Grüße!
Ich habe hier seit einiger Zeit mitgelesen, da sich bei mir in den letzten Monaten der Verdacht auf eine Haglund-Exostose ergeben hat. Hier auch eine etwas längere Geschichte:
Ich hatte schon jetzt einige Jahre rechtsseitig Probleme mit einem Hallux Valgus, der mir Anfing im Alltag Schmerzen zu bereiten. Ich habe leider beidseitig Plattfüße, was eben zu diesen Problemen führt. Es hat dann lange gedauert bis ich einen Arzt gefunden habe, der mir kompetent genug erschien und mich offen, ehrlich und gut beraten hat: Wagner in der Waldklinik Eisenberg. Andere Ärzte wollten nur das Großzehengelenk operieren, wohingegen Wagner darauf aufmerksam machte, dass meine Fehlstellung von einer schiefen Ferse herrührt. Das konnte er mir anhand von Röntgenbilder und dem Messen der entsprechenden Winkel zeigen. Das bedeutete, dass er zwar auch nur den Vorfuß operieren könne, es aber auf lange Sicht wieder zu Problemen kommen würde. Also war die Ansage: Zwei OPs – zuerst die Fersenkorrektur, dann der Hallux. Sicherlich keine schönen Aussichten, aber da muss ich wohl durch. In Eisenberg wird es auch eher konservativ gehandhabt. Das heißt nach der OP sechs Wochen Gips ohne Belastung und dann nochmal sechs Wochen Stiefel mit alle zwei Wochen +20Kg Teilbelastung. Die OP wurde erfolgreich am 24.01.25 durchgeführt, indem ein kleines Stücke entnommen und die Ferse verschoben wurde. Zusätzlich wurde die Achillessehne verlängert und noch "Krimskrams" gemacht. Und ich muss sagen: So zäh und hart diese 12 Wochen waren, die Zeit danach ging echt gut. Relativ gute Fortschritte gemacht, Probleme wurden immer weniger.
Allerdings traten dann irgendwann Probleme am Achillessehnenansatz auf. Und ich erinnere mich noch, dass ich schon relativ früh eine kleine Beule oberhalb des Fersenbeins entdeckt habe. Erst nichts bei gedacht, wohl Schwellung, weil ich ja quasi frisch aus der OP kam und eh durch zunehmende Belastung da sicher etwas aufwühle. Als ich dann aber das erste Mal wieder 3 Stunden Auto am Stück gefahren bin, hatte ich extrem stechende Schmerzen. Und dann wurde es auch nicht besser und der Anlaufschmerz begann. Ich hatte in der Zeit schon erste kürzere 5-10km Läufe in 6er und 6:30er Pace gemacht, was an sich gut ging, es zeigte sich am nächsten Tag dann aber halt an den Schmerzen. Ich habe das ganze dann erstmal versucht konservativ zu beruhigen, was mit Ibuprofen und Ferseneinlagen ging, aber besagte Beule war noch da und meine Vermutung erhärtete sich allmählich. In dieser Zeit stoß ich dann auch auf diese Beiträge. Ich bin dann wieder in Eisenberg vorstellig geworden, um das abzuklären, da die Erfahrung mit den Orthopäden vor Ort in Jena wirklich zum Abgewöhnen war. Anhand von Röntgenbildern, die vor (!) der OP gemacht wurden, wurde gleich ersichtlich: Haglund-Exostose. Es wurden dann nochmal neue Bilder gemacht mit dem Verdacht, dass sie sich vergrößert hat. Nun musste eine Entscheidung getroffen werden: Meine zweite OP – die Hallux – war schon für den 24.10. vorgeplant. Ich berichtete – und das ist für Leidensgenossen vll. auch interessant – dass ich keine Schmerzen mehr am Großzehengelenk habe – egal ob Alltag oder sogar Sport. Klar – es sieht immer noch blöd aus und ist gerötet, aber keine Schmerzen. Ich hätte die OP nur gemacht, weil es so geplant war. Wagner meinte aber zu mir, dass wenn ich keine Schmerzen habe, wir das auch nicht Operieren müssen: "Man muss nicht alles operieren." Das ich so eine Aussage vom Chirurg höre, fand ich wirklich gut. Wir haben dann vereinbart, dass der OP-Termin erstmal bestehen bleibt, aber wir quasi ein paar Tage vorher bei der Vorbesprechung entscheiden, ob etwas und was gemacht wird. Ich solle es weiterhin noch konservativ probieren – durch Stretching etc. Aber ich muss euch ja nicht erzählen, dass das nicht wirklich was bringt. Dummerweise hatte ich vergessen zu fragen, wie denn dann überhaupt die Haglund-Exostose entfernt wird. Es war dann von August bis Oktober hoffen, dass es minimal-invasiv möglich sein würde, weil mich die 12 Wochen sehr zermürbt haben.
