Und auch selbst mein Mitgefühl für die aktuellen Leidensgenossen, speziell auch voxel, Sven, Jürgen und Heiko. Sachlich möchte ich da auch noch individuell was dazu sagen, aber das braucht noch etwas Zeit, vermutlich heute abend.
In meiner Wahrnehmung war das tatsächlich nicht ganz so arg. Nervig war, dass trotz (wie ich finde) durchdachtem und eher zurückhaltendem Aufbau in den ersten Monaten ständig irgendwelche Baustellen anklopften, die sich so über die Läuferjahre angesammelt haben. Achillessehne links, Fußgewölbe rechts, Plantarfaszie links, dann diese merkwürdige Kniegeschichte. Aber alles war nie kritisch und ist wieder verschwunden und spielt aktuell überhaupt keine Rolle.Steffen42 hat geschrieben:Mich jetzt nicht so. Es ging vielleicht im Rumgealber ein wenig unter, aber ich habe eigentlich ständig von Tapes, Gurkensud, Linchen, Maximaltherapien, etc. gelesen. Vielleicht zucke ich wegen meiner Verletzungshistorie und -empfindlichkeit da aber auch schneller als andere.
Begleitet haben mich während der letzten 2 Monate leichte Probleme in der Unterschenkelmuskulatur und das ganze Gedöns um Maximaltherapie, Linchen und vor allem auch die ganzen Präventionsübungen war in erster Linie dazu gedacht, dass da und an anderen Stellen nix anbrennt. Ich hätte vieles auch davon weglassen können, habe mir aber erhofft, indem ich da konsequent dran bleibe, vermeide ich Probleme. Weiterhin hab ich viel dafür getan, diesmal in Sachen Formentwicklung nicht zu übertreiben und an genügend Erholung und Ruhetage und -wochen zu denken.
Und dann...Rumms...geht innerhalb von wenigen Tagen die Form flöten, die leichten Unterschenkelprobleme eskalieren und als Todesstoß meldet sich die Gesäß/Hüftmuskulatur, die ich so sehr (beidseitig) umsorgt habe, plötzlich und völlig überraschend auf der anderen Seite. Das hat mich mental wie ein Baseballschläger getroffen.
In meinem Kopf sind derzeit massenhaft so negative Gedanken wie: Das kann auf keinen Fall weiter gut gehen, die Form ist im Eimer, die ganzen wertlosen Laufbandspielereien haben mir was vorgegaukelt und jetzt nach der verkorksten Woche macht alles sowieso keinen Sinn mehr, ich hab in der Woche 3 Kg zugenommen ect...
Letztlich lässt sich das Ganze auf einen Punkt zusammenführen: Ich habe einfach Angst, dass das ganze Unternehmen scheitert und, darauf hat Heiko vielleicht am deutlichsten hingewiesen, dass ist auch angesichts der aktuellen Entwicklungen durchaus möglich. Thats it, nicht mehr und nicht weniger.
Mir ist aber die letzten Tage klargeworden, dass ich aktuell gar nicht entscheidungsambivalent bin. Das ganze Rumlamentieren ist nur irgendwie (für Außenstehende vermutlich nerviger ) Ausdruck dieser Angst. Aber ich will - zumindest in diesem Augenblick - weitermachen und (noch) nichts unversucht lassen.
Also versuchsweise mal eine optimistische Betrachtung der Situation (einige Deutungen hiesigen Beiträgen entliehen):
- Die nicht ganz befriedigende Tempoeinheit am Sonntag war trotz Abbruch gut und ist kein Ausdruck sinkender Form, sondern war Infekt und auch Vorermüdung geschuldet. Außerdem darf man eine anspruchsvolle Einheit auch mal nur teilweise erfüllen in einer monatelangen Vorbereitung, ohne das die Welt gleich untergeht.
- Die Schienbeine schweigen mittlerweile wieder dank Maximaltherapie und werden durchhalten.
- Die bisherige sehr trainingsarme Woche ( Montag lockere 10km, Dienstag lockere 7 mit wenigen Tempospitzen, Mi + Do Pause, Freitag lockere 7 mit nur einer Tempospitze (wegen intensiver Physio davor) und heute lockeren 5km = 29km ist zwischen zwei harten Einheiten (Tempoeinheit letzten Sonntag und WK kommenden Sonntag) nicht so schlimm und war halt für Kopf und Körper notwendig. Eine Woche verliert man irgendwie immer im Marathontraining.
- Das Hüftprobleme sind im absoluten Anfangsstadium, Linchen hat gestern ihr bestes gegeben (mit dem Ellenbogen ), deshalb konnte ich auch gestern nicht hart laufen, sonst wäre mein Bein heute gelähmt , und das Ganze kann noch gut ausgehen, aktuell zumindest nur körperliche Zeichen für höchste Aufmerksamkeit, aber kein Grund für Pause und Abbruch
- Das ich mich heute bei lockeren 5km so fühlte, als wenn ich nicht mal 5km schneller als 27 Minuten laufen könnte, ist ganz normal, wenn man von 100+ Wochen auf 20km+ runterfährt und das einzig intensive das Grübeln ist.
Also, aktueller Plan:
Morgen den 10er laufe ich voll. Wird ein heiden Spaß werden bei -1 Grad und angesagt 5-7 Bft Gegenwind.
Bestzeiten halte ich für ausgeschlossen, aber ich hoffe, mir für den Kopf dermaßen einen einschenken zu können, dass es danach wieder läuft. Und einen Edelreiz für ein erneut höheres Niveau zu setzen.
Nächste Woche war sowieso auch in der originalen Planung nur lockeres Jogging umfangsbetont bis zum Sonntag geplant. Dann werd ich wieder in der Spur sein und dann nochmal zwei Wochen bis zum Halbmarathon Gas geben. Und wenn es anderes kommen sollte, mache ich halt einen neuen Plan.
Never Stop (man kann ja nicht nur immer drüber reden...)
Anti