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Daniels Marathon Elite Plan

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Planst du dann auch eine oder mehrere Peak-Einheiten? Also so was wie "30k progression averaging 100% marathon pace" (oder 20k: 105%, 25k: 102%, 35k: 97%, 40k: 90-96%, 26mi: 90-95%)? Hab ich von Hudson, der lässt die Dinger gerne laufen (wobei effort/feel wichtiger als pace sei) - er wiederum hat das sicher von Canova (bei dem ist das dann z.B: Specific Long: 30-35 km, 98/100% MRT). Oder lässt du es einfach "auf dich zukommen"?

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alcano hat geschrieben:Planst du dann auch eine oder mehrere Peak-Einheiten? Also so was wie "30k progression averaging 100% marathon pace" (oder 20k: 105%, 25k: 102%, 35k: 97%, 40k: 90-96%, 26mi: 90-95%)? Hab ich von Hudson, der lässt die Dinger gerne laufen (wobei effort/feel wichtiger als pace sei) - er wiederum hat das sicher von Canova (bei dem ist das dann z.B: Specific Long: 30-35 km, 98/100% MRT). Oder lässt du es einfach "auf dich zukommen"?
Mit den langen EB simuliere ich ja ähnliches. Ich habe aber auch schon darüber nachgedacht nochmal 30km oder mehr im Marathon Effort zu laufen. Nun ist es aber so, daß dies für mich keine wirklich spezifisches Training wäre. Eigentlich müsste ich die Einheit ins sehr profilierte Gelände legen. Meine normale EB im Wald sieht wie folgt aus: 8km bis zum Startpunkt der WK Strecke, dann einmal die 13km WK Strecke locker und dann einmal schnell. Dann geht´s zwei km nach Hause. Ich könnte die Strecke auch einfach zweimal schnell laufen. Dann hätte ich, was ich benötige. Die 3/4 Effort Läufe könnte ich aber auch ausbauen.

Wenn ich mir die Canova Zeitvorgaben anschaue und vereinfacht von einem aktuellen Marathon Niveau von 3:30/km ausgehe, was hoffentlich noch um ein paar Sekündchen nach unten wandert, wird klar, was geht.

105% entsprechen 3:20/km. Das ist für mich momentan unmöglich über 20km zu laufen. 97%, also 3:36 über 35km sehen dagegen ganz attraktiv aus. Sicher ist das kein Wellness Ausflug, aber machbar.

Der Hinweis von Dir ist richtig. Solche Sachen muß ich einplanen. Wenn ich alles auf mich zukommen lasse, würde ich diese Einheiten wohl eher meiden. Es ist auch wichtig, daß Du den Effort in den Fordergrund stellst. Strikte Tempovorgaben machen mich eher kaputt und um ehrlich zu sein, lasse ich mich davon viel zu stark stressen und blockieren.

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leviathan hat geschrieben:Mit den langen EB simuliere ich ja ähnliches. Ich habe aber auch schon darüber nachgedacht nochmal 30km oder mehr im Marathon Effort zu laufen. Nun ist es aber so, daß dies für mich keine wirklich spezifisches Training wäre. Eigentlich müsste ich die Einheit ins sehr profilierte Gelände legen. Meine normale EB im Wald sieht wie folgt aus: 8km bis zum Startpunkt der WK Strecke, dann einmal die 13km WK Strecke locker und dann einmal schnell. Dann geht´s zwei km nach Hause. Ich könnte die Strecke auch einfach zweimal schnell laufen. Dann hätte ich, was ich benötige. Die 3/4 Effort Läufe könnte ich aber auch ausbauen.
Das mit dem profilierten Gelände stimmt natürlich. Die Anstrengung der Anstiege lässt sich durch einen langen Lauf mit Fartlek-Charakter zwar halbwegs simulieren, die muskuläre Komponente durch das Hoch- und insbesondere das Runterlaufen wird dabei aber nur unzureichend berücksichtigt. Wäre evtl. trotzdem eine Überlegung wert, etwas in die Richtung einzubauen. Das könnte dann (ans Rennsteig-Profil angelehnt) z.B. so aussehen: 5km easy, 2km MRT, 3km easy, 1km HMRT, 1km easy, 1km HMRT, 2km easy, 3x (1km MRT, 1km easy), 2km HMRT, 2km easy, 5km MRT, 2km easy. Wobei du die Anstiege (die ersten 5 km habe ich ignoriert) kennst und besser einschätzen kannst, was da passen würde vom Effort her (und als Effort sind HMRT und MRT gemeint).

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Ich habe etwas ähnliches auf meiner Watchlist. Du kennst sicher auch das 5-4-3-2-1 Fartlek kennst Du sicher auch. Das sind Meilenangaben. Im Prinzip ist es fast so wie von Dir beschrieben. 2 Meilen locker, 5 Meilen MRT, 1 Meile locker, 4 Meilen MRT, 1 Meile locker, 3 Meilen MRT, 1 Meile locker, 2 Meilen HMRT, 1 Meile locker, 1 Meile HMRT-10k, 2 Meilen locker. Das finde ich ganz angenehm zu laufen, weil Du viel Abwechslung hast.

Bis zum Marathon gibt es noch 6 Wochenenden. Am letzten werde ich keine QTE mehr machen. Wenn alles klappt, würde ich gern noch einen Halbmarathon laufen, was auch eine QTE wäre. Dann bleiben noch 4 Wochenenden übrig. Davon würde ich gern 2x meine 36 mit 13km EB machen würde. Das brauche ich für den Kopf und ist ein geiles Training. Ich muss daß schnelle Bergablaufen im ermüdeten Zustand unbedingt noch ein paar mal testen. Muskulär ist das zwar ganz ok. Es ist allerdings auch wichtig extrem entspannt zu laufen. Ansonsten fährt man sich sehr schnell unangenehmes Seitenstechen ein. Da ist es wie mit so vielen Dingen im Leben. Wiederholung bringt Verstärkung :)

Einmal könnte ich mir einen relaxten 30er bis 35er im MRT Effort vorstellen und einmal so ein Fartlek. Damit könnte ich den 30er diese Woche nicht laufen. Zwei von diesen Einheiten in einer Woche wäre mir wiederum zu viel.

