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Wenn ich laufe, läuft meine Nase auch - Mein unendliches Tagebuch...

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Dartan hat geschrieben:Kommt das dann auch wirklich alles in die Schüssel. Also löffelst du dann eine Frosties/Goldbärchen Mischung "eingelegt" in Cola? :confused: :hihi:
Ich habs versucht.... es geht nicht, beim besten Willen nicht :(
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
Mein Blog: GinFit.de
Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

2154
Bharti hat geschrieben:Genau meine Meinung! Im Training ohne Gel, aber auf den tollen Marathon-Fotos will man doch gut aussehen. Ein bisschen eitel ist doch jeder.
Neee, ich bin nicht ein bisschen eitel - ich bin total eitel :zwinker2:
Und deshalb lasse ich von Brechmittel lieber die Fingerz, solange andere mich dabei stalken könnten :wink:

Frosties mit Gummibärchen und Cola... würde ich aber auch nicht wollen :zwinker4:
Also nicht alles zusammen in einer Schüssel und auch nicht als Smoothie :wink:

2156
gecko63 hat geschrieben:[ATTACH=CONFIG]45641[/ATTACH]

Ich habs versucht.... es geht nicht, beim besten Willen nicht :(
Da scroll ich gemütlich beim Mittagessen durch und dann das....baaaaah :hihi:
Im Laufwahn seit 6/2015 :hurra:
>> Lauftagebuch

Das Programm 2016:
5,8k: 1/2016 * 10k: 3/2016 * 10k: 4/2016 * ...???...
HM: 10/2016

2157
Ich sehe schon, hier haben wir es mit einem ganz schlimmen Fall von Taper Madness im Endstadium zu tun... :hihi:

(Für verpasste Marathons wegen Magenauspumpen übernehme ich übrigens explizit keine Haftung :teufel: )

2158
gecko63 hat geschrieben:ach scheisse, koennt ihr mal aufhoeren meinen experimentierwahn zu triggern?
wer öffentlich Selbstversuche mit Gel und anderen Abführmitteln machen will... :zwinker2:

2160
Hallo Markus

Jetzt gehts los, jetzt steigt die Party.

https://www.youtube.com/watch?v=czcxQH495oo

Ich hoffe und wünsche, dass du nach den 42,195 Km noch in der Lage bist ordentlich zu feiern.
Alles alles Gute für den Lauf wünsche ich dir und komm gesund und munter ins Ziel.

Gruss Stefan
Und wieder springe ich über Pfützen oder mitten hinein!!! :-)
Nur diejenigen, die es riskieren, zu weit zu gehen, können herausfinden, wie weit sie wirklich gehen können. -T.S. ELLIOT
http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... athon.html
http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... 017-a.html
forum/threads/131192-Mont-Ventoux

2167
Die letzten Kilometer waren hart, aber Gecko war härter! Obwohl es nicht für 3:20 gereicht hat (was ich auch ein wenig unrealistisch fand) eine sehr gute Zeit!!! Glückwunsch!
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2170
Wow, gratuliere :pokal: :respekt2: :beten2: :party2: :hurra:
Das größte Vergnügen im Leben besteht darin, das zu tun, von dem die Leute sagen, du könntest es nicht. (Walter Bagehot)

"Ist der Marathon für Frauen etwa auch 42,2 km lang?" (Überraschter Kollege im Büro)

2173
danke leute!
das wichtigste: mir gehts prima!
in kuerze: netto offiziell: 3:25:52
pace im schnitt 4:53

ab km 37 habe ich wadenkraempfe bekommen, das hat etwas gekostet.
die letzten 2km waren das schlimmste was ich je erlebt habe!!
und auch das geilste was ich je erlebt habe!!!

demnaechst mehr....

gratz an alle finisher heute!!!!

