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Die Rennkartoffel will's noch mal wissen

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Murks hat geschrieben:Eine – zugegebenermaßen oberflächliche – Auswertung deiner Wochenberichte [...]
Stell dein Licht nur nicht unter den Scheffel. Deine Analysen gehören immer zum Fundiertesten, das es hier zu lesen gibt.
Murks hat geschrieben: lässt mich vermuten, dass der von dir beschriebene gefühlte Leistungseinbruch im Dezember eben doch damit zusammenhängt.
Gut, das Gegenteil kann ich nicht beweisen, also will ich da auch nicht lange gegen an diskutieren. Wenn du Recht hast und es überwiegend an den puren Umfängen liegt, dann habe ich in den letzten 4 Wochen ja alles richtig gemacht, denn da habe ich von 2x deutlich über 60 WKM auf 46, 40, 15 und 20 WKM reduziert, ohne dass mich eine Verletzung dazu zwang. Dann sollte z.B. nächste Woche, 10 Tage nach der Wiederaufnahme des Trainings auf einem deutlich niedrigeren Niveau (diese Woche 48 WKM), ja wieder alles in Butter sein.
Murks hat geschrieben: Dass dich das (noch) etwas überfordert, halte ich für weitaus wahrscheinlicher als den von dir ausgemachten Zusammenhang mit weniger/gar keinem Krafttraining. Den halte ich eher für abwegig.
Hast du dabei die besondere Situation des älteren Läufers im Auge behalten ? Ich zitiere mal Papa Greif (aus seinem Pamphlet "Heißes Feuer im alten Ofen"):

[INDENT]"Besonders solltest Du in der ersten Vorbereitungs-Phase auf einen Marathon, also in dem Zeitraum bevor dieser Plan beginnt, Deine Kraftfähigkeiten schulen. Ältere Läufer(innen) müssen dort mehr Krafttraining machen als jüngere. Der Grund ist, dass ab dem 40. Lebensjahr die Beinkraft pro Jahr um ca. 1 % abnimmt. Das hat zur Folge, dass der Schritt immer kürzer wird, aus dem Laufsprung des Jungen wird die Straßenfeile des Älteren. Dieses Werden kannst Du aufhalten, indem Du Deine Kraftfähigkeiten verbesserst."[/INDENT]

Jedenfalls findet seit dieser Woche wieder regelmäßiges Athletiktraining statt. Nach meiner Erfahrung macht sich das beim Laufen dann in zwei bis drei Wochen positiv bemerkbar.

Also lass es uns mal abwarten. Ich bin selber gespannt wie ein Flitzebogen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

Do, 19.01.2017 --- Schwellenintervalle 2 x 2,4 km

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Erste Tempoeinheit des Pfitzinger-Plans: 2 x 1,5 Meilen LT (lactate threshold). Ich probiere mal eine andere Flachstrecke, nämlich den Rückweg meiner Panoramarunde, der ja auch im Kochertal (nur auf der anderen Seite) verläuft. Vorteil: der Anmarsch bis zum Flachstück ist kürzer. Zwar gibt es dann keinen so massiven Anstieg mehr, wie mein hassgeliebter Maulwurfshügel, dafür aber mehrere kleine Wellen, die recht eklig sein können, wenn man richtig müde ist. Welche Variante mir lieber ist, sei dahin gestellt. Sagen wir's mal so: Wer den Trolli durch die Weinberge laufen will, dem muss sowas Läppisches eh' wurscht sein. Basta.

Die 2 km Einlaufen gestalten sich entspannt, alle Systeme funktionstüchtig. Dann das Flachstück. Welches Tempo ich wählen sollte, ist mir herzlich unklar. Vor Weihnachten hatte ich ja mal 5:50/km als mein Schwellentempo postuliert, kam dann aber ins Grübeln. Der mal gefühlte Leistungseinbruch ließ mich eher 6:10 bis 6:15 befürchten, die ausführliche Erholung könnte das aber abmildern. Also bin ich einfach mal los.

Natürlich erstmal viel zu schnell. Hatte irgendwie keine Lust zu bremsen, wusste aber auch, dass das nicht gutgeht. Also einfach mal auf runden, ausgeglichenen Laufstil konzentriert. Wegen der krummen Distanz hatte ich meine Uhr auf 800m-Intervalle gepolt. Die gingen dann wie folgt weg:

5:45, 5:47, 5:37 (Schnitt 5:43)

Dann 800m Geh-und Trabpause und gleich wieder zurück:

5:39, 5:41, 5:47 (Schnitt 5:43)

Während sich das erste Intervall richtig gut anfühlte (der Puls stieg kontinuierlich auf gerade mal 159/180 = 88 %, trotz verschärften letzten Drittels), wurde es beim zweiten Mal schon etwas enger. Leichte, aber noch kontrollierbare Müdigkeit in den Muskeln kam auf und der Puls ging bis auf 169/180 = 94%. Allerdings kam ganz am Schluss ein kurzer fieser Anstieg, wo ich wirklich kämpfen musste.

Der Heimweg war dann wieder so locker, dass ich sagen würde, 5:45/km passt erstmal. Sollte ja bald besser werden. Außerdem ließ ich heute ein paar Sekunden auf diversen Eisplatten liegen. War nicht schlimm, aber etwas lästig.

Die Temperatur lag bei -3°C, das hat mir beim heute etwas erhöhten Luftbedarf gar nichts ausgemacht. Ich bin wohl wirklich der Wintertyp. Lieber unter Null als über zwanzig Grad.

Insgesamt 9,9 km mit 80 Hm @7:13/km (incl. Gehpausen).

LG Christoph

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Fr, 20.01.2017 --- LR2 (flach) 13 km

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Für heute steht der "second longest run" (LR2) von 7 Meilen auf dem Plan, also 11,2 km. Das Tempo sollte sich langsam steigern und der Kurs sich am Charakter des Zielrennens (also hügelig) orientieren.

Ich komme aber wieder viel zu spät los, weil ich unbedingt noch das wirklich allerletzte Stück Fliese an die Wand kleben will. So laufe ich mental völlig unvorbereitet los. Ich bin mir weder über Anfangs- noch Endtempo im Klaren, noch überhaupt auf welcher Strecke ich laufen will. Spätestens die zweite Hälfte des Laufs wird ziemlich im Dunkeln stattfinden, da verbietet sich ein Lauf auf meinen Hügelstrecken durch Feld und Wald, aber Hügel hatte ich schon beim LR1 dieser Woche, deshalb heute flach. Gleichzeitig habe ich so gar keine Lust auf die beleuchtete Dorfrunde, die mit ihrem ständigen Auf und Ab jedes Tempogefühl zunichte macht. Ich riskiere es und entscheide mich wieder für die Strecke von gestern, die sich (bis auf die Eisplatten in einem engen Bereich) auch im Dunkeln gut laufen lässt. Die Wende lege ich auf 6,5 km, damit die planmäßigen 11 km vorbei sind, bevor die letzten 2 Kilometer (steil und wellig) mir den Zahn ziehen.

Die ersten 2 km sind Einlaufen auf eben diesem welligen und dann steil abfallenden (und vereisten) Abschnitt. Diese Zeit nutze ich, um mir endlich übers Tempo klar zu werden. Ich habe heute - eigentlich zum Glück - meine dicken Handschuhe an, was aber die Bedienung der Laufuhr fast unmöglich macht. Später, im Dunkeln, müsste ich ja jedesmal den Lichtknopf drücken, um etwas ablesen zu können. Also beschließe ich, die Laufuhr heute völlig zu ignorieren und nur nach Gefühl zu laufen. Die 9 km teile ich in 3 x 3 km ein, nehme mir für jeden Abschnitt einen bestimmten Atemrhythmus vor und regele das Tempo einfach so, dass keinerlei Atemnot entsteht. Zunächst 3+3, damit stellt sich ein Schnitt von 7:02/km ein. Dann 3+2 (3 Schritte AUS und 2 Schritte EIN). Das gibt gefühlt nur wenig mehr Luft und Tempo - 6:51/km. Dann "darf" ich mit 2+2 endlich den Miniturbo zünden. Die letzten drei KM gehen mit befreiten 6:26, 6:27 und 6:17 weg. Der Puls entwickelt sich sehr kontinuierlich von 129 auf dem 1. KM der Kernstrecke bis auf 148. Bezogen auf meine "neue" HFmax=180 macht das 72 bis 82 %. Pfitzinger empfiehlt für die long runs einen Bereich von 70 oder 75% bis 85% - passt perfekt. Natürlich ist das nicht so entspannt wie das sonst immer empfohlene endlose Ultraschlurfen bei durchgehend < 75% HFmax. Es waren aber nur die letzten zwei Kilometer etwas anstrengender, ansonsten (und eigentlich auch da noch) war's ein reiner Genusslauf. Was mir aber besonders gefällt, ist dass ich beim heutigen Lauf durchgehend das Gefühl hatte zu laufen. Meine Waden beteiligten sich die ganze Zeit freudig am Vortrieb und wurden erst auf dem letzten Kilometer etwas flau. Nun gut, es war nur ein sehr kurzer langer Lauf, dafür fand der aber auch unmittelbar nach dem gestrigen Schwellenlauf statt. Mir kommt die Intuition, dass das ein gut durchdachter Planaufbau mit sehr sinnvoller Setzung von Trainingsreizen ist. Und selbst wenn nicht - Spaß macht's auf jeden Fall ! :wink:

Das Auslaufen beginnt dann sofort mit dem steilen und eklig vereisten Talausstieg. Ich widerstehe der allgegenwärtigen Verlockung einer Gehpause und trabe langsamst bergauf und nach Hause. Gut, dass ich diesen Abschnitt aus dem "offiziellen" Teil der Strecke ausgeklammert hatte.


Insgesamt 13,0 km mit 100 Hm, @6:46/km auf den mittleren 9 km (Puls 137 = 76%).

LG Christoph

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Sa, 21.01.2017 --- Lauf-ABC

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Aus alter, liebgewonnener Tradition: Lauf-ABC. Darüber verliert Pfitzinger zwar kein Wort, aber nehmen lasse ich mir das trotzdem nicht. Einziges Problem: von meinen 48 WKM habe ich heute streng genommen nur noch 3,5 km "frei". Da hätte ich gerade mal EL + ABC + AL (EL + AL am Berg) reinquetschen können. Also schei** auf die Kilometer. Ich spule mein Programm ab wie fast immer, nur die ST (Steigerungen/Strides) werden entschärft: nur 4x, etwas langsamer als sonst und nicht am Berg, sondern im Flachen. Da ich aber anschließend unbedingt noch 2 km lockeren, fluffigen Dauerlauf zum Festigen der im ABC trainierten Fähigkeiten haben will, werden's am Ende dann doch 7,7 km mit 50 Hm.

Da Pfitzinger Strides nur alle zwei Wochen laufen lässt, werde ich nächsten Samstag mein altes Programm (ABC + 8 bis 10 Strides am Berg) normal abspulen. Für die Zwischenwochen (immer wenn auch Schwellentraining ansteht) sollte das heutige Sparprogramm dann passen.

LG Christoph

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KW 03 (16.01. bis 22.01.2016) --- HM-Plan Woche 1 von 15
Tag Lauftyp Hm km gesamt min/km Athletik Posting Kommentar
MONTAG LR1 (hügelig) 145 16,3 8:00 (14,5 km) #1094
DIENSTAG Erholungslauf 80 5,2 8:34 Bkr, Mob
MITTWOCH
DONNERSTAG Schwellenintervalle 2 x 2,4 km 80 9,9 5:43 + 5:43 #1099 800m-Abschnitte: 5:45-5:47-5:37 + 5:39-5:41-5:47/km
FREITAG LR2 (flach) 100 13,0 6:46 (9 km) #1100
SAMSTAG Lauf-ABC + 4 ST flach 50 7,7 --- #1101
SONNTAG RSt, Mob
Summe: 455 Hm 52,2 km
Legende: siehe hier --- überarbeitet !

Wochenfazit
Erste Woche des 15wöchigen HM-Plan von Pfitzinger. Trotz der vorherigen Pause alles im Plan abgehakt. Bin sehr zufrieden.


Ausblick auf die kommende Woche
Na, die 2. Planwoche halt. :D

LG Christoph

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Legende zu den Ergebnistabellen 2017
ABC Lauf-ABC
Ach Achilles-Training (Treppenübung)
BKr Athletiktraining m. Schwerpunkt Beinkraft (Körpereigengewicht)
DL Dauerlauf
ER Easy Run (Leichter Dauerlauf)
FS Fahrtspiel
GP Gehpause
HMRT Halbmarathon-Renntempo
Iv Intervalle (mit kürzeren Pausen zur unvollständigen Wiederholung)
LR Long Run (LaLa, langer langsamer Dauerlauf)
LR1 längster langer Lauf (nach Pfitzinger)
LR2 zweitlängster langer Lauf (nach Pfitzinger)
LT (Laktat-)Schwellenlauf
Mob Mobilitätsübungen incl. Dehnen
RR Recovery Run (Erholungslauf kurz und sehr leicht)
RSt Athletiktraining m. Schwerpunkt Rumpfstabi (Körpereigengewicht)
10kRT 10k-Renntempo
ST Steigerungslauf (50 steigern + 50m halten)
TDL Tempodauerlauf
TP Trabpause
VO2 VO2max Training (kurze Intervalle, hochpulsig)
W Wiederholungen (mit längeren Pausen zur ausreichenden Erholung)
(Diese Legende wurde von den Ergebnistabellen entkoppelt, um ständiges Wiederholen zu vermeiden.)

