Banner

Kommt es doch auf die Länge an ? Marathontraining ohne long Long Runs ?

Re: Kommt es doch auf die Länge an ? Marathontraining ohne long Long Runs ?

51
JoelH hat geschrieben: 20.11.2025, 14:39
Albatros hat geschrieben: 20.11.2025, 13:51 Bis in den Spätsommer hat er ausschließlich auf MD trainiert - lange Läufe bis maximal 20km, Wochenumfang 70-75km.
Für mich passt das nicht zusammen. Wenn man einen 20er zugrunde legt und 7 Tage Training, dann komme ich auf einen Tagesschnitt von 9km für die Resttage. Das ist m.E. kein Mittelstreckentraining mehr, dafür sind das viel zu viele Kilometer.
4x2000m Plus EL und AL = 14-15km (auch mal 12x1000m), gehören auch zum MD-Training dazu. Vielleicht nicht in den letzten 4 Wochen vor dem Hauptwettkampf aber durchaus während des restlichen Jahres.
Auch mit 2km EL + 6x400m + 3km AL kommst Du ganz schnell auf rund 9km.
Die Double-Days mit 2 x 6-7km rechne ich schon gar nicht mehr mit.

Re: Kommt es doch auf die Länge an ? Marathontraining ohne long Long Runs ?

53
Albatros hat geschrieben: 20.11.2025, 13:51
Sportslover hat geschrieben: 20.11.2025, 12:30 Was ich mich frage: in meine Saisonplanung würde es besser passen, wenn ich mich 9 Wochen auf den Marathon vorbereiten würde statt 12 Wochen. Möglicherweise würde das genauso gut funktionieren, wenn man ein Schnelligkeitsfundament mitbringt.
Ein Trainingspartner von mir ist Mittelstreckler.
Bis in den Spätsommer hat er ausschließlich auf MD trainiert - lange Läufe bis maximal 20km, Wochenumfang 70-75km.
Niveau im Sommer war 2:02/800m und 4:15/1.5k.
Er ist bis dato noch nie Marathon gelaufen, wollte das aber mal machen. In einer Hauruck-Aktion hat er sich binnen 8 Wochen auf den Herbst-Marathon vorbereitet und diesen in 2:48 beendet (zweite Hälfte deutlich langsamer).
In den 8 Wochen hat er 5-6 35er gemacht, auch mit Tempoanteilen und lag bei ca. 100km/Woche...

Ergo:
Er hat nicht ansatzweise sein Potenzial umsetzen können. In Anbetracht der kurzen Vorbereitung hat er es - meiner Meinung nach - dennoch gut hinbekommen.

Ein "Schnelligkeitsfundament" aus MD allein ersetzt sicher keine Longrun, bzw. eine solide M-Vorbereitung.
Von MD auf M binnen 9 Wochen funktioniert (je nach Typ), aber lässt einen sicher nicht das Maximum herausholen...
Ich habe meine Trainingspläne um 140 Jahre zurückgeblättert. Auch ich habe damals, aus dem vollen Mittelstreckentraining im Sommer heraus, meinen letzten Marathon absolviert.

Die Erinnerungen daran sind nicht gerade positiv: das Training, die langen Läufe und vor allem die letzten 10 km im Wettkampf waren sehr hart. Dennoch habe ich den Marathon mit nur acht Wochen Vorbereitung durchgezogen.

Das Ergebnis war zwar besser als von dem Kollege, aber vielleicht nur deshalb, weil ich bereits zehn Marathons hinter mir hatte.

Re: Kommt es doch auf die Länge an ? Marathontraining ohne long Long Runs ?

54
JoelH hat geschrieben: 20.11.2025, 15:38 @Ranaerob
Das mag auf einen Profi zutreffen, z.B. Doppeleinheit. Aber dafür sind die Zeiten zu schlecht, es scheint sich also eher um einen Hobbyläufer zu handeln. Dazu passt auch das Hauruck zum Marathon.
Ich weiß nicht, wie alt der Läufer ist. Aber ab der Altersklasse M40 gilt eine Zeit von 2:02 über 800 m keineswegs als chaotisches Hobbyniveau.

Auch Double-Days sind für Athleten dieser Leistungsklasse nichts Ungewöhnliches.

Re: Kommt es doch auf die Länge an ? Marathontraining ohne long Long Runs ?

55
Ranaerob hat geschrieben: 20.11.2025, 15:43 Ich weiß nicht, wie alt der Läufer ist. Aber ab der Altersklasse M40 gilt eine Zeit von 2:02 über 800 m keineswegs als chaotisches Hobbyniveau.

Auch Double-Days sind für Athleten dieser Leistungsklasse nichts Ungewöhnliches.
Der Kollege ist 38, also kurz vor 40 soz....
Und ja, dafür finde ich die 2:02 (2:01 "hoch" wars um genau zu sein) jetzt so schlecht nicht (PB mit mit Anfang/Mitte 20 btw 1:52)...

Vielleicht waren es aber auch nur 65km/Woche - ich kann ihn ja nochmal explizit danach Fragen...

Aber darum gings mir mit dem Post ja nicht wirklich...

Re: Kommt es doch auf die Länge an ? Marathontraining ohne long Long Runs ?

57
Ranaerob hat geschrieben: 20.11.2025, 13:39 Dann sind wir wieder beim Thema: lange Läufe in der Marathonvorbereitung.

Sie sind auch für Dich entscheidend, gerade weil Du nicht ganz so schnell bist, wie Du vielleicht glaubst (aktuell 1500m in 5:10? 800m in 2:32?). Der Verlust an Schnelligkeit schreitet mit den Jahren ohnehin weiter voran.

Wer in der Altersklasse M60 von einer Zeit unter drei Stunden träumt, darf einen so wichtigen Faktor wie die Ausdauer durch lange, langsame Dauerläufe (LLDL) keinesfalls vernachlässigen.

(Reicht das nicht schon als Motivation?)
Leider konnte ich aufgrund der Arbeitsbelastung in den letzten zwei Jahren nicht so gut trainieren und habe deshalb nur zwei mittelmäßige Jahre hinlegen können. Stichwort: Dreischichtsystem, die Energie ist eben endlich. Jetzt habe ich aber kein Dreischichtsystem mehr und das wird sich natürlich bemerkbar machen.

Wir werden sehen was 2026 geht.

Ich denke, du hast recht, was die Umfänge angeht bezüglich des Marathon-Themas. Wenn ich das Thema angehe, werde ich auch entsprechend trainieren, immerhin bin ich auch schon sieben Marathöne gelaufen.
Antworten

Zurück zu „Trainingsplanung für Marathon“