Hi !
Eine Strecke von gut 42km laufend hinter sich zu bringen ist für den Körper nicht ohne - das ist wohl unstrittig. Wer sich dafür entscheidet diese Strecke in Angriff zu nehmen, sollte das mit dem gebotenen Respekt und der dafür nötigen Professionalität tun. Man sollte sich die Zeit dafür nehmen, nichts überstürzen und nicht zu Letzt sollte man sicher sein, dass der eigene Körper die nötigen hohen Wochenumfänge verkraften kann - man also geeignet ist für einen Marathon.
Ein solches Herangehen an die Herausforderung Marathonlauf ist man sowohl seinem Körper als auch seinem Intellekt als Mensch schuldig. Alles andere is m.M.n. verantwortungslos - ja sogar in einer gewissen Art und Weise dumm. Nicht alles was man tun kann macht auch Sinn und ist eines vernunftbegabten Wesens würdig. Leider liefert der Mensch nur allzuviele Gegeneispiele genau dafür und leider zuviele Beispiele für die Unwürdigkeit seiner Selbst.
Auf Basis dessen bin ich der Meinung, dass es Threads wie diesen eigentlich garnicht geben dürfte. Würden alle seriös mit sich und ihrem Körper umgehen, würde es wohl kaum jemand geben, der über 4h für die Marathonstrecke benötigt.
Um in Zukunft die Marathonläufe wieder würdiger zu machen und manche Menschen vor sich selbst zu schützen, schlage ich folgendes vor:
a) Die Anmeldung zu einem Marathon setzt eine spezielle Lizenz voraus
b) Diese Lizenz kann von Vereinsvorständen an Mitgleider ausgestellt werden, die mindestens 1 Jahr beim Verein sind und sich aktiv sportlich am Vereinsleben beteiligt haben
c) Der Athlet muss an einer Grundlagenschulung (1 oder 2 Wochenende) über Sporternährung, Trainingslehre und Sportmedizin teilgenommen haben. Durchgeführt und dokumentiert wird das vom jeweiligen Bezirkssverband Leichtathletik, der diese Kurse auch auf untere Ebenen (bei vorhandener Qualifikation) deligieren kann. Die Teilnahme an so einem Kurs ist Voraussetzung für die Ausstellung der "Marathon-Lizenz"
d) Die Lizenz is befristet für 2 Jahre gültig. Danach kann sie für weitere 2 Jahre verlängert werden, wenn in den letzten 12 Monaten ein M Ergebnis von sub 4h vorliegt.
e) Die Starterlaubnis (unabhängig von der Lizenz!) für einen Marathonlauf erhält nur, wer in den letzen 6 Monaten eine offizielle Halbmarathonzeit von sagen wir (als Diskussionsgrundlage) 1:40h vorweisen kann.
f) Es werden Schiedsrichter auf der Strecke positioniert, die Athleten, die keinen Laufschritt ziehen (Stichwort: Schwebephase) mit der gelben Karte verwarnen. Bei Wiederholung wird der Athlet disqualifiziert (angelehnt an Geher-Wettbewerbe).
g) Medizinische Kosten, die der Gesellschaft durch schlecht vorbereitete Athleten entstehen, müssen vom Athleten selbst getragen werden.
Teuflische Grüße
Helmut