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übergreifender Austausch: sub3 und schneller

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JensR hat geschrieben:Nach welchem System werden denn in Österreich die Namen zusammengesetzt? Gibt es eine Richtlinie wann zuerst Nachname und dann Vorname genannt wird? :wink:
In der k.u.k. Zeit wurde in Österreich versucht, das ungarische System (dort wird immer der Nachname zuerst genannt) flächendeckend zu übernehmen. Leider kam der 1. Weltkrieg dazwischen, die Donaumonarchie zerfiel, und die Namensreform blieb in halbgaren Ansätzen stecken. Die Folgen verwirren Einheimische wie Zugereiste bis heute.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Rolli hat geschrieben:Mit meinem Postig oben, wollte ich nur verstehen, was Du, immerhin ein ausgebildeter Trainer, mit den immer gleichbleibenden Einheiten vor hast, weil mich das interessiert. Nicht auf Dauer in der Vorbereitung, was ich immer noch für falsch halte, aber als ein Peak, in der Grundlagenphase.
Grundsätzlich vorneweg: ich denke, jeder muss individuell herausfinden, was für ihn passt. Ich habe ja in meiner Kinder/Jugendzeit Leistungssport gemacht und habe von damals auch einige Bekannte, die länger dabei geblieben sind. Dazu kenne ich auch Läufer, die schon vor 20/30 Jahren als Volksläufer sehr schnell und erfolgreich waren, bis hin zu mehreren Siegen bei Rennsteigläufen.
In allen Diskussionen ist immer schnell eines deutlich: alle haben anders trainiert, aber ausnahmslos intensiver, als es Laufpäpste ala Steffny empfehlen. An den einzelnen Standorten in der DDR wurden auch grundsätzlich unterschiedliche Konzepte verfolgt. Das wohl erfolgreichste war dabei die Hallenser Schule, in der ein Mix aus Lydiard und "modernen" Methoden trainiert wurde. Was sagt eigentlich Lydiard? Viele Kilometer? Richtig! Langsam Kilometer? Falsch!

Quelle Wikipedia:
Daraus entwickelte er den Kern seiner Methode - ein mehrere Monate langes aufbauendes Ausdauertraining in einem hohen Lauftempo im sogenannten Steady State, dem Tempo, das der Läufer gerade noch längere Zeit ohne Erschöpfung durchhalten kann.
Heiko hatte das in der Diskussion mit Chris auf der vorhergehenden Seite schon angesprochen. Die Umsetzung von Werner Schildhauer war dann bspw Werner Schildhauer – ein Deutscher in der Weltspitze - Leichtathletik Coaching-Academy
Basis des geschwindigkeitsgeführten Belastungsaufbaues war die Schaffung stabiler aerober Grundlagen mit Hilfe von Dauerläufen im mittleren Geschwindigkeitsbereich (so bedeutet „mittel“ in der nachfolgende Wochentrainings-Übersicht: 4,2 – 4,8 m/s, dabei wurde immer das Ziel verfolgt innerhalb dieses Bereiches möglichst schnell zu laufen).
Genau das mache ich derzeit (noch). Da ich im November bei meinem Trainingsstart über 2 Jahre recht unstabil trainiert hatte, bin ich in solch eine Phase gestartet. Auch durch ein paar äussere Umstände habe ich diese Phase nicht verlassen und mir dann im März gesagt, ich ziehe das jetzt mal konsequent als Grundlagenphase durch. Lydiard empfiehlt ja auch, das so lange wie möglich zu machen :) So habe ich bis Ende Mai eine deutliche Aufwärtsentwicklung gespürt. Mein durchschnittliches DL-Tempo/Monat ist von 4:40 auf 4:05 gestiegen. Die Verbesserung ist in allen Geschwindigkeitsbereichen messbar. Meine 10km-Formtestrunde laufe ich 5 Minuten schneller als im vergangenem Jahr. Am Berg laufe ich an meiner Strecke zur Arbeit die ersten 3km mit 180 Höhenmetern locker unter 5:00min/km usw usf. Mein Laufstil, die gesamte Laufökonomie hat sich sichtbar verbessert. Mittlerweile sieht man auch wieder, dass ich "schnell" laufe. Das war lange Zeit nicht so. Ich bewege mich mit meinem Tempo am Ende der Skala, die bspw auch McMillan empfiehlt, aber ich merke, dass ich das ohne Ermüdung sehr gut verkrafte!
Im Juni habe ich jetzt beobachtet, dass ich so langsam auf ein Plateau komme und daher angefangen, Nuancen im Training zu ändern. Das ist jetzt das Ziel in den nächsten Wochen, akzentuiert versuchen mit Reizen die Basis auszubauen und im Oktober dann wirklich in Topform zu sein.

Für mich die Lehre aus den vergangenen 8 Monaten ist eigentlich, dass man durch mittleres Tempo im Training, nahe dem MRT sich sehr kontinuierlich entwickelt, genauso wie es schon der alte Onkel Lydiard prophezeit hat. Man muss halt nur einfach Geduld haben.

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So, dann auch mal meine letzte Woche:

Mo: 21,1km in 4:35/km, 260 Höhenmeter
Di (freier Tag): Auto zur Werkstatt gebracht und abgeholt, zurück und wieder hin gelaufen. Abends dann noch eine ausgedehnte Runde. Also 3 Einheiten.
4,55km in 4:33/km; 4,55km in 4:20/km; 16,2km in 4:32/km, 216 Höhenmeter
Mi: 10,7km in 4:34/km
Do: 13,6km in 4:40/km
Fr: 1,5 Stunden Spinning
Sa: 17,8km in 4:25/km
So: Eigentlich war hier ein Ruhetag geplant. Aber abends musste ich einfach raus und niemanden um mich rum haben. Kopf freigepustet über 10,7km in 4:01/km

Gesamte Wochenkilometer: 99,2
Froh, wie seine Sonnen fliegen
Durch des Himmels prächt'gen Plan,
Laufet, Brüder, eure Bahn,
Freudig, wie ein Held zum Siegen.


Bestzeiten:
5,0km -> 16:57 (02/2015)
10,0km -> 34:19 (03/2016)
21,0975km -> 1:15:56 (06/2013)
42,195km -> 02:41:13 (09/2013)

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Danke Jens für Deine, sehr gute Ausführung.

Der von Dir beschriebene und praktizierter Grundlagentraining ist mir gut bekannt. Auch die Artikel, die Du hier verlinkt hattest. Trotzdem bin ich der Meinung, dass auch Deine Grundlagenphase viel zu einseitig und vor allem durch so lange Dauer der Phase nicht optimal ist. Ich gebe Dir vollkommen recht, dass Ziel der Grundlagenphase Anhebung der Geschwindigkeit der DL sein muss. Hierbei sollten aber alle anderen Fähigkeiten und Geschwindigkeiten nicht vergessen werden.

Ich wil gar nicht auf meine langsamen LLDL hinweisen, was für mich eine logische Konsequenz aus den schnellen und umfangreichem IV-Training ist, um es einfach verkraften zu können.

Mir fehlen aber andere sehr wichtige Säulen des Trainings:
Schnelle Tempodauerläufe im Bereich 10km-HMT
Unterdistanzen und Schnelligkeitstraining, was man zwar in dieser Phase reduzieren kann, doch nicht völlig vernachlässigen soll.

Auch die Überdistanzen 30+ fehlen bei Dir komplett, obwohl ich denke, dass sie in der direkter MRT-Vorbereitung größere Rolle spielen werden.

Auch im, von Dir aufgeführten, Trainingsbeispiel von Werner Schildhauer beinhaltet in der "Akkumulationswoche" 2 Tage mit Athletik+Spiele (was das auch immer bedeuten soll. Ich vermute kurze Fahrtspiele oder Schnelligkeitsübungen) Nun schaue Dir die nachfolgende Wochen an: Kompletter Umstieg auf IV-Training mit Intervallen von 100 bis 2000m. Vor allem die Betonung auf 400m, was ich hier, in diesem Thread (oder in einem anderem 3h Thread) nie gesehen habe. Ich kenne auch Training der besten 100km-Läufer, der jeden Tag nach LDL noch 10x100m gesprintet ist.

