Ich schreib ein wenig achronologisch

Man glaubt es kaum, in den letzten Schichten kam ich kaum zum Schreiben und zu Hause sowieso nicht. Jetzt hab ich Nachtschichten und da ist es bis jetzt und hoffentlich die restliche Zeit bis Feierabend ruhiger. Man könnte meinen, wenn der Tommi wenig zu tun hat, dann funktionieren die Züge einwandfrei. Nun ja, ich sach nix weiter
Heute wollte ich wieder eine große Runde drehen. Hatte schon eine Vorstellung, wo es lang gehen könnte. Die Clayallee hinunter und danach weiter bis nach Teltow, dann ostwärts ein Stück den Mauerweg entlang und dann irgendwann wieder nach Berlin rein und nach Hause. So dass zwischen 40 und 50 Kilometer zustande kommen, mit Tendenz zu 50. Gestern Abend saß ich am Tisch in der Schwimmhalle und machte nach meinen paar Bahnen noch den Rest der Zeit Einlasskontrolle. Dabei bastelte ich mir die Strecke am Händy zusammen. Fand ich schick und ich kam auch durch Lichtenrade. Ich zeigte Schatzi meine Planung und da meinte sie, ich könne sie doch an ihrer Schule besuchen. Fand ich spontan klasse die Idee und bastelte so an der Strecke herum, bis ich da vorbei kam. So verlängerte sich die Strecke noch ein wenig, was gar nicht so verkehrt war. Aber ein kleines Problem hatte ich am nächsten Tag, ich wusste nicht mehr, bei welchem Kilometer die Schule auf der Runde lag und ich hatte keine Lust, alles noch einmal zusammen zu klicken. Also schätzte ich mit Auge, rechnete mit 30 Kilometern und etwa anderthalb Stunden und lag am Ende gar nicht so weit daneben: 33,1 Kilometer und 1:35 Stunden

Hätte Schatzi ihre Freistunde gehabt, dann wäre es eh nicht knapp aber es kam, wie es kommen musste, sie musste vertreten und schrieb mir die Zeit der großen Pause. Da war der zeitliche Rahmen schon etwas enger. Ich beeilte mich mit dem Frühstück, um rasch auf die Piste zu kommen, aber es wurden doch ein paar Minuten später als geplant. Dagegen funktionierte die Einstellung der Strecke in die Navifunktion von OsmAnd einwandfrei und ich konnte starten. Das Navi sollte später ein paar lustige Ansagen machen
Wie geplant, fuhr ich zur Clayallee und diese komplett bis nach Zehlendorf. Das radelte sich prima auf dem Radweg und es war auch recht eben. Der geplanten Distanz entsprechend legte ich mich nicht voll ins Zeug. Getrödelt hab ich aber auch nicht. Die Zeit verging wie im Fluge und ich war in Zehlendorf an der Kreuzung mit der B1. Fortan fuhr ich auf dem Teltower Damm, die Stadt Teltow konnte ich so nicht verfehlen

Ich überquerte den Teltowkanal, der bis 1989 die Grenze zwischen Westberlin und Brandenburg, damals der DDR-Bezirk Potsdam, markierte. Über zwei Kreisverkehre, kam ich in Teltow auf die Lichterfelder Allee. Bereits in Zehlendorf kam Nebel auf, der bis Teltow immer stärker zunahm. Das ärgerte mich insofern, dass meine Brille beschlug und ich sie ein paar mal putzen musste. Es war eh schon etwas kühl aber nun kam noch etwas Luftfeuchte hinzu. War aber gar nicht so schlimm. Ohne es zu bemerken überfuhr ich wieder den Mauerweg und war in Lichterfelde, wo ich eine kleine Runde drehte, bis ich wieder zurück war. Da hatte ich in der Streckenplanung nicht aufgepasst. Ab jetzt verblieb ich aber die nächsten 14 Kilometer auf dem Mauerweg.
Größtenteils bestand der Mauerweg hier aus dem spärlich mit Asphalt bedecktem ehemaligen Postenweg der DDR-Grenzsoldaten. Ich erinnerte mich noch gut an meine Mauerwegläufe und wie ich da beim Laufen permanent auf die Rillen im Asphalt aufpassen musste. Da war nix mit gedankenversunkenem Geschlurfe. Und auch jetzt ärgerten mich die Stöße und ich radelte nicht am Limit. Aber doch schon etwas schneller. Ich wusste auch nicht, wo genau ich mich da gerade befand und wie weit es noch bis nach Lichtenrade ist. Wollte auch nicht immer wieder auf dem Handy raus und rein zoomen. Ich machte mir nun auch ein wenig Gedanken, ob ich es pünktlich bis zur Schule schaffen werde. Durch den Nebel konnte man auch nicht nach Brandenburg schauen, da war nur Suppe.
Ich wusste nicht, dass ich eigentlich schon fast an der B96 bin, die ich dann wieder nach Berlin rein fahren wollte, da musste ich noch die Bahnlinie nach Dresden überqueren. Auf beiden Seiten der Bahn gab es Feldwege, die zu einem Übergang weiter südlich führten. Da wurde aber leider gebaut und ich musste mich neu orientieren. Ich fuhr dann einfach wieder nach Norden, nach Berlin rein, bis ich auch dort einen Übergang fand um wieder zurück zum Mauerweg zu radeln. Das kostete mich schon etwas Zeit und ich hätte auch abkürzen können. Aber nix da! Als ich dann kurze Zeit später auf die B96, die später der Lichtenrader Damm wird, traf, legte ich mich schon ein wenig mehr ins Zeug, um noch ein paar Minuten gut zu machen. Ich kam zwar etwas später bei Schatzi an, aber noch rechtzeitig, dass wir ein Schwätzchen machen konnten. So bekloppt, wie Schatzi meine "Eskapaden" findet, so freute sie sich aber auch, dass ich extra bei ihr vorbei gefahren bin
Ich hielt mich dann aber auch nicht ewig auf und fuhr weiter. Noch etwa 15 Kilometer hatte ich vor mir und die sollten es hier und da doch in sich haben. Ich sach nur: Berliner Straßenverkehr! Nicht immer gibt es Radwege und manche sind auch unmöglich zu nutzen. Aber ich überstand den Wahnsinn ohne wirkliche Probleme, auch wenn es zwei mal nur ein paar Zentimeter waren

Es gab nun auch wieder ne menge Ampeln, die ein sportliches Radeln nicht wirklich zuließen. Hin und wieder, gerade wenn es ein wenig aufwärts ging, trat ich aber auch ordentlich in die Pedale, da war noch Kraft in den Beinen. Auch passte ich mal nicht auf und verpasste ne Abbiegung, ein andermal bog ich ab, wo es geradeaus ging

Kann ja nicht immer auf das Händy schauen. Dieses wollte unterwegs auch bald den Geist aufgeben, nach 2 Stunden war der Akkustand von 100 auf 9% gesunken

Da hat das Navi und ständiges Ansein, ganz schön Saft gezogen. Ich hatte aber in weiser Voraussicht einen Akkupack in der Bauchtasche dabei und stöppselte das Handy die letzten Kilometer ein. So fuhr ich schön durch Mariendorf und Schöneberg wieder nach Hause.
Nun sind mindestens drei Tage Radelpause, da ich 4 Nachtschichten und langes Wochenende habe, da hab ich keine Lust

Am Freitag werde ich aber ein Läufchen machen
Und von so einer Runde bringe ich auch ein paar Bilder mit:
Über die Clayallee und dem Teltower Damm war ich rasch in Teltow und kurz danach schon in Lichterfelde
Und nun schon auf dem Mauerweg
Huch, da wollte ich lieber nicht runter - besser ordentlich unter der Bahnstrecke durch
Gedenken an die Maueropfer
Dicke Suppe im Brandenburger Land, auf dem Mauerweg ist es ein wenig besser.
Das Navi will mich verwirren
Verwirrend auf die Strecke, daher ein paar Meter durch Lichtenrade.
Und oh froi! Ich sehe ein paar Pfeile vom Mauerweglauf. Diese blauen Pfeile waren reflektierend und die konnte man Nachts wunderbar im Schein der Stirnlampe sehen.
Derweil das Navi wieder Späße mit mir macht
Endlich auf der B96 und kurz darauf auch schon an Schatzis Schule.
Dann geht es weiter durch Lichtenrade und an der Trabrennbahn Mariendorf vorbei.
In Tempelhof wird das Wetter doch noch schön und in Schöneberg strahlt die Sonne das Rathaus an.
Da bin ich endlich zu Hause und da will das Navi mich noch einmal auf die Runde schicken
Km
|
Distanz |
Zeit |
Tempo
(km/h) |
Puls |
Bemerkungen |
1. |
7,33 |
20:09 |
21,82 |
126 |
Die Clayallee hinunter bis Zehlendorf. |
2. |
10,68 |
31:18 |
20,48 |
129 |
Durch Teltow und Lichterfelde bis zum Mauerweg |
3. |
8,32 |
20:53 |
23,90 |
134 |
Und nun mit etwas mehr Tempo auf dem Mauerweg |
4. |
2,09 |
10:08 |
12,38 |
116 |
Da wurde es auf dem Feldweg hakelig und ich musste etwas suchen, wo ich lang komme. |
5. |
4,67 |
12:31 |
22,38 |
137 |
Rest Mauerweg und bis zu Schatzis Schule noch ein wenig Druck gemacht. |
6. |
9,07 |
25:52 |
21,04 |
117 |
Durch Marienfelde und Tempelhof. |
7. |
7,43 |
24:19 |
18,33 |
116 |
Und noch durch Schöneberg bis nach Hause, nun eher gemütlich. |
Gesamt
|
49,59 |
2:25:10 |
20,50 |
125 |
|
https://connect.garmin.com/modern/activity/5616210687
Gruss Tommi