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Noch ein Ergänzung zu den Beispielen oben (Heiko ist das Training bestimmt bekannt, aber ich wollte es einfach der Vollständigkeit halber noch aufführen):

Canova (Abel Kirui & Moses Mosop) - Quelle: Running writings: Elite Marathoning with Renato Canova: The Training of Moses Mosop and Abel Kirui (da sind auch die kompletten Pläne über die 2 bzw. 4 Monate vor den jeweiligen Marathons zu finden)
As the marathon draws near, the training schedules focus on preparing the athletes to run a championship race. The last major sessions in the final three weeks of training are an alternating continuous run, a short fartlek workout, and one final high-intensity session near marathon pace or faster. Three weeks out from the race, Mosop completes a 15.5mi run at 97.5% of race pace, while Kirui completes a special block session that includes 9mi at 98.5% of race pace. Two weeks out, both Mosop and Kirui complete a fast fartlek session (20x1min fast/30sec moderate and 15x1min fast/1min easy, respectively) and 22 or 24 km alternating between 103% and 89% of race pace. In the final week, Kirui and Mosop are busy with traveling, and take several rest days. It's unclear what their training is once they've arrived at the race location, but Renato does not seem overly concerned with it.

Interestingly, while workout duration does seem to ramp down somewhat in the last three weeks, the volume on the easy days between workouts does not change much. This is in keeping with Renato Canova's philosophy of easy mileage being a "maintenance" type session, not a stress on the body in and of itself. However, overall volume must decrease significantly in the week before the marathon, given the days off for travel.
Und kurz vorher (3 1/2 - 4 Wochen vor dem Marathon) standen noch1-2-3-2.8-2.8-2-2-1km (106, 102.5, 100.5, 102.5, 100.5, 101, 103.5, 106%, Rec. 3-6min) bzw. 8x3km at 98.5%, 1km rec at 78% auf dem Programm.

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leviathan hat geschrieben:@Alcano und Holger: Ihr hattet das ins Spiel gebracht. Wie würdet Ihr das interpretieren?
Das habe ich hier noch gar nicht gesehen. Von mir war der Beitrag aber eh nicht, und es gab ja schon genug Antworten.

Also zwei Wochen vorher mache ich schon seit langem nur noch einen deutlich verkürzten Lala, z. B. von 37 runter auf 30 km. Vielleicht noch vergleichend dazu: Halbwegs dazu passend beginnt man - im Gegensatz zu den deutschen Gepflogenheiten - bei Daniels' Plan-A, McMillan und Pfitzinger bereits 4 - 5 Wochen vorm Marathon, langsam aber sicher bei den Lalas zurückzuschrauben. Anscheinend halten die das für den besten Kompromiss aus Erholung + Erhaltungsreizen.

Hier mal die letzten Lalas (in km) aus meiner Marathon-PB-Saison, 1 : 1 nach personifiziertem McMillan-Plan absolviert:
37,0 progr. - 32,1 mit 10 EB - 35,5 progr. - 30,6 mit 12 EB - 20,1 mit 10 EB - Marathon
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben:Hier mal die letzten Lalas (in km) aus meiner Marathon-PB-Saison, 1 : 1 nach personifiziertem McMillan-Plan absolviert:
37,0 progr. - 32,1 mit 10 EB - 35,5 progr. - 30,6 mit 12 EB - 20,1 mit 10 EB - Marathon
Danke. Das finde ich allerdings einen guten Kompromiss. Im ersten Moment dachte ich zwar, ob Du wahnsinnig bist, 10km EB eine Woche vor Ultimo zu laufen. Auf der anderen Seite ist das im Rahmen eines nur sehr moderat mittlangen Laufs. Und wenn ich mir das selbst mal vor Augen führe, sind 90min Läufe mit EB leichter zu verdauen als lockere 150min Läufe.

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Ich finde es wirklich sehr schade, dass leviathan sehr wenige Wettkämpfe läuft. Da kann man ja überhaupt nicht mitfiebern oder den Kallender mit leviathan rot markieren :D Bei vielen anderen Forumsmitglieder hier macht es sehr viel Spaß "dabei" zu sein :)

@ leviathan: Kannst du für deine Fans nicht öfters mal über deinen Schatten springen? :P
1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

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D.edoC hat geschrieben:Ich finde es wirklich sehr schade, dass leviathan sehr wenige Wettkämpfe läuft. Da kann man ja überhaupt nicht mitfiebern oder den Kallender mit leviathan rot markieren :D Bei vielen anderen Forumsmitglieder hier macht es sehr viel Spaß "dabei" zu sein :)

@ leviathan: Kannst du für deine Fans nicht öfters mal über deinen Schatten springen? :P
+1 ... ich gehe aber mal fest davon aus, dass der 23.4 bei levi fett rot angemarkt ist. :P

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Vielen Dank für die Blumen :)
... ich gehe aber mal fest davon aus, dass der 23.4 bei levi fett rot angemarkt ist.
Das habe ich tatsächlich. Ich habe gestern nochmal bei unserem Verein angefragt, ob wir nun mit einer Mannschaft dorthin fahren. Noch wichtiger ist mir aber der 21.5. :)
@ leviathan: Kannst du für deine Fans nicht öfters mal über deinen Schatten springen?
Das ist eine berechtigte Frage. Und die ist nicht so leicht zu beantworten.

Eigentlich bräuchte ich gar keine Wettkämpfe. Ich würde genauso wie jetzt trainieren, wenn ich kein Zeit- oder Wettkampfziel hätte. Ich liebe dieses Gefühl nach einer harten Einheit müde zu Hause anzukommen und einfach zufrieden in den Hausflur zu fallen. Genauso liebe ich die Cruising Einheiten im Wald oder an irgend einem Fluß oder wo auch immer es schön ist oder ich es mir schön rede :)

Trotzdem ist die Atmosphäre im Wettkampf etwas besonderes. Leider bin ich ein denkbar schlechter Wettkämpfer. Selbst vor einem Wald- und Wiesenvolkslauf kann ich manchmal Tage lang nicht richtig schlafen, weil ich so aufgeregt bin. Ich könnte auch keinen Trainingslauf dort integrieren. Ich muss dann auch wirklich alles geben.

Dann kommt noch die Auswahl der Läufe dazu. Ein Wettkampf mit starker Konkurrenz, wo Du auch mal ein paar Duelle hast, sind sehr attraktiv und machen Spaß. Der Platz ist dann vollkommen egal. Das hat weit mehr Charme als eine Veranstaltung mit 3 Minuten Vorsprung zu gewinnen. Also versuche ich vorab immer schon andere Jungs anzusprechen, ob sie ggf. auch hier und da starten. Meisterschaften sind eigentlich gut besetzt, aber normal auch mit großem logistischen Aufwand verbunden. Das schreckt dann häufig ab.