Ich hatte dann bei der Vorbesprechung leider nicht die Chance nochmal mit dem Chefarzt zu sprechen, aber es wurde mir schnell klar gemacht, dass sie starke Vorbehalte gegen die endoskopische Variante haben – genaue Gründe wurden mir aber nicht genannt, die werde ich aber versuchen nochmal in Erfahrung zu bringen – und dementsprechend offen operieren werden. Also Achillessehne aufschneiden, teillösen, Exostose abtragen, refixieren. Sicherlich hätte ich mir noch eine Zweitmeinung einholen können, aber ich habe da bisher sehr gute Erfahrungen gemacht und dementsprechend vertraut. Also 24.10.25 Haglund-OP.
Die OP habe ich gut überstanden, nachdem man mir dann nach 24 Stunden den Schmerzkatheter gezogen hat, hatte ich das erste Mal richtig Schmerzen. Würde es so auf einer 7-8 einschätzen, für so 4 Stunden. Erstaunlicherweise war von Beginn an geplant, dass ich am Freitag operiert werde und schon Sonntag nach Hause kann. Bei der Fersenkorrektur, war ich 4-5 tage in der Klinik. Da war ich schon sehr erstaunt. Und blöd auch, weil ich nicht die Chance hatte den Chefarzt nochmal zu sprechen. Nun bin ich seit gestern wieder zuhause und die Schmerzen haben sich auf eine 3-4 eingependelt. Laut Arztbrief verlief alles komplikationslos. Die Achillessehne wurde mit einem Metallanker tief am Ansatz refixiert (Bild hänge ich an, wenn ich rausfinde wie

). Mein Physio meinte, das sieht soweit gut aus. Nun habe ich bis zum 5.11. einen abnehmbaren Gips, der allerdings nur über das Schienbein verläuft, um den Fuß in Spitzfußstellung zu halten. Der Verband wird alle drei Tage gewechselt und dann kommt an besagtem Datum, nachdem die Klammern und Fäden entfernt wurden, der richtige Gips, auch in Spitzfußstellung dran. Ich sag euch: Ich freu mich so drauf meinen Fuß insbesondere bei Toilettengängen wieder abstellen zu können

Ansonsten ist das Baden gehen momentan auch noch aufgrund der Gipsanlage etwas mit Nervenkitzel verbunden, weil ich halt den Fuß nicht belasten darf. Ich habe halt nur eine Duschbadewanne. Habe mir nun aber einen Hocker bestellt, der es dann hoffentlich etwas einfacher macht.
Im Gegensatz zur ersten OP bin ich eher optimistisch, weil ich den Ablauf kenne (ist quasi derselbe: 6 Wochen Gips, 6 Wochen Stiefel). Aber ich habe natürlich Sorgen, ob das mit der Achillessehne alles so klappen wird. Aber dafür braucht es halt Vorsicht und Geduld. Ich bin auf jeden Fall darauf eingestellt, dass das ganze nächste Jahr darauf hinauslaufen wird, überhaupt in Form zu kommen. Da mein letzter Wettkampf ein 10km Neujahrslauf war, habe ich quasi als Ziel oder Hoffnung, dass ich in einem Jahr bzw spätestens vor Silvester einen 10er und ein Hyrox Double machen kann.
Ich halt euch auf dem Laufenden!