LG Christoph

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Mo, 23.01.2017 --- Long Run (LR1) 18,2 km

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Montag ist LaLa-Tag, oder wie es bei Pfitzinger heißt, LR1. 11 Meilen stehen an, also 17,6 km. Gerundet 18 km (auf meiner flachen Wendestrecke laufe ich gerne ganze Kilometer, damit die KM-Marken hin und zurück immer an denselben Stellen liegen). Und wieder komme ich erst um 16:00 Uhr weg. (Mein Fußboden hat diese Woche zwar mal Pause, dafür wollen aber die Handwerker, die die neue Spanndecke montieren, beaufsichtigt und mit Kaffee bei Laune gehalten werden. :wink: )

Ich fahre zu meiner Flachstrecke am Kocher, um endlich mal wieder gleichmäßiges Tempo laufen zu können. Na ja, gleichmäßig ... beim LR1 heißt das gleichmäßig gesteigert. Ich nehme mir vor, die ersten drei KM mit 7:10/km oder langsamer (wie's der Body haben will) anzugehen, um dann alle 3 km um 10s/km zu steigern. Das wären dann 6:20/km für die letzten 3 km. Allerdings räume ich mir schon vorab die Option ein, die zweite Steigerung von 7:00 auf 6:50 ersatzlos ausfallen zu lassen, da es mit anfangs - 5°C schon wieder verdammt kalt ist.

Der erste KM mit 7:10/km passt wie der berühmte Ar*** auf den Eimer. Die kalte Luft ist nach wenigen Minuten vergessen. Danach stellen sich - etwas vorzeitig - bereits 7:03 und 7:00/km ganz von selbst ein. Trotzdem will ich die zweiten drei KM bei den geplanten 7:00 belassen und liege pro KM auch nur 2, 4 und 5s drunter. Klingt von den Zahlen her nach dem perfekten Lauf, was es vom Gefühl aber nicht so ganz ist. Irgendwie läuft es nicht ganz rund. Zwar tut nix weh, die Beine fühlen sich nicht müde an und der Puls dümpelt noch knapp unter 134/180 = 74,4 %. Also ziehe ich nach 6 km die Option, die 7:00er Zielpace nochmal beizubehalten. Kaum damit gedroht, geht plötzlich doch noch was. Wie schon so oft, muss ich auf dem gaaaanz sanften Anstieg auf KM 7 + 8 aufpassen, dass ich's nicht verbummele, achte etwas mehr auf die Technik und auf einmal läuft's rund - 6:59, 6:53 und 6:49.

Bei KM 9 die Wende und plötzlich gibt's kein Halten mehr. KM 10 in 6:45 und die minimal abschüssigen KM 11 und 12 in 6:30 und 6:33. Ich müsste mich eigentlich bremsen, wehre mich aber dagegen, weil es sich - quasi nach 10 km Einlaufen ! - endlich mal richtig locker, leicht und flüssig anfühlt. Ich bin etwas durcheinander, was nun mein jeweiliges Zieltempo sein soll. Sind es für diesen Abschnitt noch die 6:50 nach der "gezogenen Option" oder die ursprünglichen 6:40 ? Endlich kommt die erlösende Idee. Die ersten 3,5 km der Strecke waren glatt - entweder festgetrampelter, holpriger Schnee oder vereiste, spiegelglatte Fahrspuren. Dies werden ja auch meine letzten drei KM sein, und da fast volle Kanne zu laufen, wäre angesichts der fast völligen Dunkelheit dann doch schon nah am Harakiri. Also beschließe ich, den Plan sonstwo hinzuschießen und es die verbleibenden eisfreien Kilometer einfach mal so laufen zu lassen wie es laufen will. Und so kommt es dann auch, KM 13 bis 15 in 6:22, 6:17 und 6:36. Wobei auf der zweiten Hälfte des 15. KM genau das Erwartete passiert - festgetrampelter Schnee sorgt bei völlig fehlender Sicht für einen abrupten Bruch im Laufstil. Aus bis dahin geschmeidigem Dahingleiten wird plötzlich ein elendes, rumpeliges Gestocher. Ach wie gut, das niemand weiß, dass ich Rumpelstilchen heiß' ... :D

Erst jetzt merke ich, dass die Beinmuskeln doch einermaßen durch den Wind sind. Bei km 15,0 machen ich und eine PP dem so unvermittelt grausam gewordenen Spiel ein Ende. Ich will mir eine kurze Gehpause gönnen, aber das geht gleich gar nicht. Es ist jetzt sowas von arschkalt, dass ich sofort weitertraben muss. Den Maulwurfshügel auf KM 16 schleiche ich müde und vor allem aber vorsichtig hoch, da völlig glatt. Danach kehren die Lebensgeister sogar noch wieder teilweise zurück und ich finde Gefallen am ruhigen Traben im knirschenden Schnee bei inzwischen fast völliger Dunkelheit. Zurück am Auto wird klar, warum ich plötzlich zum Frostköttel mutierte - auf der Rückfahrt zeigt das Thermometer -11 °C an.

Insgesamt 18,2 km mit 30 Hm und 7:04/km total, davon 6:46/km auf den ersten 15 km.

Meine Bewertung ist etwas zwiegespalten, aber eigentlich positiv. Vielleicht hätte ich auf der ersten, etwas tranigen Hälfte mal probeweise etwas Dampf machen sollen, z.B. drei Steigerungen oder einen etwas schnelleren Kilometer einbauen. Dann wäre der Knopf vielleicht schon früher aufgegangen. Andererseits habe ich heute mal auf meinen Körper gehört. Und der hat's genauso gewollt, wie es heute lief. Aus dem etwas ambivalenten Anfangsgefühl und den beschränkten Weg- und Sichtverhältnissen habe ich letztlich das Optimum herausgeholt. Und der Puls lag mit 131 (73 % von 180) bis 151 (84 %) wieder gut in Pfitzingers Korridor von 70 oder 75% bis 85%. Mit hinreichender Grundlage kann man gerne mal 10 km lang geduldig auf die zweite Luft warten, die dann ja auch zuverlässig kam. Ich mag diese sich steigernden langen Läufe immer mehr.

P.S.: Zu Hause war ich dann durch und durch kalt. Mein Rezept dagegen: ausgiebig heiß (warm kann man das nicht mehr nennen) duschen, zum Abschluss aber eiskalt - das bringt's ! Dann warm anziehen, Wolldecke schnappen und ab aufs Sofa. Und ein Schorle aus direkt gepresstem, naturtrüben Apfelsaft direkt vom Obstbauern zur Belohnung. Der Saft ist so üppig, dass er 1:1 verdünnt noch so schmeckt wie sonst unverdünnter Saft.

LG Christoph

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RunningPotatoe hat geschrieben: Und ein Schorle aus direkt gepresstem, naturtrüben Apfelsaft direkt vom Obstbauern zur Belohnung. Der Saft ist so üppig, dass er 1:1 verdünnt noch so schmeckt wie sonst unverdünnter Saft.
Viel zu schade zum Trinken, den wuerde ich vorher vergären.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

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RunningPotatoe hat geschrieben:
Die Trainingspaces leitet Pfitzinger mit einigen vagen Regeln aus Wettkampfzeiten ab. In einem späteren Buch (welches mir aber bisher nicht vorliegt) gibt es dazu eine Zeitentabelle, deren Inhalt den Angaben von Jack Daniels recht ähnlich sieht. Aus reiner Faulheit werde ich meine Trainingspaces daher nach Daniels bestimmen.
Ich hab das Buch (Faster Road Racing), die Trainingspaces sind aufgeteilt nach: Long Run Early, Long Run Latter, LT workouts, VO2max und Speed. Ich denke mal, die Paces werden sich nicht gross von Daniels unterscheiden. Also die Long Runs am Anfang etwas langsamer. Beispiel: Wenn Dein aktuelles 5K Leistungvermögen 26:00 ist, dann Long Run Early in 7:12, Latter in 6:29. Wenn Du mir ein 5K oder 10K nennst, schreib ich Dir hier die Werte aus der Tabelle hin. Gruß, Didi

1111
Danke, auf wunderbare Weise habe ich die Tabelle ohne das Buch. Aber das funktioniert bei mir nicht. Die von dir genannten Paces entsprechen (zufällig) ziemlich genau meinen LR-Paces, die ich derzeit so langsam herausfinde. Damit decke ich wähend des Laufs nämlich einen Pulsbereich von gut 70 bis knapp 85% ab. Das entspricht in etwa den Pulsangaben, die auch Pfitzinger (in meinem Buch) für seine langen Läufe angibt - wenn, ja wenn er sich nicht widersprechen und an anderer Stelle im selben Buch 75 bis 85% nennen würde. Ich entscheide mich aber für 70 bis 85%. (Was sagt er dazu eigentlich in deinem Buch ?)

Auch wenn diese LR-Paces also ziemlich gut mit seinen HF-Angaben korrelieren, die dazugehörigen Wettkampfzeiten schaffe ich derzeit keinesfalls. Über 5K schätze ich mich derzeit auf vielleicht 29:00 ein (+/- 30s), aber keinesfalls 26:00. Meine LR-Paces zu reduzieren, nur weil die Tabelle das so will, kommt nicht in die Tüte, denn langsamer als 7:00/km droht bei mir der Schlurfalarm, und das geht gar nicht. Ein Problem, das Pfitzinger, Daniels & Co nicht kennen, weil sie immer nur Eliteläufer und junge College-Lümmels im Kopf haben.

LG Christoph

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Do, 26.01.2017 --- VO2max-Lauf (Hügel)

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Heute der erste VO2max-Lauf des Pfitzinger-Plans. Dieser Lauftyp findet (bei mir) ja immer jeden 2. Donnerstag statt, im Wechsel mit Schwellenläufen an den übrigen Donnerstagen. Diese Einheit ist für mich noch ein Buch mit sieben Siegeln. Wären - wie z.B. bei Daniels - einfach kurze, schnelle Intervalle im Flachen mit weniger Erholung vorgegeben, wär's einfach. Pfitzinger bleibt da aber etwas unspezifischer. Im Plan steht: "5 x 2:30 on grass, golf course, or trails". Himmel, wo kriege ich jetzt einen Golfplatz her, wo mich die Golfergemeinde nicht mit Schimpf und Schande vom Schnee jagt ? :D Zum Tempo bzw. zur Anstrengung dieser speziellen Enheit sagt P. wenig. Da die nächsten Läufe dieser Art dann aber "moderately steep uphill" sein sollen, vermute ich, dass das heute eine noch etwas verhaltene Einstimmung auf das VO2max-Training sein soll, um Leute, die bis zum Beginn des Plans nur ruhig gejoggt sind, nicht gleich zu verprellen. Das brauche ich aber nicht, also überlege ich mir folgende Variation: Die nächsten drei VO2max-Läufe finden am Berg statt, jeweils 5x, aber mit steigender Dauer (2:30, 3:00, 3:30). Also probiere ich das heute mal ebenfalls am Berg mit 5 x 2:00. Die Frage nach dem Tempo beantwortet das allerdings nicht, da muss ich mich wohl nach dem Puls richten. Pfitzinger nennt dafür (für VO2max-Einheiten) allgemein 95 bis 100% HFmax. Huuh, gut dass ich mein HFmax gerade reduziert habe. :wink: Zur Erholung soll 50 bis 90% der Intervalldauer langsam gelaufen werden. Was am Berg (auf immer demselben Abschnitt) aber eher heißt: volle Kanne langsam hoch und abwärts etwas schneller entspannt zurück. Bei genügender Steigung sollte das gehen.

Meine Wahl fällt auf den Anfang meiner Panoramarunde, wo's immer nach 1,4 km stramm den Hügel hochgeht. Ich wähle mir die steilsten 400m aus, mit 23 Hm Differenz, also 5,8% (tatsächlich aber stark koupiert, mit wechselnden Steigungen). Klingt harmlos, aber für mich ist dieser Hügel immer wieder eine Herausforderung. Ihn jetzt öfter mal richtig hochzukeulen sollte ihn in Zukunft um einiges "eindampfen" - ein willkommener psychologischer Nebeneffekt. Allerdings will ich das Einlaufen heute etwas ausführlicher gestalten als sonst. Deshalb vorher noch ein Abstecher ins Dorf runter, um einen Brief einzuwerfen. So kommen 2,5 km Einlaufen zustande. Zum Glück hat der strenge Frost heute erstmals etwas nachgelassen, nur noch -1°C. Entsprechend leicht bin ich heute angezogen (kurzes Funktionsshirt, Windjacke, dünne Handschuhe), was sich aber noch rächen sollte.

Auf der Tour durchs Dorf merke ich schon, dass ich heute richtig gut drauf bin, Kraft in den Beinen und keinerlei Zipperlein oder Müdigkeit. Am Hügel angekommen, die erste Ernüchterung: der Weg ist immer noch schneebedeckt und stellenweise vereist. Überall glatt, nur ganz am Rand gibt es einen leicht verschmutzten Streifen, der wenigstens etwas Halt verspricht. Ich renne in Zwei-Minuten-Abschnitten den Berg hoch. Anfangs sofort das steilste Stück und dann etwas flacher. Läuft gut - so schnell bin ich diesen Anstieg in der Neuzeit noch nicht raufgelaufen. Danach sollte eigentlich nochmal ein Steilstück kommen, aber vorher piepst die Uhr - die 2:00 Minuten sind um. Und ich bin noch nicht einmal traurig drum. :wink: Jetzt will ich zügig bergab laufen, was aber nicht geht, weil der Weg viel zu rutschig ist. Bergab ausrutschen wäre nochmal eine Größenordnung doofer als bergauf. Also brauche ich für den Rückweg doch tatsächlich 2:30. Das lässt sich auch nicht abkürzen, da mir bei verfrühtem Bergaufstart spätestens beim 3. Intervall oben der Berg ausginge. Also stelle ich meine Intervalltimer auf 2:00 / 2:30 und gut iss'.