Natürlich jeder muss eigenen Weg zum Ziel finden, trotzdem finde ich 6x in der Woche in 4:10 und 1x in 3:50 etwas zu abwechslungsarm. Canova schrieb schon vor Jahren (hier im Bezug auf kürzere Strecken) "nie weit vom Wettkampftempo trainieren". Und Onkel Lydiard? Der war auch abwechslungsreicher: Lydiard gab schon früh das Maß für das GA - Training vor: 160 km - Leichtathletik Coaching-Academy

Ist das eine Auseinandersetzung zwischen DL und IV Befürworter?

Trotz meinen langen Textes bin ich gar nicht so gegen Deine Trainingsart. Ähnlich habe ich Grundlagen von Ende Februar bis Ende April aufgebaut und möchte das nach meinem MD-Saison auch wieder so machen. Mit dem Unterschied, dass ich auch da versuche alle Tempobereiche in 2-Wochen-Rithmus anzusprechen.

Und jetzt wieder weg 200er knallen.

Gruß
Rolli

655
Servus aus der Steiermark!

So sah meine letzte Trainingswoche aus:

Mo.: 10 km DL flach in 4:47min/km mit starken Wadenschmerzen auf den ersten Kilometern bei 30°C

Di.: 11 km Fahrtspiel flach in 4:24min/km, 18x35 Sec. (1km Ein- bzw. Auslaufen, danach alle 500m 35 Sec. FS) bei 31°C und NULL Wind!

Mi.: 15 km mit 15x100m Bergintervalle und einem flachen Kilometer in 3:25min/km, Gesamt 5:38min/km (sollte eigentlich eine lockere Lauftreffrunde werden, aber ein Kollege fragte mich ob ich ihm bei den Berg IV helfe :klatsch: ); bei 28°C am Abend

Do.: 15 km mDL in 4:35min/km mit 200hm, auch am Abend bei ca. 28°C

Fr.: NIX

Sa.: 13,5 km mDL in 4:37min/km, davon wieder ein schneller km in 3:15min/km, wiederrum ca. 28°C

So.: Ollersdorfer Energielauf (Marathon) mit Startzeit um 10 Uhr (mein 12. Marathon 2013 :klatsch: ), es hatte gegen Mittag dann ca. 30°C und war recht SCHWÜL, bei diesem Marathon lief ich die ersten 3km locker und danach den ersten 3000m IV in 10:20min, 3km locker und nochmals 3000m IV, nun mit etwas angezogener Handbremse nur noch in 10:55; danach lief ich den Marathon einfach noch FERTIG!!!
Da es nur eine sehr kleine Veranstaltung war konnte ich den Lauf sogar GEWINNEN, in einer Zeit von 3:08:22 (4:28min/km) :pokal:

Gesamt wurden es somit: 106,7km


Soviel zu meiner letzten Woche.

Zu der Diskussion von Jens und Rolli kann ich nur sagen, das IHR BEIDE RECHT HABT! (so zumindest meine Meinung)
Ja, (Jens) auch ich wurde nur schneller durch schnelleres DL Tempo und somit schnellere lockere Trainingsläufe und ja, (Rolli) dazu gehören eben auch Intervalle + Fahrtspiele + 30km + Läufe.

Man muss eben die richtige Mischung finden!!!

Schöne Grüße aus der Steiermark


Kraxi

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Hi Rolli

ich habe dir ja versucht zu erklären, dass ich ein Defizit einfach in einem kontinuierlichem Grundlagentraining gesehen habe. Dieses Defizit habe ich jetzt in den letzten Monaten aufgearbeitet. Die zentrale Frage: Warum sollte ich peaken, wenn ich durch Grundlagentraining besser werde und die Zeit dafür in der Saison habe?
Lange Läufe: da hast du recht, die fehlen mir (noch). Wer das ein wenig im anderen Thread verfolgt hat, der weiss, dass mich das sehr ärgert. Aber in meinem Spannungsfeld Familie-Beruf-Hobby kommen die 3 Sachen in genau der Reihenfolge.

Zu Schildhauer: ich habe bewusst nur den DL-Teil zitiert. Schildhauer war austrainiert, 3000-10000m-Läufer und hat das letzte Quentchen rausgeholt. Bei mir (ich wiederhole mich, aber vielleicht kommt es dann an) fehlte die Grundlage! Wenn das nicht so wäre, dann hätte ich mich nicht über 8 Monate kontinuierlich durch das Training verbessert. Ich behaupte im Gegenteil, dass die allermeisten hier durch das Training dauerhaft besser werden würden, statt immer wieder Programme durchzuknüppeln, die sie weder von der Körperkonstitution, noch vom Trainingsaufbau ordentlich vorbereitet haben. Oftmals wirkt das auf mich wie ein Notprogramm. Innerhalb weniger Wochen werden da alle TE durcheinander gewürfelt, ohne dass diese auch mal über einen bestimmten Zeitraum wirken können. Daher ist auch meiner Meinung nach Pfitzinger so wirksam bei vielen Athleten in unserem Bereich. Sehr viele unterschwellige Trainingsreize im Bereich 80%MRT bis MRT.

@Kraxi: (Bahn)-Intervalle braucht niemand zwingend, um einen guten Marathon zu laufen. Aber wer sagt, dass ich keine Fahrtspiele mache?! Die meisten meiner DL sind abwechslungsreich. Heute bin ich bspw 10km gesteigert gelaufen. Der Schnitt sagt unspektakuläre 3:57, aber die letzten 5k davon in 18:10 - für mich ist das durchaus schnell, zumal mein Fokus darauf liegt im Herbst einen konstant schnellen Marathon zu laufen und nicht meine PB über 5k zu knacken (müsste ich direkt mal nachkramen wo die liegt)..

Insgesamt habe ich einfach auf explizite Nachfrage versucht zu erklären, welche Gedanken hinter meinem diesjährigem Training stecken, ob das jemand als Anregung empfindet oder ob ihm das zu langweilig/langwierig ist, muss er selber entscheiden.

Gruss,
Jens

657
JensR hat geschrieben:Die zentrale Frage: Warum sollte ich peaken, wenn ich durch Grundlagentraining besser werde und die Zeit dafür in der Saison habe?
Weil der Körper, wenn es mit den "peaken" los geht nicht erst eine längere Phase der Anpassung durchlaufen muss, da schon vorher eine Grundlage für das "peaken" gelegt wurde.
1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

658
D.edoC hat geschrieben:Weil der Körper, wenn es mit den "peaken" los geht nicht erst eine längere Phase der Anpassung durchlaufen muss, da schon vorher eine Grundlage für das "peaken" gelegt wurde.
Also die Länge der Anpassungsphase variiert je nach Läufer doch erheblich und ist bei mir z.B. deutlich kürzer als "länger". Ich bin in meinen beiden letzten Marathonvorbereitungen schon 16 bis 18 Wochen vor Event mit, wenn auch kurzen, Intervallen oder Fahrtspielen eingestiegen und war meiner Meinung nach immer zu früh in Schuss. 2010, immer noch meine beste Laufsaison, hab ich ein für mich sehr gutes Frühjahr hingelegt. Der Marathon lief perfekt und ich hatte erst 10 Wochen vor dem Rennen die erste Tempoeinheit gelaufen. Und ein 15k-Rennen, dass ich heute noch als eines meiner besten Rennen sehe, lief ich unmittelbar aus Lydiards Hügelphase heraus. Zuvor bin ich 10 Wochen lang nichts als ruhige bis flotte Grundlage mit 140k im Schnitt gelaufen! Ähnlich lief es zuvor mit Pfitzinger: alle 2 Wochen eine Tempolauf und vor dem Hauptwettkampf ein paar schnelle Intervalle oder Rennen und das wars: der Wettkampf lief nahe Optimum!

Als für mich scheint da anderes zu gelten als die von Dir beschriebene "längere Phase der Anpassung" oder es ist für diese Anpassung eben nicht das nötig, was für andere nötig sein mag.

