D-Bus hat geschrieben:Richtig, nicht "ohne weiteres in jedem Staat". Aber wird nicht grade in Italien von der Polizei gegen das Powell-Team ermittelt?
Ja, Italien geht leider den aktionistischen Weg der Doofen.

Es gibt die These, dass solche Gesetze die Wahrscheinlichkeit gedopter Sieger erhöht, da hatte ich mal einen wissenschaftlichen Artikel gefunden.
D-Bus hat geschrieben:
Wie auch immer, auf dem Niveau von Powell und Gay ist das kein Kavaliersdelikt (wie ein Foul im Fußballspiel) mehr, denn die beiden haben sich doch auf diese betrügerische Weise (zusätzlich zu diversen Titeln) zig Tausende Dollar Preisgeld oder mehr ermogelt. Gegen Armstrong laufen deshalb grad ein paar Prozesse. Siehe auch Marion Jones.
Betrug ist ja schon sehr lange strafbar. Dafür braucht es aber kein Antidopinggesetz.
Doping kann kriminell sein bzw. kriminelle Auswirkungen haben, aber nicht jeder Doper ist kriminell.
D-Bus hat geschrieben:
Strohmanndiskussion, den Schuh ziehe ich mir nicht an.
Nö, kein Strohmann, aber nicht alles, was ich schreibe solltest du direkt auf dich bzw deine Aussagen beziehen.
D-Bus hat geschrieben:
Allerdings gehe ich im Gegensatz zu dir nicht davon aus, dass die Mehrheit der Forumsteilnehmer hier so kriminell ist oder Schlimmeres auf dem Kerbholz haben (i.e. schlimmer als die Dopingsünder, deren Einkommen auf Lug und Trug aufgebaut ist).
Höchstwahrscheinlich ist es nur ein Teil des Einkommens, dass auf dem Doping beruht. Vielleicht bringt es in manchen Fällen sogar nur den Placebo-Effekt. Aber Talent und harte Arbeit spielen ja keine Rolle mehr, wenn gedopt wurde, ist alles nix mehr wert.
Bezogen auf sportliche Ergebnisse ist das ja auch so, und gerade das ist die Tragik. Es sind ja fast immer sehr talentierte und hart trainierende Leute, die dopen. Für die darunter lohnt es ja kaum.
Es geht doch nicht um die Mehrheit. Man sollte sich doch nicht pauschal als besseren Menschen bezeichnen, nur weil man nicht dopt und der andere schon. Das ist anscheinend nicht nur mir ein wenig zu selbstgerecht.
Die Witze einiger hier sind so schlecht (Zahnpasta hier, "schwul" da), die sollten sich lieber nicht auf einen so hohen Sockel stellen.
Du trainierst ja wenigstens anständig. Aber häufig ist es doch so, dass sich viele Leute gar nicht vorstellen können, was mit Talent und harter arbeit möglich ist, und gerade deshalb zum Generalverdacht neigen.
FAZ hat geschrieben:
Die Tour kann man ohne Doping nicht fahren – was halten Sie von dieser Theorie? – »Ich verstehe, wenn Lieschen Müller das sagt. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, 140 Anschläge pro Minute auf der Schreibmaschine zu schaffen. Das geht aber trotzdem. Jemand, der jeden Tag bei McDonald’s isst und ohne Fahrstuhl nicht in den dritten Stock kommt, wird sich nicht vorstellen können, dass man eine Tour sauber fahren kann. Das geht aber trotzdem. Die Frage ist, mit welcher Geschwindigkeit? Die Zeiten haben sich geändert, auch am Berg: Pantanis Zeit zum Beispiel hinauf nach Alpe d’Huez ist heute unerreichbar, obwohl das Material deutlich besser geworden ist.« (Rolf Aldag im Interview der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung)
Was ich dagegen schon hautnah an cleanen Talenten gesehen habe, gibt mir die Hoffnung, dass selbst ein großer Teil der aktuellen WR ohne Doping möglich wäre. Und da man auch ohne WR viele internationale Titel holen kann, sieht es da noch besser aus. Bei den Männern könnte das sogar noch klar über die Hälfte der olympischen Disziplinen sein, bei den Frauen sieht es leider etwas düsterer aus.
Aber z. B Hochsprung Frauen, 2,10 m. Klingt erst einmal heftig, aber da ich mal einigermaßen springen konnte und noch viele bessere live auf dem Platz gesehen habe: Für mich absolut plausibel, dass eine relativ große Frau, die dafür Talent hat, sich darauf konzentriert und richtig trainiert und gefördert wird, das schaffen kann. D.h. ich sage nicht, Kostadinowa war clean, aber ich denke, es ist ohne Doping möglich.
Gruß
C