PlanB hat geschrieben:Hier kommt nun der sehnsüchtig erwartete Bericht – und es tut mir leid, ich gehe trotzdem auf den Lauf ein. ;)
Vor dem Start war ich ziemlich aufgeregt, ich hatte regelrecht Lampenfieber! Naja, das war dann nach dem Startschuss sofort weg. Die ersten Kilometer liefen wie am Schnürchen und ich konnte mein geplantes Tempo wunderbar laufen. Mein Ziel war ja nur das Ankommen. Daher bin ich sehr langsam gejoggt. So ab Kilometer 20 fingen dann die üblichen Beschwerden, wie leichtes Ziehen in den Waden, leichte Knieschmerzen, zunehmende Erschöpfung etc., an. Was jedoch ab Kilometer 30 abging – Leute, das war krass! Soweit bin ich zuvor ja auch noch nie gelaufen! Diese Schmerzen!! Bei jedem Schritt – der Wahnsinn! Die Füße taten weh, ich hatte Blasen, hatte mich wundgelaufen, hatte harte und verkrampfte Waden! Den absoluten Tiefpunkt hatte ich dann zwischen Kilometer 35 und 38. Ich glaube, die bin ich komplett gegangen. Dann kam die Vorfreude auf das Ziel! Das hat mich beflügelt und gab mir neue Kraft. Und Leute, was soll ich groß sagen? Ich habe es geschafft! Zwar war ich so ziemlich der Letzte im Ziel, aber ich habe es geschafft!
Was dann hinter den Kulissen war, darüber werde ich gentlemanlike schweigen, aber nur so viel sei gesagt: Hinter den Kulissen ist eben nicht immer alles so, wie es scheint.
Hallo,
wenn ich das so lese, kann ich nur sagen: Es ging aus wie erwartet. Und in das teilweise Lobhudeln mag ich schon gar nicht einstimmen, nur weil einer mit letzter Kraft über eine Ziellinie kriecht. Ich war so frei mir den Startbeitrag von PlanB noch mal reinzuziehen und wiederhole mich: Unfug bleibt Unfug. Das sage ich weniger an die Adresse von PlanB. Jeder ist seiner Schmerzen eigener Schmied (in freier Abwandlung eines geflügelten Wortes) und so mag ein jeder tun, was er will. Das sage ich vor allem für jene, die den Laufsport, bei allem Spaß, den er macht, auch ernst nehmen. Die vor allem ihren Körper ernst nehmen und ihm vor einer solchen Aufgabe geben, was er braucht: Monate oder gar Jahre der Anpassung und dann Training, ganz viel Training. Beides schützt einen nicht vor Schmerzen (übrigens nicht einmal vor Verletzung, wenn man Pech hat), es stellt jedoch die Voraussetzung dafür dar, eine solche Belastung möglichst unbeschadet zu überstehen und einen Marathon zu
laufen.
Bei PlanB war von vorneherein klar, dass er die Distanz nicht laufen kann. Und es heißt nun mal Marathonlauf und nicht Marathondurchschlageübung.
Um nicht missverstanden zu werden: Es kann eine Menge passieren auf 42,195 km, das einen dazu zwingt auch mal zu gehen oder zum Schluss hin infolge Verletzung komplett zu gehen. Und wer will schon aufgeben, wenn er nicht muss? Es kann auch in der Vorbereitung einiges geschehen, das ausreichend Ausdauer für 42.195 gelaufene Kilometer torpediert. Und wer will dann die bestehende Anmeldung einfach so sausen lassen? Und dann stehe nicht zuletzt ich am Straßenrand und applaudiere der Unbeugsamkeit. Vieles vermag ich nachzuempfinden, dies jedoch nicht: Einer dämlichen Wette wegen binnen weniger Wochen erledigen wollen, was nicht möglich ist.
Gruß Udo