659
Dedo: Dein und auch Rollis Problem ist einfach, dass ihr denkt, am Ende der Vorbereitung würden alle in etwa bei eurem Training landen. Was natürlich Unsinn ist. Meine Peakphase im September (!) sieht anders aus, und die kann ich sehr gut vorbereiten in den nächsten 2 Monaten. Noch dazu mache ich seit 35 Jahren mit Unterbrechung Laufsport und habe eine ganz andere Anpassung als du mit deinen 3 Jahren.

Im übrigen waren das genau die Reaktionen die ich erwartet hatte. Dieses "ja ist ja okay, aber du musst das ganz anders machen" :wink: ich weiß relativ genau was und wieso ich das mache, wie Rolli richtig schrieb habe ich eine (abgelaufene) Lizenz und ich verstehe einfach nicht, warum man andere Wege nicht einfach mal hinnehmen oder sich wenigstens mal 1-2 Tage Argumente sacken lassen kann..
Ich muss mich für den Rest der Woche leider aus der Diskussion ausklinken, nicht weil ich beleidigt bin, sondern einfach beruflich und privat bedingt keine Zeit sein wird.

Gruß, Jens

660
Hier will ausdrücklich nicht Deine persönliche Trainingsart kritisieren. Du fühlst Dich wohl damit, Du bist von der Wirksamkeit überzeugt und das ist viel wichtiger als komplizierte Trainingsgestaltung. Funktionierendes System verändert man nicht. Wie schon oben geschrieben will ich auch nicht meine Trainingsmethode irgendjemanden aufzwingen... Jeder ist anders, sonst würde man immer und für alle gleichen Trainingspläne aus einem Buch… aus „dem“ Buch nehmen können, mit der „optimaler Trainingsmethode“. So eine Methode gibt es nicht. Da sind wir uns doch alle einig. Aber lese noch einmal Thread-Titel...

Ich habe vor Jahren ein Interview mit einem sehr alten Weltklasse-Trainer gelesen. Er sagte, dass die wichtigste Aufgabe eines Trainers eine ewige Suche ist. Man sucht immer nach eine Trainingsmethode, die zu dem „einem“ Athleten passt. Und wenn man so eine Methode findet, hat man einen Weltklasse-Sportler kreiert. Dafür braucht man nicht nur das Wissen, sondern einfach Glück.
Dass aber auch allgemeine Trainingspläne reichen, zeigen die Kenianer. Da wird nicht nach dem Planen für eine Sportler gesucht, sondern durch die Masse der Läufer nach dem passenden Athleten für die bewerte Trainingspläne.
D.edoC hat geschrieben:Weil der Körper, wenn es mit den "peaken" los geht nicht erst eine längere Phase der Anpassung durchlaufen muss, da schon vorher eine Grundlage für das "peaken" gelegt wurde.
Dazu würde ich noch ein anderen, sehr wichtigen Faktor nehmen: Anpassung. Anpassung des Körpers ist ein positiver Aspekt, den wir durch unser Training erreichen wollen. Was passiert aber, wenn wir die Anpassung erreicht haben? Was passiert danach? Durch fehlende neue Reize erreichen wir keine neuen Impulse, die den Körper dazu zwingt neue Anpassungsvorgänge zu starten. Wir erreichen ein Plateau oder sogar eine Stagnation. Wir brauchen immer neu Reize. Deswegen ziehe ich abwechslungsreiches Training immer vor. Ich habe für mich herausgefunden, dass durch sehr hohe Amplitude der Peaks, ich die größten Erfolge erziele. Das funktioniert nur bei mir und muss nicht als ein Hinweis verstanden werden. Deswegen bin ich von der „langsam = langsam und schnell = sehr schnell“ Methode für mich überzeugt. Kann sein, dass eine andere Methode auch für mich besser wäre, die habe ich aber noch nicht gefunden.
Und ich hab schon viel getestet.

Komischerweise komme ich auch ohne Grundlagentraining aus. Vor 2 Jahren, direkt nach 4 monatigen MD-Saison, wo ich nur 30-40km/Woche lief, bin ich mit nur 2 Wochen Grundlagen… nein eher leichte Anpassung an die langen Läufe, direkt in MRT-Training eingestiegen: 5 Einheiten der Woche davon 1 sehr lang (35+) Intervalle und Wettkämpfe ohne mittlere DL, 70-80KM/Woche. Die 2:42 war für mich eine riese Überraschung. Keine PB, aber auch kein Beinbruch.

Hierbei wollte ich noch eine Sache ansprechen: Kritik. Als ich vor 2 Jahre mich für den MRT vorbereitet habe, fällten mir alle Einheiten, die länger als 10km waren, sehr schwer. Auch die langen 1km, 2km, 3km Intervalle endeten immer mit einem Abbruch. Und hier kam der Kritiker… der Trainer ins Spiel. Als er mir, nach einem abgebrochenen TDL in MRT, gesagt hatte, dass ich einen Tag danach 38km laufen soll, hab‘ ich mir gesagt „der spinnt doch“. Und als ich die 38km mit Würgen, Qual und Gehpausen geschafft hatte und meine Beine nur noch Pudding waren, hat er gesagt jetzt 2x5000, hielt ich nicht mehr aus und habe laut protestiert und wollte auf den Marathon verzichten… trotzdem bin ich die Einheit noch gelaufen. Eine Woche später lief ich 34:30/10km und 2 Wochen Später den Marathon in 2:42.

Manchmal sind „Kritiker“ Gold wert.

Was ich schon immer komisch fand:
Wir empfehlen den Anfängern einige gute Sachen, selbst halten wir uns nicht dran:
DerC hat geschrieben:...
Und man sollte auch im Grundlagentraining nicht immer mit exakt derselben Intensität unterwegs sein.

Wenn du dich an die Empfehlungen hältst, verschenkst du wahrscheinlich eine Menge Potenzial.
...
Gruß
Rolli

661
Rolli hat geschrieben: Was ich schon immer komisch fand:
Wir empfehlen den Anfängern einige gute Sachen, selbst halten wir uns nicht dran:
Du willst hoffentlich nicht die Empfehlungen des persönlichen Trainers für Kurt aus dem Thread mit dem was JensR macht vergleichen. JensR hat mehr Abwechslung drin als die Durchschnittstempi aussagen. Das was Jens macht hat nix mit "Laufe immer bei 120 BPM" zu tun.

Und ob ich mich selbst daran halte ist wieder eine andere Frage ... ich denke als Trainer von anderen normalerweise schon. Aber da und für mich selbst kommt es darauf an, worum es beim Laufen gerade geht.

Und das ist doch das Entscheidende: Passt das Training zur Situation des Läufers? Wie viel Zeit hat der für den Aufbau?

Normalerweise bin ich auch eher für Mehrfachperiodisierung, weil ich denke, dass die meisten Läufer gerne mehrere Höhepunkte im Jahr mitnehmen wollen und können. Aber wenn einer das nicht will, spricht wenig gegen einen längeren Aufbau, gerade wenn dies auch zum Typ passt.

Ich trainiere gerne auch mal für ein paar Wochen ähnlich wie JensR, aber ich würde es normalerweise nie so lange aushalten. Dafür bin ich zu ungeduldig. Außerdem komme ich eben auch sehr schnell in recht gute Form.

