Da hatte ich mich schon ein paar Tage drauf gefreut. Montag und Dienstag Spätschicht, da war zeitmäßig eh nicht so viel drin, aber am Mittwoch hatte ich frei und da konnte ich schon etwas mehr an Sport in den Vormittag packen. Warum nur Vormittag? Na Schatzi kommt später von der Arbeit und ich übernehme das Auto zum Einkaufen, derweil Schatzi ein Nickerchen macht. Anschließend wollten wir eine kleine Runde Radeln, Schatzi will sich auch ein wenig bewegen und später am Tag dann ein, oder zwei Bierchen und ne Currywurst bei unserem Stamm-Jugoslawen

Ich hoffe, das Ordnungsamt liest hier nicht mit

Ist aber draußen und das Wetter sollte auch am Abend noch angenehm sein.
Ich stehe ja früh mit Schatzi auf und so ist der Vormittag noch lang für mich, so kann das mit dem Sport auch länger dauern. Ich wollte mit dem Rad nach Wannsee radeln, wie schon einmal, dort eine Runde laufen, etwa 10 km, und wieder zurück radeln, dabei die gut sechs Kilometer auf der Krone ein wenig im Trainingsmodus. So wird das eine schicke Koppeleinheit.
Laufen und die Radstrecke (hin und zurück war identisch)
Ich fuhr also den üblichen Weg zu Krone, die Beine wurden etwas warm und an der Eichkampstraße gab ich Gummi. Das fühlte sich nicht übel an und machte schon Laune, dennoch legte ich mich nicht 100% ins Zeug, des späteren Laufens wegen. Dennoch kam auf der Krone ein Tempo von 28,46 km/h heraus und das ist schon oberes Mittelfeld meiner Radtrainings dort. In Anbetracht, dass ich mich noch etwas gezügelt hab, bin ich da schon zufrieden. Den Rest des Kronpinzessinenwegs bis nach Wannsee, auch noch drei Kilometer, ruhte ich mich ein wenig aus.
Dann flink das Rad angeschlossen, Jacke ausgezogen und mich etwas geärgert, dass ich kein trockenes Shirt mit hatte, würde ein wenig kühl werden die ersten Meter beim Laufen. Aber auch nicht sooo schlimm. Ein trockenes baumwollenes Shirt hatte ich für die Rückfahrt allerdings mitgenommen

Ich hatte sonst nichts vergessen, alles passte und so lief ich mit bester Laune die paar Meter bis zur Königsstraße/Potsdamer Chaussee hinab. Das rollt sich gut ein, da es ein wenig abwärts geht. Aber auch so fühlten sich die Beine gut an, was mich durchaus positiv überraschte
Unter der Bahnbrücke hindurch und ich musste die Treppe hinauf. Das wusste ich, dennoch fand ich, dass ich da ne doofe Idee hatte

Natürlich rannte ich komplett hoch, wie sich das gehört. Anders wäre ich aber auch nicht auf dem kurzen Weg zum Mauerweg gekommen. Ich nutzte die anschließende Pinkelpause zur Erholung

Weiterhin mit sehr guten Beinen hoppelte ich durch den Wald und nach ca 1,5 Kilometern war ich am Mauerweg, genau an der Stelle, an der ich vor anderthalb Monaten abbog. Da hatte ich mich noch ein wenig geärgert, dass ich nicht bis zur Brücke am ehemaligen Grenzübergang Dreilinden gelaufen bin. Das holte ich nun nach
War nur ein halber Kilometer bis zur Brücke und ich nahm mir doch ein wenig Zeit für schicke Fotos vom ehemaligen Grenzübergang. Dann lief ich aber rasch weiter und wunderte mich ein wenig, dass so rasch links eine Siedlung kam. Konnte ich mich nicht mehr erinnern

