Rolli hat geschrieben:Ich habe mir Deine Frage noch einmal durch den Kopf gehen lassen:
In der Grundlage sollen die MD-Einheiten eigentlich anders struktuiert werden: viel schneller mit langen Pausen und deren Anzahl deutlich geringer. Schon fast so halbe Wiederholungsläufe. Sie sollen auch nicht das Laktat anhäufen, sondern durch die langen 3-4 minutigen Pausen den Sauberen Laufstil und damit die Ökonomisierung des Stiles schulen. Ich würde dabei keinem Langstreckler sofort die 400er-Serie empfehlen sondern einen Einstieg mit 200m, wo man noch schnell, sauber laufen kann (eigentlich sind 150m, wegen der alaktazide Verstoffwechselung in der Zelle, noch besser) .
Vielen Dank für die Differenzierung. Exakt so sehe ich das auch. An dem Punkt wäre ich sogar progressiver und würde durchaus 400er laufen. Natürlich haben die meisten LD´ler (unter anderem ich) keine 1500er Zeit stehen, sondern leiten diese z.B. aus der Daniels Liste ab. Hier ist es genauso wie Du so häufig beschreibst. Die MD´ler finden die Langintervalle und TDL sehr herausfordernd und sind bei den Kurzintevallen gelangweilt, während die Schleicherfraktion ziemlich genau umgekehrt empfindet.
Die hier besprochenen 3x5x400 mit 1' TP sind jedoch ein ganz anderes Trainingsmittel. Wie besprochen: ein Werkzeug, um schneller die V02max oder die Schwelle laufen zu können.
Genau das ist der Punkt. Es geht darum einen bestimmten Reiz zu setzen. Für einen LD´ler sollte zu dem Zeitpunkt das 3k Tempo ausreichend sein (wohlgemerkt für diese Einheit). Mir ist schon bewusst, daß ich an dieser Stelle ein wenig konservativ bin und dazu noch pingelig. Aber bei den 400ern klingen 2s oder vielleicht 4s/km erstmal nicht so viel. Auf den km gerechnet sind das aber Welten.
Warum bin ich hier so konservativ?
Ich habe in den letzten beiden Jahren bei sehr guten Läufern schnell die Form schwinden sehen, die zu häufig ein wenig zu stark am Gashahn gezogen haben. Das war insbesondere bei Leuten beobachtbar, die über die Ausdauer kommen. Übrigens habe ich das nicht nur bei richtig schnellen Läufern gesehen, sondern auch bei mir selbst.
Womit ich exzellente Erfahrungen gemacht habe, ist das gelegentlich Einbringen dieser Tempi in überschaubarem Maße. Beispieleinheiten (aus meiner letzten HM Vorbereitung) wären da z.B. 4x1600 in 4:50 mit 4min TP und im Anschluß noch 4x400 in 65/66 mit 3min TP. So eine Einheit alle 2 Wochen waren für mich super. Bei 4x(5x400) mit 1min TP und 3min SP würde ich heute nicht mehr versuchen unbedingt unter 70 zu laufen. Das killt mich einfach. Ein oder zwei Sekunden langsamer erfüllen den Job auch, machen aber nicht so viel kaputt. Die 1600 in ca. 5k Tempo strengen mich weitaus mehr an als die 400er im sub3k Tempo. Von letzteren benötige ich aber weitaus mehr Erholungszeit. Und ein wenig zu hart gelaufen, sehe ich das Resultat sehr schnell in den nächsten Tempodauerläufen.
Alcano hatte letztlich Jan Olbrecht im Hudson Faden ins Spiel gebracht. Dort findet sich diese Phänomen ziemlich gut erklärt.
@D.edoC & Gatschupfer: Ihr habt schon Recht, daß ich hier sehr zurückhaltend bin. Das kommt aus meiner schlechten Erfahrung mit diesen Einheiten und aus ähnlichen Beobachtungen bei anderen.
Du schreibst einen Post um 23:30Uhr, machst Dir dann zwischendurch Gedanken um die Antwort um 5:02 Uhr zu geben !!!
Wann und wie lange schläfst Du, oder machst Du Schichtarbeit ???
Das war auch mein erster Gedanke. Und der zweite war "Verrückter Hund"