Dieses Jahr habe ich aber ausnahmsweise auch Zeit für einen langen Aufbau: Keine wirklich wichtigen Ziele, ganz gerne mal die Sub3 in FFM wiederholen, aber das sollte im Normalfall kein Problem sein und ist eher ein Selbstmotivationstrick. Wichtige Ziele stehen erst wieder 2014 an. Die Zeitplanung ist ein Grund, warum ich seit Wochen ziemlich luschig trainiere. Aber im Prinzip ist das nur ein Reinkommen ums Training, ein Kampf um die Kontinuität, nachdem ich die über 2 Jahre nicht hatte. Und da bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass weniger Anspruch und weniger Planung mehr ist zum Wiedereinstieg. Bis jetzt läuft es ganz gut (dazu später mal mehr). Aber das ist eben mehr Einführungs- als Grundlagenphase.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

662
So. Ich habe mich heute dazu entschieden, meine Marathonvorbereitung Anfang Juli zu starten. Das sind dann zwölf Wochen, zwei Wochen weniger als im letzten Jahr. Allerdings habe ich auch schon knapp 450 Kilometer mehr abgerissen als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr.
Bis dahin, also noch knapp zwei Wochen lang, gibt es keine Intervalle mehr und ich werde nurnoch Grundlagenkilometer sammeln. Ich brauche das nach meinem Halbmarathon am 09. Juni nun für den Kopf, um wieder motiviert in die harten Einheiten zu starten.
Zum Einstieg ins Marathontraining gibt es dann am 06.07. aber direkt mal einen 'Zehner' in der Heimat :D
Froh, wie seine Sonnen fliegen
Durch des Himmels prächt'gen Plan,
Laufet, Brüder, eure Bahn,
Freudig, wie ein Held zum Siegen.


Bestzeiten:
5,0km -> 16:57 (02/2015)
10,0km -> 34:19 (03/2016)
21,0975km -> 1:15:56 (06/2013)
42,195km -> 02:41:13 (09/2013)

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Rolli hat geschrieben:Aber lese noch einmal Thread-Titel...
Austausch ja.. nur leider laufen Diskussionen mit dir immer genau in diesem Stil ab. Ich lass dich trainieren wie du es machst, auch wenn du mit 5:30er Tempo angeblich deinen Laufstil trainierst. Du hast für dich gefunden, dass du mit hohen Amplituden am besten Leistung aufbaust und ich akzeptiere das als anderen Weg, der bei mir nicht in diesem Masse wirkt, weil
Rolli hat geschrieben:Und ich hab schon viel getestet.
ich das auch genau getan habe. Und ich immer am besten Leistung aufgebaut habe, bei hohen Umfängen mit mittlerer Intensität. Das kann ich sehr gut aus den Trainingsaufzeichnungen der letzten 12 Jahre lesen. Ich habe auch schon mit hohen Amplituden bspw bei Plänen von Fitzgerald gearbeitet. Das hat mich nicht weiter gebracht. Ich verstehe nicht, wie du auf die Idee kommst, dass du als jemand, der mich noch nie gesehen hat, keine längeren Trainingsaufzeichnungen kennt, meinst, besser beurteilen zu können als ich mich selber. Austausch bedeutet auch, dass man mal irgendwann die Meinung, Erfahrungen von jemanden anders akzeptiert, ohne versucht das dann am Ende mit solchen Kommentaren ins Lächerliche zu ziehen:
Rolli hat geschrieben:Was ich schon immer komisch fand:
Wir empfehlen den Anfängern einige gute Sachen, selbst halten wir uns nicht dran:
dieses Zitat von C (an einen Anfänger der immer im Joggingtempo rumläuft!!) hier an dieser Stelle zu bringen, ist nicht nur vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen, sondern total unpassend und da fühle ich mich ziemlich veralbert. Ich weiss gar nicht, warum ich versucht habe, dir Sachen aufzuschreiben mit meinem 10k Lauf gestern als Beispiel (5k 21:20+5k18:10 - Tempo von 4:40 bis 3:20min/km in einer TE), du liest ja eh nur was du willst..

Insofern lag ich doch mit meiner Einschätzung richtig
JensR hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass du das verstehen willst.

664
JensR hat geschrieben:Austausch ja.. nur leider laufen Diskussionen mit dir immer genau in diesem Stil ab.
Also ich finde diesen von Rolli angestoßenen Austausch hochinteressant, auch wenn Ihr Euch nicht einigen werdet.

Deine Grundlagenphase, Jens, gefällt mir außerordentlich, auch wenn ich absichtlich seit 2-3 Jahren in dieser Phase auch 200er, 400er und Minutenläufe drin habe - da ich bei mir ein Schnelligkeitsdefizit als Flaschenhals vermute.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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JensR hat geschrieben:Austausch ja.. nur leider laufen Diskussionen mit dir immer genau in diesem Stil ab.
Ich glaube, Du liest nicht was ich schreibe. Ich wollte nicht über Dein Training sondern über ein Training mit konstantem Tempo 6x die Woche diskutieren. Das habe ich Dir doch versucht zu erklären aber Du kehrst immer wieder zu Deiner o.g. Aussage zurück.

Also ich ziehe mich lieber hier zurück, weil ich nicht will, dass das hier in einem Krieg der Wörter ausufert. Auch deswegen weil ich Deine Beiträge immer sehr interessant fand/finde.

Leider sind Wochen- und Wettkampfberichte ziemlich langweilig.

Gruß
Rolli

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Ich finde es auch super, wenn Leute die nach eigenem Trainingsplan arbeiten, ein wenig die Ideen dahinter erklären. So gesehen konnte ich mir von Jens einiges mitnehmen, und werde wohl meine Pläne in Bezug auf Läufe mit mittlerer Geschwindigkeit überdenken.

Gibt es eigentlich eine Faustregel, analog zu "lange Läufe sollen ca 1min/km langsamer als MRT gelaufen werden"?
17-20km mit MRT + 20s/km wäre das ein Anfang?

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gatschhupfer hat geschrieben: Gibt es eigentlich eine Faustregel, analog zu "lange Läufe sollen ca 1min/km langsamer als MRT gelaufen werden"?
17-20km mit MRT + 20s/km wäre das ein Anfang?
Es wäre ein Anfang, allerdings sind bei Jens viele Läufe schneller. Als BEreich könnte man vielleicht sagen: MRT + 30s bis MRT - 5s. Kommt aber auch drauf an, ob man realistisches aktuelles MRT nimmt oder geplantes.

Also ich mache alle DL im wesentlichen nach Gefühl. Die langen werden tendenziell nicht langsamer als andere, warum auch? Oft sogar schneller, weil man kommt eben gut ins rollen und am Ende will man auch schnell heim. Also 1 min über MRT kommt eigentlich nicht vor. Eher maximal 30s.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Danke DerC. Ich finds auch schwer 5:15 zu laufen, um (und unter) 5:00 rollt es einfach besser (Zielpace 4:15, aber da ist noch viel Zeit). Bei den langen Läufen muss ich sicher noch drauf hinarbeiten, und Gefühl kriegen. Es wird halt auch oft davor gewarnt die langen (30+km) zu schnell zu machen, und sich dadurch über Gebühr zu beanspruchen, vor allem was den Stoffwechsel und die Kohlenhydratspeicher angeht.

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gatschhupfer hat geschrieben:Gibt es eigentlich eine Faustregel, analog zu "lange Läufe sollen ca 1min/km langsamer als MRT gelaufen werden"?
Nebenbei: blöde Faustregel. Bei den Amis heißt es übrigens öfter 1 min/mile langsamer, oder aber auch 45 - 90 s/mile langsamer. McMillan lässt einem die Wahl zwischen 4:24 (autsch) und 5:09 min/km für einen 2:59 Marathon. Pfitzinger meint, man solle für 22 - 23 M Trainingsläufe so lange wie für den Marathon brauchen: also 35,4k - 37,0k in 2:59 (als Crescendo gelaufen), macht im Schnitt 5:03 - 4:50 min/km.

Greif - bekannt für langsames Laufen kombiniert mit hohem Umfang - ließ mich 60 - 80 s/km langsamer als 10er Renntempo laufen.

