ToPoDD hat geschrieben: 06.06.2025, 16:16
Dude77 hat geschrieben: 06.06.2025, 12:46
Die jetzt mehrfach erwähnte Daniels Einheit ist die "berühmte" Big T Einheit. Sie kommt nur einmal und zwar 5 Wochen vorm Wettkampf vor.
Aber alleine, dass JD bei diesem 12 Wochen Plan dezidiert auf Training in der Höhe eingeht, zeigt mir das ist für Profis gedacht.
Ob das Sinn macht? Keine Ahnung. Ist halt ein guter Halbmarathon mit ein paar Füllkilometern.
Für mich natürlich Quatsch, weil T-Pace deutlich schneller als HM-Pace.
"Guter Halbmarathon mit Füllkilometern"? Gehen wir mal von der Weltklasse (2:45Min/km HMRT) aus. Dann sind das >65 Minuten genau an der Schwelle mit kurzen und flotten Pausen (DL Tempo laut VDOT ca. 3:30). Soviel Umfang macht nicht einmal Ingebritsen bei seinen
SUB-Treshold
Doubles an einem Tag. Ich bleibe dabei, ich finde die Einheit komplett überzogen. Für Freizeitläufer noch viel mehr. Da kommt auch das Problem von meilen- bzw. kilometerorientierten Plänen zum tragen. Die skalieren sehr schlecht für langsamere Läufer. Und langsam ist für Daniels bestimmt schon alles >30 Minuten auf 10.
Hat er auch zeitbasierte Pläne im Buch, bin gerade zu faul zum Nachschauen?
Dude77 hat geschrieben:Ich bin ja bekanntermaßen großer Fan von Daniels. Hat mich in 4 Jahren von 3:42 auf 2:59 (April 2017) gebracht. Im absoluten peak hatte ich 2900 Jahreskilometer. Das zweitbeste Jahr hatte 2500km.
Pah, mit Hudson hättest du das in 2 Jahren geschafft, mit Pfitz in 2,5

Spaß beiseite, ich finde im Endeffekt sollte sich jeder einen Plan/ein Konzept suchen, dass ihm Spaß macht und das ihn langfristig gesund und motiviert hält.
Was mich stört ist diese teilweise religiöse Verehrung bestimmter Trainer und ihrer Konzepte/Pläne. Gern zu beobachten bei den Greifianern. Jede Kritik ist da gleich Gotteslästerung. Als Gegenargument werden gern die persönlichen "Erfolgsgeschichten" ausgepackt oder die tollen Sprüche vom alten Schleifer, die oft genug wissenschaftlich widerlegt sind.
Ich bin mit Pfitz 2:40 gelaufen, mit @alcano 2:32 und mit meinem Plan Marke Eigenbau inspired by Hudson 2:29. Sagt das etwas darüber aus, welcher Plan besser ist? Nö, ich habe einfach 7 Jahre lang mein Training durchgezogen, ohne große Verletzungspausen. Von Sprinttraining bis Überdistanzlauf war alles dabei. Manches war zu hart, manches einfach nur bekloppt, aber letztendlich ging es immer weiter voran. Ich habe aus jedem Zyklus Erkenntnisse mitgenommen, was für MICH funktioniert und was zu viel des Guten ist. Ich habe auch gelernt sehr genau auf meinen Körper zu hören und diese Signale über jede Pace/HF/Power Vorgabe zu stellen. Klappt nicht immer, aber der Weg ist für MICH definitiv der richtige.
Ich schreibe doch explizit, dass es für mich am Wichtigsten ist, dass man dem Plan vertraut.
Ein letztes Wort zur Big -T Einheit: Du kannst das sicher besser einschätzen als ich, aber ich glaube du nimmst JD hier zu wörtlich. Da steht zwar E-Pace und ja, die ist dann bei der Elite vielleicht 3:30 min/km, aber so wie ich die Daniels Pläne kenne, ist das nur eine Ungenauigkeit. In seinen Plänen gibt es meines Wissens nach nie eine Trabpause bei Paces langsamer als I-Pace. Ich würde jetzt aber mal behaupten, dass er damit nicht verlangt, dass die Pausen alle exakt in E-Pace gelaufen werden.
Es bleibt aber eine Killer-Einheit. Da im 12 Wochen Plan soweit ich gesehen hatte kein Test-Wettkampf vorkommt, kann man dies dann wohl als großen Test sehen. Mich würde auch interessieren, ob das überhaupt schon jemand so gemacht hat...
Bei allen Plänen die ich kenne ist es doch so: man kann immer mindestens eine Einheit rausnehmen und diese dann (zu recht) bemängeln.
In den JD Plänen werden auch zu Hauf seine eigenen Regeln gebrochen. Wer JD aber mal auf Youtube gesehen hat, der weiß damit umzugehen.
Ich habe ja auch geschrieben, dass ich natürlich nicht weiß wie ich mit anderen Plänen zu recht gekommen wäre. Zumindest Pfitzinger und Steffny habe ich probiert. Das war beides nichts für mich.
Mir bringt T-Pace viel. Kann natürlich sein, dass es daran liegt, dass mir die Quälbereitschaft für I-Pace fehlt. Und wie gesagt: es gibt reichlich T-Pace bei Daniels.
Den meisten hier fehlt die ausreichende Stichprobengröße um einem Marathon-Plan eine bestimmte statistische Signifikanz zu attestieren.
Ich finde das dann nur normal, dass man seine eigene Präferenz hat - auch wenn das nur sehr leidlich untermauert ist.
Bei Greif bin ich schon alleine wegen der ganzen pathetischen Sprache raus. Bin ich nicht der Typ für. Wen das motiviert, der ist da vielleicht trotz sub-optimalem Training gut aufgehoben.
Am Ende ist das ein Hobby. Keiner von uns muss damit seinen Lebensunterhalt bestreiten und jeder verfolgt andere Ziele, hat mehr oder weniger Ehrgeiz, ist talentierter etc..
Man kann hier ja super einfach rauslesen, dass du kein Daniels Fan bist und ich einer bin. Natürlich bist du der weitaus bessere und erfahrener Athlet.
Ich sage dazu immer: we agree to disagree. Ich habe damit kein Problem.
Worauf wir uns wahrscheinlich schon einigen können: Konstanz ist das A und O. Mit anderen Worten: entscheidend beim Training ist, dass es stattfindet.