2175
Ganz große Klasse Markus! Du hast es geschafft und in einer ganz tollen Zeit! Herzlichen Glückwunsch! Ich freue mich riesig für dich! :)

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

2176
Nochmal danke Leute! :)
Wisst Ihr was das Geilste ist? Ich war gerade in der Wanne, so richtig heiß und so richtig lange und beim Aussteigen dachte ich... "Hä? alles prima..." Echt, mir tut nix mehr weh... keine Muskeln, oder gar das Sprunggelenk (Das hat sich eh nicht gemeldet !!! ) ... ich geh jetzt mit meiner Familie in den Garten und bringe meinem Großen Springseilspringen bei. Kein Scheiss... :D
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2183
Ja das hat mich auch sehr gefreut ! Wirklich!
Und noch mehr freue ich mich auf ein gemeinsames Läufchen möglichst demnächst! Mal ganz ohne Stress und Zeitplan, einfach laufen und schnacken :)
Darf ich fragen, was es bei Dir geworden ist?

@Leisesprecher, alcano, Fred, Rumläufer, Tommi, Jep, Carigos, Caja, Tigertier, Gid, Laufmuddi, Phycone, dkf, MichaelB: Daaanke :) Ich bin wirklich froh heute und Ihr alle hier, mit Eurer Anteilnahme, macht den Tag noch schöner.

@nochmaldkf: :hihi:
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2184
Bin etwas spät dran, aber ic h bin ja auch langsam ; )

Herzlichen Glückwunsch MARATHONI ! Tolles Ergebnis, aber du hast ja auch
sehr diszipliniert darauf hin gearbeitet.

Viele Grüße

Ulli
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

2185
Meinen herzlichsten Glückwunsch. Gecko, du bist der Knaller! :respekt2: :party2: Einfach nur genial. Irgendwie war mir das schon zuvor klar. :D
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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2186
Blöd nur, dass du dich jetzt umbenennen musst, Geckos sind niiiiiiiemals so schnell :zwinker2:

Genieß das tolle Gefühl, beim nächsten Mal dann bitte <3:10 :D :D
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2189
gecko hat geschrieben: PS: Bei dem M Debüt ... bleibt mir die Spucke weg! :mundauf:
Glückwunsch zu so einer irren Zeit !!!
Hallo Gecko,

Ich grätsch hier mal mit einem Zitat von dir rein und freue mich, es auf den Autor beziehen zu dürfen.
Du hast dich mit einer Hammerleistung für deinen Enthusiasmus belohnt und auf den deinem Weg eine Menge Leute mitgenommen.
Herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Spaß am Laufen (und dem dabei mitnehmen)!

VG :)

2190
Hi Gecko,

auch ich war von Deinem Rennen, bei dem ich live mitgefiebert habe, sehr beeindruckt. Weniger von der erreichten Zeit (ich bin überzeugt, Du hast deutlich mehr drauf) als von der Tatsache, dass die Pace auch gegen Ende kaum langsamer geworden ist. Bei Deinen doch recht geringen Trainingsumfängen hätte ich mit mehr Problemen am Ende gerechnet.

Es freut mich außerordentlich für Dich und ich bin schon auf das nächste mal gespannt. Hast Du dafür schon Pläne?

2191
Moin Barthi,
ich werde dieses Jahr keinen Marathon mehr laufen. Meine geringen Umfänge waren ja nicht fehlender Motivation geschuldet, sondern meinen zeitlichen Beschränkungen und Verpflichtungen.
Meine Frau hat mich großartig unterstützt und war gestern sogar ungeplant mit meiner ganzen Familie im Ziel (Vorher schon bei KM30), aber ich werde jetzt wieder ein bisschen kürzer treten und dieses Jahr noch einen Firmenlauf (Mopo Staffellauf 5x5km) , einen 10er und einen HM mitnehmen. Den Schwung den ich gerade habe nehme ich dafür mit und das Training für diese Wettkämpfe passt auch besser in meinen Alltag.
Ich denke, dass ich den nächsten Haspa Marathon wieder laufen werde, der ist so schön dicht :)
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2192
gecko hat geschrieben:dieses Jahr noch einen ...., einen 10er....

Nicht zufällig den am Woblitzsee? Da könnten wir uns ein spannendes Rennen um die Plätze liefern.