Bei dem 2:59-Plan des überaus beliebten H. Steffny liegen die langen Läufe dagegen zwischen 5:20 und 5:30 min/km. :angst:
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Interessant!
D-Bus hat geschrieben:. McMillan lässt einem die Wahl zwischen 4:24 (autsch) und 5:09 min/km für einen 2:59 Marathon.
Wie sieht es um 2:49 aus?
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

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Hallo zusammen,

zum Thema Tempo der langen Läufe:
Bei mir hat sich bewährt, diesen möglichst nach Gefühl zu laufen.
Hört sich natürlich blöd. Insbesondere für die, die nach einer Tempovorgabe fragen, weil sie meinen, dafür kein Gefühl zu haben.
Aber man passt eh häufig an: wegen Wettkampf/Tempotraining/Intervall am Tag davor, wegen allg. Schlappheit oder Wetter oder...
Das heisst: das Tempo für den longrun ergibt sich durch den Rest der Woche und die äußeren Umstände.
Ich konnte bei mir auch feststellen, dass die tempi über die Jahre "automatisch" schneller geworden sind ohne dass ich das explizit geplant hätte.
Neuerdings laufe ich die langen (sowohl MLR als auch Wochenend longrun) immer mit so etwas wie crescendo, also z.B. 1-5k in 4:50, 6-10 in 4:40 usw.
Das hilft auch beim Aspekt von DerC: Man ist insbesondere auf der 2. Hälfte "eingelaufen" und einfach schneller wieder zu Hause (Motivation!).

Gruß,
HEIKO
sub 3:20 nach Hal Higdon, sub 3:10 nach Greif, sub 3:00 nach Pfitzinger, sub 2:50 nach Pfitzinger, und jetzt?! "Greifinger"...

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Ethan hat geschrieben:Interessant!

Wie sieht es um 2:49 aus?
Ich bin zwar werder D-Bus noch McMillan: Aber bei mir ist es für genau dieses Zeitziel 4:20 - 4:50.
Außer bei Tagen mit EB: die sind dann natürlich in ca. 4:00 für die letzten x Kilometer...
sub 3:20 nach Hal Higdon, sub 3:10 nach Greif, sub 3:00 nach Pfitzinger, sub 2:50 nach Pfitzinger, und jetzt?! "Greifinger"...

675
D-Bus hat geschrieben:4:10 - 4:53

McMillan Running - Calculator
Danke!

Schöne Seite. Long runs am Ende bis zu 10k-pace? Das probiere ich mal. Wenn wir uns nicht mehr hören, schön Euch kennengelernt zu haben.
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

676
Ethan hat geschrieben:Danke!

Schöne Seite. Long runs am Ende bis zu 10k-pace? Das probiere ich mal. Wenn wir uns nicht mehr hören, schön Euch kennengelernt zu haben.
Moment. Evtl habe ich das auch falsch verstanden im Video. Oder sagt er, man läuft am Ende schneller als manch anderer über 10k?
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

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Ethan hat geschrieben:Moment. Evtl habe ich das auch falsch verstanden im Video. Oder sagt er, man läuft am Ende schneller als manch anderer über 10k?
Kuck mal hier (hab ich hier schon ein paar Mal gebraucht):
Auszüge:
"Fast Finish Long Run
You run as hard as you can and sprint at the finish. It is grueling but very race-specific training.
...
So, a generic long run for someone who's goal marathon pace is 7:00 per mile might be that the first 12 miles of a long run will be at 7:30 to 8:00 per mile, then the pace over the last 6 miles will average 7:00 per mile with the last couple of miles at 6:15 to 6:30 pace and the last 400 meters very fast. Believe me, this is a tough run so you will need to get mentally and physically prepared."
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

678
schmittipaldi hat geschrieben: zum Thema Tempo der langen Läufe:
Bei mir hat sich bewährt, diesen möglichst nach Gefühl zu laufen.
Hört sich natürlich blöd. Insbesondere für die, die nach einer Tempovorgabe fragen, weil sie meinen, dafür kein Gefühl zu haben.
Ja, Heiko, das mache ich fast immer genauso (2 Ausnahmen: Endbeschleunigung à la Greif und vor kurzem die Pfitzinger-Langen nach Vorgabe). Ich glaube auch, dass zumindest teilweise die Tempi oder einzelne Einheiten überbewertet werden. Ich hab mal wieder in meinen Aufzeichnungen gekramt und z. B. folgendes eruiert:

- Bei meiner zweitschnellsten Zeit ever (MRT 3:58, war damals PB) bin ich die Langen alle knapp über 5 min gelaufen (5:02 bis 5:14), das ist im Übrigen auch etwa das Tempo meiner normalen Standardläufe. Nur zweimal bin ich schneller und länger gelaufen: Marathon 6 Wochen vor Hauptmarathon mit 4:15,5 und 3 Wochen vorher mit 4:43. Lange Trainingsläufe also vergleichsweise langsam und mit über 1 min/km weit vom MRT entfernt.

- Beim schnellsten Marathon (mit Greif-12-Wochenplan) lief ich den Anfang der langen Läufe immer um 5 min herum (meistens knapp drunter, Abstand zum MRT=3:54 wieder knapp über 1 Minute), die Endbeschleunigung dann ca. 10 sek über MRT (Vorgabe war sogar noch etwas langsamer).

- Mit Pfitzinger in diesem Jahr, den ich nicht komplett durchziehen konnte, lief ich die (vergleichsweise kürzeren) Langen schneller und insgesamt nur ca. 1/2 min langsamer als MRT (letzte 8 - max. 16 km im MRT). Die Marathonzeit war etwas langsamer als "M-Training mit langsameren Langen und Endbeschleunigung" 1,5 Jahre zuvor, also bei 100% durchgezogenem Plan wahrscheinlich annähernd gleich.

Als Fazit für mich ergibt sich: So viel tut sich das nicht. (Ich habe auch mit anderen Sachen experimentiert wie z. B. Trainingsmarathon mit Temposteigerung alle 10 km um 2 min, also z. B. 49/47/45/43 und Rest volle Pulle).

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

679
schmittipaldi hat geschrieben:zum Thema Tempo der langen Läufe:
Bei mir hat sich bewährt, diesen möglichst nach Gefühl zu laufen.
+1

Eigentlich schiele ich ja so gut wie nie auf den Puls, aber bei den langen Läufen dann gelegentlich schon. Die bin ich in der Vorbereitung nach Pfitzinger auch immer nach Gefühl gelaufen. Würde ich auch künftig nicht anders machen.

Hinterher habe ich mir dann immer die Pulswerte angesehen, und wenn die zum Schluß signifikant unterhalb der Marge lagen, die Pfitzinger als ungefähren Richtwert angibt (d.h. ca. 84% Hfmax), habe ich beim nächsten Mal eben ein wenig mehr Gas gegeben oder das Zieltempo ein paar km früher aufgenommen. Über diesem Pulsbereich habe ich nie gelegen (außer einmal im Sommer bei 30°C).

Das Endtempo hatte sich vor dem Frankfurt-Marathon (MRT 4:05/k) bei den letzten langen Läufen dann intuitiv im Bereich 4:15-4:20 eingependelt, also kaum schneller als es hätte sein sollen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

680
Thomas Prochnow schreibt zum Thema Tempo der langen Läufe:

"Wenn der Spitzenmann glaubt, sein Tempo liege bei vier Minuten pro Kilometer, dann irrt er gewaltig. Auch gut trainierte Läuferinnen und Läufer müssen zwischen 4:50 u. 5:30min/km laufen um tatsächlich Fettstoffwechseltraining zu machen."
bzw.
"Besser ist es, den Grundlagenausdauerbereich entsprechend der aeroben individuell bekannten Herzfrequenzen zu steueren"

LG

Kraxi

681
Kraxi 1907 hat geschrieben:Thomas Prochnow schreibt zum Thema Tempo der langen Läufe:

"Wenn der Spitzenmann glaubt, sein Tempo liege bei vier Minuten pro Kilometer, dann irrt er gewaltig. Auch gut trainierte Läuferinnen und Läufer müssen zwischen 4:50 u. 5:30min/km laufen um tatsächlich Fettstoffwechseltraining zu machen."
Nur gibt es keine vernünftigen Begründungen dafür, warum bei einem gut trainierte Läufer (agen wir mal MRT 4'15) kein FSW-Training bei 4'30 stattfinden könnte. .... auch ein Prochnow kann viel behaupten - in diesem Fall ziemlichen Unsinn.

Und die echten Spitzenleute laufen so gut wie nie langsamer als 4'50 .... die machen den Marazhon in 2'06 dann entweder ohne gut trainierten FSW, oder trainieren den vielleicht doch irgendwie anders?

