So, hier also mein Bericht zum Frankfurt HM (auch wenn's hier ja eigentlich um 10er geht

):
Wie ja schon erwähnt, habe ich mir Donnerstag/Freitag irgendwie eine leichte Erkältung eingefangen. Zunächst hoffte ich noch, dass die sich bis Sonntag wieder verzieht, aber irgendwie wollte es einfach nicht besser werden. Aber eben auch nicht arg viel schlimmer, also bin ich trotz Krankheit nach Frankfurt angereist, immer mit den Gedanken im Hinterkopf, das ich das ja theoretisch immer noch abblasen könnte. Ganz realistisch betrachtet, hätte es mich aber - unvernünftig und stur wie ich bei so was leider bin

- vermutlich schon mit 42° Fieber umhauen müssen, damit ich wirklich nicht starte. Folglich stand ich heute früh um 10:00 mit kratzigen Hals, Husten und etwas dumpfen Kopf an der Startlinie...
(Disclaimer: Liebe Kinder, bitte nicht nachmachen. Es ist
komplett unvernünftig krank zu starten und hat im schlimmsten Fall böse gesundheitliche Folgen! Ich tat das komplett in Eigenverantwortung und würde wirklich niemanden empfehlen, das nachzumachen!)
Mein Plan war ja in einer Alles-oder-Nichts Taktik den 1:35 Pacer zu folgen, mit der Hoffnung, dass ich so auf's Tempo gezogen werde und - ähnlich wie auf dem Laufband - quasi "gezwungen" bin, das Tempo zu Laufen. Also stellte ich mich in paar Meter hinter den Ballon. Nur leider hatte ich nicht realisiert, dass die Startblöcke leicht zeitversetzt starten. Und der Pacer war am Ende des "bis 1:35" Blocks, ich vorne am "1:35 - 1:45". Also sah ich kurz nach dem Startschuss hilflos meine Renntaktik davonlaufen...

Aber nun ja, dann eben doch selbst Pacen.
Zum eigentlich Lauf kann ich jetzt gar nicht so arg viel sagen. Die Strecke würde ich mal als angenehm unspektakulär bezeichnen. Zu 98% asphaltierte Straße, grob zu 50% durch irgendwelche Siedlungen mit zumindest mal ein paar Zuschauern, den Rest auf irgendwelchen Landstraßen im Wald. Meine Uhr hat diesmal gut 35 Höhenmeter gemessen, also nicht vollkommen flach, aber jetzt auch nichts was einem aus den Konzept bringt. Nur vor einem will ich alle zukünftigen Läufer waren: Der letzte km ist wirklich gemeingefährlich und in Wirklichkeit bestimmt mindestens 2km lang...

Das Ziel ist bei dem Lauf ja im Waldstadion. Davor läuft man aber einmal komplett um das Stadion, so das man ab km 19 das Stadion schon sehen kann, bei km 20 quasi direkt neben dem Ziel ist, dann aber nochmal einen kompletten, verdammten Kilometer laufen muss...
Zu meiner Überraschung habe ich anfangs das Zieltempo von 4:30/km gar nicht mal so schlecht getroffen. Teils war ich sogar etwas zu schnell, so dass ich eine offizielle 10km Durchgangszeit von 44:34min geschafft habe. Zwar knapp, aber das wäre dann auch eine neue 10er PB für mich

. Bis dahin war ich auch ganz optimistisch, dass ich 1:35 sogar schaffen könnte.
Aber kurz nach der 10km Marke wurde ich dann aufeinmal doch merklich langsamer. Einerseits natürlich die einsetzende Müdigkeit, anderseits waren in dem Streckenabschnitt auch die ersten minimal schwierigeren Passagen (kleine Hügel, mal ein paar Meter Kopfsteinpflaster etc.). Somit bin ich letztendlich zwischen km 10 und 18 auf eine Pace von 4:38/km abgesackt. Nicht dramatisch, aber die 1:35 waren damit hinüber. Auf km 19 und 20 habe ich dann nochmal meine letzte Kraftreserven gezündet und eine Pace von 4:15/km erreicht.

Den letzten, einfach nicht enden wollenden, Kilometer dann wieder mit 4:30.
Insgesamt ist es somit geworden:
21.097km in einer neuen PB von 1:35:24 (=> 4:32/km)
Einerseits ist es zwar ein wenig schade, dass ich die die 1:35 verpasst habe, aber anderseits ist das trotzdem eine Verbesserung meiner PB um fast 2 Minuten! Somit kann ich mich echt nicht beschweren, insbesondere wenn man bedenkt, dass ich gesundheitlich angeschlagen in das Rennen gegangen bin! Somit vermute ich, dass ich die 1:35 aktuell eigenlich sogar drauf haben sollte und habe nun ein klares Ziel für meinen nächsten HM!
Das 1:39:xx "Debakel" von vor drei Wochen ist somit auch offiziell abgehackt!
Gesundheitlich bin ich mal gespannt, wie sich das bei mir jetzt entwickelt. Während des Rennens hatte ich zu meinen Erstaunen eigentlich gar keine Probleme, und musste z.B. kein einziges mal husten. Aber kurz nach den Rennen ging's mir dann doch ziemlich übel, hatte erstmal einen Hustenanfall etc. Mittlerweile fühle ich mich zumindest wieder halbwegs ok, ich würde mal sagen, zumindest nicht signifikant schlechter als vor den Rennen. Aber förderlich für die Genesung wird das trotzdem nicht gewesen sein...
Also nochmal: Bitte nicht nach machen, das war echt unvernünftig !!!