die Flut an neuen Lauftagebüchern gewinnt an Masse! Der Pegel steigt sozusagen immer weiter.
Seit Monaten habe ich mir nun überlegt, mit meinem Blog nach RW „umzuziehen“. Nun soll es so sein. Ohnehin verbringe ich mittlerweile so viel Zeit hier, dass das nun auch keinen Unterschied macht.
Dann möchte ich mich, wie es sich gehört, noch einmal kurz vorstellen:
Hallo, ich bin der Felix, 28 Jahre alt, und ich wohne in Hildesheim.

Wer das nicht kennt: Böse Zungen behaupten, bei Hildesheim würde es sich um den Parkplatz von Hannover handeln. Dabei ist Hildesheim gar nicht so schlecht, wie immer alle sagen. Zumindest aus Sicht eines Läufers.
Und ja, mit den Jahren bin ich genau das geworden: Ein Läufer. Zum Laufen gefunden habe ich so um 2005 rum in meiner Bundeswehrzeit. 8 Jahre war ich in Uniform, und dort regierte in erster Linie die Langeweile. Das Laufen ist ein Produkt eben dieser geworden. Ein reiner Selbstzweck, um nicht um 16:15Uhr schon das erste Bier aufzureißen. Gelaufen bin ich mal alleine, mal mit Kameraden. Niemals länger als 10km, das gab die „Kondition“ nicht her. Unregelmäßig, ohne Ziel, ohne Plan, ohne Dokumentation, ohne alles.
Den ersten richtigen Volkslauf gab es dann 2008 in der Heimat. Haseder Silvesterlauf. Damals noch auf der 9,5km-Distanz. Ich rannte ungestüm mit dem Feld mit, und brach bei km6 völlig ein. Den Rest schleppte ich mich irgendwie ins Ziel, und hatte trotzdem noch eine Zeit <45Min auf der Urkunde. Der Entschluss war gefasst, Silvester 2009 vorbereitet zu sein und alles viel besser zu machen. Im Herbst 2009 brachte mich ein Bekannter zu Jogmap. Dort konnte man online Laufstrecken auf OSM-Kartenmaterial nachmessen, abspeichern und Statistik führen. Der erste dokumentierte Trainingslauf fand am 04.11.2009 statt. Und die Gesamtkilometeranzeige in meiner Signatur zählt bis dahin zurück. Wobei natürlich die 6000km keinesfalls linear zustande gekommen sind. Erst 2012 habe ich die 1000km pro Jahr geknackt.
Was mich zum Tagebuchtitel führt: In den Jahren habe ich alles Mögliche an Aufwand betrieben, um Überlastungen und Verletzungen entgegenzuwirken. Geld für Schuhe und Klamotten ausgegeben. Laufgruppe gesucht und gefunden. Lauftrainer gesucht und gefunden. Leistungsdiagnostik. Sportstudio. Physiotherapie. Orthopäden. Und und und. Und wo stecke ich, leistungsmäßig? Irgendwo im guten Mittelfeld. Bezogen auf Gesamtfinisher eines Volkslaufes. Gucke ich auf meine Altersklasse, rutsche ich weit ins schlechte Mittelfeld. An fehlender Motivation und fehlendem Trainingsaufwand liegt das nicht.
Außerdem ist es viel einfacher, mittelmäßige Leistungen auf fehlendes Talent zu schieben. Einfache Erklärungen wie diese nehmen mich selbst aus der Verantwortung, ähnlich wie das Schicksal.

Leistung in Form von Bestzeiten ist mir letztendlich auch nicht so wichtig, wie es von außen scheinen mag. Ich habe schon öfter die Frage gehört, warum ich denn überhaupt Marathon laufen möchte. Reichen nicht 10k oder HM? Ich wäre doch jung, hätte doch noch ach so viel Zeit. Ich solle das nicht so verbissen sehen.
Nun ja, genau erklären kann ich das nicht. Ich verbringe mittlerweile mit dem Hobby Laufen sehr viel Zeit. Und am Ende will jeder, der viel Zeit investiert, irgendeine Art von Ergebnis sehen. Der Modellbauer kann sich ein schönes großes Schiff ins Regal stellen und fängt dann ein komplizierteres Modell an. Fortschritt und Entwicklung halte ich für äußerst wichtig, in allen Bereichen. Die Welt dreht sich nun einmal weiter, und wenn man anfängt, sich auf Erreichtem auszuruhen, fällt man automatisch zurück. Für mich sehe ich das Entwicklungsziel im Ausbau der Distanzen, die ich imstande bin zu laufen. Ich sehe kaum einen Reiz darin, das Laufen so zu strukturieren, meine Bestzeit auf 10k beispielsweise von 39:35 auf 39:10 zu steigern. Geprägt haben mich in erster Linie Laufberichte und Dokumentationen von Ultraläufen. Jogmap ist voll davon. Youtube ist voll davon. Die Luftbilder eines Trans-Alpin-Runs und ähnliche Geschichten üben eine unglaubliche Faszination auf mich aus. Als halbwegs realistisches Fernziel habe ich vor einiger Zeit für mich die Brocken-Challenge gesetzt. Schuld daran war eine NDR-Dokumentation. Sobald es geht, möchte ich Teil davon sein.
Das Wichtigste, übergeordnete Ziel von allen ist und bleibt selbstverständlich das Erhalten der Gesundheit und des Spaßes am Laufen.
So viel zum Ausblick. Meine bisherigen gelegentlichen Blog-Ergüsse verlinke ich an dieser Stelle, falls es jemand im Detail nachlesen möchte.
Jetzt gibt es noch die harten Zahlen, damit man sieht, wo ich aktuell läuferisch stehe:
Gesamtkilometer der Jahre 2012-2013-2014: 1018km-1349km-1795km
Bestzeiten:
5k: 19:25 (nicht amtlich vermessen) beim Sarstedter Adventslauf 2014
9,8k: 42:08 (nicht amtlich vermessen) beim Hildesheimer Wedekindlauf 2014
HM: 01:40:46 beim Wolfsburg Marathon 2014
Ziele 2015 (geordnet nach Priorität):
- Jahreskilometer über 2000 bringen
- Den ersten Marathon ins Ziel bringen
- Eine vernünftige Zeit über 10k, wenn möglich amtlich vermessen (sub43).
- Neue Volksläufe finden und finishen. (Brockenlauf reizt mich)
Nun denn, ich freue mich auf meinen Neuanfang hier in der Runnersworld und hoffe, dass vielleicht der eine andere meinen Weg verfolgt oder Motivation oder Anregungen aus der Lektüre meiner Prosa ziehen kann.