Der FSW läuft bis etwa 90% HFMAx kräftig mit .... warum soll er dann bei den Intensitäten bis dahin nicht trainiert werden?

Logik geht anders, und Behauptungen aufstellen kann jeder.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

682
Rolli hat geschrieben:Ich glaube, Du liest nicht was ich schreibe. Ich wollte nicht über Dein Training sondern über ein Training mit konstantem Tempo 6x die Woche diskutieren.
Hi Rolli

dann haben wir uns missverstanden. Verstehe ich dann aber nicht wo der Aufhänger war, weil ich das sicher nicht vertreten habe. Das wäre mir auch zu langweilig. Ich laufe jeden Lauf progressiv, mal mit einer kleineren, mal mit einer grösseren Spanne. Ich kenne allerdings auch einen ehemaligen Spitzenläufer aus der Region, der später auch einen Rennsteiglaufsieger trainiert hat, der eigentlich jeden Tag 15k Tempo gelaufen ist. Ähnliches las man vor einiger Zeit ja von einem alten Japaner, der jeden Tag zweimal trainiert hat und zwar immer die gleichen Einheiten (in diesem Falle morgens TDL und abends IV iirc). Hier könnte man die Theorie der Reize und Adaption sicher diskutieren, allein ihr Erfolg gibt ihnen aber recht. (?)
gatschhupfer hat geschrieben:Gibt es eigentlich eine Faustregel, analog zu "lange Läufe sollen ca 1min/km langsamer als MRT gelaufen werden"?
17-20km mit MRT + 20s/km wäre das ein Anfang?
ich kenne die Faustregel übrigens mit 1min langsamer als 10k-Tempo. Die Ansätze von Pfitzinger und McMillan sind ja schon so, dass sie dich beim langen Lauf den zwischen 75-90% MRT laufen lassen. Ich würde sicher nicht mit 90% anfangen, aber auch nicht die letzten 3 Wochen vor dem WK mit 75% laufen. Die Belastungssteigerung ala Greif kann man sich da schon anschauen.

Gruss,
Jens

683
JensR hat geschrieben:Ähnliches las man vor einiger Zeit ja von einem alten Japaner, der jeden Tag zweimal trainiert hat und zwar immer die gleichen Einheiten (in diesem Falle morgens TDL und abends IV iirc). Hier könnte man die Theorie der Reize und Adaption sicher diskutieren, allein ihr Erfolg gibt ihnen aber recht. (?)
Du meinst mit dem Japaner wohl Yoshihisa Hosaka. 2h36 WR in der M60. Ein sehr interessanter Fall.

Gruß

C

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- Sir Roger Bannister

684
DerC hat geschrieben:Nur gibt es keine vernünftigen Begründungen dafür, warum bei einem gut trainierte Läufer (agen wir mal MRT 4'15) kein FSW-Training bei 4'30 stattfinden könnte. .... auch ein Prochnow kann viel behaupten - in diesem Fall ziemlichen Unsinn.

Und die echten Spitzenleute laufen so gut wie nie langsamer als 4'50 .... die machen den Marazhon in 2'06 dann entweder ohne gut trainierten FSW, oder trainieren den vielleicht doch irgendwie anders?
Dein erster Absatz ok, aber unten passt das nicht mehr ganz. Wir sind alle hier Meilenweit entfert von einem 2:06 - Läufer, aber so was von Meilenweit. Warum sollten wir dann nicht auch das Dauerlauftempo etwas nach oben korrigieren. Wenn ich sehe das Profis (sub 2:10) oft in ca. 4:00 - 4:30 trainieren, warum sollen wir das in einem komplett anderen Leistungsbereich dann nur knapp darüber tun? Wir haben keinen BMI von 19, zumindest nicht alle und laufen im Wettkampf sub 2:10 :-) wir sprechen über sub 3 :-) Da muss doch ein Unterschied sein?! Vielleicht ist das alles nur Theorie.

Meine Behauptung: Nur jemand der beide Strategien an sich selbst getestet hat, wird heraus finden welche für Ihn die richtige ist. (mindestens über 1 Marathonvorbereitung)

Grüße Moonwalker

685
DerC hat geschrieben:Nur gibt es keine vernünftigen Begründungen dafür, warum bei einem gut trainierte Läufer (agen wir mal MRT 4'15) kein FSW-Training bei 4'30 stattfinden könnte. .... auch ein Prochnow kann viel behaupten - in diesem Fall ziemlichen Unsinn.

Und die echten Spitzenleute laufen so gut wie nie langsamer als 4'50 .... die machen den Marazhon in 2'06 dann entweder ohne gut trainierten FSW, oder trainieren den vielleicht doch irgendwie anders?

Gruß

C
Nicht alle hier im Forum sind solche WELTKLASSELÄUFER wie du :hihi:

Er spricht in seinem Buch Leute mit einer PB von 2:30-3:30 mit dem Trainingsplan an, und ICH ZÄHLE MICH ZU DENJENIGEN IN DIESEM Bereich, aber du scheinst ja schneller zu sein! :zwinker4:

Was ist nochmal deine Marathon PB?


LG

Kraxi

686
moonwalker99 hat geschrieben: Wenn ich sehe das Profis (sub 2:10) oft in ca. 4:00 - 4:30 trainieren, warum sollen wir das in einem komplett anderen Leistungsbereich dann nur knapp darüber tun?
Grüße Moonwalker
Kann ich so nur UNTERSCHREIBEN!

687
Kraxi 1907 hat geschrieben: Er spricht in seinem Buch Leute mit einer PB von 2:30-3:30 mit dem Trainingsplan an, und ICH ZÄHLE MICH ZU DENJENIGEN IN DIESEM Bereich, aber du scheinst ja schneller zu sein! :zwinker4:

Was ist nochmal deine Marathon PB?
Wenn dir nichts besseres einfällt als ad hominem Attacken, weil du keine Agrumente hast, bist du leider die Zeit nicht wert, mit dir zu diskutieren. Schade >Kraxi, ich hatte da etwas mehr von Dir erwartet. Das war nur dumm und armselig.

Bring mal z. B. gute Argumente, warum der Fettstoffwechsel sagen wie bei 80% HfMAx zu wenig trainiert würde. 80% Puls dürften für einen 2h30 Läufer etwa am 4'/km liegen, für einen 3h Läufer bei etwa 4'35- 4'40/km.

Erklär genau, was bei dem Tempo im Vergleich zu langsmaeren Tempo 4'50/k und aufwärts nicht passiert und so das Training des FSW verhindert.

Wenn du das nicht kannst, solltest du hier lieber nicht das große Wort führen.

Gruß

C

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- Sir Roger Bannister

688
Kraxi 1907 hat geschrieben:Thomas Prochnow schreibt zum Thema Tempo der langen Läufe:

"Wenn der Spitzenmann glaubt, sein Tempo liege bei vier Minuten pro Kilometer, dann irrt er gewaltig. Auch gut trainierte Läuferinnen und Läufer müssen zwischen 4:50 u. 5:30min/km laufen um tatsächlich Fettstoffwechseltraining zu machen."
bzw.
"Besser ist es, den Grundlagenausdauerbereich entsprechend der aeroben individuell bekannten Herzfrequenzen zu steueren"

LG

Kraxi
Was für Herzfrequenzbereiche beschreibt denn Prochnow? "4:50-5:30/km", das müssen ja HF-Bereich weit unter 70% der MHF sein?

689
Ich nehme an, das Missverständnis entzündet sich an dem Wort "Spitzenmann". DerC interpretiert dies anders als Prochnow es vermutlich gemeint hat, daher auch die unterschiedlichen Trainingstempi. (Wobei 5:30 für den sub3-Läufer mir auch sehr langsam erscheint.)

Grüße,
3fach (stiller Mitleser)
Bild

Some say there's no magic formula. I say there is. It's just that the magic is different for everyone. Keith Dowling

690
moonwalker99 hat geschrieben:Wenn ich sehe das Profis (sub 2:10) oft in ca. 4:00 - 4:30 trainieren,
Tun sie das? Im langen Lauf? Wer denn? Selbst HSteffny lief die langen in 4:00 min/km oder schneller, und das gerne hügelig (obwohl kein sub-2:10-Profi).

