs Klo. Ich wusste, die haben da Dixies, ich wusste aber auch, ich war doch erst vor 20 Minuten! OMG. Als ich von der Autobahn runtergefahren bin, kam dann auch noch die Sonne raus. Ääääh, Reklamation! Das war so nicht geplant. Ich war in T-Shirt und Capri, mit Sonne wäre jeweils ein Streifen Stoff weniger. Da mischte sich auch direkt der Schweinehund ein: Läufst halt nur 5km..

Alter Schwede, ich war noch nicht mal losgelaufen!
Zum einlaufen bin ganz langsam durch 2 Wohn-Straßen getippelt und dann zum Start-Bereich. Haben sie super gemacht. Mit Bänken, Musik und Apfelsaft. Jetzt musste ich auch nicht mehr aufs Klo. Alles fein. Pünktlich im Start-Tor auf die Uhr gedrückt. Und immer den türkisen Pfeilen nach.
Nach 200m fiel mir auf, dass 1. dieser feine Sand unter mir recht aufgeweicht ist und ich bei jedem Schritt einsacke und dass es 2. leicht bergauf geht.

Äääh Problem. Bergauf kann ich nicht. Also bißi rausnehmen. Da trifft es sich bestens, dass zu diesem Zeitpunkt 5:32 auf der Uhr steht. In die Falle getappt: Zu schnell. Langsamer, jetzt werde ich auch ruhiger.
Auf KM 2 ging's dann auf eine lange, ungeschützte Gerade, die im Gegenwind lag. Pfui, aber Wind kenne ich. Besser als Höhenmeter. pfff.
KM 3-5 hatte ich mich dann eingegroovt. Kein Wind. Keine Höhenmeter. Puh. Hier habe ich 3 andere Läufer überholt, immer wieder meine Pace überprüft und sogar mal so Profi-Sachen versucht wie Ideallinie. Sonst laufe ich gut erzogen ja immer rechts.

Wo wir bei Profi-Sachen sind, kurz @ Jens: Wegen der Schuhe. Selbstverständlich trug ich Carbonplattenracer!

Nach 5km ist die erste Runde rum und ich muss wieder durchs Tor laufen. Meine Uhr piepte etwa 10m vor KM 5. Merke: 1. Das ist super, genauer geht's kaum und ich kann schön weiter nach Uhr laufen. 2. 10 Meter sind 10 Meter. Meine Gesamt-Pace sollte sich also von 5:48 auf 5:47 bewegen, sonst wird das nix mit sub 58. Uijuijui... zumal jetzt wieder die beiden "schweren" Kilometer kommen, erst bergauf, dann Gegenwind.
Auf KM 6 lief ich auf 2 gemeinsam laufende Läufer auf. Mein Plan war, den KM 7 (die Gerade mit dem Gegenwind) in deren Windschatten zu bleiben. Wenn ich das so Revue passieren lasse, wunde ich mich über mich selbst. Abgezockt wie ein Voll-Profi.

Daraus wurde aber nichts, wir liefen etwas langsamer als 6er Pace. Das war mir auf Dauer dann doch etwas zu langsam. "Darf ich... japs... mal...japs... vorbei...japs ...hallo"
Also ganz allein durch den Wind auf KM 7 gekämpft. Ab hier wurde es auch nicht mehr besser. Musste kämpfen, überhaupt wieder auf 5:48 zu kommen. Auf dem 9. KM hatte ich sub 58 auch abgeschrieben. Mir ging's nicht schlecht genug um eine Gehpause oder so zu benötigen, aber ich konnte einfach trotz aller Anstrengung diese verkackte Pace nicht halten! Rundenpace: Was für ein Kampf um Sekunden 5:50 5:51 5:50 5:51 ... bah, furchtbar!

Dann waren es irgendwann nur noch 700m bis zum Ziel und ...hä? Neue Beine? Wasn jetzt los? Läuft. Und ganz schön schnell. Jetzt geht's auch bergab und Ziel in Sicht. Nochmal alles geben. Uhr drücken. Sub 58! Yeah!

Erstmal aufs Bänkchen gesetzt und verträumt die Uhr angestarrt. Auslaufen bis zum Auto? Ooooch, morgen kann man auch noch auslaufen... Blick in den Rückspiegel. Quietschrote Birne. War gut.
