Da habe ich mich gestern ziemlich angesch.....ssen

Hab ich mir doch eine Runde von gut 18 Kilometer durch den Grunewald gebastelt. Sogar eine alternative Route hab ich gemacht, falls ich doch nicht mit dem Radel zum Schmetterlingsplatz fahren würde. Die ging von zu Hause aus über den S-Bahnhof Grunewald hin und zurück und dann eine kleinere Runde durch den Wald. Mit gleichem Beginn, nur eben nicht so weit in den Süden vordringend. Hätte ich gleich so laufen können, wenn ich gewusst hätte, was auf mich zukommen würde. Hier mal beide Vorschläge:
Meine tatsächlich gelaufene Strecke entsprach dann in etwa der Variante von zu Hause, zuzüglich des Stückes näher an die Havelchausee heran, das auch nicht ohne war. Aber das konnte ich zu Beginn ja nicht wissen
Natürlich radelte ich zum Schmetterlingsplatz, denn ich hab wochenlang auf solches Wetter gewartet, um endlich wieder im Sattel sitzen und damit zum Laufen fahren zu können. Auch wenn es dadurch mit dem Heimkommen ca. ne halbe Stunde länger dauern würde. Hatte anschließend noch etwas vor. Das radelte sich auch bestens, das Tauwetter hatte die Straßen frei geräumt. Die Radwege zwar noch nicht, aber weit war der Weg ja nicht. Ich kam also bestens an, fuhr extra südlich bis zur Unterführung der Avus und die Eichkampstraße wieder rauf, da ich nicht durch den Tunnel am S-Bahnhof latschen wollte. Darin ist radeln verboten. Angeschlossen und mich fertig gemacht, noch einen kleinen Schluck aus der Buddel und los gewetzt.
Und schon auf dem fast leeren Parkplatz, der nicht ohne Grund leer war bei
dem Wetter! hatte ich ne Ahnung, was mir heute blühen wird.
Die Füße, die bereits beim Verlassen des Parkplatzes patschnass waren, waren noch das kleinste Problem, eigentlich gar keins. Mit nassen Füßen laufen macht mir nicht viel aus, auch nicht wenn das Wasser kalt ist. Aber dieser dicke Schneematsch war so richtig schön schwer zu belaufen, verbunden mit ab und zu mal ein wenig weg rutschen. Da konnte ich mir vorstellen, was ich da noch vor mir hatte. 18 Kilometer auf diesem Boden?! :vogel: Ich hielt aber erst einmal an meiner geplanten Route fest, die es gleich zu Beginn in sich hatte. Bis Kilometer 2, als ich die Teufelsseechaussee querte war das keine einfache Strecke, schon bei bestem Wetter anspruchsvoll. Was hatte mich da geritten? Ach, ich hätte auch auf der Teufelsseechaussee ein paar mal runter und rauf laufen können
Dann hatte ich zwei Kilometer etwas Ruhe, als ich um den Drachen- und Teufelsberg herum lief. Allein der Schneematsch blieb mir.
Die nächsten anderthalb Kilometer hatten es dann aber echt in sich! Fast Singletrails
gepaart mit guten Anstiegen die ich fast...
fast! 
... gehen musste. Ja ich versuchte, da immer noch zu trippeln, denn das sollte heute ein Lauf ganz ohne (Geh)Pausen werden. Vorgriff: Ja das wurde er
Dann hatte ich die großen Schwierigkeiten hinter und nur noch Waldautobahnen vor mir. Das stimmte mich durchaus froh, und meist, vor allem den kompletten "Schwarzen Weg" lang, hatte ich eine Autospur, in der es sich etwas besser lief, als im Schneematsch.
Ich bemerkte vorher schon mehr als zarte Ermüdungserscheinungen in den Beinen, die nun, das es besser lief, wieder ein wenig nachließen. Auch das Gefühl, drohender Unterzuckerung gab sich dann wieder. Ich rechnete da nach, wie lange das Frühstück bereits her war, ja kein Wunder. Und dann gleich solche Anstrengung zu Beginn. Dennoch, der Gedanke, die geplante Strecke nicht so zu laufen, war gedacht und verstärkte sich pö a pö. Dabei wollte ich nicht direkt abkürzen, obwohl auch das eine Möglichkeit sein
durfte, nur bis zum Schluss diesen Untergrund laufen zu müssen, das könnte eventuell zuviel sein. Also nicht übel enden, dass ich mich auf allen Vieren zurück schleppen müsste