Habe grade nach Beispielen gesucht, und nur solche für 4:30 min/mile gefunden (Khannouchi, Tergat am Ende des langen Laufs).
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

691
Kraxi 1907 hat geschrieben:Kann ich so nur UNTERSCHREIBEN!
Ich denke hier liegt der Hase im Pfeffer: wo bitte steht, dass Profis (sub 2:10) oft in 4:00 - 4:30 trainieren.
Bei einer Quellenangabe wird wohl auch "DerC" wieder etwas entspannter.

Allerdings dürfte die (ernsthafte) Quelle schwer zu finden sein...

Gruß,
HEIKO
sub 3:20 nach Hal Higdon, sub 3:10 nach Greif, sub 3:00 nach Pfitzinger, sub 2:50 nach Pfitzinger, und jetzt?! "Greifinger"...

692
moonwalker99 hat geschrieben:Dein erster Absatz ok, aber unten passt das nicht mehr ganz. Wir sind alle hier Meilenweit entfert von einem 2:06 - Läufer, aber so was von Meilenweit. Warum sollten wir dann nicht auch das Dauerlauftempo etwas nach oben korrigieren. Wenn ich sehe das Profis (sub 2:10) oft in ca. 4:00 - 4:30 trainieren, warum sollen wir das in einem komplett anderen Leistungsbereich dann nur knapp darüber tun? Wir haben keinen BMI von 19, zumindest nicht alle und laufen im Wettkampf sub 2:10 :-) wir sprechen über sub 3 :-) Da muss doch ein Unterschied sein?!
Klar ist da ein Unterschied. Aber den könnte man auch so formulieren: Die Sub 3 Kandidaten können im Verhältnis zum MRT SCHNELLER laufen, da sie meist deutlich weniger Umfang laufen und ihr MRT nicht so intensiv ist wie das der Spitzenläufer. D. h., wenn es für den Spitzenläufer ok sein mag, einen großen Teil des Trainings bei 80% MRT zu machen, kann das für den Sub3 Kandidaten mit 80km/Woche tendenziell zu langsam sein, und er kann häufiger auf 85-90% MRT gehen.

Da liegt ein großer Fehler, der sehr häufig gemacht wird, wenn versucht wird, vom Profitraining zu lernen - die optimale Intensitätsverteilung kann im Schnitt bei 200k/Woche kaum dieselbe sein wie bei 50k oder 100k.

Anderes typisches Beispiel: Fats jeder meint, 6*1000 wäre eine Super intervalleinheit. Nur laufen die Pros 6* 2'40 oder 2'35 .... wenn ein Hobbyläufer 6* 1k in 5' macht, ist das etwas völlig anderes - und wenn man die Belastungszeit betrachtet, womöglich viel zu hart. Das fällt dann komischerweise kaum jemandem auf .... :zwinker5:

Noch eine Sache: Ein blutiger Anfänger in lausiger Form macht u. U. jede Einheit Intervalltraining - einfach weil er nicht in vernünftigem Tempo durchlaufen kann. Für einen Profi wäre das eher nix, der muss deutlich softer trainieren. (Wobei es für Bob Schul 1960 noch zum 5000m Olympiasieg nur mit Intervalltraining gereicht hat - aber das waren ja damals auch noch keine Profis. Ist aber auch so ein Fall, der nach den Theorien einiger deutscher Traininsgidiologen gar nicht möglich hätte sein dürfen).

Dazu muss man sich das Training der Pros vielleicht doch etwas genauer ansehen - Legenden gibt es viele, oft haben sie wenig mit Fakten gemein. Haile hat afair mal gesagt, dass er eigentlich nicht langsamer als 4'15 läuft. Und das meiste trainieren die in der Höhe und oft auch in hügeligem Gelände ... da darf man noch einiges abziehen, um es mit training auf Meeresebene zu vergleichen. Ich habe mir schon sehr viel Profitraining angesehen, wahrscheinlich mehr als die meisten hier. Es gibt immer mal wieder welche, die erstaunlich langsam laufen, aber auch das krasse Gegenteil. Und nach den Ideen a la Prochnow dürfte das schnelle Laufen nicht funktionieren - tut es aber. (Carlos Lopes wäre auch ein Beispiel dafür.)

Selbst Fitschen ist mittlerweile dabei, seine DL endlich etwas schneller zu machen. Man hat bei ihm extrem gemerkt, dass der hohe Umfang ihn zum langsamen Traning zwang. Entsprechend mühselig waren die ersten Marathons und entsprechend lang die Erholung danach. Als er endlich in der Lage war, die DL schneller zu machen, gelang ihm in der Folge sein bisher bester Marathon.

Zum BMI: Solinsky war iirc der erste Weiße über 10000 unter 27. Trotz seines BMIs lief er die DL doch ehr schnell. Der BMI spielt hier möglicherweise nicht so eine große Rolle. Ich habe auch einen eher hohen BMI, laufe dennoch die DL eher schnell, kenne aber auch gegenteilige Beispiele. (Es geht nicht um di eLeistung, nur um Läufertypen).

Der BMI spielt vielleicht eher eine Rolle für die Höhe des Umfangs ... und die Höhe des Umfangs wirkt sich eben wieder auf die Intensität aus.

Es geht mir auch gar nicht darum - und das habe ich hier schon xmal geschrieben - das man mit gewalt schnell laufen sollte. Es geht darum, die ständigen Warnungen vor dem "bösen zu schnell laufen bei den langen Läufen" als sehr fragwürdig zu entlarven. Es darf gerne zur Erholung mal langsam gelaufen werden - der Grund ist aber nicht der FSW, sondern einfach, dass man die Kombi aus Umfang und Qualität bewältigen muss und langsam laufen oft mehr bringt als gar nicht laufen. Dabei darf der lange Lauf gerne deutlich SCHNELLER gelaufen werden als die langsamsten "Füllläufe" - so predigt es ja z. B. auch V. Röthlin.
moonwalker99 hat geschrieben: Meine Behauptung: Nur jemand der beide Strategien an sich selbst getestet hat, wird heraus finden welche für Ihn die richtige ist. (mindestens über 1 Marathonvorbereitung)
Man kann es so natürlich nicht herausfinden. Denn du hast beim zweiten mal die erste Vorbereitung hinter dir. Das ist eine andere Situation.

Man könnte es am besten herausfinden, in dem man relativ viele Leute dazu kriegt, mehrere Marathonvorbereitungen zu absolvieren, in denen sie möglichst wenig so langsam laufen. Wenn dann genügend davon erfolgreich sind, wird einigen aufgehen, dass es auch so gehen muss - möglicherweise sogar besser geht. Ich habe dazu schon ein Experiment geplant ... :nick:

Das ist auch im Prinzip mein Hauptargument. Es gibt schon so viele Beispiele von sehr erfolgreichen Läufern, die im wesentlichen auf schnelles Laufen und vor allem auf schnelle lange Läufe gesetzt haben, dass Prochnow oder Steffny nicht recht haben können.

Nochmal: Ich sage nicht, man muss es so machen. Ich sage: Es ist Unsinn, zu behaupten, es gehe nur über die ganz langsamen Läufe. Aber das ich es nur wage, den "Helden" zu widersprechen, reizt einige hier leider schon zu persönlichen Angriffen.

Dabei haben heute viele gar keine Ahnung, woher diese seltsame Verehrung des langsamen Laufens zum Großteil herkommt. Long slow distance war van Aakens Konzept, dank der Steffnys ist es hier bis heute sehr populär. In den meisten englischsprachigen Ländern würde man die Diskussion so nicht führen, da es dort Long steady distance (Lydiard und andere) das Ding ist. Der Unterschied zwischen steady und slow ist imo entscheidend. Der Marathon wird am Ende mindestens steady, wenn nicht sogar fast gelaufen - wieso sollte "slow" das beste Training dafür sein?

