Ranaerob hat geschrieben: 26.11.2025, 08:43
Ich finde es schwer, eine 5km-Zeit direkt auf den Marathon hochzurechnen, wenn man sich zu lange intensiv mit der Mittelstrecke beschäftigt hat.
Ja, das stimmt, es ist schwer und ich habe nie behauptet, dass es leicht wäre. Allerdings kann man auch oft beobachten, dass ein Mittelstreckentraining über Jahre eine gute Ausgangsbasis sein kann, einen guten Marathon zu laufen.
Es geht dabei weniger um die körperliche Fähigkeit, sondern vielmehr um die Geduld, ein Marathontraining durchzustehen.
Ein nachvollziehbarer Gedanke und ich gebe dir in dem Punkt auch recht.
Eine gute 5km-Zeit ist meist das Ergebnis eines strukturierten Mittelstreckentrainings und kann für einen Mittelstreckler, der von die Ausdauerseite trainiert, sehr gute Resultate bringen. Auch über 10 km ist das noch gut machbar.
Genau!
Für längere Distanzen braucht es jedoch eine harte Systemumstellung, mit Anpassungen im Stoffwechsel und Umbau der Muskelfasern. Dieser Prozess dauert mehrere Monate. Ich selbst habe das 2-3 mal durchgezogen und muss sagen: sehr schwer. Machbar ja, aber schwer. Darüber zu reden hilft wenig. Man muss sonntags um 7 Uhr aufstehen, Kaffee trinken und 35 km laufen.
Genau, es ist machbar! Ich nutze gerne einen Halbmarathon-Wettkampf mit längerem Ein- und Auslaufen für die langsamen Dauerläufe. Im Winter 2023 habe ich zuletzt ein Training durchgezogen, das dem Marathon-Training ähnelt - mit Doppeleinheiten und 120km pro Woche in der Spitze. Mein Albtraum in der Zeit: 18km auf der Tartanbahn mit ein- und auslaufen und 20*400 m mit einer Minute Pause. Den Halbmarathon bin ich aufgrund eines Infekts dann nicht gelaufen.
Übrigens: Eine 10-km-Zeit von 40:50 als Schwellenlauf bedeutet nicht automatisch, dass man 38 Minuten laufen kann. Ich würde sogar sagen, dass man von sub39 noch weit entfernt ist und viel Arbeit vor einem liegt. Leider habe ich zu viele „Sportler“ erlebt, die mit sehr guten „hätte“‑ und „würde“-Ergebnissen glänzten – die Realität war/ist jedoch knallhart.
In diesem Punkt gebe ich dir nur zum Teil recht. Jetzt im Herbst würde es über 10km für eine Zeit zwischen 39:30 und 40min reichen, das bin ich in diesem Jahr auch schon gelaufen. Es war von einer hohen 38 die Rede, auch eine 38:59min ist eine hohe 38 und davon bin ich nicht so weit entfernt.
Ja, du hast recht, es liegt noch viel Arbeit vor mir. Im Winter werde ich gezielt darauf vorbereitet, schnelle 10km zu laufen, oder sogar einen schnellen Halbmarathon. Wohlgemerkt: Ich werde vorbereitet von jemandem, der wirklich Ahnung hat von dem, was er tut. Da habe ich vollstes Vertrauen und ich habe in den vergangenen Jahren durchaus Erfolge, zum Beispiel auch Meistertitel erzielt, dank der professionellen Unterstützung. Mit eigenem Training hätte ich meine Erfolge nie erringen können.
Nun bin ich hier, um mir Anregungen für mein Training zu holen und mich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Dass eine Sache schwierig ist, ist für mich auch eine Herausforderung. Was alles schief gehen kann, weiß ich selbst, dafür bin ich zu lange im Geschäft. Was mich in den letzten 13 Jahren ausgezeichnet hat: meine Akribie, mein Trainingsfleiß und mein Biss. Spaß an der Leistung und Ehrgeiz habe ich auch jetzt noch, aber ich sehe die Dinge auch etwas lockerer als noch vor acht Jahren.
Lass uns einfach weiter auf Augenhöhe miteinander diskutieren und erzählt mir gerne von eurem Trainingsfortschritten, denn deswegen sind wir hier, oder?
@Ranaerob:
Erzähl uns doch einmal von deinem Training und wie du es schaffst, immer wieder deine Verletzungen zu überwinden. Ich selber bin davon zum Glück in den letzten 13 Jahren weitgehend verschont geblieben. Kleine Wehwehchen wie ein Muskelfaserriss, eine Plantarfaszitis oder Achillessehnenreizungen gab es immer mal wieder, aber ich musste nie länger als 3 Monate pausieren. Deswegen gab es auch nur geringe Leistungsschwankungen in den letzten Jahren. Das ist ein Geschenk und ich bin dankbar dafür. Aktuell bin ich vollständig schmerzfrei.