Da ich immer genau 2:00 Minuten bergauf renne, lässt sich die Sache am besten über die erzielte Distanz bzw. die Pace beschreiben:
# min. Distanz (m) Pace Puls (max.)
1 2:00 340 5:58 155
2 2:00 330 6:04 158
3 2:00 310 6:27 161
4 2:00 310 6:32 162
5 2:00 290 6:47 162
6 2:00 280 7:04 160
#6 ? Jawoll. Zu Hause stelle ich fest, dass ich mich tatsächlich verzählt habe. :peinlich: Macht aber nix - das letzte Intervall war nämlich so grottig, dass wir es gerne streichen können. Erstaunlicherweise kann ich den Puls partout nicht höher treiben, obwohl ich auf der zweiten Hälfte fast jeden Intervalls im 1+1 Rhytmus hochjappse. Vermutlich habe ich jeweils am steilen Beginn immer gleich zu viele Körner gelassen, dass meine Muskeln schon nach der Hälfte nicht mehr in der Lage sind, den Kreislauf mehr zu fordern.

Insgesamt nicht total berauschend, die Beine werden von Mal zu Mal schwerer. Nächstes Mal dürfte der Weg wieder freigetaut sein, und dann wird's - vielleicht doch mit etwas Einteilung - sicher besser. Trotzdem eine interessante Einheit, die mich mal wieder so richtig angenehm aufgemischt hat.

Will gerade zufrieden heimwärts trotten, als mir einfällt, dass ja auch die Wochenkilometer passen müssen. Dazu hatte ich mir für heute 12 km auf den Plan geschrieben, von denen aber erst die Hälfte um ist. Also den Berg ganz raufgelaufen und die ersten 4 km meiner Panaoramarunde zu Ende abgespult. Dass mich der mittlerweile schneidende Ostwind dabei leicht anschiebt, nehme ich dankbar mit. Nach der Wende nach insgesamt 8 km trifft's mich dann aber wie ein Keulenschlag. Der Wind ist inzwischen so stark geworden, dass er mich richtig ausbremst. Und nun rächt sich die zu dünne, auf Tempoarbeit ausgerichtete Kleidung. Binnen kürzester Zeit bin ich total durchgefroren, besonders die Hände sind nur noch Eisklumpen. Nur der Gedanke an das auf mich wartende Mittagessen hält mich noch aufrecht. Es gibt Zwiebelrostbraten am Mus von der Rennkartoffel. :D Ich bin augenblicklich versöhnt. :wink:

Insgesamt 12,3 km mit 210 Hm @8:09/km total. Ärgerlich: Polar stuft das Ganze als "Basistraining" ein mit dem niedrigsten Running Index (46) seit langem. So motiviert man seine Kundschaft ... :D

LG Christoph

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Schoener Bericht. Für einen Zwiebelrostbraten würde ich sogar einen Marathon im Training laufen! Komme nämlich ursprünglich auch aus'm Ländle :hallo:

Fr, 27.01.2017 --- LR2 (flach) 12 km

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LR2 mit nochmal 7 Meilen steht an, meine Flachstrecke bietet 12 km von Straße zu Straße und zurück. Auf Hügel habe ich heute keinen Bock; der gestrige VO2max-Lauf am Berg hat mir gereicht. Außerdem bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich heute völlig OK bin, kämpfte heute nacht gegen eine Erkältung an - vordergründig anscheinend erfolgreich wie immer, aber mein Hals kratzt heute noch etwas. Also mal immer langsam mit die junge Pferde.

Ich starte kurz nach 16:00, der Weg ist etwas mehr abgetaut als am Montag, die Sicht heute kein Problem. Ich laufe die ersten 3 km mit Zieltempo 7:00/km, was ich auch ganz gut treffe. Dann Ziel 6:50/km für die nächsten 3 km. Den ersten verpenne ich doch tatsächlich, weil ich kurz vorher noch denke, das Zieltempo sei 7:00. Als ich den Fehler bemerke, ist der KM schon vorbei - 6:58. Die nächsten beiden KM sind etwas zähflüssig, 4 und 3s überm Ziel, aber ich habe auch gar keine Lust zu kämpfen, wofür denn auch und so früh schon gar nicht.

Nach der Wende bei KM 6 muss ich mich dann doch etwas zusammennehmen, um nun die 6:40 zu schaffen. Wie schon so oft - ein wenig auf die Technik geachtet, hinten raus schön abgedrückt und schon gerät der 7. KM mit 6:31 deutlich zu schnell. Ich lasse es geschehen, da ich vorher ja gebummelt hatte. Jetzt macht sich auch noch ein kräftiger Gegenwind unangenehm bemerkbar und die Waden lassen bereits etwas nach - schöne Grüße vom gestrigen Berg. Nix da, hier wird sich nicht klammheimlich verabschiedet, ohne nochmal ordentlich gefordert zu werden. Ich kann auf KM 8 durch ständige Technikkontrolle die 6:38 noch gut halten, auf KM 9 dann 6:42 aber nur noch mit Hängen und Würgen. Alles spielt plötzlich verrückt. Der Gegenwind zieht mir den Zahn, die Beine feiern Laktatfest, ich jappse plötzlich imt 2+1 Rhythmus und ich frage mich, was das alles eigentlich soll. Horst (wo kommt der plötzlich her ?) jubiliert in den allerhöchsten Tönen. Da mir aber ein berechtigter Zweifel im Nacken sitzt, ob ich mir gestern nicht doch etwas eingefangen habe, gebe ich vorsichtshalber klein bei.

Kurze Gehpause und die restlichen fast 3 km langsam getrabt. Da kommt auch kein Leben mehr zurück, also war es richtig, zurückzustecken. Ich bemühe mich, wenigstens einigermaßen schlurffrei über die Runden zu kommen, was mir auch halbwegs gelingt. Wenn auch in sagenhaften 8:54/km. :peinlich:

Insgesamt 12,0 km mit 20 Hm, @6:49 auf den ersten 9 km. Der Puls lag heute mit 143/180 = 79,4% tatsächlich etwas höher als sonst bei diesem Tempo. Vermutlich stimmt da wirklich etwas nicht.

LG Christoph

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KW 04 (23.01. bis 29.01.2016) --- HM-Plan Woche 2 von 15

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Tag Lauftyp Hm km gesamt min/km Athletik Posting Kommentar
MONTAG LR1 (flach) 30 18,2 6:46 (15k) #1104
DIENSTAG Leichter DL 55 6,1 7:00 Bkr, Mob
MITTWOCH BKr, RST, Mob
DONNERSTAG VO2max Intervalle 5 x 300+ m (Hügel) 210 12,3 #1110
FREITAG LR2 (flach) 20 12,0 6:49 (9k) #1113 pro 3 km: 7:00, 6:52, 6:38
SAMSTAG Lauf-ABC + 8 ST flach 55 8,2
SONNTAG RSt, Mob
Summe: 365 Hm 56,8 km
Legende: siehe hier

Wochenfazit
Zweite Planwoche ebenfalls im Soll (wieder 3 WKM zu viel). Freitag aus Versehen 8 ST (flach) gemacht, die erst nächste Woche dran wären. Allerdings gedrosselt, um locker zu bleiben (im Schnitt bis ca. 4:40/km).


Ausblick auf die kommende Woche
LR1: 17,6k (flach) - LT: 2x3,2k - LR2: 11,2k (Hügel)

LG Christoph

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Mo, 30.01.2017 --- Long Run (LR1) 18,1 km

1118
LR1, nochmal 11 Meilen, also 18 km auf meiner Flachstrecke. Ich will wieder mit 7:10/km starten und dann alle 3 km um 10s/km beschleunigen. Diesmal allerdings ohne Optionen und Joker - einfach so durchziehen wie geplant. Morgens dachte ich erstmal, der LR1 fällt ganz aus - Blitzeis auf der Straße, der erste Regen auf wochenlang durchgefrorenem Boden. Mittags sah's aber schon besser aus, so dass ich den Lauf auf 16:00 Uhr schob. Da waren dann 6°C bei völliger Windstille. Meine Flachstrecke war inzwischen noch weiter abgetaut, nur der erste und der vierte KM enthielten einige hundert Meter rutschigen Untergrund, wobei ich schon beim Einlaufen analysierte: Den ersten und damit auch letzten KM, am Schluß mit maximalem Tempo und dazu noch im Dunkeln zu laufen, das ging heute gar nicht. Also würde die Sache heute nach 17 km beendet, dann geht gerade noch vorsichtiges Austraben. Der 4. und damit auch 15. Kilometer hingegen war harmlos: da findet sich eine eisfreie Spur, also Augen auf und durch.

Diesen Plan konnte ich heute exakt umsetzen, jeder einzelne Kilometer lag auf oder unter dem Soll. Anfangs, als sich das Laufen bei 7:10 & Co noch gar nicht so prickelnd anfühlte, lag ich mmer nur knapp drunter. Ab KM 7 (also bei 6:50/km und schneller) war dann wie schon so oft ein deutliches "Freilaufen mit Tunneleffekt" zu verspüren, so dass richtig Spaß aufkam und ich mich eigentlich hätte bremsen sollen, aber irgendwie nicht mochte. Auf der 2. Hälfte lag ich dann regelmäßig um die 10s unterm Soll. Die letzten zwei schnellen KM, (also 16 und 17 mit Ziel 6:20) gingen besonders gut. Der erste von ihnen (mit dem Anstieg zum Maulwurfshügel) ging in 6:17 weg, wobei ich das Steilstück so kraftvoll wie noch nie durchziehen konnte und dabei gegenüber den flacheren ersten 800m keine einzige Sekunde einbüßte. KM 17 profitierte zwar von leichtem Anfangsgefälle; das dortige 6:05er Tempo konnte ich aber auch im etwas welligen Flachstück gut halten. Wäre der 18. KM nicht so vereist (und nun auch stockdunkel) gewesen, hätte ich auch ihn noch locker in 6:20 laufen können. Aber hallo, da geht noch was !

Der Puls stieg allmählich von 129/180 = 71,6% auf dem 2. KM bis auf 152 (84,4%) auf dem 16. KM, also auch das voll im Plan (70 bis 85%). Nur der letzte KM fiel mit 157 bpm (87,2%) etwas aus dem Rahmen, aber das war dem vorherigen schnell gelaufenen Anstieg mit anschließendem End"spurt" geschuldet und fühlte sich auch gar nicht so schlimm an.

Insgesamt 18,1 km mit 30 Hm und 6:46/km total, davon 6:39/km auf den ersten 17 km. Ein perfekter Lauf heute, der mir viel Spaß gemacht hat.

LG Christoph

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Di, 31.01.2017 --- Leichter Hügellauf 8,9 km

1119
Die Nachwirkungen vom gestrigen LR1 waren heute recht moderat, anscheinend gewöhne ich mich langsam an die 18 km. Die Zeiten, in denen ich mich einen Tag darauf mit ein paar Erholungsmetern pflegen konnte, gehen allerdings auch langsam zu Ende. Für die rasant steigende WKM-Bilanz sollten es heute schon mal 8 km sein, sonst wird es hinten raus eng. So komme ich auf die Idee, meine östliche Hügelrunde mit konstant langsamem Tempo zu laufen. Wirklich langsam, ich denke zunächst so an 7:30/km. Zum Einlaufen bergab ist das genau richtig, 7:31. Der zweite Kilometer flach, mit einem leichten Anstieg zum Ende hin. Und schon sind die Beinchen am Meckern und es werden 7:38. Ich erhöhe die Ziel-Pace für heute auf 7:40 und schon passt es, 2s unter. :D Der dritte KM ist auch nicht leichter, 7:44. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich heute nicht kämpfen will. Der einzige Ehrgeiz ist, trotz des gruftigen Tempos sauber und schlurffrei zu laufen und vor allem die Waden in Form eines spürbaren Abdrucks an der Veranstaltung angemessen teilhaben zulassen.

Nun weicht der bisherige eisfreie Asphaltweg einem rutschigen Feldweg, wobei sich Schnee- und Eisreste sowie aufgeweichter Matsch überhaupt nicht einigen können, wer von ihnen mir das schönste Rutscherlebnis bieten kann. Da es nun auch "steiler" wird, erwarte ich zeitnah den Schlurfalarm, der mich zum Umkehren bewegt hätte. Aber der bleibt aus. Im Gegenteil, die leichte Steigung und der schwere Boden nötigen mir einen deutlicheren Beineinsatz ab und wie nun schon so oft - auf einmal läuft's rund, 7:38. Der 5. Kilometer wird noch steiler, wobei das letzte Stückchen richtig fies ist. Dieses schenke ich mir aber und gehe die steilsten 100m, ehe ich den weiteren Anstieg entspannt zu Ende traben kann.

Oben folgt ein flacher, nur leicht welliger Kilometer, den ich sehr langsam (8:12) trabe, was die Lebensgeister auch umgehend zurückkehren lässt. Dann der 2,2 km lange Abstieg ins Dorf runter, etwas steiler als der Aufstieg und fast durchgehend eisfrei. Was nun ? Wieder mitt 7:40 runtertrippeln ? Ich laufe locker los und merke, dass ich meinen heutigen Technikplan (entspannt, aber fester Abdruck hinten raus) auch bergab gut umsetzen kann. Muss natürlich besser als sonst auf eine federnde Landung achten, aber es geht recht gut. Der Schnitt von 5:52 für den gesamten Abstieg fühlt sich sogar super an. Unten ganz kurze Gehpause, damit ich den letzten kleinen Anstieg im Dorf wieder ganz souverän hochtrippeln kann.