Was mich am meisten motiviert, ist mit den jungen Burschen ein paar Runden zu drehen (und drehen zu können) und denen zu helfen sich zu motivieren und fit am Start zu stehen. Auch wenn ich dann selbst nicht dabei bin, vermittelt es mir doch das Gefühl auch mal mit den großen Jungs spielen zu dürfen :)

Das waren jetzt ganz schön viele Ausreden. Ich mache im Herbst sicher ein paar mehr Wettkämpfe :D

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Bisher war die Woche ganz ok. Wahrscheinlich mache ich mittlerweile bei einigen den Eindruck, daß Training und Wellness irgendwie verschwimmen. Das stimmt nicht ganz :zwinker5:
Heute stand ein TDL auf dem Plan. Geplant waren 15km in gutem Tempo, was so zwischen 3:30 und 3:35 liegt. Ich hatte mal wieder das Vergnügen zu zweit loszulaufen. 4km gingen locker in 4:10 weg, dann gab es ein paar Steigerungen und dann ging es relativ gemächlich auf einer leicht profilierten Strecke los. Nach 10km lagen wir trotz fiesem Wind bei 3:31. Dann haben wir einen Crescendo draus gemacht und uns bis an die 3:20 herangelaufen. Am Ende standen 15km auf nicht ganz leichter Strecke mit einem Schnitt von 3:28. Ich darf an der Stelle mal sagen: Nein, es hat nichts mit Wellness zu tun gehabt. Es war zwar locker (meint nur einen entspannten Stil), aber hochkonzentriert und der Effort war am Ende schon mehr als moderat. Dann ging es nochmal 4km locker (meint hier daß, was normal darunter verstanden wird) nach Hause. In Summe habe ich jetzt schon 100km diese Woche absolviert und der lange Lauf kommt erst noch. Zugegeben wäre es allein am Ende kein Crescendo geworden. Wie auch immer, es war ein geiles Training und ich bin richtig happy. Das betrifft das Ergebnis und noch vielmehr die Möglichkeit dieses mal wieder geteilt haben zu dürfen :)
Der Weg scheint zu stimmen.

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Leviathan hat geschrieben:Leider bin ich ein denkbar schlechter Wettkämpfer. Selbst vor einem Wald- und Wiesenvolkslauf kann ich manchmal Tage lang nicht richtig schlafen, weil ich so aufgeregt bin. Ich könnte auch keinen Trainingslauf dort integrieren. Ich muss dann auch wirklich alles geben.
Ob diese Beschreibung mit der Selbsteinstufung als schlechter Wettkämpfer kongruent ist, bezweifel ich. :)

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leviathan hat geschrieben:Leider bin ich ein denkbar schlechter Wettkämpfer. Selbst vor einem Wald- und Wiesenvolkslauf kann ich manchmal Tage lang nicht richtig schlafen, weil ich so aufgeregt bin. Ich könnte auch keinen Trainingslauf dort integrieren. Ich muss dann auch wirklich alles geben.
leviathan, das sind Eigenschaften die man auch benötigt um über sich hinauszuwachsen. Ich kann deine Leidenschaft nach Erschöpfung vom harten Training nachvollziehen, aber stellst Du Dir nicht öfters mal die Frage, was dein Körper wirklich Leisten kann? Mit all den Eigenschaften die man benötigt um 100% abrufen zu können? Training bleibt halt eben nur Training mit Ergebnissen die unter deinen Möglichkeiten liegen. Wettkampf hingegen ist ein Wettkampf mit Ergebnissen die Dir aufzeigen wie weit du gehen kannst.
1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

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D.edoC hat geschrieben:leviathan, das sind Eigenschaften die man auch benötigt um über sich hinauszuwachsen. Ich kann deine Leidenschaft nach Erschöpfung vom harten Training nachvollziehen, aber stellst Du Dir nicht öfters mal die Frage, was dein Körper wirklich Leisten kann? Mit all den Eigenschaften die man benötigt um 100% abrufen zu können? Training bleibt halt eben nur Training mit Ergebnissen die unter deinen Möglichkeiten liegen. Wettkampf hingegen ist ein Wettkampf mit Ergebnissen die Dir aufzeigen wie weit du gehen kannst.
Vor allem die ewige Ungewissheit, ob man durch Training Leistungszuwachs erreicht hat oder nicht. Harte TDL kann man +/-10s laufen... und es bleibt immer noch hart und die Ungewissheit bleibt.

Übrigens, ich kenne sehr viele Athleten, die sehr hart trainieren und an keinen Wettkämpfen teilnehmen. Nachvollziehen kann ich das nicht. Extremfall ist ein Bekannter 400m Läufer (Senior) der nur 1x 400 im Jahr läuft... und sein Ziel (erstaunlicherweise) immer erreicht. Und 53s für einen 48 Jährigen ist schon sehr ambitioniert und beeindruckend.

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Rolli hat geschrieben:Übrigens, ich kenne sehr viele Athleten, die sehr hart trainieren und an keinen Wettkämpfen teilnehmen. Nachvollziehen kann ich das nicht. Extremfall ist ein Bekannter 400m Läufer (Senior) der nur 1x 400 im Jahr läuft... und sein Ziel (erstaunlicherweise) immer erreicht. Und 53s für einen 48 Jährigen ist schon sehr ambitioniert und beeindruckend.
Wir Wissen aber beide, dass man nur mit viele Wettkämpfe mehr erreichen kann. Es ist meiner Meinung nach auch ein Fehler, dass er immer sein Ziel erreicht. Niederlagen sind meiner Meinung nach im Sport nämlich sehr wichtig. Auch wer sich zu wenig zutraut wird keine gute Leistung zustande bringen. Bei dem 48 Jährigen würde bestimmt mehr gehen?! Vielleicht sehe ich das aber auch zu streng.
1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

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D.edoC hat geschrieben:Wir Wissen aber beide, dass man nur mit viele Wettkämpfe mehr erreichen kann. Es ist meiner Meinung nach auch ein Fehler, dass er immer sein Ziel erreicht. Niederlagen sind meiner Meinung nach im Sport nämlich sehr wichtig. Auch wer sich zu wenig zutraut wird keine gute Leistung zustande bringen. Bei dem 48 Jährigen würde bestimmt mehr gehen?! Vielleicht sehe ich das aber auch zu streng.
Definiere nur mit viele Wettkämpfe mehr erreichen? Das kommt vielleicht auch drauf an, welche WK Strecke man da läuft. Sagen wir jetzt mal 10k oder HM. Da kann ich mich nur auf eine handvoll im Jahr drauf vorbereiten und 100% fokussiert alles geben. Wenn es zu viel wird, bin ich entweder nicht mehr in der gewünschten Form oder hänge mental durch.

Übrigens, ich bin gespannt, wie du deine Form konservieren kannst. Es läuft gerade super bei dir, die Frage ist aber, ob man dieses Niveau, harte QTE und weiter verbesserte (viele) WK Ergebnisse, monatelang so durchziehen kann. Formtechnisch, aber wiegesagt, vorallem auch mental!

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Ich würde ja vermuten, dass jemand, der immer oder meist seine Ziele erreicht, schneller laufen könnte, wenn er sich ambitioniertere Ziele setzen würde. Eine Versagensquote in Vorbereitung und Wettkampf irgendwo zwischen 70-50% ist aus meiner Sicht bei einer grenzwertigen Zielsetzung ( Und nur eine solche bringt einen zur maximalen Leistung) vollkommen normal.

