Wieder sehr interessante Diskussionen:
Erstmal zu Treppchen vs. Bestzeiten vs. Einfach nur im Training knallen lassen. Schwer, da eine klare Linie für mich zu finden. Ich bin ja hier einer der wenigen, der weder einen AK-Sieg noch eine AK-Treppchenplatzierung vorzuweisen kann, von den vielen Gesamtsiegern/Gesamttreppchen hier ganz zu schweigen. Meine beste Platzierung war eine AK 6. Das hängt nun sicher auch damit zusammen, dass ich leistungsmäßig hier eher am hinteren Ende des Fadenfeldes laufe, aber wenn ich mir zum Beispiel einige WK von mir anschaue, dann muss man es doch differenziert betrachten.
Meine beste Platzierung mit AK 6. war beispielsweise dieses Jahr über 10K. Mit meiner Leistung war ich prinzipiell auch sehr zufrieden, die Zeit mit gerade mal Sub 40 war aber selbst im Vergleich zu meiner PB nicht wirklich gut. Andererseits war meine 10er PB für mich ein wirklich guter Lauf, wo ich sehr viel Leistung umsetzen konnte, aber ich habs noch nicht mal in die AK-Top 10 geschafft. Andererseits musste man da für den AK Sieg selbst in der M60 noch eine Sub40 laufen und in der AK50 z.B. Gingen die ersten 6(!) AK-Plätze mit 37er Zeiten weg. Ist also der AK Platz viel oder wenig wert ? Wie gesagt, sollte ich es mal aufs Treppchen schaffen, würde ich mich sicher freuen, aber es hängt einfach zu sehr von der Konkurrenz ab. Meine Marathon PB würde ich als meine beste WK-Leistung überhaupt einordnen, obwohl ich mein Zeitziel verfehlt habe und die AK-Platzierung unter ferner liefen.
Was zählt also ? Bei mir kommt die Befriedigung sicher auch durch das Erreichen eines selbstgestrickt es Ziels, knapp dahinter kommt aber vor allem die tiefe Befriedigung, das vorhandene Potential abrufen zu können. Gleich danach kommt, frei nach Egon Olsen, dass ein Plan funktioniert hat.
Aber Fliegen im Training ist auch geil, leider passt es oft nicht in einen dichten Traininigsplan.
@Levi: Danke für den Hinweis zum Stretching. Ich dehne den Quadriceps auch, das kam offenbar zu einseitig rüber. Beim Karate hab ich gelernt, dass man möglichst alles dehnen muss, damit auch einzelne Amplituden zunehmen.
leviathan hat geschrieben:Würde es sinnvoll sein mittels regelmäßiger kurzer Time Trials die Leistungsentwicklung zu messen? Falls ja, wann sollte man damit beginnen? Wie lang sollten die sein? Wie oft sollte man diese laufen?
Ich finde sowas prinzipiell gut, z.B. Die von Holger vorgeschlagenen 5Ks, vor allem als Motivation. Messbare objektive Fortschritte sind immer ein guter Verstärker. Aber mich boosted das wie Dich vermutlich schon ziemlich in Form, insofern bin ich damit wieder zurückhaltend, ähnlich auch mit Test-WK.
Ich hab einige Monate mal alle 4 Wochen einen progressiven Lauf gemacht: 5,4,3,2,1km, mit EL und AL 18k und immer etwas schneller nach Effort und Puls, ohne auf die Pace zu achten. Da konnte ich dann über die Pace der einzelnen Abschnitte und auch die Veränderung der Pace-Sprünge zwischen den Intervallen den Formzuwachs gut verfolgen. Zudem war die Einheit mental sehr leicht und sprach alle Pacebereiche an.
leviathan hat geschrieben:Die Saisonpause benötige ich eigentlich gar nicht.
Ich schon, da bin ich bei Holger. Locker weiter Sport machen und nicht aufhören zu laufen ist wichtig, aber vor allem für den Kopf brauche ich die Pause.
Dafür hat sich eine deutliche Verlängerung des Grundlagentrainings immer bezahlt gemacht.
+1
]8 bis 10 Wochen spezifisches Training würden mich völlig kaputt machen.
Ist bei mir wohl leider ähnlich. Die Probleme fingen an, als ich von den knackigen 6-Wochen-Vorbereitungen weg bin. Ich reagiere wohl ziemlich gut auf Training, das ist Segen und Fluch zugleich, vor allem mit meinem Temperament.
]Mit einer guten Grundlage scheint die Form mit sehr seichten Fahrtspielen ala Hudson oder einfach ein paar wenige schnelle 1000ern zu explodieren. Was nett klingt, hat aber einen entscheidenden Nachteil. Nach sehr wenigen Wochen fällt diese Form in sich zusammen. Und dafür sind nicht viele harte Einheiten notwendig.
Ist bei mir sehr ähnlich. Ich schiebe das leider immer wieder zur Seite wie im Frühjahr und denke, die Grundlage ist breit genug, da gehen jetzt noch 2-3 harte Einheiten, schließlich schreiben Daniels und Co ja sowas auch in Pläne rein und dann fliege ich aus der Kurve.
Ich hab auch mittlerweile einen guten Blick für Trainingspläne entwickelt. Bei Hudson z.B. Wären die recht frühen MLR mit „hartem“ Abschluß bereits der Anfang vom Ende, da bin ich spätestens 3-4 Wochen später im Peak, das muss alles entschärft werden. Andererseits würde ich sowas gerne mal durcharbeiten.
Jetzt liebäugel ich gerade mit Pfitzinger auf HM. Aber in den 12 Wochen sind die ersten 4 Wochen schon voll mit harten Langintervallem in Schwellennähe. Das würde mich je nachdem, wie das Training davor ausgesehen hat, schon peaken. Wenn ich vorher, was ich plane, ein paar Wochen durchschnaufe, dann wäre vermutlich schon 95% der Form nach den 4 Wochen da und 2-3 Wochen Später der Peak. Dann sinds zum HM aber noch 6 Wochen. Muss also alles entschärft werden.