2193
Ich ziehe meinen Hut vor dir, vor allem vor deiner Courage, beim Debut diese Zeit anzugehen.

Mir steht mein Marathon-Debut noch bevor, und nein, ich werde mich nicht trauen, deutlich schneller als 5:15 anzugehen, auch wenn meine Leistungen über 5 und 10 km durchaus mit deinen ansatzweise vergleichbar sind. Was den Halbmarathon angeht, kommt da dieses Jahr bei mir noch was.

Was hat dir dieses Selbstvertrauen gegeben? Ich hör selbst bei meinem Ziel von 3:45 immer nur ein: "Beim Ersten nur auf Ankommen laufen!".

2194
crsieben hat geschrieben: Mir steht mein Marathon-Debut noch bevor, und nein, ich werde mich nicht trauen, deutlich schneller als 5:15 anzugehen, auch wenn meine Leistungen über 5 und 10 km durchaus mit deinen ansatzweise vergleichbar sind. (...) Ich hör selbst bei meinem Ziel von 3:45 immer nur ein: "Beim Ersten nur auf Ankommen laufen!".
Ich bleibe dabei, wenn man sich vor dem Marathondebüt halbwegs sinnvoll vorbereitet, genug Lauferfahrung aus den Unterdistanzen mitbringt (also kein "von 0 auf 42,2" in 6 Monaten) und man durch einem eventuellen Misserfolg nicht gleich in eine Sinneskrise gestürzt wird, spricht wenig dagegen auch beim Debüt gleich auf eine ambitionierte (aber natürlich trotzdem realistische) Zeit zu zielen.

Klar, man sollte schon Respekt vor der Distanz haben, aber man sollte es auch nicht übertreiben. Sooooo eine unmenschliche Leistung ist der Marathon dann doch wieder nicht.

Dass das gutgehen kann, sieht man ja an den aktuellen Resultaten hier. Nach all den Zweifeln und Ängsten sind letztendlich alle gut über die Distanz gekommen, und todmirror hat die Distanz sogar ohne spezifisches Training mit einer respektablen Zeit geschafft.

Und dafür, dass eine gute Marathonvorbereitung nicht zwingend 100 WKM, 6 Läufe die Woche und 10 Läufe über 32km beinhalten muss, dafür ist Gecko hier das beste Beispiel. :nick:

2195
crsieben hat geschrieben:Ich ziehe meinen Hut vor dir, vor allem vor deiner Courage, beim Debut diese Zeit anzugehen.

Mir steht mein Marathon-Debut noch bevor, und nein, ich werde mich nicht trauen, deutlich schneller als 5:15 anzugehen, auch wenn meine Leistungen über 5 und 10 km durchaus mit deinen ansatzweise vergleichbar sind. Was den Halbmarathon angeht, kommt da dieses Jahr bei mir noch was.

Was hat dir dieses Selbstvertrauen gegeben? Ich hör selbst bei meinem Ziel von 3:45 immer nur ein: "Beim Ersten nur auf Ankommen laufen!".
Hi crsieben,
danke erstmal.
Deine Frage kann ich sogar beantworten, ich zitiere mich mal selber aus dem 3:20er Faden:
Ich habe hier im Forum gestern einen Beitrag zu dem Beitrag den Holger an meiner Zielzeit hat gelesen (Vom Handy) , den wollte ich gerade zitieren und noch ein paar Worte ergänze. Ich finde den ums verrecken nicht wieder.
Sinngemäß stand darin, dass Holger mit seinem -auf mich gemünzten Plan- den optimalen Aufbau hinbekommen hat und das ist -davon bin ich überzeugt- der Schlüssel gewesen. Nun also ohne Zitat:

Ich habe mich beim guten D-Bus schon des öfteren bedankt in meinem Tagebuch, obwohl er nie den Eindruck erweckt, dass es ihm groß drauf ankommen würde. Ich möchte das hier aber auch noch einmal tun!

Danke Holger!