Ich meine jetzt nicht, dass man immer so ans Limit gehen soll. Die eigene Entwicklung und Faktoren außerhalb des Sports machen manchmal zurückhaltendere Planung notwendig und sinnvoll. Aber grenzwertige Ziele bringen auch immer die , dann gar nicht mehr so unwahrscheinliche, Option des Scheiterns mit sich.

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Antracis hat geschrieben:Ich würde ja vermuten, dass jemand, der immer oder meist seine Ziele erreicht, schneller laufen könnte, wenn er sich ambitioniertere Ziele setzen würde.
Ich von Kindheit an irgendwelchen Zielen hinterhergerannt. Das fing mit Fußball an, ging über Mathematik- und Chemieolympiaden und endete in immer höheren Zielen im Job. Egal auf welchem Gebiet, ich war immer dann am erfolgreichsten, wenn ich mich auf das konzentriert habe, was ich gerade gemacht habe. Der Fokus auf´s Ziel hat in der Regel mehr kaputt gemacht, als daß es Fortschritte nach sich zog. Diese Erfahrung habe ich ganz extrem in der Mitarbeiterführung gemacht. Und im Sport ist es nicht anders.
Trotzdem habe ich diverse Ziele beim Sport. Das für mich wichtigste ist, daß ich mich mit bald 43 immer noch in exzellenter körperlicher Verfassung befinde. Und ich würde das auch gern mit 50 und 60 behaupten können. Dafür benötige ich aber keine Wettkämpfe. Dafür muss ich nur raus, mal reinhalten und fühlen, daß ich wirklich geil drauf bin. Dafür trainiere ich. Es macht meines Erachtens auch gar keinen Sinn mir z.B. eine 2:19 im Marathon vorzunehmen. Ich kann mir vornehmen nach einem bestimmten Schema zu trainieren und dabei alles zu geben. Ob das dann reicht, weiß der Geier. Ich wäre dann eher enttäuscht, wenn ich den Fokus im Training verliere oder nachlässig werde. Aber meine Gemütslage davon abhängig zu machen, ob etwas funktioniert, würde ich wohl eher nicht.
Vor allem die ewige Ungewissheit, ob man durch Training Leistungszuwachs erreicht hat oder nicht. Harte TDL kann man +/-10s laufen... und es bleibt immer noch hart und die Ungewissheit bleibt.
Ja Rolli, da bleibt auch ein Maß an Ungewissheit. Da schmerzt mich aber nicht.
aber stellst Du Dir nicht öfters mal die Frage, was dein Körper wirklich Leisten kann? Mit all den Eigenschaften die man benötigt um 100% abrufen zu können?
@D.edoC: Diese Frage ist mir nicht so wichtig. Natürlich messe ich mich auch gern. Und wenn ich antrete, werde ich geben, was an dem Tag möglich ist. Ich bin aber nicht übermäßig enttäuscht, wenn das Resultat nicht meinen Erwartungen entspricht. Ich wäre aber enttäuscht, wenn ich nicht abrufen würde, was ich drauf habe. So geht es mir aber im Training auch. Wenn ich eine Endbeschleunigung versemmel, weil ich mich nicht richtig konzentriere, bin ich genauso sauer auf mich wie im Wettkampf. Ich unterscheide da nicht.

Es ist vielleicht schwer nachzuvollziehen. Das Gefühl, wenn´s richtig rollt ist im Training genauso intensiv wie im Wettkampf. Und das ist für mich Laufen.

Vielleicht ist es besser einen echten Zielfokus zu haben. Ich habe das aber für mich als kontraproduktiv erlebt.

Auch wenn die Motivation sich in Nuancen unterscheidet, ich habe eine unbändige Leidenschaft für diesen Sport und investiere genauso viel Herzblut, Zeit und Energie rein wie Ihr auch :)

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Antracis hat geschrieben:Ich würde ja vermuten, dass jemand, der immer oder meist seine Ziele erreicht, schneller laufen könnte, wenn er sich ambitioniertere Ziele setzen würde. Eine Versagensquote in Vorbereitung und Wettkampf irgendwo zwischen 70-50% ist aus meiner Sicht bei einer grenzwertigen Zielsetzung ( Und nur eine solche bringt einen zur maximalen Leistung) vollkommen normal.
Bin gestern von Wiederholung zu Wiederholung langsamer geworden. Das fand ich richtig nervig. Na gut, hoffen wir mal, dass du Recht hast, und das mich also ganz dolle weiter gebracht hat.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben:Bin gestern von Wiederholung zu Wiederholung langsamer geworden. Das fand ich richtig nervig. Na gut, hoffen wir mal, dass du Recht hast, und das mich also ganz dolle weiter gebracht hat.
Ja, wobei ich jetzt nicht meinte, dass man 50% aller Einheiten versemmeln soll. :D

Aber wenn mal Ein Teil von Vorbeteitungen und WK suboptimal läuft, weil man zu ambitioniert war, ist das aus meiner Sicht o.k. Das heisst ja nicht, dass man sich damit in monatelange Verletzungspausen schiessen muss.

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Leviathan hat geschrieben:
Vielleicht ist es besser einen echten Zielfokus zu haben. Ich habe das aber für mich als kontraproduktiv erlebt.
Vermutlich ist es nicht ganz so einfach und tatsächlich individuell. Es gibt ja unterschiedliche Motivationstypen. Grob unterteilt intrinsische, die vereinfacht gesagt eher wegen der Freude am Laufen WK machen und extrinsische, die wegen der Freude am Wettkämpfen laufen. Das Ganze unterteilt man wissenschaftlich mittlerweile noch in viele Untertypen. Bei Zielsetzungen und dem damit unvermeintlich Verknüpften Umgang mit Sieg und Niederlage spielt aus psychologischer Sicht noch die Ich-Stärke bzw. Schwäche des Wettkämpfers eine Rolle. Wenn man beispielsweise ein Typ ist, der durch die Niederlage anhaltender in seinen Grundfesten erschüttert wird und dann vielleicht sogar massiv Selbstentwertungstendenzem hat, kann man da viel unnötige mentale Energe verpulvern. Aber auch solche Typen können extrem erfolgreich sein, oft aber krisenanfällig und mit eher instabilen Leistungen.