Insgesamt 8,9 km mit 120 Hm @7:36/km inklusiver der beiden Gehpausen. Hat die Muskeln etwas auf Trab gebracht, aber nicht wirklich gefordert. Und mich dran erinnert, dass man auch jenseits der 7:00/km sauber laufen kann, wenn man sich nur Mühe gibt.

LG Christoph

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Do, 02.02.2017 --- Schwellenintervalle 2 x 3,2 km

1120
Anmerkung 8.2.2017: Nein, nein - das obige Datum ist kein Schreibfehler. Eine Woche lang war ich faul, stinkend faul ! Zum Glück nicht lauf-, sondern einfach nur schreibfaul. Zwar konnte ich meine Eindrücke immer halbwegs zeitnah in Rohform in den (separaten) Editor hacken, dass Ganze aber lesbar zu machen und zu posten - dazu reichte die Zeit nicht. Letzte Woche war Endspurt in Sachen Wohnzimmerrenovierung, am Sonntag war "Einzug". Also ab in die Zeitmaschine und eine Woche zurück gebeamt !

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Diese Woche als donnerstägliche Tempoeinheit wieder LT Intervalle, diesmal 2 x 2 Meilen, also 3,2 km bzw. 4 Runden à 800m für meine Uhr. Zieltempo 5:45/km. Flachstrecke hinterm Maulwurfshügel, 9°C, trocken, windstill. Also ideale Bedingungen, daran lag's schon mal nicht ...

2,5 km Einlaufen, ich fühle eine minimale Restmüdigkeit überall. Um munter zu werden, lege ich spontan 4 enstpannte Steigerungen ein, deren Tempo nur bis sehr knapp unter 5:00/km geht - passt also.

Das erste Intervall will ich betont verhalten beginnen. Nach ca. 50m ein Blick auf die Uhr - 8:00/km Häääh ? Ich schwanke zwischen Lachen und Ernstnehmen, bis mir klar wird, dass ich die Autorunde angeschaut habe, die noch von den letzten 500m des Einlaufens "verseucht" ist. Tastendruck zur richtigen Ansicht, alles klar - 5:50/km. Passt ja mal super für einen gewollt verhaltenen Beginn. Jetzt sollte ich das Tempo allerdings mal ganz leicht anziehen, aber heute geht das nur schwerfällig. Dem Fußabdruck hinten raus fehlt der letzte Punch. Klar könnte ich jetzt die paar Sekunden erzwingen, aber da sich das nicht so fluffig anfühlt, warte ich noch etwas ab. Will ja schließlich 6,4 km in diesem Tempo gleichmäßig laufen. Die 800er gehen mit 5:51, 5:50, 5:52 und 5:48 weg, also Schnitt 5:51/km. Nicht mein Tag heute. Die 800m Pause habe ich ziemlich nötig, gehe ca. die Hälfte und trabe den Rest sehr langsam.

Dann wieder 3,2 k auf exakt demselben Streckenabschnitt zurück. Diesmal halte ich mich nicht mit anfänglichen Bremsmanövern auf - 5:38. Der nächste 800er ist etwas wellig. Obwohl ich mich konzentriere, komme ich nicht unter 5:53. Dann sogar 5:54 und noch 5:52, also wieder Schnitt 5:51/km. Mit Hängen und Würgen beende ich das Intervall. 100m Gehpause, dann der Anstieg zum Maulwurfshügel. Ein gewisser Trotz regt sich - da kann ich doch jetzt nicht schlapp raufspazieren ? Also trabe ich hoch. Je steiler es wird, desto ordentlicher versuche ich zu laufen und es funktioniert ganz brauchbar - dieses Hügelchen beginnt doch tatsächlich, so langsam seinen Schrecken zu verlieren.

Da ich vergessen hatte, meinen Intervalltimer abzuschalten, piepst der nach 800m Gehen und Traben erneut. Ganz automatisch renne ich los. Natürlich sinnlos, und als ich das bemerke, beschließe ich spontan, die Gelegenheit zu nutzen und es Horst, der alten Drecksau, heute mal richtig heimzuzahlen. Während der LT Intervalle hatte er mich ganz schön genervt, als er schon nach den allerersten Schwierigkeiten mit den Plänen B bis J eilfertig aus dem Unterholz brach. Ich konnte ihn da zum Glück auf Abstand halten. Jetzt, wo nur noch 1700m lockeres Austraben fällig wäre, will ich Horst also ärgern und spontan ausprobieren, ob mir die Endbeschleunigung bei den Langen bisher eigentlich schon irgend etwas eingebracht hat. Da laufe ich ja die letzten KM trotz aufkommender Ermüdung immer noch in 6:20/km. Also auf den letzten 1600m nochmal alle Systeme zur Ordnung gerufen und los geht's. Schwupps, geht der erste 800er in 6:16 weg und der zweite - ohne ausgeprägten Endspurt - mit 6:12/km. Fühlt sich zwar nicht mehr soooo prickelnd an, funktioniert aber zuverlässig. Nochmal 1 km Austraben nachgeschaltet, und jetzt merke ich erst, dass die Beine richtig platt sind.

Insgesamt 13,3 km mit 30 Hm. Wegen des verpassten Zieltempos gibt's Abzüge, aber dass ich es denn doch noch halbwegs konstant durchziehen und sogar noch ein kleines Bonbon drauflegen konnte, ist auch wieder versöhnlich.

LG Christoph

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Fr, 03.02.2017 --- LR2 (Hügel) 12 km

1121
Der LR2 soll laut Pfitzinger im Höhenprofil möglichst dem des Zielwettkampfs entsprechen. Heute nochmal 7 Meilen, also 11,2 km. Ich wähle die verkürzte Panoramarunde, deren knapp 9 km allerdings noch etwas aufgepimpt werden müssen. Deshalb werde ich nach Erreichen des Talbodens einen passenden Abstecher in die falsche Richtung machen, ehe ich umdrehe und den üblichen Rückweg der Panoramarunde vollende. Ich komme mal wieder viel zu spät los, aber egal - wenn es wirklich dunkel ist, habe ich nur noch Asphalt, den ich im Schlaf kenne. Zudem scheint heute ein schöner Halbmond. :wink:

Die ersten Schritte sind einfach nur grausam. Meine unteren Pobacken und die hinteren Oberschenkel ganz oben mosern lautstark. Obwohl es die ersten Schritte sanft bergab geht, komme ich nur mühsam unter 10:00/km. Das kann ja heiter werden. Nach ein paar Wellen und 1 km der Anstieg, auf dem ich ja letzte Woche meine VO2max-Intervalle (3xx m) gelaufen war. Heute will ich den gesamten Anstieg von 900m am Stück zügig laufen, also zwar deutlich langsamer als zuletzt, aber eben doch beherzt und vor allem komplett. Ich habe mir geschworen, dass dieser Berg mich nie mehr schlurfen sieht. Große Worte ansgesichts meiner heutigen Verfassung. Erstaunlicherweise komme ich aber in Schwung und die Probleme verschwinden weitgehend. Ich nehme diesen Abschnitt mit 7:31/km - o.k. für heute. Die beiden kleineren Anstiege nehme ich ebenfalls erhobenen Hauptes.

Was mache ich nun mit dem Tempo, dass ja kontinuierlich ansteigen soll ? Die nächsten 3 km geht es überwiegend bergab. Ich teste aus, wie weit sich das heute akzeptabel anfühlt und finde mich bei 6:48, 6:21 und 6:32 wieder. Keine Glanzleistung bergab, aber wenigstens kehrt da das Laufgefühl wieder zurück. Unten der Abstecher - ich beschließe, diesen so lang zu gestalten, dass ich noch insgesamt 4 km im Flachen laufen kann und ich will probieren, ob das Prinzip der allmählichen Temposteigerung auch in der heutigen Verfassung funktioniert. Ich nehme mir 6:30 vor. Es werden 6:33 und 6:29 und es fühlt sich gut an. Und geht auch 6:20 ? Es geht - 6:17 und 6:14. Die Beine haben ihr Gemoser längst eingestellt, weil sie wissen, es hört sowieso niemand zu. Nicht mal Horst - keine Ahnung, wo der sich heute rumtreibt. Mit mir war er jedenfalls nicht unterwegs. Der letzte KM war allerdings hart, da er mit einem fiesen kleinen Hügel abschließt, dessen Abstieg nicht mehr mitzählt. Also haue ich am Schluss noch mal alles raus.

Da als nächstes gleich der steile Anstieg aus dem Kochertal folgt, gönne ich mir eine kurze Gehpause und dann los. Langsam zwar, aber durchgehend gelaufen. Auf dem letzten welligen KM geht dann nur noch Trab.

Insgesamt 12,0 km mit 120 Hm, 6:54/km auf den ersten 10 km. Puls 138/185 = 76,6% ist eigentlich ganz ordentlich. Morgen ist aber Erholung angesagt !

LG Christoph

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Sa, 04.02.2016 --- Lauf-ABC

1122
Heute habe ich Erholung dringend nötig. Der untere Po und die oberen hinteren Oberschenkel (besonders links) zwicken - ich denke, es ist wieder das Piriformis-Thema, das in die Hamstrings ausstrahlt. Da ich heute noch ein paar dringende Sachen auf dem Zettel habe, laufe ich gleich nach dem Frühstück ganz langsam los (ich glaube, die ersten paar hundert Meter waren wieder so bei 10:00/km). Es hat 0°C, ist trocken, aber oh weh - meine ABC-Strecke ist rutschig wie die Sau, überfrorener Tau oder was immer. Einige Übungen gehen gerade so, andere dafür aber gar nicht, z.B. die Käsekästchen. Mit geschlossenen Füßen in der schmutzigen Wegmitte landen geht gerade noch, mit gespreizten Beinen auf den glatten Fahrspuren aber gar nicht. Da rutsche ich jedes Mal beidseitig weg, so dass die Spreizung unkontrolliert verstärkt wird. Das geht natürlich gar nicht, wenn's gerade in dem Bereich muskulär klemmt. Na egal, ich mache das, was geht und hudele beim Rest so drüber weg.

Am Ende finde ich tatsächlich noch ein dreckiges Stück Weg, wo ich ein paar (flache) Steigerungen probieren kann. Ich halte mich heute sehr zurück, aber wirklich gut fühlt sich das nicht an und für die Lauftechnik bringt das wohl auch nix, höchstens für kreative Vermeidungshaltungen. Also gebe ich nach 7 Steigerungen auf und trabe langsam nach Hause. Ich müsste dringend wieder meine Übungen für das Piriformisproblem intensivieren ...

Insgesamt 7,8 km mit 40 Hm.

LG Christoph

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KW 04 (30.01. bis 05.02.2016) --- HM-Plan Woche 3 von 15

1123
Tag Lauftyp Hm km gesamt min/km Athletik Posting Kommentar
MONTAG LR1 (flach) 30 18,1 6:39 (17k) #1115 alle 3 km gesteigert von 7:10 auf 6:20
DIENSTAG Leichter Hügellauf 120 8,9 7:36 #1116
MITTWOCH
DONNERSTAG LT-Intervalle 2 x 3,2k (flach)) 30 13,3 5:51+5:51 #1117 Beine flau
FREITAG LR2 (hügelig) 130 12,1 6:58 (10k) #1118
SAMSTAG Lauf-ABC + 8 ST flach 40 7,8 #1119
SONNTAG RSt, Mob
Summe: 350 Hm 60,1 km
Legende: siehe hier

Wochenfazit
Dritte Planwoche fast im Soll - wieder 3 WKM zu viel, aber (vermutetes) Schwellentempo nicht ganz gehalten. Lag wohl eher an Vorermüdung als an falscher Einschätzung, deshalb vorerst keine Änderung beim Schwellentempo 5:45/km.


Ausblick auf die kommende Woche
  • Mo: LR1: 19,2k (flach)
  • Do: VO2max-IV: 5x2:30 min. bergauf
  • LR2: 12,8k (Hügel).
Das wäre dann die vierte Belastungswoche in Folge, was ich eigentlich gar nicht gewöhnt bin. Ich halte mir die Option offen, wenigstens eine angedeutete Entlastungswoche draus zu machen, indem ich evtl. zumindest die WKM kürze. Aber mal abwarten, wie's läuft.

LG Christoph

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Mo, 06.02.2017 --- Long Run (LR1) 19,4 km

1124
LR1, nun 12 Meilen, also 19,2 km auf meiner Flachstrecke. Ich bin hin- und hergerissen. Die Nachwirkungen der letzten Woche sind tagsüber zwar abgeschwächt, aber immer noch deutlich zu spüren; entweder läuft sich das heute weg oder es gibt einen großen Knall und nichts geht mehr. Irgendwie habe ich heute gar keinen Bock auf die allmählichen Temposteigerungen und so beschließe ich, gleich vorneweg ein gemäßigtes Tempo zu finden, dass mir von Anfang an einen runden Laufstil ermöglicht und nicht geduldig darauf zu warten, dass der sich erst nach der Hälfte einstellt. Eine kluge Entscheidung, die belohnt werden sollte.

Flachstrecke, perfektes Laufwetter (6°C, trocken, windstill). Nach 9 km müsste ich eine belebte und unübersichtliche Straße überqueren, um noch einen weiteren guten Kilometer aus der Strecke rauszuschinden. Im Feierabendverkehr bedeutet das u.U. längere Wartezeiten (oder verzweifeltes Sprinten wie ein von vierrädrigen Hunden gehetzter Hase). Erst denke ich daran, es bei 18 km zu belassen und die fehlenden 1,2 km am Schluss dranzuhängen. Dann stelle ich bei den ersten Schritten aber fest, dass ich suboptimal gekleidet bin. Dünne Handschuhe habe ich zwar an, die Mütze aber optimistisch im Auto gelassen. Jetzt geht's zwar noch, aber in zwei Stunden ? Schnell plane ich um, gestalte die 1,2 zusätzlichen KM als Prolog, kehre nach 600m um und hole meine Mütze aus dem Auto. (Dass die nach 6 km wieder vom Kopf und in der Jackentasche verschwinden wird, ist jetzt mal egal.) Obwohl ich also mit den Gedanken ganz woanders bin, pegelt sich der erste KM automatisch bei 6:35 ein, und negative Nachwirkungen in Po und Beinen spüre ich gerade mal 300m lang - dann ist alles komplett verflogen.

