Das tat heute weh, aber so richtig! Und warum tu ich mir das an? Weil ich bekloppt bin
Aber mal von Anfang an. Das Training an sich ist abgeschlossen, vergangenes Wochenende hab ich gemerkt, dass da auch nicht mehr viel geht, ich im Gegensatz schon nahe am Limit war und da nicht noch größere Belastungen drauf legen kann. Also ist diese Woche schon eine Art Pre-Tapering Woche. Hab ich so auch noch nicht gemacht, aber ich will ja auf den Körper hören. So richtig die Leistung steigern kann ich in den paar Tagen auch nicht mehr, und wenn da eventuell noch Feinschliff fehlt, dann ist das so.
Ich hab das Läufchen Tempowechsellauf genannt, weil das am treffendsten ist. Für Intervalltraining waren die schnellen Kilometer zu langsam, nicht fordernd genug. Die Trabpausen dazu zu lange und zu erholend. Für ein Fartspiel war die ganze Sache zu planmäßig, trifft also den Charakter eines Fartspieles nicht. Ziel war es für mich, das Renntempo für die 50 km zu verinnerlichen, aber dies nicht mit 20 Kilometer durch zu rennen, das wäre doch schon wieder stärker ermüdend. So aber komme ich immer wieder zu dem Tempo nach jedem langsamen Kilometer und ich bilde mir ein, dass ich dadurch besser das Tempo üben kann. Dazu hab ich den Virtuellen Pacer vom Garminchen auf die 5:30/km eingestellt und mich regelmäßig dabei kontrolliert. Das sollte heute wirklich vom Tempo in dem Rahmen bleiben, auch wenn ich von der Leistungsfähigkeit her viel schneller hätte rennen können. Ich finde, das ist mir perfekt gelungen. Durchschnittspace der schnellen Kilometer: 5:24, keiner schneller als 5:21 und keiner langsamer als 5:28
Die Trabpausen hatten keine Tempovorgabe, einfach gemütlich hoppeln und dabei erholen. Bei der Auswertung der Daten stellte ich fest, dass ich auch da nach den ersten 2 etwas schnelleren einen sehr engen Tempobereich von nur 10 sek/km hatte. Finde ich auch nicht übel.
Nun aber zum Läufchen selbst. Der erste Kilometer galt als Warmlaufen und der war komischerweise sehr langsam. Ist mir gar nicht aufgefallen, waren wohl ein paar kleiner Anpassungsprobleme an die Hokas. Der erste schnelle Kilometer war dann aber richtig gut im Solltempo. Klar dass ich nicht exakt 5:30 treffen werde aber 6 sek/km Abweichung finde ich schon ziemlich genau. Fein und das fühlte sich so locker und angenehm an, dass ich frohlockte, dass das heute ein sehr schönes Training werden wird. Durch die Tempowechsel dazu kurzweilig. Dazu lief ich an der Wuhle, da dort die Behinderungen überschaubar sind, maximal am Bahnhof Wuhletal kann mich der Verkehr beim Überqueren der Straße ärgern. Von meiner A-Backe war zu Beginn nichts zu spüren, das war sehr angenehm.
Natürlich blieb das nicht ewig so, bin ja so blauäugig auch nicht. Sanft aber stetig kam das Ziehen zurück, um sich bei den Trabpausen wieder zu verringern. Aber es war schon so, dass mit jedem Intervall der Schmerzpegel zunahm. Ich nahm das zur Kenntnis, versuchte es aber nicht zu sehr zu beachten. Leichter gesagt als getan aber da musste ich nun durch. Das fünfte Intervall war dann schon etwas anstrengender. Lag es eventuell auch mit daran, dass der Weg hier etwas weicher und matschiger war? Möglich, aber es störte mich nicht sehr. Die erste Überquerung der Altentreptower Straße am Bahnhof Wuhletal passte sehr gut, ich hatte da gerade eine Trabpause und eine lange Autoschlange vor mir. Ich erwischte eine etwas größere Lücke und sprintete ein paar Schritt da durch. AUA! Ich Volltrottel! Ja das tat dem Hintern nicht gut, davon sollte ich mich nie wieder erholen! Ha, wie theatralisch!
