2017 - Ausblick
Während ich gegen Jahresende regelmäßig ziemlich verstimmt und mittelmäßig melancholisch bin, was gerade zur Weihnachtszeit, trotz ihrer zweifellos schönen Seiten, seinen Höhepunkt findet, ist das mit Beginn des neuen Jahres, wie auf einmal weggewischt. Ob das Motivationsloch der letzten Wochen zwangsläufig darauf zurückzuführen ist, bezweifle ich eher, denn diesen „Weihnachtsblues“ hatte ich - gefühlt - schon immer und zur gleichen Zeit 2014 war ich heiß wie sonstwas auf die Trainingseinheiten. Lange Rede, kurzer Sinn: An Motivation fehlt es mir derzeit nicht!
2016 ist vorbei und aufgearbeitet. Zeit sich neue Ziele zu setzen, im sportlichen, wie im nicht-sportlichen Bereich. Mein Sportprogramm wird sich zunächst wohl nicht sonderlich verändern: Laufen hat weiterhin oberste Priorität, für andere Sportarten, außer die üblichen verdächtigen Crosstrainingsvarianten, sehe ich keine nennenswerten Kapazitäten.
Mehr Krafteinheiten müssen her, regelmäßig einmal die Woche schwimmen wäre toll - aber was erzähle ich… Das Ende des Jahres über genau dieses laufbegleitende Training gezogene Fazit ist bisher immer sehr ähnlich gewesen. Und doch ist eine gewisse positive Entwicklung zu sehen, die einen aber irgendwie nicht zufriedenstellt. Von 20 Stunden Krafttraining in 2015 auf knapp 27,5 Stunden in 2016 ist schon eine ordentliche relative Steigerung, wenn auch die absoluten Zahlen nicht der Wahnsinn sind. Ich würde Unsinn reden, wenn ich mich darauf festlegte, dass ich zum Ende des Jahres 2017 mindestens 35 Stunden Krafttraining auf der Uhr stehen haben werde. Das kann ich nicht versprechen - nicht mir selbst und schon gar keinem anderen. Bei 35 Stunden über ein komplettes Jahr, sprechen wir von 2 x 20 min. pro Woche. Absolut machbar. Ob es gemacht wird (oder wurde) ist die Frage, zu der die Antwort erst in 12 Monaten zur Verfügung steht.
Den Fokus möchte ich dieses Jahr auf 5k und 10k-Wettkämpfe richten, weniger auf den HM. (Dass ich den ersten WK des Jahres, der ein HM sein wird, entsprechend vorbereite, ist allerdings selbstverständlich.) Hinter dieser Entscheidung verbirgt sich, außer dem Greifen nach neuen PBs über diese kürzeren Distanzen, auch die Lust darauf, mal etwas anders zu trainieren. Werde mich da noch ein wenig schlau machen müssen, wie ich das angehen kann und was die Trainingslehre dazu hergibt. Zum HM-Training habe ich bisher ja ein bisschen was gelesen. Die selbe Literatur befasst sich durchaus auch mit 5k/10k. Dort werde ich ganz sicher zunächst ein paar Eindrücke zur sinnvollen Trainingsgestaltung gewinnen können um mir dann etwas zusammen zu stellen.
Ich habe mir mal den Laufkalender für 2017 angeschaut und 6 WKs für die Frühjahrssaison gefunden, die mir sehr zusagen. Davon sind mir 4 bekannt, 3 bin ich bereits gelaufen und einer findet sogar erstmalig statt. Ob ich bei jedem einzelnen dieser Läufe an den Start gehen werde, weiß ich noch nicht, aber ich habe es mal vor. Hier also mein persönlicher Laufkalender für das erste Halbjahr 2017:
12.03.
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Mainova Halbmarathon
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Frankfurt
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HM
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19.03.
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Seppel-Kiefer-Gedächtnislauf
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Bad Kreuznach
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5k / 10k
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01.04.
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Polderlauf
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MZ-Laubenheim
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5k
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09.04.
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Werner-Beisiegel-Gedächtnislauf
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Bad Münster
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5k / 10k
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07.05.
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Gutenberg Marathon
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Mainz
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HM
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28.05.
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Sebastian-Münster-Stadtlauf
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Ingelheim
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5k / 10k
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Der HM in Frankfurt wird aktuell so vorbereitet, dass ich dort mal mindestens unter die 1:28 laufen kann. Da sollte es doch wirklich mit dem Teufel zugehen, wenn mir das ein zweites Mal nicht gelingt. Sollte mehr als das drin sein, werden meine Trainingsleistungen bis dahin schon einen brauchbaren Hinweis liefern. Meine beiden Freunde, mit denen ich zuletzt in Köln an den Start ging, haben für Frankfurt auch bereits zugesagt. Den (hoffentlich) passenden Plan dazu habe ich ja im November
hier gepostet.