Dann die restlichen 18 km auf meiner üblichen Flachstrecke. Ich achte zunächst konzentriert auf meine Lauftechnik und versuche den Kompromiss zwischen flüssigem Stil bei möglichst niedrigem Tempo zu finden. Für die ersten 6 km lande ich wieder zwischen 6:36 und 6:30. Der Versuchung, jetzt sofort 6:30 anzupeilen und damit zu unterschreiten, widerstehe ich erfolgreich; immerhin sind es noch ein paar Schritte mehr bis zum Ziel. Aber so langsam komme ich rein und lande beim 6. Kilometer (hier und im folgenden zähle ich den Prolog nicht mit) automatisch bei 6:30. Dann das übliche Spiel auf KM 7 + 8: Der minimale Anstieg der ehemaligen Dampfbahntrasse verlangt präzisere Technik, ohne spürbar anzustrengen - 6:29 und 6:28. Dann noch ein flacher (oder sogar minimal abfallender) KM bis zur Wende, 6:27. Läuft einfach.

Der erste KM des Rückwegs geht mit 6:28 weg. Das anschließende leichte Gefälle auf KM 11 + 12 (also das Gegenstück zur Steigung bei 7 + 8) fliegt wie von selbst, 6:20 und 6:26. Ich fühle mich noch gut, als ich die (einzige) Straße überquere, jetzt nur noch schlappe 6 KM. Mit 6:28 geht's erst mal weiter. Allerdings merke ich auf den folgenden Kilometern 14 und 15, dass die Beine allmählich etwas flau werden, was dem Tempo aber keinen Abbruch tut, 6:24 und 6:26. Jetzt der Maulwurfshügel. Inzwischen habe ich längst den Anspruch, da nicht nur irgendwie laufend hochzukommen, sondern mein Tempo stolz zu halten. Das gelingt mir perfekt, 6:24, auch wenn die Pumpe mal ganz kurz an der 90%-Marke kratzt. Auf dem folgenden kurzen Gefälle kann ich kaum mehr Tempo gut machen - muss ich aber auch nicht, 6:26 reichen doch völlig. Erst jetzt, 1 km vor dem Ziel, kommt Horst verzweifelt angehechelt und schlägt vor, den letzten KM langsam auszutraben. Goldig, der Kleine, wie er sich so rührend um meinen Laktathaushalt sorgt. Aber ich schalte auf stur. Ich weiß, dass das der beste Lange Lauf seit vielen Monaten werden wird und ziehe das gnadenlos durch, 6:13 für den 18. KM.

Nun hatte Horst ja nicht ganz Unrecht mit seinem Laktatgefasel - die letzten 3 km waren schon leicht grenzwertig. Aber jetzt noch austraben ? Absolut keinen Bock drauf. Als faulen Kompromiss gehe ich noch 1 km spazieren. Dabei wird mir auf einmal ziemlich kühl, was mich aber trotzdem nicht zum wärmenden Trab animieren kann. Jetzt bin ich tatsächlich froh, die Mütze dabei zu haben.

Insgesamt 19,4 km mit 30 Hm, die letzten 18 km in 6:27/km. Meine Schrittfrequenz ist so gleichmäßig wie noch nie. Auf jedem einzelnen der ersten 10km exakt 160, dann 5x 162, 2x 164 und der letzte mit 166. Ohne das jetzt im einzelnen nachrechnen zu wollen, würde ich sagen, das spiegelt exakt die schleichende Tempoerhöhung wider und nicht etwa ein Nachlassen der Schrittlänge - trotz nachlassender Beinkraft auf den letzten Kilometern. Was ich an diesen langen Läufen wieder so schätzen gelernt habe, ist das Vertrauen darin, dass wenn das tolle Laufgefühl irgendwann zu verfliegen beginnt, ich immer noch etliche Kilometer mit ungebremstem oder gar steigendem Tempo abspulen kann. Die im Traniningsplan erst noch kommenden Überdistanzen werden das sicher noch vertiefen.

Der Puls stieg allmählich von 132/180 = 73,3% auf dem 2. bis auf 152 auf dem 16. KM (84,4%), also wurde der von Pfitzinger angedachte Pulsbereich auch mit konstantem Tempo gut getroffen. Nur der letzte KM fiel mit 157 bpm (87,2%) wieder etwas aus dem Rahmen, aber da war ja auch Endspurt angesagt. Ein perfekter Lauf wieder mal. Übrigens wieder mit dem ASICS Dyaflyte gelaufen, mit der für mich niedrigen Sprengung von 8 mm. Keinerlei Probleme, Achilles schläft tief und fest.

LG Christoph

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Mi, 08.02.2017 --- Leichter Lauf (flach) 8,6 km

1125
Einer fehlt noch, dann ich ich durch mit meinem Berichtsrückstand. :wink:

Den gestrigen Erholungslauf verschob ich auf heute, weil ich (a) anderweitig im Stress war und (b) heute mein Auto in die 7 km entfernte Werkstatt geben musste, wo sich dann der Rückweg als Laufeinheit anbietet. Im letzten November hatte ich das schon mal gemacht, war aber von der Hügeligkeit und der Gefährlichkeit der engen, fußweglosen Straße kalt überrascht worden. Diesmal nahm ich einen anderen Weg, nur 700m länger, dafür aber viel bequemer - erst 4 km sanft bergab mit nur 1% Gefälle, 3 km fast flach und nur zum Schluß mein sattsam bekannter Schlussanstieg im Dorf. Alles in allem nur 40 Hm runter und rauf. Zudem durchgehend autofrei. Allerdings saß mir der Lauf von vorgestern noch in den Knochen. Morgens fühlte ich mich - nach einer ausgiebigen Beinkraft- und Mobilitätssession gestern abend - zwar sehr gut; dennoch waren die ersten Schritte einfach nur grausam. Das wurde aber zusehens besser, ohne freilich ernsthaft in Gefahr zu geraten, zum reinen Genusslauf zu mutieren.

Insgesamt 8,6 km mit 40 Hm in gemütlichen 7:23, Puls 130/180 = 72,2%.

Der LR1 am Montag mit 19 km @6:27/km hatte schon einiges hinterlassen, das sollte ich wohl nicht allzu oft wiederholen, weil sonst die Tempoeinheit am Donnerstag in Gefahr gerät. Mal sehen, wie's morgen geht.

LG Christoph

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1126
Was ich mal eben hervorheben will, was ich richtig klasse finde, ist die Verlinkung der Laufberichte zu den einzelnen Trainingseinheiten in der Wochenübersicht. Entweder man liest sich so quer durch die Berichte, verliert aber das Gefühl für das Gesamtkonstrukt oder man sieht sich die Wochenübersicht an, da fehlen dann aber Informationen, unter welchen Bedingungen die Einheit absolviert wurde. Die Verlinkung ist klasse!

Do, 09.02.2017 --- VO2max-Intervalle (Hügel)

1127
Heute wieder VO2max-Intervalle. Wieder am Berg, wie es der Pfitzinger-Plans ab jetzt auch vorsieht: 5 x 2:30 "moderately steep uphill". Ich hatte mir für heute aber einen etwas flacheren, weniger kupierten Hügel ausgesucht als vor zwei Wochen, damit ich durchgehend ordentlich laufen kann, statt überfordert fast auf der Stelle zu tappsen. Hier mal das Profil des neuen Streckenabschnitts:
Ich laufe da immer ganz links unten los und schaue dann, wie weit ich in der vorgegebenen Zeit komme. Ergebnis:
# min. Distanz (m) Pace Puls (max.)
1 2:30 400 6:18 152
2 2:30 380 6:30 155
3 2:30 370 6:46 157
4 2:30 300 7:21 157
5 2:30 370 6:39 160
Bei #4 bezweifle ich die Distanzmessung - bergab wurde für exakt dieselbe Strecke 350m ausgeworfen, was ich für realistischer halte. Egal - auf jeden Fall war's ziemlich anstrengend, bin die zweite (eigentlich schon wieder weniger steile) Hälfte immer im 1+1 hochgehechelt.

Bergab ging es heute recht gut, da kein Eis oder Schnee mehr. Habe mir für diese Trabpause immer 100%, also ebenfalls 2:30 gegönnt. Das sollte ich noch plangemäß auf 50 - 90% reduzieren. Ob das aber wirklich lupenreine VO2max-Intervalle sind, möchte ich leise bezweifeln. Zumindest spricht ein Puls von unter 90% HFmax dagegen. Mehr geht aber derzeit einfach nicht. Ich vermute, dass die sehr kurzen, aber sehr intensiven Intervalle mich sofort abschießen, so dass hinten raus nichts mehr geht und die Muskeln den erwünschten hohen Puls gar nicht mehr abrufen können. Unten bin ich dann immer sehr schnell wieder gut erholt. VO2max-Intervalle im Flachen sieht der Plan erst in 6 Wochen vor, bis dahin geht's noch zweimal in die Hügel (5x3:00 und 5x3:30), alle 14 Tage im Wechsel mit LT-Einheiten. Hartes Bergtraining kann angesichts des hügeligen Zielwettkampfs aber nicht so ganz falsch sein, und ich meine bisher auch schon deutliche Fortschritte am Berg festzustellen. Deshalb folge ich dem Plan jetzt einfach mal weiter, ohne groß dran herum zu basteln.

Da ich heute noch Kilometer für die WKM-Bilanz schinden muss, hänge ich noch einen Ausflug in die weiteren Hügel dran. Diesen Teil meiner ganz unmittelbaren Umgebung (gerade mal 3 km von zu Hause entfernt) kenne ich so gut wie gar nicht - ein wahres Hügel-Eldorado. Da werde ich mich noch trefflich schinden können. :teufel:

Insgesamt 12,2 km mit 220 Hm @8:09/km total. Polar stuft das Ganze als "Erholungstraining" ein, mit der Bewertung "Fordernd". :confused: Ja, wie denn nun ?

Nachdem ich diese Woche einiges an Athletiktraining - insbesondere Mobilität und mein Spezialprogramm für Hamstring und Piriformis - absolviert habe, ging es diesem Bereich schon wieder deutlich besser. Definitiv wurden die Bergauf-Intervalle nicht dadurch begrenzt, sondern durch meine pfeifende Lunge und flaue Waden.

Edit: Ich geb's auf, die Bildbreite an den verfügbaren Platz anpassen zu wollen. Diese Forensoftware ist schlichtweg eine Katastrophe. Na ja, solange ich nur 400m schaffe, ist das Problem noch tolerabel.
:teufel:

LG Christoph

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Fr, 10.02.2017 --- LR2 (Hügel) 12 km

1128
Um mich allmählich mal an das Höhenprofil des Zielwettkampfs ranzutasten, verlege ich den heutigen LR2 auf meine alte Hügelstrecke aus uralten Zeiten, die ich mal "Seewaldrunde" getauft hatte. Diese bin ich in der Neuzeit erst einmal - im Juni 2016 - gelaufen. Eine ausführliche Streckenbeschreibung hatte ich da schon abgeliefert. Der Weg befindet sich heute in erstklassiger Verfassung. Die Regenwasserschäden vom Sommer sind beseitigt, alles mit feinem Splitt neu geschottert und schon wieder festgefahren. Umfangreiche Holzarbeiten haben eine minimale Dreckschicht hinterlassen, die dämpfend wirkt, ohne zu rutschen. Fast ein idealer Waldweg.

Gleich vom Parkplatz weg geht es ein kurzes Stück recht steil hoch und schon zwickt's im/unterm Po gleich ganz anständig. Nach ein paar hundert sehr langsam gelaufenen Metern ist es deutlich besser und ich nehme leicht Fahrt auf. Ich habe nicht den Ehrgeiz, die 5 km aufwärts volle Kanne hochzubrettern, wohl aber den, erhobenen Hauptes durchgehend laufend oben anzukommen. Und das gelingt perfekt. Ich trabe munter, aber entspannt da hoch, mit 137er Puls, @7:40/km und dem durchgehenden Gefühl richtigen Laufens, sogar mit kleiner Flugphase. An den weit überwiegenden sanfteren Anstiegen macht das sogar richtig Spaß, die Muskeln spielen willig mit und schneller als gedacht bin ich oben. Auf der Straße oben noch langsam ausgetrabt bis hin auf die alleroberste flache Kuppe.

Zurück suche ich zunächst mal einen runden Laufstil, der sich auf den ersten 3,5 km bei 6:03/km auch prompt einstellt. Dann merke ich aber, dass es im Po wieder etwas stärker rumort und dass die Landungen jetzt hölzern werden und nehme leicht Fahrt heraus. Für die ganzen 5 km Rückweg 6:14/km. Ja, ja - bergab laufen will trainiert sein. Auch der Trolli bietet davon nämlich 5 km am Stück. Überhaupt entspricht dieser Berg mit seinen 160 Hm (Polar meint heute zur Abwechslung sogar mal 170 Hm) in fast idealer Weise dem Berg in der Mitte des Trollinger HM-Kurses (110 Hm auf ebenfalls 5 km). Zwar lief ich heute ziemlich entspannt, aber da geht in Zukunft natürlich schon noch einiges.

