Jo Manfred, du hast dann später durchblicken lassen, dass du schon einige male durch die Berliner Stadt gewetzt bist. Ja so was macht mir auch Spaß, Gegend und Städte laufend zu erkunden

Allerdings hab ich nicht so viele Dienstreisen und wenn ich wohin fahre, dann meist eh zum Laufen bei Wettkämpfen.
Aber nun geht es weiter:
Hier gab es Beschwerden, dass ich nur die Hälfte schreibe und die noch total verdrehe? *mhm* Macht nix, dann schreibe ich ausführlicher

aber für das Weglassen kann ich nix, ich werde auch nicht jünger und außerdem, im Gegentum zu meinen üblichen Laufberichten, wurde ich permanent abgelenkt. Ja so war das, die Rasselbande hat mich andauernd beschäftigt.

Okay, so war das gewollt und man kann nicht alles haben
Das mit dem Einschlafen gestaltete sich noch etwas schwierig, der Welpe hatte noch so viel zu erzählen, das hätte sicher bis zum Morgen gereicht. Aber irgendwann sprach irgendwer ein Machtwort und wir schlummerten friedlich dahin.
Wie erwartet, wachte die Mutti sehr früh auf und flüchtete in ihre Wohnung. Sie wollte sich wohl das Grauen von fünf erwachenden Menschen nicht antun. Ich hab ja den Vorteil, dass ich nix sehe, wenn ich ohne Brille morgens erwache

Ich bin mir sicher, aus genau dem Grund hatte sie das Hostel in so naher Nähe zu ihrer natürlichen Behausung gewählt. Aufstehen und so schnell es geht nach Hause und Kaffee süffeln. Sonst ist Mutti schwer erträglich. So nach und nach erwachten wir anderen Gesellen und ich alter Langschläfer hatte keine Chance zum gemütlichen Ausschlafen. Einer nach dem anderen dackelte rüber zu Mutti und so blieben nur noch Manfred und ich übrig. Mit dem Umweg über den Bäcker latschten wir dann auch rüber und gemeinsam futterten wir uns die Bäuche voll. Im Hostel wäre es sicher auch lecker gewesen aber bei Mutter Isse isses doch gemütlicher. Nachdem wir satt waren standen wir mitnichten gleich auf. Ich kenn uns doch und so hatte ich es erwartet. Wir sabbelten was das Zeugs hielt und wollten schon den Lauf streichen und einfach weiter sitzen, sabbeln, fletzen und kuscheln und überhaupt die Gemütlichkeit weiter genießen.
Aber vorbildliche Läufer die wir sind, brachen wir dann doch zu unserem Zimmer auf. Ich hatte noch den göttlichen Einfall, dass wir hinterher was zum Trinken gebrauchen könnten und so machten wir einen kleinen Umweg über den Supermarkt und deckten uns mit Flüssigem ein. Nicht dass das Umziehen dann rasch vonstatten ging, ständig waren wir am Gackern *hihi* Aber wir schafften es dann doch und machten uns auf die Socken. Und aufgeregt wie ich war, vergaß ich vorher Ulrike anzurufen. Nach ein paar hundert Metern fiel es mir noch ein und wir rannten das Stück zurück. Ich klingelte durch, derweil die anderen sich in der Lobby räkelten und schon wieder keine Lust mehr aufs Laufen hatten. Oder wollten sie nur gaaanz lieb gebeten werden?

