Nordmann hat geschrieben:
ich mag die strides auch gerne am tag vor einem kurzen wettkampf. auch wenn manfred das immer kritisiert, wenn ich das mache
Finde ich vollkommen ok. Mache ich auch oft. Im Aufwärmprogramm macht man ja auch gerne Steigerungen, der Tag vor dem Wettkampf ist ja quasi das Warm-up vor dem Aufwärmen ...
Strides mache ich auch nach Lust und Laune. An manchen Tagen gegen Ende 400m tempo oder fast vollsprint (aber imme rnoch kontrolliert), an anderen deutlich langsamer - 1500m-pace oder langsamer. Wie einige schon sagten, man sollte sich da nicht zwingen, die dinger arg schnell zu laufen, aber es ist auch nicht schlimm, wenn einer mal schneller ist. Tendenziell ist es am wenigsten Risiko, wenn der letzte aus einer Serie der schnellste ist, da man durch die etwas langsameren dann schon gut aufgewärmt ist.
Wegen den Bedenken zur Frühform:
Daniels geht im Marathon Plan so vor, dass er erst für die Schnelligkeit von unten sorgt, dann mehr auf Ausdauer geht um das Tempo über die Distanz zu bringen. Die Gefahr, dass die Schnelligkeit verloren geht, halte ich für sehr gering. Ab und an eine IV Einheit später im Plan wäre imo aber für manche auch nicht verkehrt, aber es geht sicher auch so.
Man sollte sich in diesem Zusammenhang bewusst machen, dass die vielen Km T-pace und große Mengen an ruhigen km durchaus dafür sorgen, die VO2 max zu erhalten oder gar auszubauen.
Die Grundidee finde ich recht schlüssig, es ist eigentlich für viele ein angenehmes Gefühl, in eine Marathonvorbereitung zu gehen und zu wissen, dass das Tempo von unten kein Problem ist. War bei mir als Mittelstreckler ja auch so. Auch viele hochklassige Bahnläufer haben nach der Bahnsaison schon gute Marathons abgeliefert, indem sie nach dem schnellen Training den Focus auf die Ausdauer gelegt haben. Gerade wenn im Winter eine solide Basis gelegt wurde, kann man im Herbstmarathon mit erstaunlich wenig km durch im Sommer erworbene Schnelligkeit einiges erreichen.
An den Plänen sieht man, dass Daniels Intervalltraining richtig eingesetzt wohl nicht für ein Strohfeuer hält - durch t-pace usw werden genügend Erhaltungsreize gesetzt, um die Form zu halten und (ausdauermäßig) auszubauen. Der Verzicht auf IV in den letzten beiden Phasen des Plans dient natürlich auch der Entlastung, viele Läufer wollen in einer Woche mit 15 meilen MRt möglicherweise keine intensiven Intervalle laufen.
Gruß
C.