39. Halbmarathon der SKV Mörfelden
Letzten Mittwoch hat Marco hier also geschrieben, dass er als am Wochenende vorhat, den
Halbmarathon in Mörfelden als entspannten LaLa-Ersatz zu laufen. Da mein letzter WK schon fast drai Monate her ist und ich als bekennender "Wettkampf-Vielläufer" auch mal wieder Lust auf einen HM hatte, und ich festgestellt habe, dass dieses ominöse Mörfelden ja gar nicht mal soooo weit von Würzburg entfernt ist, hab ich mich daraufhin auch einfach spontan angemeldet.
Irgendeine gezielte Vorbereitung war in den drei Tagen natürlich nicht mehr möglich.

Also habe ich mich auf's Tapern in Form von Freitag & Samstag mal nicht laufen beschränkt. Trotz der suboptimalen "Vorbereitung" war ich eigentlich ganz zuversichtlich, dass ich meine persönliche Bestzeit von 1:37:13 unterbieten kann, da:
- die Bestzeit immerhin 8 Monate alt ist
- ich seit dem immerhin meine erste Marathon-Vorbereitung durchgezogen habe
- meine Traingszeiten eigentlich auf eine gute Form hindeuten
Insgeheim habe ich sogar auf eine Zeit um die 1:35 gehofft.
Sorgen machte mir im Vorfeld das Wetter. Laut Wetterbericht war mit Regen und Sturm zu rechnen. Aber offensichtlich war der Wettergott gnädig.

Nach einem letzten Schauer 30min vor Start blieb es den kompletten Lauf über trocken, der Wind war sehr dezent und die Temperatur mit gut 12° angenehm. Die Strecke ging zwar komplett durch Wald, die Wege waren nahezu durchgehend so gut befestigt, dass man problemlos auf Ihnen Laufen konnte ohne im Schlamm zu versinken.
Der Lauf selbst lief dann leider nicht ganz nach meinen Erwartungen:
Da ich mich beim Start etwas zu weit hinten im Feld eingeordnet hatte und auf den schmalen Waldwegen das Überholen recht mühsam ist, habe ich gleich auf dem ersten Kilometer mal gut 30s gegenüber meiner Zielpace von 4:30/km verloren.

Nicht optimal, aber nun ja, wenigstens mal nicht zu schnell losgelaufen und 30s sollte man eigentlich problemlos aufholen können. Die nächsten 3-4 km habe ich dann auch zumindest annähernd im gewünschten Tempo geschafft, aber ich merkte schon, dass sich die die Beine irgendwie nicht sonderlich fit anfühlen. Spätestens als sich die Pace dann immer mehr der 4:45 annäherte wurde mir klar, das die 1:35h niemals klappen werden und selbst die Bestzeit massiv gefährdet ist.

Leicht demotiviert kamen dann auch immer öfter KM-Splits mit 4:5x. Dann hat sich irgendwann auch noch ein leichtes Ziehen im Oberschenkel-Hüfte-Ansatz breit gemacht hat. Das soll jetzt nicht als Ausreden gelten, aber geholfen hat es sicher nicht. So bei km 16 habe ich dann auf einem Wendepunkt-Abschnitt Marco entdeckt (dessen Startnummer ich mir vorher extra rausgesucht hatte, um im zu erkennen

) und realisiert, dass er nur wenigen Minuten hinter mir ist. Angestachelt davon und von der Erkenntnis, dass sogar die 1:40 knapp werden dürften, habe ich mich dann auf den letzten Kilometern nochmal etwas zusammengerissen und zumindest noch verhindert, dass ich einem Kilometer über 5:00/km rein bekomme. Am Ende ist es dann eine
1:39:46 geworden. (Jep's Glaskugel lag bei mir also ganze 6 Sekunden daneben

)
(Puls habe ich während des Laufs übrigens kein einziges mal angeschaut, im Nachhinein betrachtet lag er während des kompletten Laufs bei gut 87% HFmax)
Nun bin ich irgendwie ziemlich unschlüssig, was ich von der Zeit halten soll.

Einerseits ist das sicherlich keine schlechte Zeit, immerhin mein zweit schnellster HM (von 8 HMs). Aber anderseits halt doch klar von meiner Bestzeit entfernt und klar unter meiner Erwartungen. Am Ende des Tages bleibt wohl die Erkenntnis:[INDENT]
Die Zeiten, in der ich bei praktisch jedem WK, egal wie schlecht vorbereitet, quasi automatisch eine Bestzeit laufe, sind vorbei. Ab jetzt muss um jede PB gekämpft werden.
[/INDENT]
Aber gut, lange Zeit zum Grübeln hatte ich dem Lauf eh nicht, denn nur 3 Minuten später kommt schon Herr "Trainingslauf, 5:30 Pace" Marco mit 1:43:04 ins Ziel... (=> 4:53/min)
Da ich das mit dem netten Zeitgenossen nur zurückgeben kann, verging die Zeit nach dem Lauf wie im Flug.

Marco war dann auch noch so nett und hat mich zum nächsten Bahnhof gefahren, die Bahn - wie eigentlich immer - dann 55 Minuten Verspätung gehabt und nun sitze ich wieder zuhause, und grübele doch wieder über das Ergebnis...
Aber was solls, letztendlich hat es trotzdem einen Riesenspaß gemacht, irgendwelche Erkentnisse werde ich aus den Ergebniss schon noch zielen, und jetzt heißt es weiter trainieren. Denn in ganzen 3 Wochen steht der nächste HM an, und da muss doch die blöde persönliche Bestzeit dann endgültig fallen...
