Antracis hat geschrieben: 21.10.2025, 15:31Krass. Die bringen halt wie die Radfahrer einfach eine immens hohe VO2max mit, mit der sie dann - bis zu einer gewissen Grenze - die vergleichsweise niedrige Laufökonomie kompensieren können. Wenn jetzt Läufer und Triathlet das gleiche Tempo laufen, ist der Sauerstoffbedarf bei vergleichbarem Niveau halt messbar unterschiedlich.
Der Quereinstieg würde aber, das sehe ich vermutlich wie Du, in der Regel an den notwendigen Laufumfängen scheitern, um deutlich vorne mitlaufen zu können. Da braucht es halt in der Weltspitze heutzutage über 200km mit hoher Qualität und das muss man sich über viele Jahre erarbeiten. Viele Profi-Triathleten laufen mittlerweile weniger Kilometer als viele hier im Faden.
Die schlechtere Laufökonomie kann man häufig bei Triathleten und Quereinsteigern mit bloßem Auge erkennen. Mache mir bei den lokalen Läufen hier immer einen Spaß daraus die Triathleten am Laufstil zu bestimmen, Erfolgsquote nahe 100%
Wenn du aber einen VO2max von >80 hast, dann kannst du schon einiges kompensieren. Weltklasse wirst du wohl nicht, aber um uns Hobbyathleten abzuziehen reicht es allemal
Wenn die aber versuchen würden an ihr persönliches Limit zu kommen, müssten sie auch deutlich höhere Umfänge machen und wie du richtig sagst, müssten auch die talentiertesten Athleten dann erstmal über Jahre die Robustheit dafür aufbauen. Das ist auch immer wieder das Problem, wenn man Aussagen hört wie "wenn sich Triathlet XY nur auf das Laufen konzentrieren würde, könnte er Sub2:15 oder Sub2:10 laufen". Theoretisch machbar: ja, aber ob er das Training dafür übersteht ist fraglich.
Nehmen wir mal die hypothetischen 80ml/min/kg an, dann wäre das persönliche Maximum im Bereich der erweiterten Weltklasse, insbesondere für nicht Afrikaner. Läuft der entsprechende Athlet dann 2:20 ist er halt noch weit weg und muss dafür verhältnismäßig weniger machen und kommt vielleicht auch durch. Mit 70, was schon ein hochtalentierter und gut trainierter Hobby-Athlet ist, hast du keine Chance da jemals hin zu kommen, egal wie gut die Laufökonomie ist.
Albatros hat geschrieben:Nächstes Jahr steigt Flo Neuschwander in die M45 auf.
Im "Bestzeit" Podcast hat er jüngst verlauten lassen, dass er sub 2:20 anpeilt, was dann auch Deutscher Rekord wäre.
Im Frühjahr sind in Hannover bei der DM in der M45 zwei Leute ne 2:24 (einer Bayerischer Rekord) gelaufen, auch der dritte blieb noch unter 2:30...
Finde ich schon sehr beeindrucken, was da (noch) geleistet wird.
Auch der deutsche Rekord über 10km in der M45 könnte wackeln, wenn Neuschwander durchzieht - steht aktuell bei 30:38 (Edit: Korrektur)...
Sub30 kriegt er aber wohl auch nicht mehr hin...
Ja, wirklich brutal was in vielen Altersklassen gelaufen wird. Schau dir mal Miguel Molero-Eichwein an, der ist in der M55 2:29, 1:10 (in Dresden

) und 32:22 gelaufen. Nur im HM knapp den (30 Jahre alten!) deutschen Rekord verpasst. Der macht mit 57 auch noch 180km die Woche + Krafttraining.
2:20 sollten eigentlich drin sein für Neuschwander, der ist ja dieses Jahr noch Sub66 im HM gelaufen.
Und da ist Deutschland ja noch eher ein Entwicklungsland, was die Qualität bei den Masters betrifft. Beim London Marathon, der ja auch britische Meisterschaft ist, wenn ich das richtig verstanden habe, sind in dem Jahr wo ich dort gelaufen bin 13 Briten unter 2:30 geblieben in der M40. In der DLV Bestenliste sind es nur 4 im ganzen Jahr.
Daher meinte ich ja auch, nettes Ziel mit dem Podium bei einem Major, aber immer stark davon abhängig, wer dort antritt. In den Rankings bei Abbott WMM, wo ja alle großen Marathons automatisch reingenommen werden, war ich mit den 2:29er Zeiten in der M40 um Rang 250. Das gibt einem dann schon etwas Perspektive