Um das Läuferglück perfekt zu machen, entdecke ich heute im Nachgang endlich die Möglichkeit, diese Seewaldrunde, die ja wie gesagt vom Parkplatz steil weg geht, zum Ein- und Auslaufen mit einem wunderschönen, relativ flachen Wanderweg zu verbinden, den ich schon kenne. Dazwischen liegt aber dummerweise die Schefflenz, ein hübsches Flüsschen, welches dem romantischen Tal seinen Namen gibt. Davon hatte mich früher immer die Tatsache abgehalten, dass die einzige Brücke weit und breit 800m entfernt liegt und der Weg dorthin auf der Straße absolut lebensgefährlich ist. Die Straße ist eine kurvige Rennstrecke, eingepfercht zwischen einem felsigen Hang auf der einen und einer eng anliegenden Leitplanke auf der anderen Seite. Nur ein einziger bekiffter Auto- oder Moppettfahrer und ... gute Nacht, Marie. Heute will ich's aber einfach mal wissen und wage das Abenteuer. Grausam, wie erwartet. Da ich beim Autofahren im allgemeinen nicht öfter überholt werde als ich selbst das tue, drängt sich mir die bange Frage auf ... fahre ich selbst eigentlich auch so bekloppt wie alle Idioten heute auf dieser Straße ???

Enttäuscht will ich diese Variante schon als zu gefährlich abhaken und kehre um, als mein Blick auf eine unscheinbare Feldwegeinfahrt fällt. Da wird doch nicht ? Doch, da wird ... dicht neben der Straße führt, von dieser aber uneinsehbar, ein verwitterter, aspaltierter Feldweg entlang (vermutlich die Uralttrasse der Straße, die beim Rennstreckenausbau übrig blieb. Sie endet ganze 50m vor meinem Parkplatz. Über die Leitplanke geklettert, schräg über die Straße gewetzt und ... Home Run ! Perfekt, aber dann beim Wegfahren kommt's fast noch besser. Direkt auf Höhe des Parkpatzes sehe ich aus den Augenwinkeln im Fluss ein paar riesige, flache Felsbrocken liegen, anscheinend das Heimwerkerprojekt eines frustrierten Wanderers. Singin' yaah, yaah, yippi yippy yeeeeah ! Das werde ich nächstes Mal inspizieren. Auf jeden Fall kann ich die Seewaldrunde jetzt nach Belieben aufpimpen, mit Strecken zum Ein- und Auslaufen. Bei Bedarf kann ich hier den Trolli komplett nachstellen. Und das alles auch noch in einer - trotz Rennstrecke - wunderschönen Landschaft. Läuferherz, was willst du mehr ? Hier wird man mich in Zukunft wohl öfter antreffen.

Insgesamt heute 12,3 km mit 170 Hm, 6:54/km auf den ersten 10 km. Puls 135/185 = 75,0%.

LG Christoph

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Sa, 11.02.2016 --- Lauf-ABC

1129
Lauf-ABC mit km-Aufstockung auf 10 km, auf der vorgestern nach dem VO2max-Training ausbaldowerten (und etwas optimierten) Strecke. Pippi Formis nörgelt anfangs, kriegt sich nach wenigen hundert Metern aber wieder ein. Lauf-ABC unspektakulär und obwohl im Plan diese Woche nicht vorgesehen, habe ich Lust auf ein paar Steigerungen. Diese kommen zufällig genau auf den Anstieg zu liegen, wo vorgestern die Intervalle stattfanden. Statt aber masochistisch immer den steilsten Abschnitt stur zu wiederholen (danach ist mir heute wirklich nicht zumute), laufe ich diesmal, rennender- wie trabenderweise, den gesamten Anstieg linear hoch. Ein, zwei Stückchen sind also wieder so steil wie gehabt, aber der Rest ist flacher und nur 1x geht's ganz topfeben dahin. Ich zähle gar nicht mit, will nur nach Lust und Laune repetieren. Es werden 8 Strides. Die Muskulatur ist etwas müde, deshalb komme ich im Schnitt nur auf 4:55/km Spitzentempo pro Intervall (im Steilen knapp über 5:00, im Flachen knapp darunter). Ist aber egal - saubere Technik ist mir wichtiger als schieres Tempo.

Nun stehen aber noch 5 km leichter DL an, und obwohl dieser am höchsten Punkt der Strecke beginnt, fühlt sich das heute gar nicht gut an - hölzern und staksig, ich habe eindeutig genug für diese Woche. Allerdings hatte die Verschiebung von Dienstag auf Mittwoch auch verschärfend dafür gesorgt, dass ich nun 4 Einheiten am Stück hatte. Vielleicht auch nicht ganz optimal.

Insgesamt 10,0 km mit 120 Hm.

LG Christoph

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KW 06 (06.02. bis 12.02.2016) --- HM-Plan Woche 4 von 15

1130
Tag Lauftyp Hm km gesamt min/km Athletik Posting Kommentar
MONTAG LR1 (flach) 30 19,4 6:27 (18k) #1121 auf konstant 6:30 gelaufen
DIENSTAG BKr, Mob auf Mittwoch verschoben
MITTWOCH Leichter DL (flach) 40 8,6 7:23 RSt, Mob #1122
DONNERSTAG VO2max 2 x 2:30 (bergauf) 220 12,2 #1124 Beine flau
FREITAG LR2 (hügelig) 170 12,3 6:54 (10k) #1125
SAMSTAG Lauf-ABC + 8 ST bergauf 120 10,0 Mob #1126
SONNTAG Mob
Summe: 580 Hm 62,5 km
Legende: siehe hier

Wochenfazit
Vierte Planwoche im Soll. Alle Systeme arbeiten ziemlich am Limit. Beim Athletiktraining kam diese Woche alles mal kurz dran, aber die Mobilitäts/Dehnübungen bildeten den klaren Schwerpunkt - um den Piriformis und die von ihm ausgelösten Symptome wieder einzufangen. Scheint einiges gebracht zu haben. Genaueres weiß ich aber erst morgen beim LR1.

Juchu ! Und ich kann im Bereich Mobilität sogar ein lustiges "all-time PB" vermelden. Zu meinen Dehnungsübungen gehört seit 1999 (da war ich noch knapp "sub 50" nach Jahren) die "asiatische Hocke", also in die Hocke gehen, Füße flach auf den Boden (Fußspitze zählt nicht !), Kopf auf die Knie, Arme umschließen die Knie. Das habe ich aber niemals wirklich gekonnt; die vorgehaltenen Hände mussten mich immer mittels Festhalten am Tischbein vor dem Umkippen nach hinten bewahren. Schwachpunkte waren wohl zu wenig flexible Waden und Sprunggelenke - definitiv aber das klitzekleine Bäuchlein, das mich hinderte, den Oberkörper und damit den Schwerpunkt richtig über die Füße zu kriegen. Seit wenigen Tagen kann ich diese Übung völlig freihändig, und zwar nicht nur die mit kurzer Unterstützung eingenommene Stellung beibehalten, sondern mich auch völlig freihändig in dieselbe zu begeben. Leute, wenn das so weitergeht, benenne ich mich hier um in "RunningSnake". :wink:


Ausblick auf die kommende Woche
  • Mo: LR1: 19,2k (flach)
  • Do: LT-Tempolauf 5k flach
  • LR2: 12,8k (Hügel)
  • WKM: 62,4

LG Christoph

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Mo, 13.02.2017 --- Long Run (LR1) 19,4 km

1131
LR1, nochmal 12 Meilen, also 19,2 km auf meiner Flachstrecke, wie so oft mit steigendem Tempo. Ich habe mich entschieden, den Quatsch mit Tempo 7:00 und langsamer vornedran jetzt mal bleiben zu lassen und gleich mit richtigem Laufen bei 6:50/km anzufangen. Dies dafür länger halten (5km) und nochmal 4km mit 6:40/km. Beides sollte für mich geruhsam genug sein (dazu später noch mehr). Ab der Wende bei 9 km dann 5km in 6:30, auch das fordert mich mittlerweile kaum noch, wenn ich mal richtig im Flow bin. Dann noch 3 km in 6:20 und - neu ! - den letzten KM mal in 6:10. So weit der Plan.

Die Realität holt mich ein, sobald ich auf dem Parkplatz das Auto verlasse. Es weht ein steifer Ostwind (4 Bft, hatte ich beim Laufen noch selten). Dummerweise wird der erst auf dem härteren Rückweg zum richtig fiesen Gegenwind. Schon auf dem ersten Kilometer spüre ich, wie der Wind mich etwas schiebt. Nur nützt das wenig, wenn ich sowieso nur mit 6:50 dahinschleichen will. Ich beschließe, den Wind heute völlig zu ignorieren - keine Tempoverschärfung wegen Rückenwindes, aber nachher auch keinen Rabatt für den Gegenwind. Schon will Horst mir das Ohr absabbeln von wegen "Das wird heute nix mit den Tempovorstellungen, vergiss es einfach". Ich habe aber keinen Bock auf solche Debatten und bringe das Basta-Argument. Erstmal loslaufen, Plan durchziehen, schauen was passiert und erst dann entscheiden, wenn Entscheidungen vonnöten sind - basta. Und nicht vorher schon kirre machen lassen.

Um es mal kurz zu machen - bis einschließlich KM 15 bleibt heute jeder einzelne Kilometer um 3 bis 7 Sekunden unterm eingangs genannten Soll, egal woher der Wind weht. Auf dem 16. KM (der mit dem Maulwurfsanstieg) knallt mir der Wind so brutal in die Fresse, dass ich fast stehen bleibe. Zu dieser Zeit habe ich noch erstaunlich viel Kraft in den Beinen; davon werfe ich alles nach vorne, mit äußerstem Willen, und werde trotzdem auf den ersten völlig flachen 500m auf 6:30/km ausgebremst. Dann dreht der Weg um 90° aus dem Gegenwind in den Anstieg. Was für eine Erholung, dies bisschen Maulwurfshügel. Bergauf - besonders am steilsten Teil - hole ich sogar noch einen Teil der verlorenen Zeit wieder auf. Oben habe ich noch 100m Kuppe und etwas bergab, da hätte ich normalerweise noch ganz ausgleichen können. Aber da dreht's wieder exakt in den Gegenwind, so dass ich erneut fast stehen bleibe. Trotzdem bleibt dieser Kilometer mit +6s der einzige, der das Soll verfehlt. Angesichts der Umstände kann ich das heute gut verschmerzen. KM 17 und 18 gehen dann wieder mit 9 bzw. 7s unter dem Soll weg - fühlen sich zwar mittlerweile doof an, sind aber wie so oft die schnellsten des ganzen Laufs.

18 km machen aber noch keine 12 Meilen, also drehe ich am Parkplatz nochmal um und trabe - heute strikt ohne Gehpause - 1 km zurück. Jetzt hilft der Schiebewind wirklich mal spürbar. Dann wieder Wende und schon etwas erholt gegen den Wind wieder zurück.

Insgesamt 20,0 km mit 30 Hm, davon die ersten 18 km @6:29/km. Dass deren letzte 4 km hammerhart waren, lag eindeutig am Wind, kaum am Hügel und schon gar nicht nicht am vorherigen Tempo. Die ersten 15 km waren reines Genußlaufen. Ich bin sehr überrascht, wie sich meine Beinkraft und besonders deren Ausdauer entwickelt hat. War sicher eine gute Idee, immer wieder mal die Hügel zu suchen, werde ich weiter so halten.

Blöd: Ich bin doch tatsächlich mal wieder ohne Brustgurt losgerannt. Ich brauche den zwar nicht fürs Training, aber als Feedback zu Hause hätte ich die Daten gerne gehabt, gerade für diesen interessanten Lauf heute. Aber es kommen ja noch genug lange Läufe.

LG Christoph

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Ein kleiner Gruß aus der Rennkartoffel-Versuchsküche

1132
Ein paar Gedanken noch zu meinem Tempo für die langsameren Läufe. Ich laboriere schon lange daran herum, dass laut allen möglichen Trainingsplänen die langsamen Läufe, die zu meinem vermuteten 10k Vermögen passen, mir alle viel zu langsam sind, nämlich weit unterhalb meiner "Schlurfgrenze" von 7:00/km liegen. Wenn ich mein derzeitiges 10k-Vermögen mal auf 60:00 schätzen würde, dann würde Pfitzinger meine langen Läufe mit ca. 8:00 beginnen und mit 7:13 enden lassen - eine gruselige Vorstellung. Wie sich heute wieder gezeigt hat, geht 6:50 halbwegs, 6:40 ordentlich und 6:30 über viele Kilometer sehr erfreulich und fluffig. Heute musste ich mich, bei 6:50 startend die ganze Zeit bis km 14 (Ende von 6:30) bremsen, um nicht die Zielpace deutlich zu unterbieten. Das tat ich gerne (weil den Sinn verstanden) und es wurde (abgesehen vom Gegenwind auf den letzten schnellsten Kilometern) ein super Lauf.