Hätte ich mir irgendeinen Standardplan rausgesucht und den für mich irgendwie adaptiert (Will heißen abgespeckt) wäre da im Leben keine 3:25 rausgekommen, davon bin ich zu 100% überzeugt.
Das Tolle an dem Plan von Dir war, wie präzise Du die ganze Zeit meine Leistungsfähigkeit eingeschätzt hast, incl. der Steigerungen im Laufe des Plans. Du hast den ja immer 4Wochenweise geschrieben. Die Einheiten waren immer fordernd, manchmal konnte ich sie leicht unterbieten, manchmal bin ich knapp dran vorbei geschrammt, aber sie waren immer machbar und realistisch.
Die Zielvorgabe war 3:20 wenn ich auf Speed gewesen wäre, bis 3:30 wenn es schlecht läuft, das nenne ich also mal eine Punktlandung. Nicht zuletzt Deine Zuversicht hat mich überhaupt den Mut aufbringen lassen nun doch so agressiv zu laufen. Auch das hätte ich mir sonst gar nicht zugetraut.

Das hat mir einen Riesenspaß gemacht!
die Kurzformel lautet: Ich habe Holgers Vertrauen in mich vertraut :)
Bharti hat geschrieben:Nicht zufällig den am Woblitzsee? Da könnten wir uns ein spannendes Rennen um die Plätze liefern.
auf jeden Fall wollen wir dieses Jahr wieder auf den selben Campingplatz. Vielleicht sehen wir uns da?
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Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

Nicht nur Zeit ist relativ, Kilometer sind es auch

2197
Laufbericht zum Haspa Marathon 2016

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Die Eindrücke waren einfach zu viel für einen Tag und das, obwohl es nur ein Vormittag war…

Als Erstes also nur mal eine kurze Zusammenfassung des Laufes:

Kilometer 1-5:
Da der Start eh immer eine enge Geschichte ist, passte das perfekt zu meinem Plan nicht zu überpacen. Im Schnitt so um die 4:55

Kilometer 6-18:
Die schönsten Kilometer des ganzen Marathons. Es lief so locker, dass ich alles um mich herum genießen konnte. Laufen in Klischeemäßiger Reinkultur! Hier kamen auch die schnellsten Kilometer zustande (Der schnellste sogar mit 4:25), weil es langestreckt leicht bergab ging (Landungsbrücken z.B.) Hier einzubremsen hätte genau so viel Energie gekostet, wie es einfach laufen zu lassen. Durchschnittspace langsam aber sicher verbessert auf 4:46

Kilometer 19-30:
Langsam wurde es zunehmend anstrender, aber trotzdem war es möglich die Durchschnittspace Pace auf 4:44 einzupegeln. Jetzt kam der Kopf dazu, dem langsam dämmerte, dass das Rennen bei Kilometerstand 30 noch lange nicht vorbei ist.

Kilometer 31-35:
Im Verlauf dieser Kilometer wurde mir klar, das der Spaß jetzt vorbei ist. Zunehmende muskuläre Schmerzen in den Beinen, pace ab hier im Schnitt um 10 Sekunden eingebrochen. Kilometer 35 kam er dann: Der Hammermann

Kilometer 36-Ziel:
36: schlimm 37: schlimm 38: schlimm 39: schlimm 40: schlimm 41: schlimm 42: SCHLIMM (Ziel) Freude nach 1 Minute: Freude nach 2 Minuten: Freude nach 3 Minuten: Freude nach 4 Minuten und den Rest des Tages: FREUDE

Und nun die Langfassung des Erlebten im Präsens:

Kilometer 1-5:
Ich stehe im Startblock, ich stehe wirklich im Startblock. Um mich herum fröhliche, erwartungsvolle und bibbernde Gesichter. Es ist recht kühl und ich bin erstaunt wie sehr meine dünne Plastikplane hilft. Die olle Wegwerfjacke, die ich mir am Vorabend noch rausgelegt hatte, habe ich tatsächlich zu Hause liegen lassen, typisch! Aber die Plane ist echt gut. Minutenlang stehe ich hier jetzt schon und scharre mit den Hufen. Ich denke an hinterher, an die Badewanne, an die Treppenstufen zur U-Bahn, an das (hoffentlich) geile Gefühl es geschafft zu haben…. Dann ist es soweit STARTSCHUSS, die Aufregung um mich herum nimmt zu und potenziert sich mit meiner Eigenen. Eine süchtig machende Mischung aus Angst, Erwartung und Angriffslust.
Ich laufe! Ich rufe sogar “ICH LAUFE” kein Witz. Voll ist es. Sogar ziemlich voll, der allererste erste Kilometer geht mit 5:20 weg oder so, keine Chance, irgendwo vorbei zu kommen, macht aber nix, ich habe ja einen Plan. Ok, drei Kilometer später geht’s langsam schneller…. “langsam schneller” ein schönes Oxymoron, fast genau so gut wie “Nach dem Bund hatte ich noch lange kurze Haare” Schon komisch was man so denkt, während man läuft…..
...Na ja, hauptsache läuft und es läuft….