Dann kam aber noch ein Waldstück und insgesamt lief ich 2 Kilometer geradeaus. Dieser Abschnitt des Mauerwegs ist mit gut 5 Kilometern einer der längsten, wo es nur geradeaus geht. Nur vom Abschnitt entlang des Teltowkanals in Treptow übertroffen. Glaube ich...oder so. So mancher Mauerwegläufer ist hier verzweifelt. Bei meiner zweiten Teilnahme lief ich in der selben Richtung und da hatte auch ich zu kämpfen. Mit den Muskeln, dem Körper und der Müdigkeit. Dazu kamen Scheuerstellen in der Unterhose, die ich nicht näher beschreiben will

Nein nein, die "wichtigen Dinge" waren bestens geschmiert, aber es gab noch andere und das schmerze ziemlich. Ich sehnte nicht den nächsten VP herbei, sondern den darauf, in Teltow in der Turnhalle. Das war auch der dritte Wechselpunkt für die Staffelläufer. Da konnte man sich auch mal waschen und länger aufhalten
Ich schweife ab und schwelge in Erinnerungen...
Ich lief die lange Gerade weiter und am Ende sollte der VP sein, fand die Stelle nicht mehr und konnte mich auch nicht erinnern.

Ich lief dann noch einen Kilometer weiter auf dem Mauerweg und fand auch noch ein paar Richtungspfeile vom Mauerweglauf. So kleine blaue reflektierende, etwa 20 Zentimeter über dem Boden an Pfeilern oder ähnlichem angebracht. Die sah man schon von weitem mit der Stirnlampe sehr deutlich.
Dann bog ich ab und lief ein klein wenig südlich davon wieder zurück. Anfangs war auch dies nicht der tatsächliche ehemalige Grenzverlauf, wenn denn die heutige Landesgrenze dem ehemaligen Mauerverlauf entspricht. Hier wurde in den vergangenen Jahren viel gebaut und der Mauerstreifen ist kwasie weg.
Den weiteren Weg zurück lief ich dann so gut es ging die Landesgrenze entlang und zurück bis zur Königswegbrücke. Das waren noch einmal zwei schöne Waldkilometer. Auch hier ist der Mauerstreifen als solcher nicht mehr zu erkennen, dreißig Jahre alte Bäume, viele Birken, haben hier sehr viel verändert. Gleich nach der Königswegbrücke bog ich ab und klopfte mir für diese Streckenplanung selbst auf die Schulter. Seitlich sah ich von oben noch einmal auf die ehemalige Kontrollstelle des Grenzübergangs. Und ich fand einen Weg hinunter und es war auch nichts abgesperrt. So konnte ich noch ein paar Bilder machen, auch für mein Schatzi. Öfter hat sie mir davon erzählt, wie sie als Kind mit ihren Eltern im Auto hier bange Minuten bis Stunden auf die "Ausreise" warten mussten. Sie hatten damals richtig Angst vor den Grenzsoldaten, die sich meist auch beschissen benommen hatten. Kann man anders nicht beschreiben.
Noch zwei Kilometer hatte ich vor mir und entgegen der Planung lief ich am Ende nicht die Potsdamer Chaussee entlang, sondern weiterhin im Wäldchen. Das war auch noch mal schick und so kam ich bestens wieder am Radel an.
Ich machte eine kleine Pause und setzte mich gemütlich in die Sonne dazu. Zu trinken hatte ich auch und genoss dies alles einfach