Letztlich muss man seinen Weg finden. :)

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Antracis hat geschrieben:Bei Zielsetzungen und dem damit unvermeintlich Verknüpften Umgang mit Sieg und Niederlage spielt aus psychologischer Sicht noch die Ich-Stärke bzw. Schwäche des Wettkämpfers eine Rolle.
Das ist nicht der Punkt. Wenn ich meine Ziele nicht erfüllt habe, bin ich noch aggressiver vorgegangen. Die Frage ist , ob das Sinn macht. Angenommen Du setzt ein Zeitziel. Dann arbeitest Du wie ein Besessener an Deinem Plan. Das machst Du auch ohne Ziel, ok. Dann merkst Du, Du erreichst Dein Ziel nicht oder Du verfehlst Deine Milestones. Dann hälst Du immer härter rein. Das macht natürlich keinen Sinn. Es macht nur Sinn den Plan abzuarbeiten oder zu adjustieren. Noch blöder wird es bei einem Platzierungsziel. Angenommen Du willst irgendwo auf´s Treppchen. Dann kommen drei Leute, die sind einfach eine Minute schneller als Du. Trotzdem hast Du abgerufen, was Du kannst. Ist das wirklich ein Grund unglücklich zu sein? Du kannst das doch gar nicht beeinflussen.

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Infest hat geschrieben:Definiere nur mit viele Wettkämpfe mehr erreichen? Das kommt vielleicht auch drauf an, welche WK Strecke man da läuft. Sagen wir jetzt mal 10k oder HM. Da kann ich mich nur auf eine handvoll im Jahr drauf vorbereiten und 100% fokussiert alles geben. Wenn es zu viel wird, bin ich entweder nicht mehr in der gewünschten Form oder hänge mental durch.
Es ging hier ja um die 400m Wettkampfstrecke. Aber ich bin mir ziemlich Sicher das auch ein HM und Marathon Wettkämpfer viele Wettkämpfe benötigen. Es muss ja nicht unbedingt jedes zweite Wochenende ein 10km Busch-Lauf sein. Viele Pros laufen ja auch einige Cross WK oder andere kürzere Strecken. Wettkämpfe geben Routine was den Ablauf betrifft und zeigend den Athlet die mentale Schwächen und individuellen Stärken auf. Selbstvertrauen bekommt man nicht nur in QTE. Irgendwo bei la-coaching habe ich mal ein Bericht darüber gelesen. Habe da noch etwas auf dem PC gespeichert:

Man erreicht die persönliche Perfektion nur, wenn man öfters die Besseren vor sich herausfordert und wenn möglich schlägt und daran „Spaß hat“. Eine solche Einstellung führt bei Niederlagen auch nicht zu Frust, sondern zu den notwendigen Konsequenzen, die derzeit den Sieg noch verhinderten. Im Leistungssport muss sich der Charakter entwickeln. Nur wer seinen Ehrgeiz Bester werden zu wollen nicht nur ins Training sondern auch in die Wettkämpfe einbringt wird eines Tages Perfekt.

Positiv denken setzt zugleich die Bereitschaft zu einem Versuch voraus, hier und heute festzustellen zu welcher Leistung man gegenwärtig fähig ist, auch wenn man erfahren muss, dass man danach an der einen oder anderen Schwachstelle in den nächsten Wochen noch arbeiten muss. Ich gestehe mir ein, dass ich natürlich noch nicht perfekt bin, ich kann es aber nur herausfinden, wenn ich bereit bin alles zu geben, offensiv meine Chance zu suchen, auch mit den Willen, alle zu besiegen, ohne Ansehen der Person.

Infest hat geschrieben:Übrigens, ich bin gespannt, wie du deine Form konservieren kannst. Es läuft gerade super bei dir, die Frage ist aber, ob man dieses Niveau, harte QTE und weiter verbesserte (viele) WK Ergebnisse, monatelang so durchziehen kann. Formtechnisch, aber wiegesagt, vorallem auch mental!
Ich habe keine Ahnung wo mich mein Weg hinführt. Manchmal ist es wohl wirklich besser sich nicht mit so vielen Fragen zu beschäftigen. Aktuell bin ich sehr zufrieden. All die Jahre harte Arbeit haben sich definitiv gelohnt. Was jetzt noch kommt ist alles nur eine Zugabe, die ich natürlich gerne mitnehme ;)
leviathan hat geschrieben:Auch wenn die Motivation sich in Nuancen unterscheidet, ich habe eine unbändige Leidenschaft für diesen Sport und investiere genauso viel Herzblut, Zeit und Energie rein wie Ihr auch
Natürlich :)
1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

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leviathan hat geschrieben: Angenommen Du willst irgendwo auf´s Treppchen. Dann kommen drei Leute, die sind einfach eine Minute schneller als Du. Trotzdem hast Du abgerufen, was Du kannst. Ist das wirklich ein Grund unglücklich zu sein? Du kannst das doch gar nicht beeinflussen.
Nein, deshalb würde ich auch das Ziel anders setzen. Es muss schon in der eigenen Hand liegen. Bei mir kann es ja z.B. nur um AK-Platzierungen gehen. Wenn ich da nun beispielsweise in einem Jahr 12ter meiner AK geworden bin, kann eine Motivation sein, im nächsten Jahr in die Top 10 zu kommen. Ich würde mir dann die letzten 5 Jahre anschauen, was man dafür brauchte, dann habe ich ein realistisches Zeitziel. Dann kann ich auch wiederum Trainingsleistungen in der unmittelbaren WK-Vorbereitung definieren, die ich vermutlich brauchen werde, um die Zeit zu laufen. Dann würde ich meine Saison planen und meine stärken und Schwächen analysieren und da die entsprechenden Begrenzer identifizieren und da wiederum ein Ziel für setzen. Also zum Beispiel Defizit in der Grundschnelligkeit beheben mit Rollis Sprinttraining und da auch eine messbare Leistung als Ziel definieren, z.B. am Ende der grundlagenphase 200er x sekunden schneller laufen ect.

Ich sag nicht, dass ich das immer so mache, aber für extrinsische Motivationstypen funktioniert das gut.

Natürlich dürfen die Ziele nicht unrealistisch sein und wie gesagt, sollten von Dir kontrollierbar sein. Wenn sich jetzt bei dem WK 3 Weltmeister anmelden und alles verzerren, ist die AK zwar versaut, aber ich kann dennoch mein Zeitziel erreichen.

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Ziele zu haben und zu verfolgen ist toll und meiner Meinung auch enorm wichtig. Man sollte aber nicht nur sturr, quasi im Tunnelblick seinen Zielen hinterhereifern. Das kann böse und einsam enden.

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Wo wir hier schon bei Veralgemeinerungen sind:
Ich brauche ein Ziel zur Motivation, aber es gibt so viele Faktoren die die Laufleistung beeinflussen, dass ich nicht gewillt bin alle zu optimieren oder nach Perfektion zu streben.
Ich zolle meinen Respekt für viele hier die Herzblut und mehr investieren, aber würde es trotzdem für mich nicht in Betracht ziehen.

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Ich persönlich brauche auch immer mal wieder Phasen, wo die Lockerheit sein muss, sonst wird es zu verkrampft. Ich finde es aber sehr interessant, sich theoretisch mit einigen Sachen zu beschäftigen und dann auch ggf. auszuprobieren.