Den zweiten Frühjahrs-HM, den in Mainz, werde ich mehr oder weniger aus dem 5k- bzw. 10k-Training heraus laufen. Da ist erfahrungsgemäß ohnehin keine PB drin, weil i.d.R. schon zu hohe Temperaturen herrschen. Nachdem ich dort letztes Jahr so dermaßen abgeschmiert bin, war mir klar, dass dieses Event zukünftig nur noch zum puren Genuss mitgenommen wird.
Die 3 WKs zwischen den beiden HMs stehen eigentlich so gut wie fest. Wo 5k oder 10k geschrieben steht, habe ich mich noch nicht auf die Distanz festgelegt. Beim Polderlauf gibt es für mich allerdings keinen Zweifel, dass ich diesmal die 5k statt der 10k in Angriff nehme. Ein Wackelkandidat ist der erstmalig stattfindende Lauf in Ingelheim. Aber auch hier bin ich aktuell zuversichtlich, den noch mitzunehmen.
Leider findet der Mainuferlauf in Rüsselsheim in diesem Jahr nicht statt. Dort bin ich im letzten Frühjahr zum ersten Mal die sub40 gelaufen. Andererseits ist mir der Kalender mit diesen 6 Läufen auch prall genug.
Über die 5k muss natürlich als allererstes Mal die sub19 her. Das Ergebnis des letztjährigen Mainzer Firmenlaufs lässt vermuten, dass ich mir damit nicht sonderlich schwertun werde. Über die 10k-Distanz ist zunächst eine sub39 im Visier. Wie sich das im Laufe der Wochen dann weiterentwickelt bzw. was darüber hinaus noch realistisch ist, werden auch hier die Trainingsleistungen, spätestens aber die WKs selbst, offenbaren.
Was das Setzen von Wettkampfzielen über einen längeren Zeitraum angeht, zeige ich mich ganz gern etwas verhalten. Das liegt einfach daran, dass ich keine Ahnung habe, wie sich meine Leistungen entwickeln werden. Ich könnte von einer sub1:25 im HM für 2017 phantasieren, aber so richtig sehe ich den Sinn darin auch nicht. Ich werde ohnehin meinen Möglichkeiten und meiner Bereitschaft entsprechend versuchen, jeden WK so gut es geht vorzubereiten und zu laufen. Genau das ist mein Ziel, das sich in Zahlen nicht ausdrücken lässt.
Was mich aktuell etwas wurmt, ich mir allerdings auch selbst zuzuschreiben habe, sind die zusätzlichen Pfunde, die ich mir über die letzten 3 Monate draufgeschafft habe. Nachdem vor Weihnachten - wie ich bereits berichtet hatte - 85 kg auf der Anzeige standen, waren es nach den Feiertagen 85,6. Ich erzähle ja schon länger, dass ich doch gerne mal einen WK mit „nur“ 80 kg auf den Rippen laufen möchte. Dafür hatte ich zuletzt - wen wundert es - den Frankfurter HM ins Auge gefasst. Bis dahin sind es noch gute 10 Wochen. Man muss kein Hellseher sein, um zu vorherzusagen, dass das definitiv nicht hinhauen wird. Also gibt es dahingehend ein realistisches Ziel, das heißt: zurück auf die guten alten 83 kg. Leichter stand ich bisher noch an keiner Startlinie, schwerer schon länger nicht mehr. Anfang der Woche habe ich mich nochmal gewogen, da stand eine 84,6. Alles nicht so dramatisch, würde ich sagen. Ernährung ist halbwegs umgestellt und sieht seit Jahresbeginn so aus:
Morgens: Unverändert mein geliebtes Nussteilchen + Latte Macchiato.
Mittags: Unverändert ein Kantinengericht, aber möglichst wenig mächtig mit ordentlich Kohlenhydraten für das abendliche Training.
Abends: So viele Kohlenhydrate, wie für eine gute Regeneration nach dem Training nötig sind, Gemüse, Salat, Fisch oder Fleisch und vor allem: Keine dirty Snacks!! Höchstens mal einen Naturjoghurt oder Magerquark mit ein wenig Obst.
Nicht allzu stramm, es soll ja noch gelebt werden, aber schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung. Vor allem beim Frühstück besteht noch Potenzial, diese Mahlzeit stellt für mich mit den beiden genannten Komponenten allerdings schon ein kleines Ritual dar. Die bedeutendste Änderung dürfte das Weglassen der Snacks sein. Hier habe ich während des letzten Vierteljahres kaum irgendwelche Kompromisse gekannt. Getrunken wird tagsüber ohnehin nur Tee und am Abend ist es Wasser.
So weit zu meinen Absichten für 2017 oder mal mindestens für die erste Jahreshälfte. Bin echt gespannt, wie sich das alles entwickelt.
PS: Chris, falls du das hier irgendwann lesen solltest, ich habe unseren Traillauf nicht vergessen, sondern während der letzten Zeit einfach nicht den passenden Spot ausmachen können. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben oder wie man in Hessen wahrscheinlich sagen würde:
uffgeschob‘ is nit uffgehob‘.