alsterrunner hat geschrieben:
Beweis' mir gerne das Gegenteil - aber ich behaupte, dass das nicht funktioniert. M.W. funktioniert es doch so: Umfang aufbauen, Umfang steigern und parallel leicht die Intensität nachziehen (Okt bis Feb). Dann Umfang runter, Intensität hoch (Mär-Apr) und das ganze behutsam zusammenführen (Mai-Jun, WKe). Wenn Du Dir ab März die Kante gibst mit harten LD-WKen, ist die Power im Sommer weg für MD. Mach mal sowas wie 2x 2x 500 in 78 mit TP 3, SP 6 oder 4x 400 in 60, TP 2 - ich glaube kaum, dass das nach so nem harten Frühjahr geht. Ich behaupte nicht, es besser zu wissen - ich weiß nur, was bei mir *nicht* funktioniert hat und was sich momentan sehr gut anfühlt.
Ich denke schon dass es funktionieren kann, wenn man mit der richtigen Einstellung in die LD WK geht und nicht extrem viele davon macht. Es funktioniert aber sicher eher für WK-Typen als für Trainingsweltmeister. Der WK-Typ wird durch die Wk möglicherweise weniger gestresst und knüppelt im Training weniger. Der Trainingsweltmeister hat eh Probleme, die hohen Trainingsleistungen im WK umzusetzen, also mehr Stress dadurch und außerdem neigt er dazu, zu früh in der Saison im Training zu nahe an die Grenzen zu gehen.
Der Umfang darf imo nie zu lange unten sein. Auch im MD-Training nicht, und gerade nicht für Leute, die (wie möglicherweise iL.) den Umfang brauchen. Im März muss der Umfang imo noch nicht zwingend deutlich runter ... kommt natürlich auch darauf an, wie weit man vorher an die Grenze geht Aber wenn ich im Mai und Juni deutlich Umfang kürzen muss, kann ich nicht im März und April schon so weit runtergehen, sonst verliere ich zuviel Substanz.
Es gibt auch immer die Möglichkeit, zwischendurch nochmal Umfangsphasen einzuschieben, auch wenn es nur 7-14 Tage sind. Gerade wenn man in den frühen Bahn-Wk die nötigen Quali schon gelaufen ist, spricht doch einiges dafür, vor allem, wenn man ein Umfangstyp ist. Die Umfangsmodulation ist imo entscheidend.
Ein Erfolgsprinzip für einen erfolgreichen Herbst ist imo ein Break und eine Umfangsphase im Sommer. Oft ist die Zeit dafür auch da, weil in den Sommerferien wenige attraktive WK sind. Ich sehe mich im Herbst aber eher auf der Langstrecke, weil hier im Herbst einfach zu wenig (gut besetzte) MD-Wettkämpfe sind. Zudem ist bei mir dann auch die Luft raus, falls ich im Mai/Juni/Juli viele erfolgreiche Bahn-WK hatte
alsterrunner hat geschrieben: Eine Maximalwoche sieht danach so aus:
Montag: morgens 5km locker, Abends kurze Intervalle
Dienstag: morgens 5km locker, Abends GA2-Lauf
Mittwoch: morgens frei, Abends GA2-Lauf
Donnerstags: morgens 5km locker, Abends lange Intervalle
Freitags: morgens 5km locker, Abends GA2-Lauf
Samstags: mittags langer GA2-Lauf in den Bergen
Sonntags: nachmittags GA2-Lauf
*So* eine Woche fällt mir weit schwerer, als wenn ich einfach nur sinnlos viele KM aneinanderreihe. *Danach* brauch' ich auch wirklich die Regenerationswoche.
Im Prinzip ist das ja ähnlich wie Lydiard. Morgens jggen, abends Qualität oder schnelles aerobes Laufen.
Bei Lydiard ist sind die Anweisungen halt etwas zu kompliziert, von wegen 1/2 3/4 7/8 Effort usw.
Dasselbe Problem habe ich auch mit Einteilungen wie Reg/Ga1/Ga1/2/Ga2/Ga3 und was sich irgendwelche verkopften Theoretiker so alles ausdenken.
Es gibt aber möglicherweise LäuferInnen, die solche komplizierten Anweisungen brauchen, um auf verschiedene Tempi zu kommen. Du hast es ja aber auch reduziert auf zwei: locker und Ga2 ... ich reduziere es wie Daniels meist auch "locker", wie locker wird dann von den Beinen und der Tagesform abhängig gemacht, GA2 wäre dann eher "noch locker" ...
Für mich ist klar, dass man möglichst oft zügige, aber noch gerades so lockere DL machen muss. Wenn man nicht so viel trainiert, fallen als erstes die ganz lockeren Einheiten (Lydiards morgenjogging) weg bzw. werden nur noch gelaufen, wenn nach hartem Training am Vortag nix anderes geht.
Bei hohem Umfang ist natürlich eher die Gefahr, dass man zu viel macht, wenn man auch schnell laufen will. Da kommt es eben auf das körpergefühl an.
Bei niedrigem Umfang ist das Risiko aber kaum gegeben. Da braucht man nie so gut wie nie sehr langsam laufen.
Das ist ja der verbreitete große Fehler, dass sogar bei wenig Umfang dauernd geschlichen wird. Dann wundern sich die Leute, dass es nicht voran geht oder sie sich bei Tempo verletzen.
Rolli hat geschrieben:Wir machen das noch anders.
sehr oft werden Belastungsblocks durchgezogen: 2 manchmal sogar 3 Tage (sehr selten) hoch intensiv und danach 3 Regenerative Tage.
Die Belastungsblocks finde ich auch gut. Ist aber imo auch eher was für die letzten 6-8 Wochen vor wichtigen WK.
Rolli hat geschrieben:
Unsere alten Asse mit 28, 29 und 30' auf 10k klopfen sich immer auf den Stirn, wenn sie hören was wir so im Trainingslager laufen. Bei den waren die Umfänge im TL immer nur bis 120km. Trotzdem liefen sie 3-4 Minuten schneller als wir jetzt. Hm...
Weil sie schneller gelaufen sind im Training. "Kenianischer" trainiert, mit Crescendo bis zum WK-Tempo etc. Oder? Das gleiche hörte man übrigens auch von Teilen der "alten deutschen Garde" wie Paul Heinz Wellmann, Karl Fleschen in einem Interwiev mit Wellmann...die kannten das Wort Temoodauerlauf nicht, sind aber oft so schnelle Dauerläufe gelaufen im Training.
Das gleiche haben die schnellen jungs früher bei uns im Lauftreff gemacht. Natürlch war das hart fpr die, die nicht mitkamen. Aber die haben oft dasselbe gemacht wie manche jungen Kenianer: Beim nächsten mal versucht, ein paar minuten länger mtzuhalten ...
In Zukunft werde ich auch weniger, dafür intensiver trainieren, obwohl ich ja noch nie lange große Umfänge gemacht habe, Ich habe einfach nicht mehr die Zeit dafür.
@rolli: Scheu dir die Dornen an. Ich wechsel die, wenn die Stumpf sind, spätestens, wenn es nur noch 3mm statt 6mm sind, da ist die Leistung aber wohl schon vorher nicht mehr perfekt. Bevor sie von auf etwa 4,5 mm runter sind, würde ich die Dornen nicht wechseln. Auf einer guten trockenen Kunststoffbahn werden die Leistungsverluste durch alte Dornen aber selbst bei 3 mm auf MD und LD schwer messbar sein, denke ich.
Gruß
C.