Kilometer 6-18:
Ich habe das Läufer Zen erreicht. Ich laufe nicht, ich schwebe, nichts tut weh, alles macht Spaß. Überall stehen Leute und sind gut drauf. Die Pace wird ganz von alleine schneller, ich muss gar nix machen. Von Links tippt mich jemand an… Haha, gibs ja nich, eine Bekannte aus meinem Crossfitkurs: “Welche Zielzeit?” rufe ich ihr zu “3:30” sagt sie, “Cool, ich auch” sage ich und ziehe langsam von dannen… gar nicht bewusst, mein Lauftempo hat sich komplett eingepegelt bei derzeit 4:40
Jetzt kommt ein ABSOLUTER KNALLER, Dieter Bohlen würde sagen “Gänsehautfeeling pur”
Wir laufen durch den Tunnel, der unter dem Hauptbahnhof durchführt, rechts sind in regelmäßigen Abständen fette Lautsprecher aufgebaut, den ganzen Tunnel hindurch. Es läuft das Rocky Theme, hunderte von Läufern mit mir im Tunnel, hinter mir fangen ein paar Läufer an rythmisch zu klatschen, das Klatschen macht die Welle nach vorne, holt mich ein, ich klatsche mit, es hüllt mich ein und überholt mich bis ganz nach vorne…
Gefühlt 1000 Läufer klatschen im Tunnel zum Rocky Theme…. Leute ohne Worte! Das werde ich niemals vergessen, In diesem Moment lebe ich um zu Laufen !


Kilometer 19-30:
Erstes Gel bei Kilometer 19 bäh.... kurze Zeit später passiere ich die Halbmarathon Marke, die Uhr zeigt 1:41:irgendwas, ich fühle mich noch recht gut, denke aber zum ersten mal bewusst daran, dass es ab jetzt wohl nicht mehr so leicht bleiben wird. Moment mal… 1:41:irgendwas? Das war meine Halbmarathonzeit bei meinem ersten Wettkampf im Oktober 2014. Da war ich stolz wie Bolle und völlig am Ende. Das ist 18 Monate her und jetzt ist das meine Zwischenzeit…. wie krass ein Körper sich verbessern kann, is ja irre. Ich bekomme ein wenig Schiss vor meiner eigenen Courage, aber es nützt ja nix, weiter gehts. Bei Kilometer 25 gibts das zweite Gel, ganz nach Plan, schmeckt genauso ätzend wie immer das Zeug… So jetzt kommt gleich Kilometer 26, da steht meine alte Band (Deren Frontmann ich mal war) an der Strecke und spielt live! Hä? Wieso höre ich die schon? Die sind noch mindestens 300m weit weg… okaaay….. die meinen das ernst. Da sind sie ! Die Verrückten stehen direkt am Rand und beschallen den Stadtteil, ich juble ihnen zu und sie erkennen mich auch. Wer bei Facebook ist, kann ja mal hier schauen: https://www.facebook.com/Knup-163005060451395/?fref=ts
Wer da nicht ist klickt eben hier: ACHTUNG Punkrock mit KNUP
KNUP heißt übrigens PUNK rückwärts geschrieben....