Tatsächlich korreliert meine Schlurfgrenze von 7:00 mit recht niedrigen Pulswerten unter 75% (nur bei sehr langen Distanzen mehr). Die von Pfitzinger gleichzeitig gennanten Obergrenze für den LR1 bis 85% erreiche ich damit aber nie und nimmer. Was ist die Ursache für diese Diskrepanz ? Bevor ich auf Pfitzinger kam, hatte ich mal mit dem "Flex21plus" von lauftipps.ch geliebäugelt. Interessant ist, dass man sich diese Pläne auf Basis von Paces ausgeben lassen kann oder auf Basis von Pulswerten (oder eben auch beides). Im letzten Oktober habe ich diesen Zusammenhang (Puls vs. Pace im Flex21plus auf Basis "10k in 57 min.") mal verglichen mit meinen eigenen damaligen Laufdaten. Hier das Ergebnis:
Die oberen, roten Punkte (mittels der oberen gestrichelten Linie interpoliert) sind die Angaben aus jenem Plan, die unteren sind meine eigenen Daten aus jener Zeit (aus den etwa 4 Wochen vor dem Vergleich). Man sieht, meine damalige Planwahl war etwas optimistisch, hauptsächlich weil ich seitdem meine angenommene HFmax um 5 Schläge nach unten korrigieren musste, d.h. die untere Kurve müsste um nochmal 3% nach oben verschoben werden. Berücksichtigt man das, liegen Plan und meine damalige Wirklichkeit im oberen Pacebereich (Laktatschwelle) sehr eng zusammen, während meine eigene Kurve darunter steiler abfällt als die Plandaten. Das kann man positiv sehen - ich kann im unteren Pulsbereich schneller laufen, als der Flex21plus (und vermutlich auch alle möglichen anderen Fertigpläne aus der Konservendose) das vorsehen. Negativ ausgedrückt bedeutet das, dass die Bandbreite meiner Paces zwischen 70 und 90% HFmax deutlich kleiner ist als bei der Masse der Läufer, die solchen Plänen wohl zugrunde liegen dürfte. Da ich den passenden Plan aber immer an seinem oberen (Tempo-)Ende mit meinem Iststand abgleichen muss, folgt eben daraus, dass mein LaLa-Tempo um einiges höher sein darf, als ein pace-gesteuerter Plan mir vorgibt. Genau das entspricht ja auch meinem oben beschriebenen Empfinden.

Und noch etwas haut in dieselbe Kerbe. Meine Polar V800 liefert ja für jeden Lauf den sog. "Running Index". Und der liegt bei mir bei den richtig harten Einheiten (z.B. Schwellenläufe) fast immer deutlich niedriger als bei sehr leichten Einheiten. Das zeigt ja ebenfalls, dass auch Polar von einer flacheren Puls vs. Pace Kurve ausgeht.

Es wäre interessant, den obigen Vergleich mit aktuellen Daten zu wiederholen. Das birgt allerdings die Schwierigkeit, dass meine derzeitigen Läufe ziemlich inhomogen sind. LR1 und LR2 haben wechselndes Tempo, letzterer zudem auch noch Hügel, die weder in Trainingsplänen noch (offenbar bei Polar) auch nur ansatzweise realistisch berücksichtigt sind. Ich könnte allenfalls zwei Punkte verwenden, nämlich die Schwellenläufe (konstantes Tempo im flachen Gelände) sowie leichte DL zum WKM sammeln, für die ich keine Tempovorgabe habe und die ich ebenfalls ins Flache verlegen könnte. Aber auch der LR1 von letzter Woche, den ich auf konstant 6:30/km lief, eignet sich, wenn ich die letzten KM weglasse. Überhaupt sollten wohl alle verglichenen Laufabschnitte dieselbe Länge haben, weil bei mir der Einfluss Puls vs. Distanz recht groß ist. Mal sehen vielleicht mache ich da mal was. Aber für jetzt reichen mir die Indizien bereits aus, um mich beim Tempo der langsamen Läufe eher auf Gefühl und Puls zu verlassen, als auf theoretisierende Pläne und ihre Paceangaben.

Tribut an die grandiose Forensoftware: Hätte ich das obige Diagramm alleine eingefügt, würden von seinen über 1600 Pixeln Breite hier nur die ersten 640 oder so angezeigt. Fügt man aber mehrere Bilder ein, wird ein Auswahlmenü angezeigt, welches die Bilder in voller Breite anzeigt. Wie doof ist das denn. Deshalb nur zum Füllen das Ergebnis aus Polar Flow vom heutigen Lauf (wie gesagt, heute ohne Puls):

LG Christoph

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Do, 16.02.2017 --- Schwellenlauf 5km

1134
Schwellenlauf 3 Meilen ist heute angesagt, und zwar eingebettet in einen Lauf von insgesamt 8 Meilen. Logisch, dass ich heute mal wieder den notorischen Plan-Überfüller rauskehren und aus dem 4,8k LT Workout runde 5k machen muss. Bezüglich des Tempos weiß ich immer noch nichts besseres als nochmal 5:45/km zu versuchen. Sehr behutsames Einlaufen auf den ersten 800m, dann mal vorsichtig Gas gegeben und ab km 1,5 ein paar Steigerungen hingelegt - 4 Stück bis gegen 4:15/km. Der Po grummelt ganz leicht, lässt aber nach und verlangt keine Schon/Vermeidungsversuche. Nach 2,5 km beginne ich dann mit dem eigentlichen Schwellenlauf.

Ich versuche, davon wegzudenken, dass jetzt Tempo angesagt ist und konzentriere mich darauf, einfach nur rund, entspannt und technisch sauber zu laufen. Körperachse leicht vorgeneigt, Oberköper aber aufrecht, die Arme geben den Takt an und schön nach hintenraus treten. Nach 100m der erste Blick auf die Uhr: exakt 5:45/km. Na also, geht doch. :wink:

KM-Splits:

5:42
5:45
5:42
5:41
5:36

Am Ende zeigt die Uhr eine neue PTB von 28:23 für 5,00 km, also 5:41/km. Der alte Wert vom 8.4.2016 lag bei 28:47. Anschließend kurze Gehpause und dann wieder los auf die letzten 5,5 km. Der Planautor wird sich was dabei gedacht haben, dass er - anders als sonst im Plan - die Gesamtstrecke fest vorgegeben hat. Also soll anschließend ordentlich gelaufen und nicht getrabschlurft werden. Vermutlich soll jetzt noch dem Laktat mal richtig Beine gemacht werden. Die ersten 100m fallen mir bleischwer, gehen aber doch knapp unter 7:00/km und dann laufe ich mich langsam frei:

6:50
6:35
6:39
6:15
6:16

Anders als sonst sind heute die KM-Marken um 500m auf der Strecke verschoben. Der vierte KM enthält den Maulwurfshügel komplett mit An- und Abstieg. Auf den steilsten 100m gebe ich noch mal richtig Gas (6:00/km), da geht ja richtig was. Die beiden letzten KM fühlen sich zwar holprig an, sind aber wieder mal die schnellsten. Die letzten 500m trabe ich dann ganz gemütlich aus.

Also ist 5:41 nun mein neues Schwellentempo ? Mitnichten. Letzteres soll ja "angenehm hart" sein, aber heute wurde es gegen Ende unangenehm knüppelhart. Ich musste jede Sekunde aufpassen wie ein Luchs, dass ich die Technik und den Abdruck nach hinten nicht verliere. Auf dem letzten KM konnte ich noch minimal zusetzen, aber das wars dann auch. Der Puls richtete sich auf der zweiten Hälfte bei duchschnittlich 163/180 = 90,6% ein max. 92,3. Pfitzinger gibt in "Faster Road Racing" als Pulsbereich für das Schwellentempo 80 bis 91 % an, wobei erfahrene Läufer eher am oberen und weniger erfahrene am unteren Ende angesiedelt sein. Wenn ich mich mal vorsichtig optimistisch am Ende des oberen Drittels ansiedele, dann wären das 87 bis 88%. Da war ich heute (bei idealen äußeren Bedingungen) eher drüber und genau so hat es sich auch angefühlt. Das war eher ein Time Trial als ein Schwellenlauf. Die Schwelle liegt wohl eher um 5:50/km als weit drunter. Da man aber neuerdings 6s/km unter der Schwellenpace trainieren soll (Pfitzinger im selben Buch), lag ich heute doch gar nicht so schlecht.

Andersrum wird auch ein Schuh draus: Die heutige PTB war natürlich kein WK-Ergebnis. Wenn ich mir zutraue, in einem Wettkampf (ausgeruht) noch 23s zuzulegen, wäre ich bei 28:00 für 5k. Dafür liefert der Daniels-Rechner von C.Schultz ein Schwellentempo 5:52/km (VDOT=33,5). Passt also. Und er liefert noch etwas anderes: eine 10k-Prognose von 58:11. Ich fürchte, vor einem der beiden plangemäßen 10k Tune-up Races im April muss ich doch mal zwei, drei Tage tapern - da ist nämlich noch eine klitzekleine, uralte Rechnung offen.
:teufel:

Insgesamt heute 13,1 km mit 30 Hm.

LG Christoph

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Fr, 17.02.2017 --- LR2 (Hügel) 17,5 km

1135
Heute steht LR2 mit nochmal 8 Meilen hügelig auf dem Zettel. Ich wähle wieder die "Seewaldrunde" mit dem 5k Anstieg vom letzten Freitag. Da meinte ich ja im Wegfahren noch, eine direkte Querungsmöglichkeit über das Flüsschen Schefflenz entdeckt zu haben. Deshalb heute nicht den alten Parkplatz direkt am Fußpunkt des Anstiegs angesteuert, sondern einen Wanderparkplatz gut einen KM flussabwärts. Das würde mir 1,3 km Einlaufen und nachher nochmal Auslaufen bringen, plus die gut 10km rauf und runter - es hätte so perfekt passen können. Hätte, hätte, Fahrradkette. Die Flusspassage war völlig unpassierbar - ich hätte doch viel weiter springen müssen als gedacht und dann auf grünlich schimmernden Steinen landen ... nein, danke. Also den zusätzlichen Kilometer weiter flussaufwärts bis zur Brücke und wieder zurück. Und auf dem Heimweg das ganze nochmal - macht satte 4 km Umweg. Vom Berg will ich aber trotzdem nichts wegstreichen, also werden es heute mindestens 17 km. Aber der Reihe nach.

Vom Wanderparkplatz geht es gleich überraschend kupiert weg, das hatte ich so gar nicht in Erinnerung. Zum Einlaufen mit noch ziemlich steifen Beinen macht das gar keinen Spaß. Zum Teil sind die Hügel steiler als der Hauptanstieg, den ich mit der separaten Einlaufstrecke ja gerade vermeiden wollte. So ein Murks, da bleibe ich zukünftig lieber beim alten Parkplatz und laufe langsam 1 km hoch + runter, um dann den Anstieg voll zu nehmen. Egal, heute erreiche ich diesen Punkt nach 3,5 km mit 45 Hm Auf und 40 Hm Ab.

Dann der Hauptanstieg. Letztes Mal in 7:40/km rauf, das will ich heute mal unterbieten. Das steile Stück am Anfang läuft super - ist doch gut, wenn man warm gelaufen ist und nicht gerade erst steif aus dem Auto gestiegen ist. Der erste KM in 7:00, das ist doch mal was für den Schnitt. Dann lässt die Steigung nach und ich nehme Fahrt auf. Die Pumpe pumpt, aber es fühlt sich gut an. Ich glaube zwar nicht, dass ich dieses Anstrengungsniveau noch weitere 4 km durchhalten kann, aber die alte Basta-Methode greift wieder mal - jetzt ist mal KM 2 dran, was nachher ist, sehen wir nachher. Dieser KM 2 ist ist härter, einmal weil da schon der erste war und dann, weil am Ende wieder so ein fieses Steilstück wartet - 7:25. So langsam komme ich auf Touren - 7:13 für den dritten Kilometer. KM 4 ist flacher, geht am Anfag sogar wieder leicht bergab, um dann ein paar hundert Meter flacher anzusteigen. Ich nutze das aber nicht um auszuruhen, sondern um mal etwas auf die Tube zu drücken. Am Ende dieses KM aber doch noch ein Steilstück, für das sich aber schon wieder genügend Kräfte angesammelt haben, 6:46. Der 5. und letzte KM beginnt wieder mit einer minimalen Flachpassage, gerade genug um wieder etwas Luft zu schnappen. Dieser Kilometer geht über weite Strecken mit 6:20 bis 6:30 weg, aber am Schluss wird die Sau immer steiler und steiler und die Körner immer weniger und weniger. Am Ende geht dieser KM gerade noch mit 6:54 weg. Mit Erreichen der Straße bei 4,9 km wird es merklich flacher. Anders als letztes Mal nehme ich da aber nicht Gas weg, sondern nehme wieder Fahrt auf, um den höchsten Punkt der Straße, eine Kuppe nach ca. 400m noch voll mitzunehmen. Und weil es guter Brauch ist beim Hügellaufen, über die Kuppe mit Schmackes drüber zu laufen, kehre ich zackig um und renne das Straßenstück noch durch bis zum Abzweig des steilen Waldwegs. Das gesamte Bergaufstück incl. Straße rauf (aber nicht runter) geht heute in 7:00/km weg. Allerdings liegt der mittlere Puls auf diesem Anstieg heute mit 155/180 = 86.1 % um einiges höher als die 137 letzte Woche. Und doch fühlt es sich super an, zumindest sobald ich das hinter mir habe. :wink:

Am Beginn des Waldweges brauche ich eine Laufpause, genauer gesagt, eine Laufenlasspause. :D Es hilft aber nichts, weiter geht's, aber zum Glück nun ja abwärts. Wegen des ungeplanten Umwegs und des härter gelaufenen Aufstiegs will ich heute mal nicht gnadenlos bergab brettern. Ich schaue einfach, dass ich in fluffiges Rollen komme, mich einfach von der Gravitation optimal tragen lasse. Auf den flacheren Gefällstücken gebe ich auch mal dosiert Gas, aber generell gehe ich's heute etwas ruhiger an. Denke ich. Denn es fühlt sich viel besser und sanfter an als die 6:14/km von letzte Woche - und ist mit 5:56/km doch um einiges schneller. Läuft ! :D Unten gönne ich mir eine Gehpause. Das ham'mer uns verdient, Horst und ich. Äh, Horst ? Horst ! Hoooohorst !!! Keine Spur von dem Köter. Nie ist er da, wenn man ihn braucht, um sich über ihn lustig zu machen. Na, mir soll's recht sein.