Van Aaken ging damals vor über 50 Jahren davon aus, dass ein Sub13 Läufer am Wochenende 80km DL an einem Tag in einer Einheit absolvieren würde. Hicham EL Gerrouj lief Sub13. Seine längsten Läufe ware nicht mehr als 90min lang, viele sehr schnell. Auch die anderen SUb13 Läufer trainieren nicht 80km DL an einem Tag. Van Aaken hat sich in dieser Hinsicht gewaltig geirrt, er hat die positive Wirkung von langen langsamen Läufen bei weitem überschätzt. Das tun viele seiner Nachfolger heute immer noch.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

693
DerC hat geschrieben:Wenn dir nichts besseres einfällt als ad hominem Attacken, weil du keine Agrumente hast, bist du leider die Zeit nicht wert, mit dir zu diskutieren. Schade >Kraxi, ich hatte da etwas mehr von Dir erwartet. Das war nur dumm und armselig.

Bring mal z. B. gute Argumente, warum der Fettstoffwechsel sagen wie bei 80% HfMAx zu wenig trainiert würde. 80% Puls dürften für einen 2h30 Läufer etwa am 4'/km liegen, für einen 3h Läufer bei etwa 4'35- 4'40/km.

Erklär genau, was bei dem Tempo im Vergleich zu langsmaeren Tempo 4'50/k und aufwärts nicht passiert und so das Training des FSW verhindert.

Wenn du das nicht kannst, solltest du hier lieber nicht das große Wort führen.

Gruß

C
Hallo C!

Also ich habe hier nur aus einem Buch zitiert, aber wenn du es besser weißt, solls mir recht sein!

LG

Kraxi


P.S. Mir fehlt noch deine Marathon PB! oder ist das alles nur Theorie?

694
Ich finde diese Diskussion sehr interessant.

DerC: zufällig bin ich gerade bevor ich über dein geplantes Experiment gelesen habe auf diesen Versuch zu Trainingsumfang und Marathonleistung gestoßen -- Does increasing mileage make for a faster marathon? | Training Science (kennst du wahrscheinlich eh schon).

Hier ist noch ein Artikel über effizientes Training, auch wenn mich die Einheiten persönlich eher nicht so ansprechen -- Time Efficient Running - run less to run faster? . Was mich aber besonders aufmerksam gemacht hat, war dieser Absatz:

Steve Jones broke the world marathon record in a time of 2.08.05, and later ran a 2.07.13 marathon, on about 80 miles a week. No European runner has improved much on this time, even though some have gone to 150 miles a week or more.

695
Kraxi 1907 hat geschrieben:Also ich habe hier nur aus einem Buch zitiert, aber wenn du es besser weißt, solls mir recht sein!
P.S. Mir fehlt noch deine Marathon PB! oder ist das alles nur Theorie?
Trainer wie Greif, McMillan, Pfitzinger, etc etc haben alle massig Erfahrung mit uns Hobbyläufern. Und sowohl Greif als auch Pfitzinger haben das empfohlene Tempo der langen Läufe in den letzten Jahren noch erhöht, obwohl es vorher schon deutlich höher als bei Steffny war.

Und gegen Prochnows Behauptung spricht nicht nur die Erfahrung obiger etablierter Trainer, sondern auch direkte Messungen der Fettverbrennung in Abhängigkeit der Geschwindgkeit/Belastung. Auch das ist nicht "nur Theorie".
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

696
Kraxi 1907 hat geschrieben:P.S. Mir fehlt noch deine Marathon PB! oder ist das alles nur Theorie?
Kraxi,

guck doch einfach mal in Cs Profil. Da stehen alle seine Zeiten.

Was mich stört ist Dein zwischen den Zeilen formulierter Versuch, Sachkunde nur in Relation mit einer schnellen Marathonzeit zu akzeptieren.
Es könnte theoretisch sein, dass C nie einen Marathon gelaufen ist, aber über viele Jahre doch den ein oder anderen Sportler trainiert hat. Für mich bringst Du in diesen sehr interessanten sachlichen Thread vollkommen unnötigerweise einen persönlichen touch hinein.

Martin.
Never argue with idiots. First they drag you down to their level and then beat you with experience.
PB: 5km 21:03 10km 44:35 HM 1:37:03 M 3:38:53
Bild

697
M@rtin hat geschrieben:Kraxi,

guck doch einfach mal in Cs Profil. Da stehen alle seine Zeiten.

Was mich stört ist Dein zwischen den Zeilen formulierter Versuch, Sachkunde nur in Relation mit einer schnellen Marathonzeit zu akzeptieren.
Es könnte theoretisch sein, dass C nie einen Marathon gelaufen ist, aber über viele Jahre doch den ein oder anderen Sportler trainiert hat. Für mich bringst Du in diesen sehr interessanten sachlichen Thread vollkommen unnötigerweise einen persönlichen touch hinein.

Martin.
Alles klar, bin dann mal Weg!

Wünsche Euch allen noch einen schönen Tag!

LG

Kraxi

698
DerC hat geschrieben:Wenn dir nichts besseres einfällt als ad hominem Attacken, weil du keine Agrumente hast, bist du leider die Zeit nicht wert, mit dir zu diskutieren. Schade >Kraxi, ich hatte da etwas mehr von Dir erwartet. Das war nur dumm und armselig.

Bring mal z. B. gute Argumente, warum der Fettstoffwechsel sagen wie bei 80% HfMAx zu wenig trainiert würde. 80% Puls dürften für einen 2h30 Läufer etwa am 4'/km liegen, für einen 3h Läufer bei etwa 4'35- 4'40/km.

Erklär genau, was bei dem Tempo im Vergleich zu langsmaeren Tempo 4'50/k und aufwärts nicht passiert und so das Training des FSW verhindert.

Wenn du das nicht kannst, solltest du hier lieber nicht das große Wort führen.

Gruß

C
Hallo Christof,
versuche doch eine unnötige Verschärfung der Diskussion zu vermeiden, und wenn Dein Reizthema komm, sich mit sofortigen Kommentaren zurück zu halten (und das merkt man beim Anzahl der Tippfehler) Gehe zuerst ein Glass Wasser trinken :zwinker5:

Mit Deinen rhetorischen Fähigkeiten hast Du es nicht nötig die Leute persönlich anzugreifen.

Und mir wird hier Aggressivität vorgeworfen... tsstsstss...

Eine Frage hätte ich noch (mal schauen, ob Du bis hier das lesen kannst):

Schult 5:30 Tempo den Fettstoffwechsel nicht?

699
Kraxi 1907 hat geschrieben:Alles klar, bin dann mal Weg!

Wünsche Euch allen noch einen schönen Tag!

LG

Kraxi
Das war (glaube ich) nicht die Reaktion die Martin erreichen wollte.
Niemand sollte hier wegen einer (mehr oder weniger) vernünftigen Meinung/These etc. den Thread verlassen.
Ein gewisser Grad an Polarität muss einfach sein, um überhaupt zu einer vernünftigen Diskussion zu kommen...

Danke und Gruß,
HEIKO
sub 3:20 nach Hal Higdon, sub 3:10 nach Greif, sub 3:00 nach Pfitzinger, sub 2:50 nach Pfitzinger, und jetzt?! "Greifinger"...

700
M@rtin hat geschrieben:Kraxi,

guck doch einfach mal in Cs Profil. Da stehen alle seine Zeiten.

Was mich stört ist Dein zwischen den Zeilen formulierter Versuch, Sachkunde nur in Relation mit einer schnellen Marathonzeit zu akzeptieren.
Es könnte theoretisch sein, dass C nie einen Marathon gelaufen ist, aber über viele Jahre doch den ein oder anderen Sportler trainiert hat. Für mich bringst Du in diesen sehr interessanten sachlichen Thread vollkommen unnötigerweise einen persönlichen touch hinein.

Martin.
Der C ist kein Trainer (wäre mir jetzt neu), sonder sehr gut belesener und intelligenter Theoretiker, der immer noch, trotz seiner Trainingsfaulheit, von sub2:10/800 und sub2:50/MRT träumt. Natürlich erst nächstes Jahr. :teufel:
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