Deren Fotografin hat mich sogar erwischt: Kilometer 30 da steht meine Familie, GEIL ! Meine Kinder schreien, meine Frau schreit, meine Mutter schreit, ich schreie…. ich laufe kurz zu meinen Kindern halte an und klatsche ab “Papa, Du musst doch weiterrennen” schreit mein Kleiner mich an…. und weiter gehts… das letzte Mal mit einem Grinsen im Gesicht, wie sich ab dem nächsten Kilometer herausstellen wird…


Kilometer 31-35:
Kurz nach dem Treffen mit meiner Familie ist der Spaß endgültig vorbei. Wäre das Rennen jetzt zuende, wäre alles toll, aber 12 Kilometer noch… Aua. Ich würge mir das letzte Gel rein in der Hoffnung, dass ein Wunder passiert. Das passiert auch: Mir wird davon immerhin nicht schlecht, aber das ist auch alles. Die Beine sind am Ende, die Puste erstaunlicherweise nicht, auch eine Erfahrung. Irgendwie rette ich mich zur 35er Marke und damit fängt der Alptraum an...


Kilometer 36-Ziel:
Schlagartig werden die Beine komplett unwillig. Immer wieder fangen beide Waden an zu krampfen, ich habe jetzt ständig Durst (Ach Du Scheisse, was wissen wir über Durst? Richtig, wenn er da ist, ist es zu spät) Ab hier nehme ich jedenGetränkeservice mit incl. kurzer Gehpausen beim Trinken. Ich kann nur noch an Wasser denken und daran, dass das Ziel noch so verdammt weit weg ist. Ich schaffe es immer wieder die Pace auf sub5 Minuten zu bekommen, aber die kurzen Gehpausen werden das auf der Auswertung später unsichtbar machen. Eine Frau ruft mir vom Rand zu: “Markus, das geht schneller !!! “ Ich schreie sie an: “Machs doch besser DU SCHLAMPE !!!”
Gottseidank habe ich das nur gedacht, allerdings so laut, dass es gut sein kann, dass sie es trotzdem gehört hat.
Trotzdem, das Publikum nervt mit einem Mal, ich will dass es weg ist, ich will dass es ein Erdbeben gibt welches das Rennen spektakulär beendet, hier und jetzt. 2000 Tote, die alle in Erdspalten gestürzt sind, mir doch egal, egal, egal… ich will, dass es vorbei ist.
Noch 2000m. Ohne Publikum wäre jetzt irgendwie doch nix,und die Schmach JETZT zu versagen… wäre das Publikum jetzt weg und ich würde lediglich 1000€ geboten bekommen, wenn ich weitermache, ich würde das Geld in den Wind schlagen oder noch besser, demjenigen, der es mir angeboten hätte, in den Hintern stopfen... trotzdem noch eine letzte kurze Gehpause 700m vorm Ziel. Klingt albern? Stimmt, fühlt sich aber verdammt ncoh mal nciht albern an, neben mir kommt noch einer zum stehen, wir sehen uns klagend an und raffen uns wieder auf…. “MAAAAAARKUS” höre ich meine Frau schreien… wie? meine Frau? das war gar nicht abgemacht, da steht sie, oh Gott wie geil, da der rote Teppich ich kann ihn sehen, er leuchtet so hell wie ein Licht, das Licht am Ende des Tunnels, ich passiere die Ziellinie, ich lache, ich weine… vor Freude und vor Erschöpfung, das erste was ich sehe, dass ganz viele Leute einen Becher alkoholfreies Weizen haben, das will ich auch JETZT SOFOORT !!!
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Klasse Bericht Markus. Ich beneide Dich insbesondere (wenn man mal von der Zeit im Ziel absieht :D ) darum, dass Du Deine Familie unterwegs zweimal zu Gesicht bekommen hast. Das hat mir echt gefehlt. Aber mein fast vierjähriger Sohn war bei einem der großen Mädels aus der Kita zum Geburtstag eingeladen. Alleine wollte er dann aber doch nicht hin, so dass Mama ihn begleiten musste. Ihm das auszureden, hätte ihm vermutlich das Herz gebrochen.

Das war Deine alte Band, die uns da in der Fuhle eingeheizt hat? Das ist ja cool. Ich habe da kurz meinen Kopf mit den nicht mehr vorhandenen langen Haaren zum Headbanging geschwungen.
Antworten

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