Dann machte ich mich fertig und radelte erst einmal gemütlich wieder zurück bis zur Krone. Also der direkten "Trainingsstrecke". Ich nahm wieder Tempo auf, aber doch deutlich weniger, als vorhin. Da fehlte schon ein wenig Kraft und ich spürte auch die Patellasehne. Da drückte ich nicht mehr so feste in die Pedale und schaltete lieber etwas eher runter. Es machte dennoch noch einmal Spaß und ich kam flink wieder nach Hause. Und war dann doch schon etwas erschöpft. Nun aber auch nicht trödeln, duschen und einen Happen essen.
Nachmittags die kleine Runde mit Schatzi machte auch noch mal viel Freude. Auch wenn es im Volkspark mächtig voll war, es ist endlich wieder mal richtig warm geworden. Ich wollte Schatzi auch mal meine Freiluft-Muggibude zeigen. Da war es aber ebenfalls so voll, dass ich da nicht hätte trainieren wollen. Am Eisladen, bei dem wir eigentlich anhalten wollten, war ne lange Schlange. Ein Stück weiter fanden wir zwar einen Italiener, der aber nur Eis aus der Truhe anbot. Das bekamen wir auch beim Jugoslawen. Also radelten wir schlussendlich lieber zu ihm, dieser sehr erfreut und kauften uns leckeres Eis. Mit dem gingen wir zum Leichtathletikstadion, setzten uns auf ne Bank in die Sonne und schleckten genüsslich und schauten den Leuten beim Training zu. War ganz schön was los
Km
|
Distanz |
Zeit |
Tempo
(min/km) |
Puls |
Bemerkungen |
| 1. |
1,04 |
07:04 |
06:49 |
131 |
Mit hohem Puls trotz langsamem Tempo geht es los. Der Grund war die Radelei vorher. |
| 2. |
1,02 |
07:04 |
06:57 |
130 |
Da kam ich beim ehemaligen Grenzübergang Dreilinden an. Eine nicht raus gestoppte Fotopause versaute den Schnitt |
| 3. |
1,01 |
06:35 |
06:33 |
129 |
Und jetzt noch drei Kilometer Mauerweg. |
| 4. |
1,01 |
06:32 |
06:30 |
132 |
Hat mich wohl wieder ein wenig beflügelt. |
| 5. |
1,01 |
06:44 |
06:38 |
133 |
Es rollte gut und das Tempo war vergleichsweise hoch. |
| 6. |
1,01 |
07:04 |
07:02 |
131 |
Zurück lief nicht auf dem Mauerweg... |
| 7. |
1,04 |
06:58 |
06:42 |
127 |
...aber ziemlich nahe dran an der Landesgrenze zu Brandenburg... |
| 8. |
1,03 |
06:47 |
06:36 |
132 |
...also der tatsächlichen ehemaligen Mauer. |
| 9. |
1,04 |
06:48 |
06:32 |
129 |
Ein kleiner Ausflug am ehemaligen Grenzübergang für ein paar Fotos musste sein. Wer weiß, wann ich hier mal wieder vorbei komme. |
| 10. |
0,73 |
04:46 |
06:34 |
134 |
Und parallel der Potsdamer Chaussee, dennoch im Wald, lief ich zurück zum Radel.
|
Gesamt
|
9,92 |
1:06:22 |
06:41 |
131 |
Keine Bruttozeit, da die Fotostopps, das sehr stark verfälscht hätte. |
Und die Radelei bekommt auch noch eine Statistik:
Abschnitt
|
Distanz |
Zeit |
Tempo
(km/h) |
Puls |
Bemerkungen |
| 1. |
3,79 |
09:49 |
23,15 |
117 |
Fahrt zur Krone. |
2.
|
6,08 |
12:49 |
28,46 |
143 |
Und mit Tempo! |
| 3. |
3,03 |
07:22 |
24,66 |
132 |
Gemütlicher bis nach Wannsee und etwas ausruhen. |
| 4.
|
3,03 |
07:59 |
22,79 |
123 |
Und zurück bis zur Krone. |
5.
|
6,29 |
14:29 |
26,07 |
140 |
Noch einmal etwas Training. |
| 6. |
3,82 |
11:14 |
20,40 |
125 |
Und bis nach Hause gemütlich. |
| 7. |
7,92 |
48:09 |
9,87 |
82 |
Mit Schatzi ein wenig durch Wilmersdorf geradelt. |
Gesamt
|
33,96 |
1:51:51 |
18,22 |
110 |
|
https://runalyze.com/shared/i8ixd
Gruss Tommi