Radiergummis, lasst es Euch gesagt sein... der "Run am Ring" ist eine unglaublich fantastische Veranstaltung. So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr!
Weil es ja bei jedem Lauf gute und weniger gute Dinge gibt, fange ich mal mit den weniger guten an:
1. Das Frühstücksbuffet im Hotel war sensationell. Eier, Speck, Würstchen, Bratkartofflen, x verschiedene Fischsorten, Käse, Wurst, Schinken, Salat, Obst, Joghurt, Müsli, Fruchtquarks, Säfte - das volle Programm. Und als disziplinierter Läufer mümmelt man dann zwei Brötchen mit Becel und Honig. Na super.
2. Marienkäfer und Mann sind leider doch nicht gekommen - das fand ich sehr schade, denn mit den beiden hätte es bestimmt noch mehr Spaß gemacht.
Aber nun zu den schönen Erlebnissen:
Der Nürburgring übt einfach eine ganz besondere Faszination aus, der man sich nur schwer entziehen kann. Dafür muss man gar kein Motorsport-Freak sein - aber schon alleine die historische Boxengasse aus 1927 ist einfach schnuckelig. Die heutige Boxengasse - faszinierendes Hi-Tech.
Der Kurs umfasst die Süd- und die Nordschleife, insgesamt 24,4 km bei einer einzigen Umrundung. Dabei sind 500 Höhenmeter zu überwinden. Für Horst und Tina ist das sicher ein Klacks, für einen Münsterländer ist das hochalpin. Die Südschleife, ist die Strecke, auf der heutzutage DTM und Formel 1 gefahren werden. Die Nordschleife ist hingegen der alte Nürburgring, auf dem schon 1927 "tollkühne Männer in rasenden Kisten" unterwegs waren. Der ganze Kurs ist eine einzige Achterbahn. Hoch, runter, rechts, links, Steilkurven - einfach irre. (Schon mal 'ne Steilkurve gelaufen? Lustig!) Die Abwärts-Passagen läuft man schon von ganz alleine unglaublich schnell. Dafür ziehen die Anstiege sich streckenweise wie Kaugummi. Aber die Landschaft ist einfach wunderschön. Blumen und Gräser am Streckenrand, grün, soweit das Auge sieht, im Hintergrund die ehrwürdig-trutzige Nürburg - toll.
Am Schluss der Strecke läuft man die Start-/Ziel-Gerade der alten Nordschleife. Wenn ich's nicht besser wüsste, könnte ich schwören, dass das schon ganz alleine 25 Kilometer bergauf sind.
Eigentlich hatte ich vor, den Lauf als Bergab-Bergauf-Training mit mäßiger Geschwindigkeit zu absolvieren (obwohl Radiergummis ja sowieso immer "mäßige Geschwindigkeit" laufen, auch wenn sie reinholzen...

). Aber diese Rennatmosphäre hat mich dann irgendwann im Lauf des Rennens doch gepackt. Ich bin zwar nicht "volles Rohr" gelaufen, aber ein bisschen mehr als nur rumzuckeln wollte ich denn doch. So wurde es statt einer geplanten 2:39:59 eine 2:30:07.
Was ich gar nicht so schlecht finde - so kann ich im nächsten Jahr die 2:30 angreifen und muss mich hoffentlich nicht übermäßig verausgaben. Und die heimliche Hoffnung, dass Marienkäfer und Mann es im nächsten Jahr schaffen, motiviert natürlich zusätzlich. Auf jeden Fall werde ich mein Möglichstes tun, nächstes Jahr wieder in die Eifel zu fahren - und ich kann Euch nur ermutigen, das auch zu versuchen!