Sportpsychologie arbeitet im Training auf Eliteniveau z.B. mit Prognosetraining. In Wurfsportarten beispielsweise muss der Athlet zu einem bestimmten festgelegten Trainingszeitpunkt einen Leistungswurf machen und vorher eine Prognose abgeben, wie weit er mindestens wirft. Das ist eine sehr wettkampfnahe Simulation, die obendrein die Selbsteinschätzung schult, gleichzeitig aber die Fähigkeit trainiert, Leistung zu einem bestimmten Zeitpunkt zu liefern.

Geht beim Laufen ja auch: Warmlaufen, dann nach festgelegtem Pausenintervall ( Simulation der Startblockwartezeit) einen 6 Km TDL am Limit für diese Übungsintensität mit Prognose. Natürlich sollte man nicht nur so trainieren, im Gegenteil wird es oft Sinn machen, sich gar nicht unter Druck zu setzen, sondern nach Effort zu laufen und später die Zeit zu registrieren. Aber die Einheit kann doch ab und an Ihren Zweck erfüllen, die Fähigkeit zur termingerechten Leistungsabgabe zu schulen. Ob man sich natürlich damit als Amateur beschäftigen will oder gar muss, ist eine andere Frage.

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Antracis hat geschrieben:Natürlich sollte man nicht nur so trainieren, im Gegenteil wird es oft Sinn machen, sich gar nicht unter Druck zu setzen, sondern nach Effort zu laufen und später die Zeit zu registrieren. Aber die Einheit kann doch ab und an Ihren Zweck erfüllen, die Fähigkeit zur termingerechten Leistungsabgabe zu schulen. Ob man sich natürlich damit als Amateur beschäftigen will oder gar muss, ist eine andere Frage.
Das ist sogar sehr interessant und ist nicht nur im Sport anwendbar.

Bzgl. des Laufens nach Zeit oder Effort habe ich eine für mich lehrreiche Erfahrung gemacht. Wenn ich versuche eine bestimmte Zeit zu laufen, die irgendwo Richtung Limit liegt und konzentriere mich voll auf die Zeit, muß ich mich weitaus mehr anstrengen. Bei der Konzentration auf "entspannt, entspannt, entspannt" laufe ich genauso schnell, muß mich aber weniger anstrengen. Das muß sich nicht mal in meßbaren Werten wie der HF widerspiegeln. Es fällt mir einfach nur viel leichter.

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Heute Mittag habe ich ein ziemlich heftige Woche abgeschlossen. Eigentlich stand ein langer Lauf mit EB auf dem Programm. Nachdem mir der harte TDL vom Freitag noch ganz schön in den Knochen steckte, wollte ich ggf. auf die EB verzichten. Trotz der Müdigkeit ging das aber alles ziemlich flott. Ich bin 21km mit ca. 400HM entspannt im 4:16er Tempo angelaufen. Das war alles auf Waldwegen und Trails. Dann bin ich doch noch die EB (13km Cross mit 250HM) gelaufen. Komischerweise waren die Beine relativ locker. Vor allem konnte ich gute Frequenzen laufen und hatte einen flexiblen Schritt. Aufgrund der Diskussion im Hudson Faden, kam ich dann auf eine etwas absurde Idee. Ich habe an vier kürzeren Bergen einfach voll reingehalten bis ich blau war und habe dann versucht schnell wieder in einen normalen Rhythmus zu kommen. Einmal hatte ich wohl übertrieben. Da ging das blau eher ins violett. Ich brauchte fast 30s, um wieder vernünftig zu laufen. Ansonsten konnte ich mich immer schnell davon erholen und kam ohne Probleme in den gewohnten Rhythmus zurück. Trotz des Experiments war die EB so schnell wie bei der Kerneinheit vor dem Marathon vor 2 Jahren. Die durchschnittliche HF war ebenfalls relativ niedrig. Folgend noch der Wochenüberblick. Und diese Woche hatte es wirklich in sich.

Montag 4.4. 14km 3:52; 6x80m Bergsprints
Dienstag 5.4. 26km (13km 4:04; 13km 3:51)
Mittwoch 6.4. 15km 4:11; darin 8 95% Sprints 20s bis 25s und ca.90s locker als Pause
Donnerstag 7.4. 24km 4:07
Freitag 8.4. TDL 4km 4:10; 15km schneller werdend 3:28 (letzte km Richtung 3:20); 4km locker
Samstag 9.4. 17km 4:09
Sonntag 10.4. LL mit EB 36km 660HM Cross (21km 400HM 4:16; 13km 250HM 3:43; 2km 4:06); während der EB ein paarmal bewusst überpaced

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Puhh... Sehr starke Woche :daumen:

Mein Körper könnte sowas nicht durchhalten - Verletzungen sind da vorprogrammiert. Erstaunlich was es so für unterschiedliche Läufertypen gibt.
1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

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Weiteres Bericht von POL-Trainingstest:

Vor 6 Wochen 5km in 18:32
Vor 5 Wochen 5km in 18:21
Vor 4 Wochen 5km in 17:44
Vor 3 Wochen 5km WK in 17:26
Vor 2 Wochen 5km in 16;58
Heute Ein Testwettkampf 10km in 37:03

Sehr enttäuscht. Ja, es geht nicht linear nach oben und man muss einige Rückschläge in Kauf nehmen. Das war mir klar, aber ich hatte mit deutlich bessern Ergebnis heute gerechnet.
OK. Ich gebe nicht auf und will POL-weiter verfolgen. Nächten Testlauf habe ich in 2 Wochen geplant.

Zu dem Wettkampf in Hannover. Geplant war der Lauf voll aus dem Training und nach dem Trainingslager, wo wir langsam auf deutlich schnelleren HIIT-Einheiten umgestellt haben. Auch noch am Mittwoch 4x1000 in 3:08, 3:11, 3:12 und 3:04 (letzter mit Spikes). Somit bin ich etwas übermüdet an die Startlinie gegangen. Schon nach dem Start habe ich schwere Beine deutlich gespürt. Nach 4km musste ich das erste mal 200m in Trab übergehen und erst bei 7km konnte ich mit der 2te Frau mich etwas motivieren und mitgehen. Leider nur ein Kilometer. Erst, wo mein Bekannter (auch M45) auf 9,7km vorbei wollte, habe ich die MD-Rakete gezündet :D und noch M-Platz 1 deutlich verteidigt.

Jetzt die Fragen, die ich mir stelle:
1. Ist POL für mich OK?... ja.
2. Ist POL nur bis 5km OK, danach muss man mehr spezifische TE dazu schalten?... kann noch nicht beantworten
3. Bin ich zu schnell gestartet?... 3km in 10:19... ja, aber die Testläufe haben das Tempo so vorgegeben :confused:
4. HIIT von Mittwoch unterschätzt?... eindeutig JA.

