Nach uns die Sintflut
Wellness, Shopping und ein bisschen Laufen war angesagt für dieses Wochenende. Kurzentschlossen hatten wir ein Wochenende in Heidelberg gebucht und Freitag Mittag ging es mit der S-Bahn los. Leider regnete es in Strömen, aber das war nichts was einen beunruhigen sollte. So ging ins Luftlinie nur 50km weit entfernte Heidelberg. Nichtsahnend was wir so alles verpassen sollten.
Unser erster Lauf führte uns am Neckar entlang, auf der einen Seite hin, über eine Brücke hinüber auf die andere Seite, zurück durch die Stadt und bei wieder einer Brücke zurück zum Hotel. Es regnete aus Eimern, aber es hat trotzdem Spass gemacht irgendwie. Immerhin standen die Aussichten auf längeres Wochenende und die Sauna wartet bereits auf uns.
Nach der Sauna ging es dann zum Italiener und dann recht früh ins Bett. Begleitet von Dauerregen. Nichtsahnend was zuhause so abgeht.
Am nächsten Morgen erfuhren wir aus der Heimat, dass es wohl geschneit hatte. Nichtsahnend welches Chaos über die Pfalz gezogen war
In Heidelberg war es sonnig und es zog uns schon früh hinauf auf den Königsstuhl. Dort war dann auch Schnee zu finden, reichlich sogar. Aber im Tal war es grün. Der Neckar hatte sich allerdings deutlich mit Wasser weiter aufgefüllt.
Und so machten wir unseren Longrun ganz gemütlich mit 560 negativen Höhenmetern. Was im Nachhinein richtig Muskelkater gebracht hat. Das hätte ich nicht gedacht. Aber es war einfach ein schöner Lauf. Zunächst im Nebel und Schnee gestartet, ging es immer mehr in den Frühling hinein, das Felsenmeer durchquerend, mit etwas Trail unterwegs und dem Schlossgarten wieder hinunter zum Fluss.
Die Schifffahrt war zwar eingestellt worden. Und an der Schleuse kann man gut erkennen wieviel Wasser dazu gekommen war, im Vergleich zu dem Bild vom Vortag. Aber alles in allem kein Drama.
Zurück im Hotel erreichten uns dann erste Bilder von daheim, wo der Schneesturm unzählige Straßen unpassierbar gemacht hatte, unser Heimatdorf von der Außenwelt abgeschnitten hatte und ein ungeahntes Maß an Chaos hinterließ. Innerhalb von wenigen Stunden. Ich scherzte noch mit einer Bekannten, dass wir damit wohl keine Probleme hätte, wären wir doch mit der Bahn unterwegs. Doch was musste ich feststellen? Auch die Bahnlinie war unterbrochen. Aber wir hatten ja noch mehr als einen ganzen Tag Zeit. so schlimm konnte es ja nicht gewesen sein.
Aber wir behielten das im Blick. Völlig zurecht, wie sich herausstellte. Samstag war dann auch noch langer Shoppingtag in Heidelberg mit Öffnungszeiten bis abends um 22 Uhr. Wir nutzten es aus und tigerten ewige Stunden durch die sonnige Altstadt.
Dazwischen etwas Sauna und noch einen Happen essen.
Am Sonntag dann vor dem Frühstück noch eine Runde am Neckar entlang und danach die Bahn gecheckt. Es war noch immer gesperrt. Jetzt wurde es kompliziert. Mit dem ÖPNV hätten wir es maximal bis 2km von zuhause entfernt geschafft. Den Rest hätten wir laufen müssen. Was tatsächlich zu Plan B aufgestiegen war, zwischenzeitlich. Aber dann fanden wir doch jemand der uns vom Endstationsbahnhof abholen konnte.
Wieder Zuhause war der Schnee praktisch schon wieder verschwunden. Wir hatten die Sintflut einfach verpasst, waren nur 50km in einer ganz anderen Welt gewesen.
Da musste ich dann doch noch mal bei uns den Berg hoch, schauen was die Waldwege machen, denn unterwegs war extrem viel Schneebruch an den Straßen zu verzeichnen gewesen. Und auch in unserem Wald waren einige Schneisen mit umgefallenen Bäumen zu finden. Echt erschreckend. Und das alles geschehen in nur wenigen Stunden.
So geht es in die neue Woche, wir werden sehen wie viele Bäume in unserem Sommerlaufgebiet umgefallen sind. Ich werde berichten.