. Aber mit Folgen für die Gräten? Das wollte ich nicht riskieren, außerdem machten sich schon früh die Baustellen bemerkbar. Die linke Beinrückseite hatte etwas unter den Bedingungen gelitten, besserte sich dann zwar etwas aber wie lange noch? Und dann meckerte das linke Knie

Mehr wie schon lange nicht mehr. Ach, hatte ich vergessen zu erwähnen. Ich hatte die Bandagen ja mitgenommen und dann lief ich los und die Bandagen hingen weiterhin am Lenker

Ich merkte das nach etwa einem Kilometer und da wollte ich natürlich nicht mehr zurück laufen

Ob es nun daran lag, glaube ich aber nicht, heute einen Tag danach tut es weniger an der Sehne weh sondern wieder mehr unter der Kniescheibe, wie schon vor drei etwa Jahren, als der Dok mir sagte: "Da ist nichts, manchmal tut das Knie auch nur so durch die Belastung weh. Radeln sie viel!" Dann hatte ich lange Ruhe damit, also werde ich jetzt wieder mehr radeln. Das Wetter passt gerade ganz gut dazu. Meine exzentrischen Kniebeuge im Rahmen des SAM-und-Kraft- und Stabitrainings hab ich heute allerdings durchgezogen, wenn auch mit leicht verzerrtem Gesicht. Schatzi war ja nicht dabei
Ich lief also gemütlich den "Schwarzen Weg" entlang und dachte so nach, wie ich denn weiter laufen würde. Und war mir schon ziemlich sicher, dass ich am "Forsthaus Alte Saubucht" den Weg verlassen werde. Und dann schnurstracks direkt bis zur Krone durch. Dazu brauch ich auch keine Route, das finde ich mit geschlossenen Augen. Da ich beim Forsthaus bereits 8,5 Kilometer hinter mir hatte, wusste ich auch, dass ich durchaus genügend Kilometer in die Beine bekommen würde, wenn ich direkt zurück zum Radel laufen würde. Mit den schweren Kilometern zu Beginn würde das der Läufersehle durchaus gut tun. 18 Kilometer bei solchen Bedingungen waren Quatsch, da sollte ich kein schlechtes Gewissen entwickeln.
So lief ich denn schön geradeaus und weiterhin ganz guter Dinge Richtung Avus, die ich bereits lange vorher sah.
Da der Grunewald hier sehr eben war, gab es auch keine weitere schlimme Anstrengung mehr, auch eine Autospur hatte ich ein gutes Stück zur Erleichterung. Und dann traf ich auf die Krone und