Es wird weiter trainiert.... Somit möchte ich meine Berichte hier abschließen und Levi's Thread nicht weiter missbrauchen und vielleicht in 3000er Thread wechseln.

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Ja, die 37:03 entsprechen nicht deinen augenblicken Leistungsstand. Würde mir da keine so große Gedanken machen. Das sieht in zwei Wochen schon ganz anders aus ;)
1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

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Rolli hat geschrieben:
Jetzt die Fragen, die ich mir stelle:
1. Ist POL für mich OK?... ja.
2. Ist POL nur bis 5km OK, danach muss man mehr spezifische TE dazu schalten?... kann noch nicht beantworten
3. Bin ich zu schnell gestartet?... 3km in 10:19... ja, aber die Testläufe haben das Tempo so vorgegeben :confused:
4. HIIT von Mittwoch unterschätzt?... eindeutig JA.
Zu 1: das ist ja wohl eindeutig. Die Tendenz spricht Bände
Zu 2: das könnte ich auch nicht sagen. Ich bräuchte es allein schon für den Kopf
Zu 3: wenn Du eine niedrige 31 laufen wolltest, hat das wohl gepasst :zwinker5:
Zu 4: wenn ich einen WK versauen will, laufe ich kurz davor harte Intervalle (das muss aber nicht für Dich gelten)
Es wird weiter trainiert.... Somit möchte ich meine Berichte hier abschließen und Levi's Thread nicht weiter missbrauchen
Das tust Du nicht. Schau Dir mein Training an. Das ist immer noch POL, nur eben leicht angepasst. Der Anteil der langsamen Einheiten hat sich so gut wie nicht verändert (deutlich über 80%). Das ganze ist dann eingebettet in ein paar wirklich fordernde Zone 2 Einheiten anstelle von Zone3. Bei den Sprints, die zugegeben sehr gut tun und auf die ich nicht verzichten will, erreiche ich keinen hohen Puls.

1138
D.edoC hat geschrieben:Puhh... Sehr starke Woche :daumen:
Merci :)
Mein Körper könnte sowas nicht durchhalten - Verletzungen sind da vorprogrammiert. Erstaunlich was es so für unterschiedliche Läufertypen gibt
Exakt das denke ich immer, wenn ich Deine Woche sehe. Und ich bin von jeder dieser Wochen immer wieder beeindruckt. Bisher habe ich da keinen Gewöhnungsfaktor erfahren :)

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leviathan hat geschrieben: Zu 3: wenn Du eine niedrige 31 laufen wolltest, hat das wohl gepasst :zwinker5:
Verstehe ich nicht...
Zu 2: das könnte ich auch nicht sagen. Ich bräuchte es allein schon für den Kopf
Das war eigentlich nicht meine Frage. Ich überlege, ob man die HIIT-Anteile an die Ziele besser/anders anpassen soll. Wenn mein Ziel 3000m ist, kann reichen MD und sehr schnelle Intervalle. Das ist klar, aber reichen sie auch, wenn man dann 10km laufen möchte oder MUSS man so was wie 4x8' überwiegen. Das wäre immer noch POL-Vorgabe, aber ich dabei etwas überdenken müsste und nicht auf "größte Differenz" DL/HIIT setzen dürfte. Nun: einmal ist keinmal.

1140
Leviathan, Spitzenleistungen werden ja oft mit großer Verbissenheit in Verbindung gebracht. Dass du deine Motivation und Herangehensweise hier mitgeteilt hast find ich klasse, deine Lockerheit ist sehr inspirierend.

Einfach super dass du jetzt so in Form kommst!
Let fitness naturally occur. Don't force it or chase times. – @stevemagness

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Rolli hat geschrieben:Verstehe ich nicht...
Entschuldige! Ich habe zwar 10:19 gesehen, aber 9:19 verstanden :klatsch: Das war sicher nicht zu schnell angegangen.
Rolli hat geschrieben:Wenn mein Ziel 3000m ist, kann reichen MD und sehr schnelle Intervalle. Das ist klar, aber reichen sie auch, wenn man dann 10km laufen möchte oder MUSS man so was wie 4x8' überwiegen. Das wäre immer noch POL-Vorgabe, aber ich dabei etwas überdenken müsste und nicht auf "größte Differenz" DL/HIIT setzen dürfte.
Für mich würde ich das so sehen. Du hast aber mit dem Training bis dato hervorragende Fortschritte gemacht. Du schreibst selbst, einmal ist keinmal. Ich würde das tatsächlich nochmal probieren. Ich würde mich auch eher an Deinen 5000er Testläufen orientieren. Diese sind Dein realistischer Vergleich. Wenn da keine Fortschritte mehr kommen, kannst Du immer noch adjustieren. Ich finde, daß sieht in der Entwicklung nach wie vor sensationell gut aus.

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leviathan hat geschrieben: Du schreibst selbst, einmal ist keinmal. Ich würde das tatsächlich nochmal probieren. Ich würde mich auch eher an Deinen 5000er Testläufen orientieren. Diese sind Dein realistischer Vergleich. Wenn da keine Fortschritte mehr kommen, kannst Du immer noch adjustieren. Ich finde, daß sieht in der Entwicklung nach wie vor sensationell gut aus.
Bin schon für 10000 Westdeutsche in 2 Wochen gemeldet.

Übrigens...
wenn ich einen WK versauen will, laufe ich kurz davor harte Intervalle (das muss aber nicht für Dich gelten)
Das ist der Sinn der Trainingswettkämpfe :D , die Du so nie machst.

1143
Die Woche lief anders als geplant. Montag war ich noch ganz schön angeschossen vom langen Lauf mit EB. Dann ging es Dienstag nach Köln. Dort bin ich abends einen schönen 24er am Rhein gelaufen. Mittwochabend ging es Richtung Frankfurt. Eigentlich hatte ich null Bock auf Laufen. Dann ging es doch in die Schuhe und ab zum Feldberg. Das hat dann doch Laune gemacht, genau wie die Sprints im Anschluß. Am nächsten Morgen habe ich den mittellangen Lauf zweimal über den Feldberg gelegt. Sowohl am Abend zuvor als auch hier bin ich viele Trails gelaufen. Unglücklicherweise hatte ich nur die Nike Free 3.0 und die Adidas Adios Boost im Gepäck. Die sind beide nicht unbedingt dafür geeignet. Die langen Downhills haben dann ihre Spuren hinterlassen. Die Freitag QTE war nicht machbar. Da habe ich es nochmal zwei Tage locker angehen lassen. Heute waren die Beine immer noch etwas angeknocked. Ich habe mich dann für einen langen TDL oder besser Time Trial entschieden. Es ging über 40km, so lang wie noch nie zuvor im Training. Die ersten zwei km brauchte ich zum warm werden. Die gingen in 4:20 weg. Danach lief es wie ein Schweizer Uhrwerk. Canova empfiehlt diese Läufe mit Wettkampfverpflegung zu machen. Dem bin ich gefolgt und habe wie immer nix gegessen oder getrunken. Es ging aber bis zum Ende sehr konstant. Ich hatte keinerlei Probleme. Die Pace war sehr ausgeglichen. Gleiches gilt für den Puls (im Schnitt fast 15 Schläge unter Marathon). Auch wenn das eine Ecke weg vom Limit lag, denke ich einen guten Reiz gesetzt zu haben. Es ist erstaunlich, wenn man bedenkt, daß dies einem 2:33 Marathon entspricht. Und das war wirklich locker. Es erfordert aber dennoch Konzentration und die Strecke frisst die Muskulatur. Ich bin mal gespannt wie sich das morgen anfühlt. Jetzt werde ich erstmal sehr intensiv die Beine hochlegen.

