Hast du die Studie komplett gefunden? Ich sehe bei dem Link nur den Abstract.Antracis hat geschrieben:Interessant finde ich aber halt auch die oben von mir verlinkten Seiler-Untersuchungen zum Zone2-Training beim Ironman, obwohl schwerpunktmäßig beim Radtraining erhoben. Etwas vereinfacht scheint es so zu sein, dass mehr Zone2 Training, vor allem in Relation zu wenig Zone 1 , zu schlechteren Wettkampfergebnissen führt. Und das obwohl das Wettkampftempo mehrheitlich im (unteren) Bereich von Zone zwei lag.
Mit Schlussfolgerungen für Freizeitläufer wäre ich da sehr vorsichtig. Wir reden hier von einer Studie mit 8 Ironman-Triathleten. Einen starken Zusammenhang gab es wohl auch, erwartbar, mit der gesamten Trainingszeit. Erkenntnisgewinn aus dem Abstract ist für mich recht gering. Mehr Umfang führt zu besseren Zeiten - erwartbar. Wer mehr Umfang macht, macht auch mehr Umfang in Zone 1 - erwartbar und in vielen Studien bereits belegt. Daher kommen ja auch die 80-85% Zone 1 die immer gepredigt werden. bei 200-250km Laufen die Woche, geht das auch kaum anders, um gesund zu bleiben. Ob diese Verteilung bei 60km die Woche die sinnvollste ist, ist zumindest fraglich. Studien der Elite sind zweifellos interessant, problematisch ist wenn sie 1:1 auf Freizeitathleten übertragen werden.
Zudem ist das genutzte 3-Zonen-Modell schon sehr grob. Der Bereich unter der aeroben Schwelle ist groß, der Bereich zwischen aerober und anaerober Schwelle ebenso. Seiler hatte da schon mal eine Studie über Langdistanzläufer, ebenfalls über die Elite, wo sie das etwas granularer untersucht hatten. Ein toller Artikel und dazu auch Open Source. Das finde ich für Läufer etwas aussagekräftiger, mit den oben genannten Einschränkungen.
Link: The Training Characteristics of World-Class Distance Runners: An Integration of Scientific Literature and Results-Proven Practice