meine kühnste Hoffnung wurde erfüllt!
Die war komplett vom Schnee geräumt! Da fährt doch tatsächlich der Winterdienst regelmäßig lang und die ist besser als viele Nebenstraßen in der Stadt. Die BSR hat wohl ein Herz für Radler und Skater. Und natürlich auch Läufer
Und ganz spontan und ohne zögern bog ich nach Rechts ab und wollte nicht direkt zurück zum Radel. Da hatte ich 10,6 Kilometer auf dem Tacho und ich meinte, wenn ich jetzt nach Süden bis Kilometer 12 renne, dann wende und zurück bis zum Radel, müsste ich über 16 Kilometer kommen. Auf dem herrlichen Asphalt lief es sich gleich wieder richtig gut, auch wenn mir die Beine schon etwas weh taten. Kann man an der leichten Beschleunigung gut sehen. Das Knie verhielt sich dann doch ganz friedlich, aber die linke Hinterseite protestierte weiterhin ein wenig. Dies hielt mich dann doch davon ab, noch ein wenig mehr zu beschleunigen, denn dazu hatte ich schon ein wenig Lust. So lief ich denn fröhlich vor mich hin und genoss es noch ein wenig, immerhin schien immer noch die Sonne und es war vergleichsweise warm. Und ich lief so schön daher, was wollte ich mehr? Ab dem Hüttenweg heißt die Krone ja Königsweg, ist schmaler und nicht vom Winterdienst geräumt.
War aber durch Spurrinnen immer noch gut zu laufen und so gab es auch auf den letzten drei Kilometern nichts mehr zu meckern. Außer, wenn ich gewollt hätte daran, dass die Beine nun wirklich stärker abbauten und müde wurden. War doch ihr gutes Recht und ich haderte auch nicht damit. So kam ich bester Dinge, dennoch froh, es geschafft zu haben, am Radel an und stürzte mich auf die Buddel
Tat gut, denn ich hatte nun doch etwas mehr Durst, als üblich. Und meine Rechnung ging voll auf. Zwar wurden es keine 18 Kilometer aber mit 16,66 war ich, inklusive der anstrengenden Kilometer, sehr gut unterwegs gewesen

Und dies war auch eine kleine Steigerung der weitesten Strecke seit Neustart
Und was war der Dank für diesen grandiosen Lauf? Eine grottige VO2max von Rannalüse
Ach ja, und wieder mal ein schickes Beispiel für den Mangel der Pulsmessung am Handgelenk.
Dabei war es bei tieferen Temperaturen öfter korrekt. Aber auch nicht immer und ich schaue da jedes Mal auf seltsame Abweichungen.
Und hier noch die restlichen Bilder:
forum/threads/96155-Ein-Foto-vom-heutig ... ost2682450
Km
|
Distanz |
Zeit |
Tempo
(min/km) |
Puls |
Bemerkungen |
1. |
1,03 |
07:37 |
07:25 |
132 |
Schwerer Boden durch fetten Schneematsch... |
2. |
1,00 |
07:08 |
07:08 |
136 |
...und gleich noch schwere Strecke zu Beginn. |
3. |
1,02 |
06:57 |
06:51 |
130 |
Dann wurde es um den Drachen- und Teufelsberg etwas angenehmer. |
4. |
1,00 |
07:02 |
07:03 |
132 |
|
5. |
1,04 |
07:41 |
07:23 |
137 |
Gaaanz schwierige Strecke. |
6. |
1,04 |
08:50 |
08:29 |
141 |
Und mit heftigerem Anstieg. |
7. |
0,99 |
07:23 |
07:28 |
139 |
|
8. |
1,02 |
06:57 |
06:49 |
137 |
Endlich auf dem "Schwarzen Weg". |
9. |
1,00 |
07:00 |
07:02 |
136 |
Nun aber auf zur Krone, weg vom geplanten Weg. |
10. |
1,01 |
07:09 |
07:07 |
142 |
|
11. |
1,00 |
07:11 |
07:10 |
142 |
|
12. |
1,01 |
06:53 |
06:50 |
139 |
Auf der Krone und dem Asphalt läufts. Buchstäblich... |
13. |
1,01 |
06:58 |
06:55 |
142 |
...auch wenn die Beine zusehends abbauten. |
14. |
1,00 |
06:47 |
06:47 |
140 |
|
15. |
0,98 |
06:43 |
06:50 |
144 |
|
16. |
1,01 |
06:55 |
06:51 |
137 |
|
16,7 |
0,52 |
03:41 |
07:08 |
136 |
Da hatte ich nur noch wenige Reserven. |
Gesamt
|
16,66 |
1:58:52 |
07:08 |
138 |
Fast zwei Stunden gelaufen und keine Pause gemacht! |
https://connect.garmin.com/modern/activity/6286960112
Gruss Tommi