sorry, wenn ich mich die letzten Wochen etwas rar gemacht habe. Ich war ziemlich mit meinem gestrigen M-Debüt beschäftigt - gar nicht mal so sehr zeitlich (da Tapering), sondern mental. Außer der Dinge die absolut sein müssen (so lästige Dinge wie z.B. Arbeit...), habe ich versucht alles auszublenden. Klingt ja etwas präpotent für ´nen Hobby-Läufer - war aber mal eine neue Erfahrung.
Natürlich habe ich auch öfters in den SdF-Thread geschaut, wollte aber nicht einfach lieblose Einzeiler ´reinspucken´ - und mehr hätte mich ja völlig aus meinem Flow geworfen

Also hiermit nachgeholt ein herzlichen Willkommen allen Neuzugängen. Herzlichen Glückwunsch allen JF-Spähern, -Jägern und -Schlägern - und natürlich auch allen fleissigen Bestzeiten-Brechern



Aber jetzt mal das Wort zum Sonntag:
Mit Sonne war ja nun gestern in Berlin nichts, aber 12°C und Dauerregen (Achim Achilles nannte das "westfälischen Sommer") fand ich als Läufer nicht schlimm. Leid taten mir nur die Organisatoren, Helfer und natürlich Zuschauer. Wer da ein paar Stunden rumläuft ist vermutlich schon bescheuert, aber wer bei dem Wetter rumsteht um diesen Bescheuerten beim Laufen zuzusehen, ist wohl endgültig bekloppt


Als Debütant habe ich mich einfach an zwei Berlin-Marathon erfahrene Freunde gehangen die mich durch alle Kleiderabgabe, Startblockfinde, usw Hürden manövriert haben, was bei 40.000 Läufern schonmal echt von Vorteil war! Kurioserweise war ich gar nicht aufgeregt, sondern bin von Anfang an mit dem von mir geplanten Tempo losgeschnurrt. Da ich genau im richtigen Startblock war, ging das auch ziemlich problemlos.
Meine Renntaktik war so überzeugend wie einfach: Pace gleichmäßig halten, Puls möglichst lange unter 160. Die ganze Puls-Sache hatte mich am meisten beschäftigt, da ich meine WKs immer ziemlich hochtourig gelaufen bin. Das ich das im M nicht halten würde, war mir völlig klar. Andererseits bin ich alle Unterdistanz-WKs auch deutlich schneller gelaufen - und auch im Training war ich fast nie M-Tempo gelaufen (bei kürzeren Distanzen deutlich (!) schneller, und bei längeren halt langsamer). Nur bei LaLaLa mit EB hatte ich M-Tempo angeschlagen, aber das war im vollen Training, ohne Adrenalin, ohne Tapering aber dafür mit Sonne

Und eigentlich kann ich zum Lauf gar nicht so viel sagen: ich bin da immer ziemlich schnell "in mir" und trabe wie Robocop durch. Als Berliner war der Sightseeing-Effekt nicht so hoch; die Mitläufer, die waren toll - lustigerweise fast den ganzen Lauf dieselbe ´Traube` die durchlief; und die Zuschauer so oder so (auch wenn Freunde sagen bei guten Wetter sind es doppelt so viele. Verübeln kann man das ja auch keinem - aber wer bei dem Wetter kommt, zählt doppelt. Insofern habe ich auch nichts vermisst

Klasse war natürlich auch die viele Musik (30 Gruppen/Bands waren es bestimmt) - in meinem Kiez (Kreuzberg) hatte ich dann echt ein High, habe grenzdebil gegrinst und Freudentränen vergossen. Erst eine türkische Band, dann 500m weiter psychedelische Gitarrenriffs


Da war es dann auch eigentlich schon klar: das Ding laufe ich durch. Und so war es dann auch; mir ist noch nie ein Lauf so kurz vorgekommen. Kreuzberg war km15 - der Rest war ein Wimpernschlag


So ging das bis ca km37/38, wo ich dann leider geschnallt habe, dass ich meine Zielzeit längst im Kasten habe. Da konnte/wollte ich mich nicht mehr aufraffen und habe die letzten km noch etwas Zeit verschenkt. Was soll´s ein für mich gelungenes, völlig Hammermann-/Einbruch-/Schmerz-freies Debüt bei einem vollen - aber tollen - City-Marathon!
Der Puls blieb wo er war: 154 Durchschnitt.
Zeit: 3:18:12
Pace: 4:41
Wenn mir irgendwann nochmal jemand erklären kann, wie ich das Puls-Kunststück wiederholen kann, ist es echt perfekt - aber auch so bin ich mehr als happy!!!
Cheers,
KreuzbergBlackRunner 4