Folgend noch die Einheiten:

Montag 11.4. 14km 4:17; noch komplett breit von gestriger Einheit, habe sogar die Bergsprints sausen lassen
Dienstag 12.4. 24km 4:06
Mittwoch 13.4. 15km Cross 430HM 4:25; 6x15s härtere Sprints bergan
Donnerstag 14.4. 23km Cross 710HM 4:41
Freitag 15.4. 17km 4:03; incl. 7 harten Steigerungen
Samstag 16.4. 18km 250HM Cross 4:10
Sonntag 17.4. 40km 3:39; letzte 38km 3:37; sehr konstant und locker gelaufen; immer 10 bis 15 Schläge unter Marathon HF

1144
leviathan hat geschrieben:Es erfordert aber dennoch Konzentration und die Strecke frisst die Muskulatur.
Bei mir würde das so viel fressen, dass ich darauf hin gleich in die Saisonpause übergehen müsste :D

Erstaunlich, was dein Körper so weg steckt. Diese Art zu trainieren ist ja genau dein Ding. Bin ich mal gespannt wo Dich das dieses Jahr noch so hin führt. Kann mir aber gut vorstellen, das diese QTE Dir noch ein mal einen ordentlichen Schub gegeben hat.
1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

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leviathan hat geschrieben:Sonntag 17.4. 40km 3:39; letzte 38km 3:37; sehr konstant und locker gelaufen; immer 10 bis 15 Schläge unter Marathon HF
38km @ 94.1% (Canova) bzw. 94.5% (mathematisch) sind beeindruckend! :daumen:

Die Frage ist jetzt, ob das evtl. doch noch eine Folge des POL-Trainings ist, oder des POL-Trainings gefolgt von Lydiard abgewandelt, oder ob du das sowieso drauf hättest, unabhängig vom Training, so lange dieses "gut" und konstant ist.

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alcano hat geschrieben:38km @ 94.1% (Canova) bzw. 94.5% (mathematisch) sind beeindruckend! :daumen:
Danke. Das war nicht mal richtig hart. Zwischendrin bei Wind hatte ich aber keinen Bock mehr :D Dann denkst Du nur "Sch..., noch 18km" oder so etwas. Da dann allein durchzukommen, macht aber richtig stark im Kopf. Es war eine perfekte Umsetzung des Motto´s "run fast not hard". Ich denke übrigens, daß es über 94% war. Die 3:25er Pace, die Du unterstellst und einer 2:24 im Marathon entsprechen, habe ich momentan nicht drauf. Aber allein die Überlegung ehrt mich :)
Die Frage ist jetzt, ob das evtl. doch noch eine Folge des POL-Trainings ist, oder des POL-Trainings gefolgt von Lydiard abgewandelt, oder ob du das sowieso drauf hättest, unabhängig vom Training, so lange dieses "gut" und konstant ist
Ich bin da etwas fatalistisch und denke letzteres. Das POL Training war aber definitiv gut. Und gerade auf der Ausdauerseite hat es noch mehr Stabilität gebracht. Ich empfinde das lange zügige Laufen z.B. in einem lockeren TDL sehr hilfreich für die Laufeffizienz. Das hatte mir schon gefehlt.
Rolli: da kannst Du Dir etwas raussuchen :zwinker2:

Als ich mich anmelden wollte, hatte ich gerade Thomas Hobbes gelesen. Und da Leviathan für Meeresungeheuer steht, fand ich das sehr passend. Meine Triathlons waren immer ein Kampf ums Überleben, zumindest in der ersten Disziplin. So einfach ist das :D

Übrigens danke nochmal für die Erklärung zu den Sprints im sub32 Faden. Dann liege ich mit meinen 20s Sprints wohl intuitiv ganz gut? Oder habe ich das missverstanden?
Bei mir würde das so viel fressen, dass ich darauf hin gleich in die Saisonpause übergehen müsste
D.edoC: Mein 40er ist Dein 400er. Mit etwas Glück, heisst wir verletzen uns nicht, werden wir wohl gegenseitig mit einer Mischung aus Kopfschütteln, Ratlosigkeit und Respekt über das Training des anderen staunen. Das kann unterschiedlicher kaum sein. Schon das macht es für mich faszinierend :)

1149
Danke erstmal für die Info´s, die Du mir gegeben hast. Leider hat der Verein gar nicht gemeldet, weil keine Mannschaft zusammen kam. Und da wir am Sonntag in der Familie eine Kommunionsfeier haben, habe ich von einer Nachmeldung abgesehen. Meine Frau hielt das für die bessere Idee. Den 40er hätte ich auch so gemacht. Da hatte ich Lust drauf. Mit zwei Tagen lockerem Training ist das auch wieder ok. Das ist nicht härter als ein 36er mit EB. Der 40er hat 2:25:xx mit im Schnitt 155er Puls bedeutet. Beim langen Lauf mit EB bist Du genauso lange unterwegs. Aber die letzten 50min ist der Puls mehr als 10 Schläge höher. Vielleicht rede ich ja morgen auch anders :zwinker5:

Edit: noch eine kleine lustige Anekdote von gestern. Ich saß nach dem Laufen und Duschen schön gemütlich im Wohnzimmer und schlürfe meinen Kaffee. Auf einmal vibriert die Polar und zeigt mir an: "Zeit für Bewegung!". Ich wollte sie wegwerfen :teufel:

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leviathan hat geschrieben: Auf einmal vibriert die Polar und zeigt mir an: "Zeit für Bewegung!". Ich wollte sie wegwerfen :teufel:
Ich hab mich fast weggeschmissen vor Lachen. :hihi:
Auf jeden Fall schöne Canova Einheit und guter Zeitpunkt. Setzt Du bis zum Rennsteig noch einen drauf? Z.B. 30-35 @ MRT?
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