Dann ging es aber nun richtig los. Die Strecke hab ich mir ein paar Wochen vorher zurecht gelegt und versucht, alle Wünsche unter einen Hut zu bringen. Auch ich selbst freute mich auf den Sightseeing-Lauf, komme ich doch selbst sonst auch nicht in der City zum Laufen. Hach ich hätte gerne noch mehr Sehenswürdigkeiten mit berücksichtigt, aber wir wollten auch keine 50 Km wetzen.
Hatten wir beim Loslaufen noch strahlenden Sonnenschein, so bezog sich das leider rasch. Aber es blieb trocken. Nicht, dass wir aus Zucker sind aber ich mags an solchen Tagen doch lieber ohne Regen. Macht sich auch besser für die Fotoknippserei. Wir liefen über die Museumsinsel, vorbei an der alten Nationalgalerie und dem Pergamonmuseum, das gerade heftig restauriert und umgebaut wird. Ich hatte das gar nicht geplant, weil ich es auch nicht wusste, aber wir liefen auch an der Wohnung der Bundeskanzlerin vorbei. Wieder was gelernt. Entlang der S-Bahnbögen kamen wir dann zum Bahnhof Friedrichstraße. Dann ging es weiter am Reichstagsufer, am Reichstag selbst und dem Bundeskanzleramt vorbei, war unsere nächste Station das "Haus der Kulturen der Welt", von den Berlinern auch "Schwangere Auster" genannt. Vorher verloren wir aber erst einmal den Friesen. Streber wie er einer ist, wollte er richtig trainieren und da fand er den Tiergarten gerade passend. So trennten wir uns unter dicken Tränen und nur Mutti konnte uns wieder halbwegs trösten. Vor der "Schwangeren Auster" gab es natürlich erst einmal ein paar Aktionfotos und Lilly zeigte uns ihre herausragenden Fähigkeiten. Oder lag das an ihren hervorsteh...ähm -ragenden Eigenschaften?
Den Späßen mussten wir dann aber auch mal wieder ein Ende bereiten, ein paar Kilometer hatten wir noch vor uns. Die John-Fuster-Dulles-Allee entlang liefen wir bis zur Hütte des Bundespräsidenten, dem Schloss Bellevue. Dann ging es weiter an der Goldelse (der Siegessäule) vorbei und für meinen Vorschlag, ein kleines Treppentraining zu absolvieren, konnte sich niemand erwärmen. Faule Bande! Eigentlich wollten wir an ein paar Botschaften vorbei laufen aber da wurden wir abgelenkt von einem Fotoshooting. Da rekelte sich eine fast nackte Braut in einem Ring an einem Baum und wurde von zwei Fotografinnen "eingefangen". Da mussten wir doch einen kleinen Umweg machen und uns das aus etwas näherer Nähe betrachten. Schadööö, der Zoom meiner Kamera ist auch nicht gerade der Beste *soiftz*

Dann rannten wir aber weiter. Nun ein gutes Stück den Landwerkanal entlang bis wir auf die Spree stießen. Lilly nahm derweil jede Pfütze mit und freute sich diebisch. Auch mich konnte sie damit anstecken, plitsch platsch. Jo macht Laune. Dabei hatte sie sich aber so verausgabt, dass sie auf einem gerade rumstehenden Sofa eine Pause einlegen musste. Nein so gewinnt man keinen Ultra, da muss sie noch stark an sich arbeiten. Geht ja nicht an, dass sie auf jedem Liegemöbel an der Strecke ein Nickerchen einlegt
Wir rannten die Spree entlang bis zum Schlossgarten des Schlosses Charlottenburg. Beim Tor rannte Lilly, frisch erholt, gleich mal eine Nordic Walkerin fast um

Wir kurvten durch den hübschen Garten und kamen dann zurück zum Schloss. Da ist ein sehr schöner Weihnachtsmarkt und hach ja eine Glühweinpause wäre jetzt nicht schlecht gewesen. Ein wenig waren wir aber schon unter Zeitdruck. Wir wissen ja, wie lange solchen Pausen bei uns dauern. Die Schloßstraße liefen wir dann bis zum Kaiserdamm um kurz danach den Lietzensee zu umrunden. Da hatte ich mich ein wenig verfranzt, die Anzeige auf meinem Garminchen war etwas seltsam. Aber verlaufen war dennoch nich, nö nö.
Über den S-Bahnhof Charlottenburg liefen wir dann zum Adenauer Platz. Dort wollten wir auf den Kuhdamm einbiegen und dort wollte auch Ulrike auf uns warten und uns ein paar Kilometer begleiten. Leider hatte ich Trottel nicht daran gedacht, mein Händy mitzunehmen, damit wir uns noch kurzfristig absprechen können. Wir hatten uns nämmisch etwas mehr verspätet, als ich das vorher dachte. So lange hat Ulrike dann doch nicht gewartet und wir verpassten uns um wenige Minuten :( Wir saßen ein paar Minuten rum und schauten, ob wir uns nicht doch noch sehen würden. Aber war leider nicht und so liefen wir auf dem Kuhdamm Richtung Gedächtniskirche los. Lilly, die läuferisch einen sehr guten Eindruck machte (diese Tiefstaplerin!

) und Lexi, der auch sehr unterfordert war, wollten ein Stück schneller rennen. Mein Vorschlag, dass sie den Kuhdamm runter wetzen und dann zurück zu uns rennen könnten, stieß auf wenig Gegenliebe. Eher wollten sie sich auf eigene Faust den Rest des Weges durchschlagen. Eigentlich müssten sie sich doch nur am Fernsehturm orientieren. Gaaanz leicht das. Eigentlich

Vielleicht hat einer von den beiden Lust, dazu mal etwas mehr zu schreiben *hihi*
Ich muss derweil erst einmal wieder abbrechen und der Bericht wird zeitnah fortgesetzt...
Gruss Tommi
Mein Tagebuch:
forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener