*Frank* hat geschrieben:
Was mir Gedanken macht, ist die Tatsache, dass mir I Pace, die ja "nur" rund 20 Sekunden" schneller ist, so viel schwerer als T Pace fällt.
Das ist relativ normal. Ist eine deutlich höhere HF, höherer VO2max anteil, fällt deutlich mehr Laktat an als bei t-pace. Außerdem bist du mit 6*1200 schon am oberen Rand, ich könnte das in meiner i-pace KAUM laufen und rechne mir dennoch gute Chancen aus, im M. unter 2:50 zu bleiben.
I-pace fällt nur sehr schnellkräftigen Leuten mit vielen FT-Muskelfasern manchmal etwas leichter. Ist bei mir aber auch nicht der Fall, obwohl ich eher der FT-Typ bin.
Wenn jemand i-pace nicht gut verträgt, reicht es im M-Training z. B, in vielen Fällen, sich mit 10km Tempo zu begnügen. Geht auch richtung 90% VO2max und man kann längere abschnitte laufen (z. B. 4*2k etc).
*Frank* hat geschrieben:
Ich überlege nun, ob ich am Ende meinen Plan noch einmal umbaue und vielleicht ein oder zwei Einheiten aus dem Elite Plan hereinnehme, da Daniels dort auch nochmal I Pace laufen lässt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich noch was bringt.
Davon rate ich ab, gerade wenn es dir eh schwerfällt. In der letzten Phase vor dem WK sollte man eher an seinen Stärken arbeiten (schriebt glaube Daniels irgendwo). Und wenn du die bisherigen i-pace Einheiten durchgezogen hast, reicht das an Arbeit in dem Bereich.
*Frank* hat geschrieben:
Während des Marathons kommt es ja eigentlich eher darauf an, lange relativ schnell, aber doch deutlich langsamer als T Pace zu laufen. Das geht eigentlich jetzt schon ganz gut.
Andererseits sind T und M Pace ein gewisser Prozentsatz von VO2max, so dass eine Erhöhung von VO2max auch M Pace zugute käme.
Du solltest dich von dem schematischen Denken verabschieden. Prinzipiell kann erst einmal jede Einheit deine VO2 max steigern. Dazu musst du nicht im bereich von 95-100% laufen. Wenn jemand 60km Easy running in der Woche macht und das auf 90km steigert, wird die VO2max in den allermeisten Fällen signifikant ansteigen.
Natürlich ist ein lockeres Läufchen wohl nicht die ideale VO2max einheit. Aber t-pace liegt schon bei dir ganz grob bei 80% VO2 max. Eine T-Pace einheit ist immer
auch eine VO2 max Einheit.
Andersrum tust du auch mit I-pace was für deine Schwelle, auch mit Läufen, die noch schneller sind. Denn da fällt noch mehr Laktat an, welches der Körper verarbeiten muss. Er wird also auch bei langsamerem Tempo in Zukunft besser damit klar kommen. Afair hat Astrand sogar mal postuliert, jeder Langstreckler sollte öfters mal 800m WK laufen, weil dabei soviel Laktat anfällt, dass er dann nachher auch bei deutlich langsameren Tempo von besserer Latatverarbeitung profitiert.
Der Körper funktioniert ja nicht wie ein Auto, du kannst nicht einfach einen Gang einlegen auf dem drauf steht: "Laktatschwellentraining" oder "VO2max" oder "Grundlage". Gerade beim laufen steht eigentlich auf jedem Gang alles drauf, nur vielleicht in unterschiedlicher reihenfolge oder unterschiedlich großer Schrift.
Im Prinzip hast du immer ein mehr oder weniger kontinuierliches Spektrum, egal ob das jetzt laktatwerte oder Vo2max betrifft. Im Extremfall wird z. B. ein 100 m Sprinter wohl kaum von vielen ruhigen KM profitieren, aber selbst das kann bei 200m schon etwas bewirken, bei 400m wirkt es schon sicher.
Deswegen sollte man den Wert von Training im M-Tempo auch nicht unterschätzen. Daniels hat da auch einige Bemerkungen zu gemacht, auch wenn M-Pace in seinen Plänen nicht so häufig vorkommt. Je schneller dein M-Tempo ist, desto höher die HF und der VO2max Anteil, desto näher ist das Tempo an der Schwelle es und desto mehr wirkt es sich logischerweise auch noch auf Anerobe Schwelle und VO2max aus.
Für einen 5h-Marathoni ist das M-Tempo keine Q-Einheit. Für den 2:50 Läufer dagegen schon eine sehr wirksame. Marathontempo als "quality Junk" oder "misplaced quality training" zu bezeichnen, ist so pauschal sicher nicht richtig.
Man sieht ja auch an Daniels T-Pace tabelle, dass er allen Intensitäten von eigentlicher T-pace bis zum 3h-Tempo seine berechtigung gibt.
Gruß
C.