Hallo

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wieder aus dem Karwendel zurück.
Tja, was soll ich sagen, eigentlich gibt es zwei Seiten:
Zum einen: Der Lauf ist schön, sehr gut organisiert, eine geniale Verpflegungsauswahl - und mehr wie genügend (Kati, du wärst begeistert): Wasser, Hollersaft, warmer Tee, selbstgemachte Kartoffelsuppe, Blaubeerensuppe, selbstgebackenes , etc. Immer freundliche Helfer, die sich stundenlang in Kälte und Regen hinstellen - GANZ GANZ Großes Lob und vielen Dank dafür!
Ja, und jetzt komme ich zu meinem Teil der Geschichte.
In der Früh hingefahren (um 6.00 Uhr ist Start) Unterlagen geholt.
Ich wusste dass schlechtes Wetter angesagt ist und hatte schon die ganze Zeit überlegt was ich alles brauche. Ausgestattet war ich dann mit 3/4 Tight, kurzes und langes Shirt, sowie meiner Wanderjacke (die wind-und Wasserdicht sein soll) + Trinkrucksack.
Die ersten Kilometer laufe ich mich auf einem recht komfortablen Fahrweg aus Scharnitz raus langsam ein, es geht leicht bergauf, bis zur Larchetalalm, bis dahin hatte es leicht genieselt, der Regen wurde schwächer, hörte dann ganz auf und der Weg führte dann nach einiger Zeit 600 Höhenmeter bergauf zum Karwendelhaus (1.771m) Auf dem Weg dahin wurde aus dem Nieseln Regen und ich stelle fest, dass meine Jacke nicht so regenfest ist wie gedacht
An der Station unterhalb angekommen, schüttete es einmal kurz und kräftig und in den Schuhen stand das Wasser, das schon seit längerem von der Jacke an den Beinen runterlief (Meine Laufhose war schon länger nass...) Wichtig war mir jetzt nur, dass ich dauernd in (Lauf-)Bewegung bleibe um ja nicht zu frieren. Immerhin war mir noch nicht kalt. Und da der Weg jetzt zum Ahornboden führte, breit, steinig, einigermaßen gut zu laufen war, gin es ganz gut.
Der Regen hörte wieder auf und ich hatte schon Hoffung dass ich einigermaßen trocken weiterlaufen konnte. Ab Ahornboden (1.399) folgte eine anfangs sehr schöne Laufstrecke hoch zur Falkenhütte (1.848) , anfangs schmal und regenfrei, dann breiter und steiler werdend. Zwischenzeitlich nieselte es wieder (die Berge waren die meiste Zeit in Wolken, sehr sehr schade). Bis zur Falkenhütte war ich auch unter der Jacke nass aber mir war noch warm. An der Verpflegungstelle dort habe ich fast nur den Tee getrunken, der war wenigstens warm.
Ab der Falkenhütte ging es dann Richtung Eng wo zum erstem Mal die Möglichkeit der Zeitnahme war und auch mit 35 Km beendet werden konnte.
Der Weg führte jetzt über einen recht steinigen Weg nach unten. Während ich vor mich hinlief, immer aufpassend dass ich sauber auf dem nassen Weg lief,hörte ich es plötzlich Donnern. Zu allem Überfluß war noch ein Gewitter und der Regen fing an sich in Graupel zu verwandeln

Spätestens da war mir klar dass in der Eng für mich Schluß ist: Langsam wurde mir kalt, es war klar dass es nicht mehr zu regnen aufhört und ich hatte keine Lust SO noch 17 KM und ca. 600 Höhenmeter zu laufen.
Der Regen hörte jetzt nicht mehr auf, auf dem Weg bildeten sich Pfützen und auf dem Singletrail nach untern lief das Wasser.
Nach gut 6 Stunden war ich in Eng angekommen und habe das Laufen beendet.
Mein Mann hatte mich nach Scharnitz gefahren und auch Wechselkleidung dabei. Dummerweise hatte ich erst in Eng einigermaßen Empfang, so dass ich in der nassen Kleidung eine gute Stunde im Restaurant gewartet habe bis ich wieder trockene Kleidung anhatte.
Ich bin um 12.00 Uhr dort eingetroffen, das Zeitziel wurde da bereits aufgrund des Wetters auf 14.00 Uhr (1 Stunde) vorverlegt. D.h. wer bis dahin nicht dort war, durfte nicht mehr weiterlaufen.
Während der Wartezeit füllte sich der Gastraum mit immer mehr Teilnehmern die ebenfalls aufhörten - ich kanns verstehen.
Mein Fazit: Ich möchte dort wieder laufen, eine tolle Veranstaltung und für das Wetter kann ja keiner was. Allerdings gehöre ich dann zu den Nachmeldern, damit ich das tolle Panorama bei schönem Wetter genießen kann

UND die leckeren Sachen an den Verpflegungständen, mir war einfach zu kalt um dort länger zu stehen.
Und dass ich heute gelaufen bin, bereue ich nicht, schön war´s irgendwie trotzdem

nette Gespräche unterwegs und mit meiner Leistung bin ich ob den Gegebenheiten zufrieden. Immerhin waren es auch noch ca. 1.600 Höhenmeter und 35 Km) Mehr war für mich an diesem Tag einfach nicht drin
Grüße
Lisa