Der Rückweg wird dann etwas zäh, denn nach der Brücke geht's erstmal wieder richtig steil bergauf, da der Weg auf halber Hanghöhe verläuft. Ich zwinge mich, ohne weitere Gehpausen durchzulaufen. Obwohl es danach überwiegend sanft bergab geht, fühlt es sich nun doch nicht mehr so toll an, zumal es inzwischen nahezu stockfinster ist. Mit einem breiten Grinsen erreiche ich das Auto.

Insgesamt 17,5 km mit 240 Hm. Puls 148/185 = 82,2% über alles. Obwohl das heute teilweisen fast schon eine zweite Schwelleneinheit war, fühle ich mich abends richtig super. Klar, die üblichen Verdächtigen motzen etwas, aber mit einem bequemen Sofa sind sie allesamt sofort bestochen.

LG Christoph

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Sa, 18.02.2016 --- Lauf-ABC + 10ST

1136
Lauf-ABC mit 10 Steigerungen sind angesagt. Nachdem ich gestern durch den blöden Umweg meine WKM schon bis auf 4 km erfüllt hatte, spielte ich mit dem Gedanken, heute mal den ganzen Schnickschnack wegzulassen und einen reinrassigen Erholungslauf von 4 bis 5 km hinzulegen. Nach Lage der Dinge heute morgen ging das allerdings gar nicht. Ich fühlte mich nämlich super wie noch an keinem Samstagmorgen dieses Trainingsplans. Alle Muskeln waren weitgehend guter Dinge, jedenfalls viel besser als in letzter Zeit. Zudem fand ich beim Einlaufen meine Neuerwerbung von vorgestern an den Füßen vor, ein Paar NB Fresh Foam Gobi, von denen ich schon während des Reinschlüpfens im Laden wusste "Die sind's !". Sie hielten vom ersten Schritt weg, was sie im Laden mit ihren (für mich "nur") 8 mm Sprengung versprochen hatten - das Gefühl, wenig Schuh am Fuß zu haben, kein störender Fersenblock. (Zwei Laufversuche mit 4 mm Sprengung lösten wahre Begeisterungsstürme aus, leider waren die Teile zu groß für mich, um einen davon wirklich mitzunehmen. Bei nächster Gelegenheit schlage ich aber zu, da bin ich jetzt angefixt. Ein Versuch mit 12 mm fühlte sich verheerend an. Sowas kaufe ich vorerst nicht mehr. Schließlich habe ich ja noch einen angefahren Satz Supersoft-Reifen vom Typ Mitsuno Wave Rider 19 in der Garage. Wenn mir wirklich mal wieder nach High Heels sein sollte, werden die erstmal aufgetragen. Ein zweites Paar Asics Dynaflyte ließ ich dann auch noch mitgehen.)

Das Lauf-ABC mit den schlanken Gobi war die reine Freude. Jetzt merke ich erst, wie klobig die Brooks Ghost 7 Veteranen sind, die ich bei dieser Einheit immer noch auftrage. Anschließend noch 10 Steigerungen, die ersten 5 am steilen Hügel. Ich komme dabei auf angezeigte ca. 4:25/km - sollte ja eigentlich reichen, aber was mich stört, ist dass sich das doch etwas müde anfühlt. Also verlege ich den Rest ins Flache. Jetzt fühlt sich's besser an und ich pendele mich bei niedrigen 4er Maximalpaces ein, zweimal mit voll geglückter Hüftstreckung sogar drunter. Dann trabe ich zufrieden, aber doch etwas müde heimwärts.

Insgesamt 8,9 km mit 75 Hm.

LG Christoph

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KW 07 (13.02. bis 19.02.2016) --- HM-Plan Woche 5 von 15

1137
Tag Lauftyp Hm km gesamt min/km Athletik Posting Kommentar
MONTAG LR1 (flach) 30 20,0 6:29 (18k) #1128 gesteigert von 6:50 auf 6:10
DIENSTAG Leichter DL (flach) 110 8,0 7:55 BKr, Mob #1130
MITTWOCH
DONNERSTAG TDL 5k (flach) 30 13,1 5:41 (5k) #1131 PTB: 5k in 28:33
FREITAG LR2 (hügelig) 240 17,5 6:28 (10k) #1132 7:00 auf, 5:56 ab
SAMSTAG Lauf-ABC + 10 ST 75 8,9 #1133
SONNTAG RSt, Mob
Summe: 485 Hm 67,5 km Vorwoche
NEU ! In der Spalte "Posting gibt es jetzt ganz unten den Eintrag "Vorwoche". Damit kann man wochenweise zurückblättern. Werde ich dringend benötigen, wenn es in diesem Faden erst mal wieder richtig brummen sollte. :D

Legende: siehe hier

Wochenfazit
5. Planwoche voll im Soll. Fühle mich am Ende besser als die letzten Wochen. Die neue 5k PTB gibt Auftrieb.

Ausblick auf die kommende Woche
  • Mo: LR1: 20,8k (flach)
  • Do: VO2max 5x3:00 bergauf
  • Fr: LR2: 12,8k (Hügel)
  • WKM: 67,2

LG Christoph

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1138
Am Dienstag hast du 8 km mit 110 Höhenmetern eingetragen, und daneben steht "Flach". Findest du das echt flach, oder lese ich da was falsch?? Also, ick find det n bissken ville for "flach".... :confused:
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1143
RunningPotatoe hat geschrieben: :confused:

Eine Frau namens Christoph ? Hab' ich was verpasst ? Also ... vor dem Chirurgentermin werde ich mich entschieden drücken. :D
Aaalso, es heißt DIE Kartoffel. Deshalb "sie". :nick:
Okay, dann also Christoph, der Rennkartoffel! Ich bin ja flexibel. :D
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1148
RunningPotatoe hat geschrieben:Ts, ts ... zur Strafe den ganzen Thread dreimal laut vorlesen. :D

Aber trotzdem herzlich willkommen hier ! :)
Soll ich gleich so für'n Hörbuch??
Vielleicht kann man da noch'n Euro mit machen! :zwinker2:

Werde jetzt öfter mal reinlesen, da treffen sich dann die Gleichaltrigen!
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Mo, 20.02.2017 --- Long Run (LR1) 22,0 km flach

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LR1, auf 13 Meilen gesteigert, also 20,8 km auf meiner Flachstrecke. Na, das schreit doch geradezu nach Planübererfüllung. Klar, dass ich die 300 m auch noch drangebe, plus etwas Alibi-Austraben. Ich stelle mich auf 22 km ein. Da meine Flachstrecke, wie letzten Montag erläutert, besonders für 18 km ideal ist, gibt es heute also einen Prolog von 4 km, diesmal allerdings natürlich ohne Pause. Obwohl ich mich am Wochenende gut gefühlt hatte wie schon länger nicht mehr, wollte ich heute mal prophylaktisch etwas schonender unterwegs sein als sonst. Zwar von Anfang an 12 km im 6:40er Tempo, weil sich das mehrfach als runder und effizienter erwiesen hatte, aber hinten raus sollte dann nicht mehr so viel Beschleunigung kommen.

Es wird aber ziemlich zähflüssig. Zwar habe ich - auch bei zunächst stetem frischen Gegenwind - kein Problem, die 6:40 durchzuziehen. Jeder einzelne der ersten 12 KM bleibt knapp knapp unterm Plan und auch die folgenden 3 km in 6:30 halten sich dran. Aber ich merke schon hier, da wo ich mich sonst bremsen muss, um nicht gleich noch deutlich schneller zu werden, geht's heute "nur" nach Plan. Die bevorstehende weitere Steigerung auf 6:20 verwerfe ich mit Blick auf die Befindlichkeit und die zusätzlichen 3 gezeiteten Kilometer. Aber das ist bis jetzt nur Vorausschau, daran kann es nicht liegen, denn mit den bisherigen 15 km liege ich ja noch in einem Distanzbereich, denn ich in den letzten Wochen schon x mal locker und zügiger gelaufen bin. Ich beschließe, es bei 6:30/km zu belassen und tröste mich damit, dass auch das noch eine deutliche PTB über die HM-Distanz werden wird. Die letzte - 2:24:39 (=6:52/km) - stammt noch vom 7.11.2016. Dass es heute nicht so recht läuft, wird dann auf den KM 16 bis 20 unübersehbar. Da wird das revidierte Ziel 6:30, zunächste nur zweimal knapp um je eine Sekunde gerissen, dann aber mit 5, 9 und 25s schon zunehmend deutlich. Dieser 20. Kilometer, heute der mit dem Maulwurfsanstieg, gerät mit 6:55 sogar ziemlich jämmerlich. Das mir sonst schon zur lieben Gewohnheit gewordene Aufbäumen auf dem kurzen Steilstück ist heute überhaupt nicht drin. Der 21. KM benimmt sich mit 6:22 dann wieder ganz ordentlich, aber da geht es ja anfangs auch sanft bergab. Danach Gehpause und nur noch Alibi-Schleichtrab bis zum Parkplatz.

Insgesamt 22,0 km mit 35 Hm, davon die ersten 21,1 km in neuer PTB = 2:18:15 h (6:33/km). Zwar über 6 Minuten schneller als letztes Mal, aber das Gefühl war durchgehend bescheidener. Auch lag der Durchschnittspuls mit 146 bpm um 5 Schläge höher. War halt mal nicht so ganz mein Tag heute. Aber trotzdem bin ich irgendwie fast froh, dass er mir wieder so etwas wie Respekt vor der HM-Distanz eingeflößt hat. Bloß nicht übermütig werden ...

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

Di, 21.02.2017 --- Langsamer Lauf (hügelig) 12,5 km

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Nachdem sich der Lange gestern nicht so toll anfühlte und es heute vormittag im Bereich der Po-Muskulatur etwas rumorte, ging ich nachmittags mit leicht gemischten Gefühlen an den Start. Um die 67 WKM (42 Meilen) vollzukriegen, hatte ich in meinem Detailplan für diese Woche den heutigen Tag auf 12 km aufgefüllt. Himmel, das war mal ein Erholungslauf mit 5 km, wie will ich denn heute 12 km überstehen ? Aber wie sage ich immer so schön ? Man soll den Lauf nicht vor dem Einlaufen verfluchen. Vielleicht kam mir heute eine Bauchentscheidung zur Hilfe, die ich zunächst so ganz nebenbei getroffen hatte. Dabei geht es um die Schuhwahl. Ich bin ja seit Weihnachten mehr und mehr von meinen "High Heels" (Mitsuno Wave Rider 19 mit 12 mm Sprengung) weg und in den letzten Wochen weit überwiegend nur noch in flachen Puschen unterwegs gewesen. Heute griff ich - in der klaren Erwartung, dass es sowieso ein nur ein kurzer Scheißlauf werden könne - zu den Mitsuno. Reines Alibi, um nicht zu einseitig unterwegs zu sein.

Es geht wie erwartet unangenehm los, wobei mir der erste langgezogene Abstieg im Dorf, ebenso wie dann auf dem folgenden minimalen Anstieg ein frischer Rückenwind, den Anfang erleichterte. Und irgendwie genieße ich heute die weiche Dämpfung und übertriebene Fersenerhöhung der Mitsunos. Ich weiß nicht, warum sich das ausgerechnet heute mal gut anfühlt, aber ich genieße es einfach. Noch zweifelnd, wie weit ich heute überhaupt kommen würde, verbleibe ich zunächst in relativ flachem Gelände, weitere Anstiege nach Möglichkeit vermeidend.

Nach 5 km hilft mir dann aber kein Laufgott mehr: jetzt geht es mit 10% Steigung richtig zur Sache. Zu meinem Erstaunen geht das ganz ordentlich und oben habe ich erstmal ein langgezogenes Gefälle vor mir. Da trotte ich gemütlich runter und finde so etwas wie einen Rhythmus. Unten hätte ich mich noch achtbar aus der Affäre ziehen können, indem ich einfach flach weiter ins Dorf trabe. Das wäre dann auch schon auf gut 10km hinausgelaufen und der Wochenschnitt wäre halbwegs gerettet. Aber genau jetzt packt mich der Ehrgeiz. Ich will die 12 km voll machen und zudem noch einen Verbindungsweg, den ich bisher nie zu Ende gelaufen bin, austesten. Dass das nochmal über den höchsten Hügel der näheren Umgebung führt - gewolltes Künstlerpech. :teufel: Es geht fast zwei Kilometer sanft bergauf. Eigentlich will ich noch weiter, den Weg ganz auslaufen, aber die schon weit fortgeschrittene Dunkelheit in seltener Allianz mit einem Hauch von Restvernunft lässt mich nun doch abkürzen. Nicht dass das angenehmer wäre - statt eine 1,3 km lang gezogene Schleife mit sanftem Anstieg und Flachstück nun ein superkurzes, aber auch supersteiles Stück. Ich überstehe auch das irgendwie. Jetzt könnte ich es geruhsam laufen lassen und einem Bachlauf sanft bergab, wenn auch etwas umwegig, folgen bis zum Dorfeingang. Aber nein, ich muss ja nochmal abkürzen, wohl wissend, dass das einen weiteren steilen Berg reinbringt. Aber auch der geht noch irgendwie, ebenso wie der langgezogene Abstieg zum Dorfeingang. Der übliche Schlussanstieg wird dann aber doch grenzwertig. Endlich reicht's auch mir mal.

Insgesamt 12,5 km mit 185 Hm in 8:13/km, Puls 121/180 = 67,2%. Ich freue mich auf den morgigen Ruhetag. :wink:

Edit: Umbenennung des Laufs von "leicht" in "langsam". Das trifft's auf jeden Fall. :D

LG Christoph

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