Das erhöhte den laufenden Schmerzpegel schon mal deutlich und das war noch in der Trabpause. Dann wieder beschleunigen und da hatte ich den Salat. Aber ich lies mich von meinem Plan nicht abbringen. Zweimal ummen Biesdorfer Berg wollte ich nun rennen und dann den Rest wieder zurück. Insgesamt lief es aber schon noch ganz rund, ich schaffte es durchaus, mir den Laufstil nicht nicht beeinflussen zu lassen von dem Stechen. Jo das ging mittlerweile vom Ziehen in ein Stechen über.
Auf dem Heimweg hatte ich wieder Glück bei der Straßenüberquerung, dass ich in der Trabpause war. Musste doch etwas warten, bis ich über die Straße kam. Ich hatte mir schon zurecht gelegt, dass ich sonst die Straße erst einmal entlang gelaufen wäre, bis die 1000 Meter voll gewesen wären. Nun den Rest an der Wuhle nach Hause. Pfützen! Das hob meine Stimmung wieder um einiges, die Schuhe sehen immer noch viel zu neu aus!
Das vorletzte Intervall war nicht mehr schön! Der Wille war es, der mich voran trieb und das Tempo hielt. Eigentlich fand ich das da schon bescheuert, was ich tu. Das tut weh und ich kämpfe mich da weiter durch. Aber ich tat es eben. Danach die Trabpause brachte kaum noch Linderung, ich hatte dabei auch das Gefühl, dass ich ganz leicht am Humpeln bin. Und war mir schon sicher, dass ich auf das 10e Intervall verzichten werde. Nur das wäre vernünftig gewesen. Während der Trabpause kam ich derweil bestens über die Hellersdorfer Straße und hatte nun freies Geläuf, wenn das letzte Intervall kommt. Aber das will ich doch gar nicht mehr machen! Nicht? Wieso das denn? Das tut doch nur weh, das ist keine Verletzung. Eine Verhärtung ist keine Verletzung! Kann zwar schweinemäßig weh tun, aber ist nicht schlimm. Ich hatte vor Jahren mal Piriformis, dagegen ist das hier ein Klacks. Und wie ich so bin, beschleunigte ich natürlich auch für das 10. Intervall. Ja das tat jetzt richtig weh. Und ich bin mir bewusst, dass es in anderthalb Wochen bei den 50 km eventuell nicht anders werden kann. Da kann ich ja jetzt schon mal das Zähne zusammembeißen üben. Mentale Härte trainieren war die Devise. Wenn das der geneigte Leser jetzt auch bescheuert findet, dann hat er voll recht. Das ist mit Sicherheit auch nicht vernünftig. Aber wer mich schon ein wenig kennt, der weiß, dass ich was das Laufen angeht, der Vernunft ganz gerne mal aus dem Weg gehe. Ich kenne ne Menge Ultras, die ticken ähnlich. Vielleicht müssen wir so sein, um das zu tun, was wir tun. Aber Spaß machts trotzdem
Abschnitt |
Distanz |
Zeit |
Tempo (min/km) |
Bemerkungen |
1. |
0,980 |
06:46 |
06:54 |
|
2. |
1,010 |
05:27 |
05:24 |
|
3. |
0,990 |
06:04 |
06:08 |
|
4. |
1,000 |
05:27 |
05:27 |
|
5. |
1,000 |
06:12 |
06:12 |
|
6. |
1,000 |
05:21 |
05:21 |
|
7. |
1,000 |
06:19 |
06:19 |
|
8. |
1,000 |
05:24 |
05:24 |
|
9. |
1,000 |
06:24 |
06:24 |
|
10. |
1,000 |
05:24 |
05:24 |
|
11. |
1,060 |
06:44 |
06:22 |
|
12. |
1,000 |
05:21 |
05:21 |
|
13. |
1,000 |
06:23 |
06:23 |
|
14. |
1,000 |
05:25 |
05:25 |
|
15. |
1,000 |
06:20 |
06:20 |
|
16. |
1,000 |
05:28 |
05:28 |
|
17. |
0,990 |
06:25 |
06:29 |
|
18. |
1,000 |
05:27 |
05:27 |
|
19. |
1,000 |
06:27 |
06:27 |
|
20. |
1,000 |
05:21 |
05:21 |
|
21. |
0,750 |
04:42 |
06:17 |
|
Schnell |
10,010 |
0:54:07 |
05:24 |
|
Brutto |
20,780 |
2:04:39 |
06:00 |
|
Gesamt |
20,780 |
2:02:54 |
05:55 |
|
[/TR]
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Gruss Tommi
Mein Tagebuch:
forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener