Hallo alle zusammen,
heute bin ich schließlich gelaufen, bei leichtem Nieselregen. (Feuchte Zehen bekam ich erst auf dem 200 Meter vor unserem Haus). Es hat mir sehr gefallen, die feuchte Luft war sehr angenehm. Was für eine Überraschung für diejenigen von Euch, die mir ständige Ausreden unterstellen ;) (Das habe ich erst nach dem Laufen gelesen.) Mein Kopf glühte fast gar nicht. Dennoch würde ich nicht in strömendem Regen laufen, wegen der Vorstellung des Wassers im Schuh.
Ich habe viele von EurenTips umgesetzt: Honigbrötchen, versucht tief (Bauch) zu atmen, versucht, das Tempo zu verändern (ob letzteres gelungen ist, bezweifle ich).
Hinzukam, dass ich zwischen den Einheiten zur Toilette musste, d. h. Die Pause war länger als 1 Minute. Nach 2 Minuten der 2. Einheit hat sich die Musik im iPod abgeschaltet (???). Ich habe also versucht das in Ordnung zu bringen und habe dann nochmal die 2. Einheit neu angefangen. Ich habe mir dann gesagt, dann höre ich eben 2 Minuten früher auf. Aber das war gar nicht nötig.
Ich hatte ja eigentlich das Gefühl vom Tempo her wie immer zu laufen, eher etwas kräftiger, d. h. größere Schritte und weiter (,aber so genau habe ich die Runden dann auch nicht gezählt). Aber der iPod hat am Ende angezeigt, dass ich langsamer gelaufen bin. (statt 7.30 etwa 8.00 Minuten pro km).
Ich weiß, dass es auf so etwas bei mir wirklich nicht ankommt. Ich verwende den iPod eigentlich nur um einen Anhaltspunkt bzw. Vergleich zu haben, weil ich selbst nicht so richtig spüre, ob ich schneller oder langsamer laufe, sondern nur spüre ob ich mich mehr oder weniger quäle ;).
Aber was sicher auch geholfen hat, dass ich an alle Eure Worte während des Laufens gedacht habe. Das hat mich irgendwie beruhigt, wahrscheinlich mir Zuversicht gegeben.
neue Frage:Ich bin alles mit auf 4 Schritte ausatmen und 2 Schritte einatmen gelaufen. Mittendrin – wo es eigentlich ganz gut ging, habe ich mich dabei ertappt, dass ich über den Mund einatme. Da man ja – soviel ich weiß – über die Nase einatmen soll, habe ich dann umgestellt. Die Umstellung war dann gleich etwas unangenehmer. Wie macht ihr das? Wie schafft ihr es über den Bauch zu atmen? Gibt es hier Übungen?
Fazit: Dieses Mal ging es am Ende wesentlich besser – ohne Qualen. Aber die Wetterbedingungen waren auch wesentlich angenehmer für mich. Daher: Es ist noch nicht ganz ausgestanden. Nächste Woche soll der Regen wieder aufhören, dann werde ich sehen, wie ich mit der hier sehr trockenen Luft zurecht komme.
Zu den neuen Beiträgen:
Ich bin fasziniert, von Euren Phantasien. Also, ich will Euch deswegen nicht verraten, welches Land es ist, weil es könnte ja der dumme Zufall eintreten, dass mich von den wenigen Deutschen, die hier leben und ambitionierte Läufer sind (Marathon und so) mich erkennen und auslachen. Das kann ich mich in der kleinen deutschen/internationalen Community hier wirklich nicht leisten. Aber ein paar Dinge kann ich Euch schon verraten:
- muslimisches Land (daher Frauen Joggen draußen nicht, überhaupt treibt die Frau über 35 keinen Sport)
- die Mehrzahl der Hunde ist nicht aggressiv. Aber ich habe Angst, dass ich irgendwo ihr Territorium störe, wenn ich in der Natur rumlaufe und sie dann unter Umständen zu mehreren über mich herfallen. Und in der Natur ist weit und breit niemand, weil die Natur ist eingezäunt und ich verschaffe mir Zugang durch ein Loch im Zaun. Hinzukommt, dass ich mal in jungen Jahren vom Hund gebissen wurde und mir sicher bin, dass im Nofall meine Hundeangst wieder zum Vorschein kommt und die Hunde das merken
- Klima: Kontinentalklima, trocken heiß, sehr wenig regen, die Sonne scheint immer, im Winter aber auch trocken kalt.
Mir ist klar, dass viele nicht nachvollziehen können, dass ich 2 x 15 Minuten zum Thema mache, weil dies für Sie nicht der Rede wert ist. Ich habe mich fürs Laufen entschlossen, weil ich es für meine Fitness dringend benötige. Und ich bin bereit, dafür meinen Schweinehund zu überwinden. Die Steigerungen von 5 auf 7 Minuten haben mir einiges abgefordert und ich habe weitergemacht. Ich benutze keine Ausreden, um nicht Laufen zu müssen. Mir hält ja keiner das Messer an die Brust, ich kann jederzeit beschließen, dass ich es lasse. Ich will aber, weil es für mein Wohlbefinden gut ist. Und wenn ich zum Laufen gehe, dann ist es nie so, dass ich mir sage: sch... ich muss wieder laufen. Stattdessen bin ich immer froh und dankbar, dass ich zu Laufen gehen kann, dass ich mir den Luxus leisten kann, etwas für mich zu tun. Meine Einstellung zum Laufen ist also durchaus positiv.
Mein Problem ist vielleicht, dass ich mehr oder weniger auf mich gestellt bin. Ich traue mich hier niemandem meine Fragen zu stellen oder meine Probleme zu schildern, weil ich befürchte, dass – wie sich auch hier zeigt – dass der Befragte meine Probleme lächerlich findet. Das wäre ja grundsätzlich nicht so schlimm, wenn ich in Deutschland wäre, dort habe ich ja eine breite Auswahl an Menschen, mit denen ich zusammen sein kann. Aber hier ist das eben nicht so.
Jetzt habt ihr wieder einen tiefen Einblick in meine Seele bekommen. Damit soll es aber auch gut sein. Ist jetzt alles klar?